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Ehe mit psychisch krankem Mann

S
Hallo Zusammen,
ist hier noch wer der mit einem psychisch krankem Mann verheiratet ist? Er kriegt seine Gefühle derzeit nicht sortiert und zweifelt an unserer Beziehung. Er läßt mich schon seit Monaten nicht mehr wirklich an sich ran - und hat sich in den letzten Jahren schon stark verändert. Er ist in Behandlung - das hilft mir aber nicht. Er hatte auch schon eine Affaire, die angeblich jetzt vorbei ist. Ich bin grade so down, und weiß nicht was ich tun soll, weil ich ihn doch noch liebe.
LG Susi

09.07.2019 13:18 • x 2 #1


S
Hallo Susi, ich bin mit einem für mich schwierigen Mann verheiratet und gerade in der Phase: Abstand tut gut um mich zu schützen und die Lebensfreude zu erhalten.

09.07.2019 14:24 • x 2 #2


A


Ehe mit psychisch krankem Mann

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S
Warum muß alles so kompliziert sein . Ich helfe ihm wo ich kann, aber er sieht es nicht. Noch dazu hat er falsche Freunde (notorische Fremdgänger), die ihn beraten. Dazu die typische Midlife Crisis... obwohl er es eigentlich recht gut hat.
Habe jetzt 2 Tage geheult, weil er mir nicht sagt, wie ich dran bin mit ihm. Ist einfach nur frustrierend. Er sagt, da wären noch Gefühle für mich, er muß sie aber erst sortieren und braucht Zeit...

09.07.2019 14:35 • #3


S
Ich finde, wenn es so kompliziert geworden ist rutscht man in dieses Schauen auf den anderen und bleibt zuwenig bei sich... Überprüfe dich, was erwartest du von einer Beziehung, interessieren ihn deine Gefühle, was brauchst du um dich geliebt zu fühlen. Er muß sich sortieren... Ansich sollte er fragen.ob du ihm Zeit gibst dafür.

09.07.2019 14:43 • x 3 #4


S
Ein bisl ist er schon ein bisl auf meine Gefühle eingegangen. Er hat schon gemerkt, wie schlecht es mir geht. Aber er kann überhaupt keine Gefühle mir gegenüber zeigen. Egal was ich mache. Ich habe ihm das auch schon oft gesagt, aber er kann es einfach nicht . Ich möchte ihn einfach wieder glücklich machen, lachen sehen und ihn lieben dürfen wie früher. Wir nehmen uns beide auch gerne Zeit für uns - daran scheitert es nicht. Jeder hat seine Hobbys und seine Freiräume. Im Moment versuche ich permanent ihm alles recht zu machen (sogar das Fernsehprogramm ) ist wahrscheinlich auch nicht immer richtig, oder?
Ich habe nur solche Angst ihn zu verlieren - er ist auch nach 18 Jahren noch die Liebe meines Lebens. Aber irgendwie kann ich ihm das nicht klarmachen.

09.07.2019 15:05 • x 1 #5


S
Du kannst niemanden glücklich machen, das kann nur jeder für sich selbst mit Selbstliebe. Wenn er psychisch krank ist, dann bist du als Partnerin ja auch betroffen denn du hast deinen Mann plus Krankheit und da zu trennen was tatsächlich zu ihm gehört und was die Krankheit macht... Mich hat die fehlende Nähe sehr verletzt und ich bin müde davon, traurig zu sein. Das Leben hat soviel Gutes und Buntes...

09.07.2019 15:14 • x 2 #6


S
Er müsste mehr mit dir kommunizieren.
Was naturgemäß schwierig ist, wenn er noch nicht sehr weit ist in seiner Therapie.
Im Moment gibt er dir nicht die geringste emotionale Sicherheit in dieser Beziehung. Du ihn schon.

Hilfe ist Sache des Therapeuten.
Du kannst Verständnis für seine Erkrankung haben. Aber deine eigenen Grenzen werden oft überschritten werden.
Gibt es eine Möglichkeit dich in die Therapie mit einzubinden. Damit du mehr über den Grund seiner Erkrankung
weißt.

09.07.2019 21:43 • x 1 #7


N
Psychische Erkrankungen oder Störungen sind immer eine Gratwanderung, weil man nicht zu zweit, sondern mit der Krankheit quasi zu dritt in einer Beziehung ist.

Man konzentriert sich also nicht aufeinander, sondern geht stark auf die jeweilige Lage des einen ein. Das ist ungefähr so, als hätte man permanent einen schwierigen Gast bei sich wohnen. Ständig sich selbst nach hinten stellen, um ihn nicht zu verärgern und damit Konflikte zu schaffen, die die Situation noch unerträglicher machen.

Du hast den Gast Erkrankung nicht eingeladen und kannst wenig dafür tun damit er sich ändert. Der Gast ist also mehr unter der Kontrolle deines Mannes, der in einem gesunden Zustand eigenverantwortlich dafür zu sorgen hätte, dass der Gast sich benimmt oder eben geht. - Jetzt ist dein Mann aber nicht gesund, so dass die Reaktionen des Gastes ungefiltert auf dich treffen.

Wäre die Krankheit ein realer Gast, z.B. ein sehr schwieriges Mitglied aus seiner Familie, das auf unbestimmte Zeit bei euch einziehen würde und dann alles bestimmt, wie würdest du dich fühlen, wie würdest du handeln? Welche Strategien fallen dir ein, um nicht den totalen Nervenzusammenbruch zu erleben?

Würdest du klar eine Frist setzen : Wenn du mich weiter so quälst fliegst du am (Datum) raus! oder würdest du dir Freiräume zum Kraftsammeln suchen, und alles in der Hoffnung ertragen, dass der Gast bald geht? Würdest du mit deinem Mann sprechen und ihm deutlich machen, dass er als direkter Verwandter hier zu handeln hat, weil es dein Leben vergällt?

Welche Reaktionen auf die Situation Gast fallen dir möglicherweise noch ein?

09.07.2019 23:47 • x 4 #8


B
Ich kann Partnern von psychisch erkrankten Menschen nur immer ganz nah ans Herz legen, Angehörigengruppen zu besuchen und sich auch anderweitig selbst Hilfe zu suchen.Es ist wichtig, dass du auch auf deine Bedürfnisse achtest und diesen auch einen Wert zugestehst. Genauso wichtig ist es,zu lernen,wann und wie du dich abgrenzen musst.Trotz Erkrankung ist er verantwortlich für den Umgang damit und auch für sein Verhalten dir gegenüber.

09.07.2019 23:53 • x 3 #9


N
@Bones

Absolut!

10.07.2019 00:00 • x 2 #10


S
Wie recht du hast - man wird einfach müde davon. Ich bilde mir ein, eine recht starke Frau zu sein. Bis dato komme ich aus den Heulphasen gut raus. Ich habe ein tolles Hobby und einen tollen Job, das lenkt ab.

10.07.2019 07:45 • #11


S
Wir haben schon einige tiefe Gespräche geführt jetzt. Er war total (positiv) erstaunt, wie gut ich zuhören kann, und wie ich reagiert habe auf diverse Sachen. Vor 5 Wochen hat er gesagt, er braucht Zeit zum überlegen. Jetzt am Sonntag habe ich ihn nochmals angesprochen und ein Gespräch mit ihm geführt. Seine körperlichen (psychosomatischen) Beschwerden kommen meines Erachtens durch seinen Job - er projeziert es aber meist auf mich - und ist dann Abends so angespannt und hat Beschwerden wir Herzrasen, hohen Blutdruck etc.. .
Depressionen liegen leider in seiner Familie. Er belastende Sachen in sich hinein gefressen - das rächt sich dann jetzt.

Der Gast muß rausfliegen - so gut es geht.

Ich muß mir einen Zeitpunkt setzen wo ich mich entscheiden muß, ob ich das schaffe mit ihm

Er darf keine Geheimnisse mehr vor mir haben (Affaire)

Er soll seinen Psychater fragen, ob es sinn macht, wenn ich mit ihm eine Therapie zusammen mache (oder mal dabei bin)

IHR SEID TOLL - Danke für das FEEDBACK

10.07.2019 08:05 • #12


N
Liebe Susi, timelines und Meilensteine hören sich immer wie Projektarbeiten am Arbeitsplatz an. Tatsächlich helfen sie uns auch in Krisenzeiten uns selbst nicht in den Bedürfnissen der anderen zu verlieren.

Mir hat eine frühere Bekannte, die ihre Depression sehr akzeptiert hatte mal in einem Ausbruch ihrerseits entgegengeschrien :Du hast keinen Respekt vor meiner Krankheit! Ich war baff und habe mich dann gefragt ob ich das muss. Oder, ob auch mir in der Krankheitssituation anderer nicht auch Respekt und Gesundbleiben zusteht. Ich habe mich für 'Ja' entschieden.

Die Idee von Bones mit der Angehörigengruppe finde ich daher gold.

10.07.2019 13:37 • x 2 #13


U
Zitat von Susi71:
Er soll seinen Psychater fragen, ob es sinn macht, wenn ich mit ihm eine Therapie zusammen mache (oder mal dabei bin)


Das muss von ihm selbst kommen, eine aufgebundene Therapie nützt gar nichts. Er selbst muss sich ändern. Bitte schau Du Dich nach einer Angehörigengruppe um. Bei uns bin ich der Mann (mit dem Vogel), ich habe auch erst dann angefangen an mir zu arbeiten als gar nichts mehr ging. Vorher war ich überzeugt niemand kann mir helfen.

Vielleicht kannst Du ihm klarmachen das Du Dir von Deinem Leben eine schöne Partnerschaft erwartest, und nicht sein seelischer Mülleimer bist und deswegen auch durchaus gehen kannst.

10.07.2019 13:44 • x 2 #14


B
Zitat von Susi71:
Er soll seinen Psychater fragen, ob es sinn macht, wenn ich mit ihm eine Therapie zusammen mache (oder mal dabei bin)


Er sollte,liegt aber in seiner Verantwortung.
Deine Verantwortung dir selbst gegenüber sollte dazu führen, dass du dir selbst Hilfe holst.Du und deine Bedürfnisse gehen doch völlig unter.

10.07.2019 13:48 • x 1 #15


A


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