hut ab vor deinem mut mit diesem höchst schwieirgen thema an deine frau getreten zu sein. ich bin seit über 10 jahren in einer beziehung, recht frisch verheiratet und doch an einem ganz ähnlichen punkt wie du ehemann.
auch ich habe eine affäre hinter mir in einer partnerschaftlich sehr schwierigen zeit, wo es anfangs einfach nur schön und spannend war, dann sich von mir aus über den s. zu einer tief empfundenen anziehung, vielleicht auch liebe, entwickelte. doch ich war der affäre nicht so wichtig. wir hatten eine sehr intensive zeit, ich bereue die vorkommnisse nicht, aber der moment an dem sie schwanger war (und zu über 90% von mir das kind war) und sie es abtrieb, weil sie trotz grundsätzlichem kinderwunsch dieses kind nicht von mir wollte, an diesem tag ist mein herz gebrochen.
ich stehe dazu, dass ich meine frau sehr liebe und dennoch nicht frei von gefühlen für meine ex-affäre bin. sie hat mich in einer gewissen art barsch abgewiesen, hat mir einen traum zerstört (der darin bestand, sie zu bekommen, dieses kind zu behalten und mit den beiden ein leben aufzubauen) - denn in einer seltsamen art und weise ist diese ex-affäre meine traumfrau. ich habe riskiert für sie und habe verloren - dennoch konnte ich mich nie ganz von ihr entsagen. wir haben bis heute rein freundschaftlichen kontakt, keine liebeleien, nichts. sie aus meinem leben zu streichen kommt mir vor wie ein großer selbstbetrug.
das risiko, dass durch den bestehenden kontakt da ist, dass eines dummen tages unsere affäre an den tag tritt, ja, dessen bin ich mir bewusst. aber ich habe nicht die stärke, die affäre als mensch zu streichen. sie schätzt mich als mensch, aber sie wird mich nie lieben, vorgeschichte hin oder her, dessen bin ich mir klar, insofern ist sie keine gefahr für unsere ehe, nur ein stück unsaubere geschichte aus der vorehelichen zeit. für mich bleibt dieser fade beigeschmack, so dumm, unkontrolliert und blauäugig gewesen zu sein, diese gefühle jemals zugelassen zu haben.
es gab monate, wo ich nicht wusste wie ich mit dieser schuld umgehen sollte und die enttäuschung über alles wog so groß, dass ich mich selbst nicht wider erkannte.
ich weiß, dass mein verhalten tief verurteilungswürdig ist - dennoch ist es ein stück lebensgeschichte. liebe geht beschissene wege, manchmal führt sie einen in die irre und in die verzweiflung. dann muss man sich aufrappeln und kämpfen - hinwerfen ist nur flucht, vor sich selbst, vor der angst der konsequenzen.
daher denke ich, bist du in deiner beziehung zu deiner frau auf einem ehrlichen und richtigen weg.