Hallo zusammen,
Edit: Sorry für den langen Text und das durcheinander. Habe jetzt 4 Stunden immer wieder geschrieben.
durch Zufall bin ich auf dieses Forum gestoßen. Ich erhoffe mir einfach ein wenig Unterstützung, da ich mich aktuell so verdammt mies fühle .
Kurz zur Vorgeschichte:
Vor 5 Jahren, mit 26 lernte ich durch einen Zufall meine noch Frau kennen (damals 25). Ich war schockverliebt und es war meine wirklich große Liebe. Selbständig, hübsch, intelligent, großes Herz und einfach wow.
Wir zogen schnell zusammen und ich machte ihr nach 4 Monaten einen phänomenalen Heiratsantrag. Ich war der Meinung, genau das Richtige zutun und das war es auch!
Ich hatte bereits damals einen sehr guten Job und sie fand nach kurzer Zeit ebenfalls wieder einen klasse Job - Geld war zum Glück nie Thema gewesen.
Ein weiterer Umzug stand nach einem knappen halben Jahr an, da die Wohnung zu klein wurde. Gesucht und gefunden.
Nach einiger Zeit kam der gemeinsame Gedanke für ein Eigenheim zu bauen. Eifrig suchten wir und ein Grundstück mit einem alten Haus (für Abriss) war gefunden. Jedoch kam rückwirkend betrachtet hier schon der erste Fehler in die ganze Sache.
Es kam der Vorschlag eine Zweifamilienhaus daraus zu machen und ihren Eltern einen Teil davon zu vermieten. Ich war zwar nicht ganz überzeugt und stimmte aber trotzdem zu - würde ich definitiv heute nicht mehr machen!
Ich komme mit ihren Eltern bestens klar und es sind wunderbare Menschen, aber es engt trotzdem ein. Dazu gleich mehr.
Die Abriss/-Bauphase ging letztlich über ca 2 1/2 Jahre und war schon stressig. Wir waren aber alle 4 ein gutes Team und somit lief es trotzdem reibungslos.
Zwischenzeitlich hatte ich einen sehr schweren Autounfall, den ich zum Glück glimpflich überstand. Zumindest was das körperliche angeht. Ein immer noch andauernder Prozess (über 1 Jahr mittlerweile - keine Dro. oder Alk. im Spiel) belasteten mich und meine Frau schon auch. Sowohl eine gewisse Existenzangst + der Stress.
Anfang diesen Jahres sind wir nach 2 Monaten Übergang in einem Haushalt zu 4., in das Haus eingezogen. Die Handwerker waren jedoch noch oft da und das richtige Zuhause wurde es erst nach und nach.
Während der ganzen Bauphase usw. ist meine Frau wirklich sehr tief in ihrem Job versunken. Teilweise Arbeitszeiten 07-19/20 Uhr + teilweise arbeiten am Wochenende und abends. Logischerweise war sie ab 20:00 bist spätestens 21:00 bereits am schlafen. Gekocht wurde auch nicht mehr groß und Diskussionen um Kleinigkeiten haben zugenommen.
Ich war in der Regel zwischen 17-18:30 Uhr zuhause.
Über Monate oder fast sogar ein Jahr, habe ich meinem Unmut kund getan und gesagt es muss sich etwas ändern in der Hinsicht. Am Wochenende war dann jedes dorffest o.Ä angesagt und von 0 auf 100 jedesmal war mir auch zu viel.
Unter der Woche tote Hose und am WE dann manchmal so Vollgas war einfach nicht mein Stil. Ich habs vielleicht auch nicht deutlich genug gemacht. Mein Fehler.
Dazu habe ich vermutlich aus Schutzhaltung oder um in der gemeinsamen Zeit nicht noch mehr Konflikte zu provozieren, meinen Gerichtsprozess vorgeschoben. Auch dumm, aber teilweise auch unterbewusst - reflektiert betrachtet.
Sie liebte mich trotzdem und das wusste ich auch. Meine Liebe wurde jedoch weniger, aber die Zuneigung zu dem Mensch blieb. Schwer zu beschrieben. Habe es jedoch ignoriert, in der Meinung es wird schon wieder und du spinnst doch nur rum.
Sie verbrachte auch zu viel Zeit bei ihren Eltern, obwohl ich von Anfang an darum gebeten habe, darauf zu achten und uns nicht zu vernachlässigen. Wieder habe ich nicht genug gesagt oder Druck gemacht. Ok, sie ist mehr Familienmensch als ich - das war schon immer klar. Meine Eltern mal wochenlang nicht zu sehen macht mir nichts aus. Bei ihr wiederum undenkbar. grundsätzlich auch kein Problem, doch es wurde zu viel mit der Zeit.
In dieser Zeit habe ich schon angefangen über eine Trennung nachzudenken. Hatte aber Panik wegen dem Haus, der Verantwortung für andere (Schwiegereltern), dem allein sein und meine Frau (die ich immer noch liebte) alleine zu lassen.
Ich unterdrückte wieder alles.
Es kam wie es kommen musste. Habe ohne zu suchen eine Frau getroffen, mit der die Sympathie direkt stimmte, die mir Komplimente machte und ein Gefühl vermittelte wieder jemand zu sein. Zudem natürlich extrem attraktiv.
Trotzdem hatte ich Respekt vor meiner Beziehung und habe keine weiteren Schritte mit der anderen Frau gemacht. Ein bisschen Schreiben und sonst nichts weiter.
Eines Abends auf der Couch konnte ich nicht mehr und habe meiner Frau alles an den Kopf geworfen - das ich extrem unglücklich bin und meine Gefühle sich verändert haben. Sie war völligst geschockt und hat erstmal leicht gelacht, bis sie auf einmal verstanden hat wie ernst es ist. Kurz darauf haben wir uns darauf verständigt, dass jeder ein Wochenende irgendwohin fährt.
Mein Kopf war so voll und ich konnte einfach nicht mehr. Sie mit einer Freundin und ich ging alleine.
Sie hinterließ mir eine Tasche mit Briefen, die ich nach Stand des Vermissens öffnen konnte. Ich fühlte mich wohl alleine, aber habe sie auch unglaublich vermisst. Die Briefe waren mit Parfüm besprüht und der Inhalt war genau die/meine Frau, die ich vor 5 Jahren kennengelernt hatte. So viel habe ich glaube noch nicht im ganzen Leben geweint.
Trotzdem war ich auch sauer, weil sie alles vorher so ignoriert hatte. Meine Gefühle, Zeichen und die Nähe.
Nach den drei Tagen haben wir uns getroffen und ich habe mich dann getrennt. Es war schlimm sie in diesem Augenblick so zu sehen (mir kommen selbst beim Schreiben die Tränen).
Dennoch habe ich es für das Richtige gehalten.
Die weitere Situation war, dass ich oben im Haus geblieben bin und sie unten bei ihren Eltern. Ein paar Tage darauf, ist sie auch auf meine Bitte hin mit ihren Eltern mit in Urlaub. Es war auch klar, dass ich ausziehen muss, da es so kein Zustand für beide war.
Schnell habe ich eine Wohnung gefunden und auch schon einen Teil Möbel bestellt usw. Ich war hin und hergerissen, wollte es aber durchziehen.
Sie kam zurück und ich stand mit gepackten Kartons kurz vorm Auszug. Gefasst wie nie zuvor trat sie mir entgegen - ich war positiv beeindruckt und wir bauten entspannt wie jahre zuvor noch Möbel im Haus auf. Es war auf einmal so anders und ich fing an, an meiner Entscheidung zu zweifeln.
Eines Abends schrieb ich ihr, ob sie mir oben etwas helfen könne. Eigentlich war es nur ein Vorwand um sie zu fragen ob ich bleiben darf und sie mir beim auspacken der Kartons hilft. Völlig überrascht sagte sie, wieso jetzt auf einmal und sie wäre gerade dabei klar zu kommen und ob ich mir ganz sicher wäre.
Nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Zumal ich die Wohnung schon wieder abgesagt habe usw.
Zufälligerweise sind ihre Eltern nochmal zwei Tage weg gefahren. Wir verbrachten einen Tag zusammen und es war wieder das alte Spiel - trotz Urlaub hat sie gearbeitet (ok hatte auch nicht mit mir gerechnet) und es war etwas kühl zwischen uns. Also gemischte Gefühle.
Leider brachte es mich dazu, am nächsten Tag zu sagen, dass es so einfach keinen Sinn hat. Ich war sauer - da komme ich wieder entgegen und kassiere die volle Breitseite. Jedoch auch verständlich, da sie auch verwirrt war.
Sie war nicht komplett überrascht und akzeptierte meine Entscheidung, da sie nun innerlich anders eingestellt wäre auf so etwas. Nur sollte ich nicht mit ihren Gefühlen spielen und nun ständig so ankommen. Genau das wollte ich auch niemals - on/off war noch nie mein Ding und ist auch nicht fair.
In den nächsten Wochen suchte ich erneut eine Wohnung und wurde schnell fündig. Mein bester Freund unterstütze mich und der Umzug war vollzogen. Zumindest mal mit einem angemessenen Teil an Möbeln usw. Den Rest habe ich bestellt und eine kleine 5stellige Summe investiert. Vielleicht auch etwas als Ersatz. In der ersten Tagen war ich mit aufbauen, einräumen usw beschäftigt und zufrieden.
Habe mich dann auch mal mir der vorhin angesprochenen Dame verabredet und es hat mir echt viel Spaß gemacht.
Allerdings kommt jetzt die kleine Kehrtwende :/.
Die andere wusste, dass ich verheiratet bin und hat es auch akzeptiert. Jedoch möchte sie langsam auch mal eine Richtung von mir wissen.
Die Sympathie und Anziehung ist riesig - das gleiche oder ähnliche Gefühl wie beim kennenlernen meiner Frau habe ich jedoch überhaupt nicht. Wenn ich sie sehe, habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen und bin mir einfach unsicher. Sie merkt das auch und kennt mich verdammt gut, trotz der kurzen Zeit.
Sehr komisch, denn ich kann mich hervorragend verstellen und gut reden .
Zunehmend habe ich der Dame gegenüber ein schlechtes Gewissen, da ich ihr vorher bereits einmal klipp und klar abgesagt hatte (während ich noch im Haus war). Ich vermute sie hatte sich schon etwas in mich verkuckt.
Kurzer Rückblick: Nach dem Umzug habe ich mich dann doch wieder gemeldet und sie umgestimmt. Obwohl sie verflucht sauer war.
Dennoch denke ich die letzten Tage vermehrt an meine Frau und schreibe ihr allgemeine Dinge, die wirklich hinsichtlich Haus usw gemeinsam zu klären sind. Manchmal provoziere ich den Kontakt auch und kann ihr etwas entlocken. Obwohl sie abneigend antwortet + mich fragt wieso ich Ihr manche Dinge schreibe. Bin aktuell krank und habs ihr eben erzählt usw.
Habe geantwortet aus Gewohnheit eben und weil ich sie ja nicht hasse o.Ä.
Praktisch bin ich jeden Tag unglücklicher alleine und denke an meine Frau und an die Zeit, in der es schön war. Auch hasse ich es, sie alle alleine gelassen zu haben. Das mit dem Haus ist weitgehend geregelt - klar, sie muss jetzt auch kürzer treten, aber alle können drin bleiben.
Trotzdem belastet es mich ungemein.
Ich schaue mir oft Bilder an, denke dann an die schöne Zeit und wünsche mir diese zurück. Andererseits weiß ich, es wird wohl nie wieder so werden.
Ich möchte niemand mehr enttäuschen inkl. mir selbst auch. Aktuell weiß ich einfach nicht, was ich tun soll.
Ich liebe meine Frau definitiv noch, nur weiß ich einfach nicht wieviel, auf welche Art und Weise + ob das für die Zukunft reicht. Ich kann sie auch nicht nochmal enttäuschen. Ist es vielleicht nur das schlechte Gewissen alle enttäuscht zu haben?
Fällt mir nur die Veränderung schwer?
Soll ich meine Frau bitten, sich ab und zu an einem neutralen Ort mit mir zu treffen? Ist das fair?
Eigentlich kann ich total neutral gegenüber schlechten Situationen sein und gut damit umgehen. z.B. Der tot meiner geliebten Oma - ich akzeptiere es und komme sehr gut klar. Meine vorherige langjährige Beziehung - alles kein Problem. Rückschläge in jedem anderen Bereich, habe ich immer ausgebügelt.
Aber diese Trennung ist so unglaublich schlimm für mich und ich weiß nicht weiter.
Der Mensch, der mich liebt ist alleine und ich weiß wie gut er im Herzen ist.
Ich bin jetzt innerhalb 8 Wochen auch ständig krank geworden. Magen/Erkältung/Mandeln usw.
Zumal ich sonst sehr sehr robust bin. Normal ist das nicht.
PS:
Faktoren die mich an meiner Frau eben stören:
- ständig beschweren wegen dem Rauchen (ich hab halt schon immer geraucht. )
- Arbeitszeiten
- ständig diese extreme Sorge um Angehörige und deren Krankheiten und Angst das jemand sterben könnte
- macht nicht mehr so viel aus sich, da immer pragmatisch, weil der Hund überall mit hin muss
- das anhängliche an den Eltern
- eheliche Dinge wie kochen (auch gerne zusammen)
- Rücksicht auf meine Wünsche bezüglich Ernährung (ich bin sportlich und schlank, nehme aber bei abendlichen deftigen essen schnell stark zu)
- einfach mal wieder Dinge für mich tun ohne zu meckern. Bei allen anderen alles immer kein Problem
- das mädchenhafte welches eine Frau hat, ist irgendwie weg. Manchmal einfach nur Frau sein und nicht immer alles können wollen. Gerne auch mal zickig oder sowas
- gezwungener Perfektionismus wenn Besuch kommt. Es muss alles immer überperfekt sein usw.
LG
23.10.2019 16:57 •
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