Hallo ihr, ich bin neu hier. ich möchte meine Geschichte erzählen und entschuldige mich jetzt schon für die Länge
ich bin 36 Jahre alt und war 4 Jahre mit meinem Partner (auch 36) zusammen, seit 08/2018 sind wir verheiratet. Ich dachte, dass wir dabei auch glücklich wären und eine gute Basis hatten, in unserem Freundeskreis waren wir immer DAS Vorzeigepärchen. er hat mir mehrmals täglich gesagt, dass er mich liebt und ich das Beste bin, was ihm passieren konnte.
Aber vor ca. 2 Monaten hat er mir offenbart (aber auch nur, weil ich eine Lüge seinerseits aufgedeckt habe und es das erste Mal in unserer Beziehung zu einem heftigen Streit kam), dass er seit einigen Wochen schon das Gefühl habe, dass es sich nicht mehr richtig mit uns anfühle - was konkret, konnte er aber auch nicht benennen. Er meinte es ginge ihm sehr schlecht, zweifelt an allem und an sich selbst etc. mittlerweile geht es ihm aber wieder gut und manchmal denke ich, er hat das alles nur vorgeschoben, um seine Entliebtheit zu rechtfertigen.
Es war so, dass wir 10/2018 ins Haus seines Vaters gezogen sind, zusammen mit seinem Vater und dieser es uns nicht leicht macht: er behandelte uns von Anfang an, als wären wir nur zu Gast, alles, was wir im Haus machen/verändern wollten, musste ausdrücklich durch ihn erlaubt werden - kurz gesagt: wir konnten uns dort als frisches Ehepaar nicht wirklich entfalten. Dies hat auch schon zu einem sehr angespannten Verhältnis zwischen ihm und seinen Vater geführt. Nun ist es so, dass mein Mann sagt, ihm ist das alles über den Kopf gewachsen und mit alles meinte er die Wohnsituation, unseren Kinderwunsch (wir versuchen es seit 2,5 Jahren ohne Erfolg bzw. 2 Fehlgeburten) und da ich in dieses Gesamtpaket gehöre, fühlt es sich für ihn auch nicht mehr mit uns richtig an.
Er hat in den letzten Wochen versucht, das mit sich selbst auszumachen, ist viel feiern gegangen und hat viel getrunken etc. An dem Tag, als er mir das offenbart hat, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen! Ich bin dann für ca. 2 Wochen zu einer Freundin, damit er sich Gedanken machen kann und klarer im Kopf wird. Zwischendurch war ich wieder zu Hause, aber er wusste immer noch nicht, wie es weitergehen soll. Er sagte, wir würden definitiv aus dem Haus ausziehen, aber er kann mir nicht sagen, ob zusammen oder getrennt. Er sagt auch, das er mich auf eine Art und Weise noch liebt, mir aber im Moment nicht das geben kann, was ich brauche / verdiene.
Ich bin dann in eine Wohnung zur Zwischenmiete gezogen, weil ich die Situation zu Hause nicht ertragen habe. Er ist über die WEs weg gegangen und hat mich alleine im Haus mit seinem Vater gelassen. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam und mein Mann war da, habe ich eine Umarmung zur Begrüßung bekommen. Das hat mir das Herz zerrissen.
Wir haben uns dann regelmäßig getroffen und das war auch sehr schön, er hat meine Nähe gesucht etc.
Ich hatte ihn irgendwann dazu bringen können, eine Ehe-Beratungsstunde mit mir zu machen, aber wir haben uns nur im Kreis gedreht (ich liebe dich irgendwie noch, aber ich weiß nicht ob es reicht). In der Stunde hatten wir vereinbart, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen werden (wir wohnen ja aktuell getrennt), um herauszufinden, ob seine Gefühle doch noch reichen oder sich nur verstecken. Danach waren wir noch was essen und wir saßen keine 5 Minuten, da fragt er mich Meinst du wirklich, wir sollten es noch versuchen? - da habe ich ihm gesagt, dass wir es besser lassen sollten. Wenn wir für uns kämpfen, dann muss er das auch wirklich wollen und nicht wie ein Fähnchen im Wind heute ja, morgen nein. Ich würde es nicht ertragen, wenn wir jetzt wochenlang etwas unternehmen und eine schöne Zeit haben, um dann festzustellen, dass es am Ende doch nicht reicht.
Ich habe Angst, dass ich zu konsequent bin und ich eine Chance verpasse :-/ andererseits hänge ich nun seit 2 Monaten in der Schwebe und ertrage es einfach nicht mehr. man weiß doch, ob man jemanden liebt oder nicht, oder?!
15.09.2019 16:43 •
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