@Kinbakubi
Hallo, ich kann Deine Situation absolut nachvollziehen, habe ähnliches durch. Bin heute noch mit meinem Mann zusammen, allerdings ohne zweite Geige nebenher.
Unabhängig vom Ausgang des Gefechts kann ich Dir nur raten, das zu tun, was mir damals geholfen hat. Da emotional alles in dem Moment nicht wirklich handelbar war, habe ich mich vorrangig auf das konzentriert, was ich, obwohl weiblich gut kann. Bleib nun erst mal r a t i o n a l.
So wie Du Dich liest, dürftest Du auch keine Probleme damit haben.
Also, wie schon empfohlen, kopiere alles was Du in die Finger kriegen kannst. Sichere Beweise. Und das zweifach. Einen Satz bringst du an einen Dir sicher erscheinenden Ort auf den Du selbst jederzeit Zugriff hast. Den anderen Satz deponierst Du still zur Sicherheit z.B. beim Notar.
Mit Deinem Arbeitssatz solltest Du einen Anwalt aufsuchen und ihn um Unterhaltsberechnungen bitten. Es ist zwar in der Gesetzeslage leider so, dass prinzipiell jeder nach einer Scheidung für sich selber verantwortlich ist und deshalb auch vermehrt wieder gearbeitet werden muss. Aber mittlerweile ist es schon so, dass es sich unterhaltstechnisch auswirkt, wenn nach langer Ehe in der einer karrieremässig zurück gesteckt hat, eine Scheidung erfolgt. Vor allem wirkt sich da aus, dass Die Ehe aufgrund Ehebruchs zur Scheidung kommt, auch wenn das Verschuldensprinzip schon lange Vergangenheit ist.
Lass Dir also sowohl den Trennungsunterhalt als auch den nachehelichen Unterhalt ausrechnen, ggfs. auch noch Kindesunterhalt, falls noch welche in der Ausbildung stecken und bei Dir bleiben würden.
Dann würde ich Deinen Mann bitten, Dir als Schmerzensgeld das Haus zu überschreiben bzw. so etwas wie einen vorgezogenen Zugewinnausgleich durchzuziehen.
Falls er da zicken sollte, kannst Du ihm ja die Unterhaltsberechnungen unter die Nase halten. Das sind die Grundlagen für Plan A und B.
Wenn das bereitet ist, kannst Du immer noch die Weichen entsprechend stellen. Entweder Fortsetzung der Ehe oder Trennung.
Entscheide dabei je nach Bauchempfinden auf das Verhalten Deines Mannes. Er wird ja auf Deine Maßnahmen hin irgendeine Reaktion zeigen müssen.
Mein Mann, der allerdings sofort bei Auffliegen seine Affäre beendet hatte und mir keinerlei Bedingungen gestellt hatte (das würde mich an Deiner Stelle schon erheblich stören), hat sofort genickt ohne dass ich irgendwelche Drohungen bzw. Berechnungen auf den Tisch legen musste. Das Haus wurde in mein Alleineigentum geschrieben, sämtliche andere Immobilien wurden aufgeteilt. Die Konten wurden allesamt getrennt. Barvermögen wurde ebenfalls geteilt. Gleichzeitig wurde ein Ehe- und Erbvertrag geschlossen. Danach setzen wir uns als gefenseitige Erben ein und unsere gemeinsamen Kinder als Nacherben. Das hat de n Vorteil, dass im Falle eines Falles evtl. weitere Nachkommen meines Mannes automatisch auf den Pflichtteil gesetzt sind.
Das geschah sogar auf Veranlassung meines Mannes, um mir zu zeigen, dass er wirklich gewillt ist die Ehe fortan ohne fremde Haut fortzusetzen. Er hat mir sogar als Vertrauensvorschuss den Zugriff auf all seine Konten eingeräumt, wohingegen er bei meinen außen vor ist.
Das alles sind die rationalen Maßnahmen, die jetzt angesagt sind. Die schließen per se ja nicht aus, dass Ihr gleichzeitig an dem Fortbestand der Ehe arbeiten könnt. So wie Du Deinen Mann beschrieben hast, wird er die Ratio dahinter sicherlich gelten lassen.
Solange, bis Du alle Unterlagen usw. hast, solltest Du auf sein Begehr, des Aufrechterhaltens eingehen.
Jetzt musst Du ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen, lass Dich nicht von ihm durch die vermeintliche Sicherheit ködern.
Und falls ja doch weiter funktionieren sollte, dann erneuere turnusmäßig deine Arbeitspapiere samt Kopien. Und wenns zum Schluß für viele Jahre umsonst gewesen sein sollte. Das gibt ungemein Selbstsicherheit zurück.
16.05.2016 18:51 •
x 1 #65