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Ehe gescheitert - Frau fühlt nichts mehr für mich

A
Guten Morgen,
ich brauche einfach jemandem dem ich meine Geschichte schreiben und erzählen kann. Dabei ist es mir auch wichtig, dass ich vielleicht Ratschläge und Hilfe bekomme. Bin zur Zeit sehr verletzt und traurig.
Ich bin 39 Jahre alt und meine Frau 38 unsere 2 Kinder sind 9 und 13 Jahre. Wir haben uns vor 21 Jahren kennengelernt und sind seit 10 Jahre verheiratet. Wir haben gemeinsam ein Haus gebaut und unsere Kinder gemeinsam versucht zu erziehen. Wir sind eine tolle Familie, gemeinsame Urlaube jedes Jahr am Meer, usw. so wie eine funktionierende Familie einfach aussieht.

Und jetzt hat sich alles geändert:
Meine Frau hat mir vor ca. 3 Jahren mitgeteilt, dass sie keine Gefühle mehr für mich spürt und empfindet. Mir hat es sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir haben sehr lange darüber gesprochen und geweint, und vereinbart, dass niemand ausziehen soll. Habe gebettelt, dass sie an sich arbeiten soll und dass wir Verantwortung gegenüber den Kindern haben. Die 3 Jahre gingen vorbei, wir haben alles gemacht wie früher Urlaub, Kurzurlaub, Städteurlaub gemeinsame Essen und so weiter. Die Kinder waren immer mit einbezogen. Auch körperliche Nähe war da und zur genüge gegeben. Wir haben nur nicht gemeinsam in einem Zimmer geschlafen. Getrennte Betten, und dies war für mich auch in Ordnung.

Heute vor 2 tagen hat mir meine Frau in einem Gespräch mitgeteilt, dass die Gefühle nicht zurückgekommen sind und sie die Trennung will. Ich bin total fertig, bin nur am weinen und kann nicht mehr schlafen. Ich habe einen Job bei dem ich sehr viel Kundenkontakt habe und ihr könnt euch vorstellen, wie diese Gespräche ausgehen. Ich habe keinen Ausweg, alles ist schwer, und nicht verständlich. Kann keine normalen Gedanken mehr machen. 21 Jahre wegwerfen? Kann es nicht verstehen. Habe sogar schon Gedanken mit allem Schluss zu machen. Wahnsinnig. Dachte immer ich bin ein starker Mann und mir kann so etwas überhaupt nicht aus der Bahn werfen. Jetzt vor Weihnachten. Meine Frau sagt wir sollen dies langsam angehen und uns Hilfe suchen, wie man das alles machen kann. Sie kann mir auch die körperliche Nähe nicht mehr geben. Ich breche dann immer wieder in Tränen aus, und kann kein normales Gespräch führen. Glaube auch für sie ist es nicht einfach, aber wieso macht man das. Sind bei einer Frau wirklich die Gefühle so wichtig, um diesen Schritt zu machen. Wir kennen uns in und auswendig. Wir wissen wie der andere tickt. Ich weis mir keinen Rat mehr.

Glaube ihr bekommt mit, wie es mir zur Zeit geht, wenn man den Text durchliest. Einfach nur drunter und drüber. Was soll ich tun? Wie gehe ich mit der Situation um? Unsere Kinder? Unser Haus? Sehr viele Fragen auf die ich keine Antwort habe.

05.12.2017 12:20 • x 3 #1


Sammy61
Hallo, ich kann dir sehr gut nachfühlen, wie es dir geht. Es wird dich vermutlich nicht trösten, aber mir erging es ähnlich. Ein Tag nach einem gemeinsamen Urlaub sprach sie die Trennung aus, ohne Begründung, ohne Vorzeichen, ist jetzt 2 Monate her. Ich bin mir nun fast sicher, dass es Vorzeichen gab. Du schreibst auch, dass ihr bereits seit 3 Jahren getrennte Schalfzimmer habt. Warum? Ich denke, dass hier dann schon seit dieser Zeit etwas nicht mehr stimmte. Auch bei uns war das Band, das die Familie noch zusammenhielt, die Kinder. Wohl zu wenig. Vermutlich hat sich deine Frau schon lange mit dem Gedanken auseinandergesetz und für sich beschlossen, einen anderen Weg zu gehen - so auch die letzten Worte meiner Ex. Wir kannten uns 34 Jahre! Dachte auch, dass erwachsene Menschen Problem ansprechen können, doch habe ich den Eindruck, dass Frauen(?) sich manchmal schneller aus einer Partnerschaft verabschieden, wenn es dick kommt. Ich würde euch eine Kontaktsperre empfehlen, nehmt euch die Zeit, wieder zur Ruhe zu kommen und sich zu finden, auch die Beziehung zu reflektieren. Auch auf die Gefahr hin, dass es wirklich das Ende ist. Dann hilft auch kein Klammern, Betteln oder Hoffen, sondern nur Verarbeitung und Loslassen - ist aber verdammt schwer.

Alles Gute
Klaus

05.12.2017 12:35 • x 1 #2


A


Ehe gescheitert - Frau fühlt nichts mehr für mich

x 3


A
Hallo Klaus, erst mal vielen Dank für deine Antwort.
Ja, wie schon gesagt, hat es vor ca.3 Jahren angefangen, als sie mir gesagt hat, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat. Jetzt haben wir uns diese 3 Jahre verhalten als würde alles in Ordnung sein. Meine Frau hat sich sicherlich mehr damit beschäftigt als ich es habe. Ich habe dieses Thema immer verdrängt und am liebsten nicht darüber gesprochen. Ich liebe meine Frau immer noch total.
Wir haben angefangen getrennt zu schlafen, da meine Frau Frühschichten machen muss und sie so viel besser schlafen kann und zum einen gab sie meinem Schnarchen die Schuld. Kann ich ja auch verstehen. Aber seit 3 Jahren nie in den Armen meiner Frau eingeschlafen und nie in der Früh aufgewacht und einen Gutenmorgen Kuss bekommen.
Kontaktsperre sehe ich schon wegen den Kindern nicht als vorteilhaft. Wir wollen jetzt unbedingt noch zusammen Weihnachten feiern wegen der Kinder und Ihnen dann langsam und so gut wie es geht schonend beibringen, was Mutti und Papi noch für einander empfinden.
Ich kann nirgends hingehen, außer zu meinen Eltern zurück....

05.12.2017 12:47 • #3


V
Hallo @Albi , gut. dass du hier ins Forum gefunden hast, hier wirst du viel Hilfe bekommen!

Ja, es ist bitter. Liebe geht einfach. Mir ist es nach 13 Jahren mit meiner Frau und 2 Kindern passiert, sie hatte gleich einen Neuen. Je eher du das akzeptieren kanns, umso schneller wirst du damit leben können. Ich weiß, dass will niemand hören unmittelbar nach der Trennung.

Ich rate dir, so schnell wie möglich darüber nachzudenken, wie du die Trennung organisatorisch und finanziell regeln willst, ferade auch im Blick auf die gemeinsamen Kinder. Hier hilft am besten eine Beratung beim Fachanwalt für Familienrecht.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Hemmschwelle dafür groß ist, man will sich ja freunschaftlich und gemeinsam trennen. Aber die Erfahrung zeigt, auch hier im FOrum, beim Geld uznd beim Umgang hört die Freundschaft meist schnell auf. Und selbst, wenn es kooperativ abläuft, hilft es seine Rechte und Möglichkeiten gut zu kennen.

Wenn es dir richtig dreckig geht, gehe um Arzt. Lass dich krankschreiben. Sprich auch unbedingt diene Suizidgedanken an. Übe dich da nicht in falschem Scham. Diese Gedanken haben viele Verlassene. Such dir Unterstützung im Freundes- und Familienkreis. Informiere sie über die Trennung. Du bist nicht alleine.

Sobald diese Baustell angegangen ist kannst du dich ganz in Ruhe deinem Liebeskummer und neuen Lebenszielen widmen. Letzlich möchte man doch nicht mit einem Menschen leben, der einen nicht liebt.

Zum Schluss:
Zitat von Albi:
Sind bei einer Frau wirklich die Gefühle so wichtig, um diesen Schritt zu machen.


Diesen Satz finde ich merkwürdig. Willst du wirklich ein bequemes Leben - ohne Liebe?

05.12.2017 13:00 • x 2 #4


M
Zitat von Sammy61:
doch habe ich den Eindruck, dass Frauen(?) sich manchmal schneller aus einer Partnerschaft verabschieden, wenn es dick kommt.

Komisch, mir geht es umgekehrt. Mein Mann hat sich vor 2 Monaten auf zu seiner neuen gemacht, ist innerhalb eines Tages aus und bei der Anderen eingezogen.

Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, vielmehr mit den Befindlichkeiten, die demjenigen der verlässt, in dem Moment besser passen

05.12.2017 13:14 • x 5 #5


Sammy61
Tut mir Leid, war nicht so gemeint. Ich empfinde subjektiv nur, dass Frauen vielleicht etwas impulsiver/schneller eine Trennung aussprechen, als Männer...zumindets hätte ich versucht es dem anderen zu erklären.....

05.12.2017 13:21 • x 1 #6


M
Zitat von Sammy61:
Tut mir Leid, war nicht so gemeint. Ich empfinde subjektiv nur, dass Frauen vielleicht etwas impulsiver/schneller eine Trennung aussprechen, als Männer. zumindets hätte ich versucht es dem anderen zu erklären. .


Ja Erklärungen sind wichtig, doch auch sehr allgemein.
Die Trennung als solches trifft uns, die wir hier schreiben, immer voll und ganz. Unvorbereitet.
Und die Verarbeitung des Ganzen kann schnell aber leider auch sehr langsam vonstatten gehen.

Fühl dich getröstet und du bist nicht alleine, wenigstens nicht hier

05.12.2017 13:25 • x 1 #7


A
hallo Vollhorst,
ich habe soeben für Morgen einen Termin bei einer Psychologin bekommen. Ich merke auch, dass ich es alleine nicht schaffe und Hilfe brauche. Wir möchten diese Art von Beziehung jetzt unbedingt noch bis nach Weihnachten hinausziehen und es den Kindern dann sagen. Wir werden bis auf weiteres niemanden darüber informieren, auch damit die Kinder es nicht in der Schule oder von Freunden erfahren müssen.
Was ich mit dem einen Satz fragen will. Kann eine Beziehung auch ohne Gefühle funktionieren? Denke dass viele in der Situation sind und nur wegen den Kinder zusammen sind. Keine Ahnung, kann nicht klar denken und für mich sind zur Zeit alle Menschen nicht hier, will eigentlich niemanden sehen.

05.12.2017 13:31 • x 1 #8


V
@Albi Schön, dass du gleich einen Termin bekommen hast. Noch eine Sache: Es gibt kein Wir mehr, sondern nur noch dich und sie, auch wenn ihr Eltern seid. Mach dich nicht von ihren Handlungen abhängig. Es geht also ausschließlich darum, was für dich gut ist. Es ist legitim und wichtig, dass du an dich denkst in so einer Situation! Trotz Kindern, trotz Weihnachten. Du musst die Handlungshoheit über dien Leben gewinnen. Und wenn ich du wäre, würde ich mindestens meine Familie und Freunde informieren. Denn umso früher die Unterstützungssysteme beginne zu wirken, umso leichter wird es.

05.12.2017 13:37 • x 1 #9


T
Hey Albi,

willkommen hier im Forum.

Du bist nicht der Einzige, dem es so geht, ich weiß, ein schwacher Trost für dich im Moment.

Ich kenne das auch, habe wie viele andere einen ähnlichen Hintergrund, dass Leben liegt als Scherbenhaufen vor einem. Es wird ein langer und schmerzhafter Prozess, daraus wieder was Neues zu formen.

Das Wichtigste ist jetzt sich selbst zu finden, zu analysieren und sein Selbst neu zu entdecken. Konzentriere dich auf dich und dein Leben. Es gibt kein Zurück mehr zu Ihr und zu den alten Routinen. Gefühle sind niemals verhandelbar, alles andere schon!

Sei dir dessen bewusst, dass es wieder besser wird, langsam Stück für Stück, und: Es wird immer wieder Nackenschläge geben.

Dir wird in den kommenden Wochen bewusst werden warum es so kommen musste und welchen Anteil du mit deinem erlernten Verhaltensmustern als Ehemann und Versorger daran hattest. Da ist leider allzu oft ein Automatismus dahinter, dass (Ehe-)Mann sich durch allzugroßes Aufgehen und Aufgeben im Privatleben einfach unattraktiv macht und bei den Damen an Anziehungskraft einbüsst. Deine Lady hat sich nun für ein anderes Leben entschieden, sie will was erleben, ohne Dich. ganz egal ob nur Unternehmungen mit Freundinnen oder heiße Affären mit anderen attraktiven und geheimnisvollen, neuen Männern.

Schaut, dass ihr das rechtliche und finanzielle baldmöglichst regelt und euch einigt. Jemand von euch beiden wird auch bald ausziehen, alles Andere erzeugt nur Spannungen, die böse enden.

Wichtig: Lasst die Kinder außen vor, keine Spielchen über Sie. Ihr seid und bleibt euer Leben lang Eltern.

Schaut, dass ihr das gebacken bekommt. Sie sind zum Glück in einem Alter wo sie das, wenn man es ihnen vernünftig sagt gut packen werden.

05.12.2017 13:40 • x 4 #10


unbel-Leberwurst
Zitat von Albi:
Jetzt haben wir uns diese 3 Jahre verhalten als würde alles in Ordnung sein. Meine Frau hat sich sicherlich mehr damit beschäftigt als ich es habe. Ich habe dieses Thema immer verdrängt und am liebsten nicht darüber gesprochen. Ich liebe meine Frau immer noch total.
Wir haben angefangen getrennt zu schlafen...


Ich muss sagen, dass ich da gerade etwas sprachlos bin.

Deine Frau hat Dir vor drei Jahren eine klare Ansage gemacht und Du hast nur verdrängt?
Quasi genau so weitergemacht wie vorher bzw sogar getrennte Betten?
Nicht geredet, was man verbessern könnte?

05.12.2017 13:47 • #11


Sammy61
Hallo Albi, wie gesagt, ich bin emotional voll bei dir. Auch bei uns begann es mit getrennt schlafen, weil sie schnarchte und ich für den Beruf den Schlaf benötigte. Man einigte sich darauf...auch in den Arm nehmen gab es nicht wirklich. Im Vordergrund stand der Betrieb der Familie, die Kinder, jeder funkionierte eben in seinem Bereich. Emotional haben wir uns wohl dann innerlich verabschiedet. Nach der Trennung kam die Kontaktsperre, und als ich diese nach 8 Wochen gebrochen habe, kam zurück, ...keinen Kontakt mehr, bin in einer festen Beziehung - das wars. Eine Kontalktsperre muss ja nicht für ewig sein, aber eine gewisse Zeit ist diese bestimmt sinnvoll, damit du wieder zur Ruhe kommst und dich sortieren kannst - auch deine Frau benötigt diese Zeit. Ich habe allerdings das Gefühl, dass du es noch nicht in Betracht gezogen hast, dass es auch das entgültige Aus sein kann. Nur soviel: einer vergisst, einer vermisst. Auch ich habe bei einer Psychotherapeuting Hilfe gesucht, und glaub mir, der Weg dorthin ist schwer (Gefühl der Niederlage, nicht selbst zurecht zu kommen, Schwäche... - nicht zu unterschätzen!), aber in deiner Situation bestimmt nicht falsch. Versuche vor allem Gedankenkaruselle und endloses Grübeln zu vermeiden, dies emachen nicht schlauer ode rliefern dir eine Erklärung (Lösung, aber du schadest dir weniger. Klaus

05.12.2017 13:48 • x 1 #12


A
ja, ich habe versucht es immer wieder zu verdrängen. Ich bin zu sehr in meine Frau verliebt. Vielleicht habe ich es auch aus Angst alleine zu sein gemacht. Ich habe versucht mit meiner Frau zu klären was geändert werden könnte. Ich bekam immer die Antwort, dass nicht ich daran schuld sei, sondern alleine sie. Ich habe ihr gesagt, dass ich immer für sie da sein und sie unterstützen werde wo immer es geht. Wir haben finanziell keine Schwierigkeiten. Aber leider kann ich meiner Frau keine neuen Gefühle kaufen.

05.12.2017 13:58 • #13


Sammy61
Hallo Albi, bitte entschuldige meinen Anmerkung zu ohne Gefühle. Funktioniert eine Partnerschaft ohne emotionale Bindung? Ich denke NEIN! Das macht doch erst einen Menschen aus. könntest du denn auf jede Berührung, Zärtlichkeit verzichten, nur dass die Beziehung weitergeht? - was opferst du als nächstes? Gib dich nicht auf, du bist in einem Alter, wo das Leben noch weitergeht. Auch wenn du es so noch nicht siehst, eine Sonne geht unter und eine neue geht auf, diese wird aber heller sein.

wenn ich alles so lese, glaube ich, dass du dich mit dem Ende abfinden musst und du deine Traurigkeit annehmen musst. Ich wünsche dir Kraft und Stärk und schau irgendwie nach vorne! - sonst leidest du.

05.12.2017 13:59 • x 4 #14


A
hallo Sammy61, ja das ist es ja. Ich habe noch nicht in Betracht gezogen, dass es für immer aus sein kann. Ich hoffe immer noch, dass sich etwas ändert oder ich von diesem Traum aufwache. Meine Gedanken und Vorstellungen spielen verrückt. Wenn ich nur daran denke was The_Who gerade geschrieben hat, was Unternehmungen mit anderen Männern betrifft. Trifft mich dies total. Aber er hat recht....das wird passieren.

05.12.2017 14:05 • #15


A


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