Hast du die Punkte, die zur Trennung führen überhaupt mal anerkannt?
- du hilfst zuwenig im Haushalt. -ne, ich mach die Küche.
Ähm. Das wäre mir auch zu wenig und offensichtlich siehst du gar nicht, was da außer Wäsche noch alles dazu gehört. Eventuell hat sie recht.
- du bist zu grob zu meinem Sohn. -ne, ich bin höchstens mal laut und streng.
Ähm, vielleicht merkst du gar nicht, dass du dabei aggressiv wirkst, dass du einschüchterst, dass das auch eine Form von Gewalt sein kann. Also keine Ahnung, ich bin ja nicht dabei. Aber du solltest vielleicht mehr zuhören und verstehen, anstatt ihre Einwände runterzuspielen.
Ihr scheint überhaupt keine richtige Kommunikationskultur entwickelt zu haben. Die ist aber Grundlage einer Ehe, Grundlage einer Patchworksituation.
Die zwei Punkte hätte man längst klären können, wenn ihr einander zuhören würdet. Wenn ihr besprochen hättet, was deine Rolle im Leben ihres Sohnes sein soll und du diese auch einhalten würdest. Grenzen und Bedürfnisse ihrerseits ernst genommen hättest. Und andersherum selbstverständlich auch.
Ihr klingt wie zwei Menschen, die nebeneinander herleben ohne einander zu kennen, ohne zugewandt zu sein, ohne wirklichem Interesse am Innenleben des Gegenüber.
Das kann nicht funktionieren. Und wenn du sie zurück willst, dann musst du sie verstehen wollen. Und ihre Gründe nicht klein reden. Und du musst natürlich auch verstehen lernen, wieso du wann wie wo so reagiert hast, wie bisher. Um es ernsthaft anders machen zu können.
Therapie ist da schon einmal ein guter Ansatz. Aber nicht als Alibi, damit sie dich zurück nimmt. Sondern um ernsthaft etwas zu verändern in dir. Egal ob du am Schluss alleine bleibst, ihr wieder zusammenkommt oder du jemand neues triffst. Einfach nur für dich und dein Leben.