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Ehe festhalten oder lösen- wie abwägen?

L
Liebe Kinbakubi,

mein Mann unterminiert unsere Eheberatung und dann trennte ich mich damals von ihm. Dann ging er alleine zu diesem Therapeuten.

Ich möchte Dir schreiben, dass er in der ersten Ehetherapiestunde eine hanebüchene Verdrehung von
Tatsachen brachte, so überraschend für mich, dass ich mich aufregte, und er dem Eheberater dann klar machen wollte, mit mir könne man nicht
sprechen weil ich so unbeherrscht wäre, worüber ich mich nochmal zu recht aufregte.
Gottseidank war der Therapeut ihm
gewachsen. Er forderte jeden von uns auf, ein Thema in die Eheberatungsstunde mitzunehmen.
Mein Mann hatte nur mich als
Thema, dass ich ihn nicht in Ruhe lassen könne. Auf mein Thema, das ich mir überlegt hatte, ging mein Mann nicht ein.

Nach der dritten Stunde brach ich das Ganze ab und mein Mann tat so, als ob ich keine Eheberatung schaffen würde.

Danach zog ich in ein möbliertes Apartment.
Einige Wochen später ging er alleine zu dem Berater.

Bei meinem Mann wurde ich nicht sagen, dass er gar keine Empathie hätte. Doch um mich ernst zu nehmen, muss er sich seiner Verunsicherung dadurch stellen, und das kann mein Mann inzwischen, wenn auch nicht durchgängig.

VLG lucky

07.06.2016 05:08 • #481


L
... muss er sich seiner Verunsicherung dadurch, dass es ihm an Empathie mangelt, stellen, und sie lernen.

07.06.2016 05:23 • #482


A


Ehe festhalten oder lösen- wie abwägen?

x 3


E
@lucky123

....und der Stress lohnt sich? Weil du ihn liebst? Verzeihen und Vergessen kannst.
Dankbar bist für all das Gute und Schöne was mal war? Weil man lange Jahre nicht wegwirft? Weil man ja aus Liebe geheiratet hat? Weil einen so viel mehr verbindet? Weil bei sich selber sein alles aufwiegt?...................

Das waren alles deine und auch häufig die Argumente derer, die ihren betrügenden EP nicht aufgeben bzw. zurücknehmen. .

Meine Meinung.
Hinter diesen Argumenten versteckt sich die eigene Angst allein zu bleiben oder zu sein.

Dann doch lieber das vertraute Elend, vielleicht wird es besser oder ich lerne dazu noch jeden Tag es besser zu ertragen.

07.06.2016 05:39 • x 2 #483


L
Liebe frischgeföhnt,

wenn man sich im Grunde noch liebt und gemeinsame Kinder hat:
ja.

07.06.2016 05:56 • x 1 #484


C
Liebe Lucky,

mir gefällt dein Ansatz.
Und es berührt mich, dass dein Mann allein zur Beratung geht - das war sicherlich erst mal eine Überwindung für einen nach deiner Beschreibung erfolgsverwöhnten Macher seiner Generation (den ich mir ein bisschen wie Horst Seehofer vorstelle ...).

Meine Eltern haben viel gestritten, als ich Kind war. Meine Mutter fühlte sich als Hausfrau auf dem Abstellgleis und machte meinem Vater Vorwürfe, dass er zu viel arbeite. Heute - nach 50 Jahren Ehe - lachen sie viel miteinander. Es hat alles zwei Seiten. Hätte sich meine Mutter damals getrennt, wäre sie heute vermutlich selbständiger und stolzer auf sich. Vielleicht hätte sie sich aber auch nicht mehr auf jemand Neues so tief einlassen können und mein Vater auch nicht ...

07.06.2016 06:27 • x 1 #485


G
Zitat von frischgeföhnt:

Dankbar bist für all das Gute und Schöne was mal war? Weil man lange Jahre nicht wegwirft? Weil man ja aus Liebe geheiratet hat? ......

Meine Meinung.
Hinter diesen Argumenten versteckt sich die eigene Angst allein zu bleiben oder zu sein.

Dann doch lieber das vertraute Elend, vielleicht wird es besser oder ich lerne dazu noch jeden Tag es besser zu ertragen.


So isses.
Oder ich lerne noch dazu, es genauso zu machen.

07.06.2016 07:08 • #486


D
Es braucht seine Zeit manches zu verstehen. Ich weiss, ich bin provokant und greife oft vor, hat aber Gründe.

Ich seh bei Deinem Mann keine Chance, dass er etwas verändern wird können. Das liegt an seiner Weltsicht nach der mit ihm bereits alles stimmt und jeder der das nicht anerkennt ein Problem haben muss.

Ich war mir selbst bei Dir ein bisschen unsicher Kinbakubi. Du wirktest zu Anfang sehr stur im Festhalten an Althergebrachtem. Scheint aber wirklich ehre Brainwashed zu sein. Ich seh gute Chancen für Dich. Deine Ironie, Dein Humor und auch Deine Fähigkeit konkret zu werden, werden Dir sehr helfen.

Eine Paartherapie würde ich immer noch ablehnen. Dein Mann ist dafür einfach zu anstrengend und nach ein paar Jahren weiss man was funktioniert und was nur Zeit und Energieverschwendung ist.

Um ernsthaft etwas verändern zu wollen muss ein Mensch Leidensdruck haben. Den hat Dein Mann nicht. Er hält alles konsequent von sich was nicht in sein Weltbild passt. Damit ist für ihn die Welt auch exakt so, wie er sie festgelegt hat.

Therapeuten die Klienten nicht ablehnen aufgrund des Geldes sind sehr schlechte Therapeuten.

Ein guter würde Dir nach spätestens 2 Sitzungen zu Einzelsitzungen raten.

07.06.2016 07:10 • x 1 #487


L
... ein guter Therapeut/in hinterfragt, wählt Methoden, die dich zu dir selbst bringen, so dass der Klient/in mit sich selbst konfrontiert ist und dazulernen kann.

Die Änderung der bisherigen Lebensstrategie erzeugt bei jedem Leidensdruck, der eine zeigt das, der andere argumentiert wie ein Weltmeister wegen der veralteten Strategie ...

07.06.2016 07:17 • #488


D
Ich stöpsel mal meine Kristallkugel an meinen USB Anschluss:

Habt ihr einen guten Therapeuten schafft ihr in der Paarberatung maximal 3 Sitzungen, dann ist die Paartherapie beendet. Entweder schmeisst der Therapeut, Du oder Dein Mann.

Habt ihr einen sehr schlechten Therapeuten, schafft ihr auch wesentlich mehr Sitzungen ohne, dass sich irgendwas verändern wird.

Wenn Du wissen wilslt, ob ihr einen guten Threapeuten habt, schau auf Deinen Mann. Wenn er ihn für gut hält, ist er sehr schlecht. Hält er ihn für schlecht ist er sehr gut.

Dein Mann ist sehr verlässlich. In allem!

07.06.2016 07:23 • x 2 #489


E
Zitat von lucky123:
Liebe frischgeföhnt,

wenn man sich im Grunde noch liebt und gemeinsame Kinder hat:
ja.

Eure Kinder sind erwachsenen .
.Im Grunde
Wenn es euch reicht und glücklich macht.
Gerne.

Ich persönlich kann das nicht ertragen.
Nach 26 Jahren bei mir die Frage,
ist das Liebe oder Gewohnheit.

ich wünschte mir Liebe, Partnerschaft und auch gegenseitiges Begehren.
.

07.06.2016 08:01 • x 3 #490


K
Therapie ist eine MAMMUT-Aufgabe, wenn sie wirklich GEWOLLT wird! Mit voller Überzeugung eine Therapie machen zu wollen, bringt eine Aufgabenstellung mit sich - eine Zielsetzung und die Bereitschaft, etwas verändern zu wollen...und nicht nur gegebenenfalls! Eine Therapie macht etwas mit einem - auch wenn der Trott beibehalten wird.
Klar wird auf alles geachtet werden müssen, wird agiert und reagiert werden müssen, was von den Beteiligten kommt - auch wenn nichts kommt! Aber gerade DANN ist es ratsam, sich darüber Gedanken zu machen, warum an bestimmten Stellen nichts kommt!
Gut vorbereitet, mit Notizen versehen - Fakten und Ziele beinhaltend, auf sich selbst fixiert...das klingt recht bieder, aber so besteht die Möglichkeit, konzeptionell einen Weg durch die Therapie zu gehen.
Ich wurde nach der Anhörung zu Beginn einer Therapie (in einem ganz anderen Zusammenhang) gefragt: Was wollen Sie erreichen? Das Ziel wurde abgesteckt und suksessiv vorangegangen.

Ja...es gilt, ehrlich zu sein, die Karten auf den Tisch zu legen, sonst macht es keinen Sinn. Dem Ziel zugewandt zu sein - es wird sich zeigen, ob die Beteiligten daran mitarbeiten. Den Ausgang kann niemand vorhersagen und man muss mit den Konsequenzen - positiven wie negativen - umgehen lernen.

Noch etwas anderes - in den letzten Beiträgen wurde oft im Konjunktiv geschrieben...im hätte, könnte, würde, wäre! Das ist nicht dienlich, weil diese Ausdrucksweise Entscheidungen der Vergangenheit in Frage stellt. Die Vergangenheit stellt sich in Fakten dar, in Tatsachen dar, die unumkehrbar sind. Ein hätte, könnte, würde, wäre kommt einem ständigen Nachkarten in der und mit der Vergangenheit gleich und bringt nicht weiter.
Ein hätte, könnte, würde, wäre zu vermeiden, ist gar nicht so schwierig, wenn die Vergangenheit als GEGEBEN angenommen wird. Die Vergangenheit SO zu akzeptieren wie sie war, ist quasi ein MUSS, um sie verarbeiten und ggf. dann loslassen zu können.

07.06.2016 09:18 • x 2 #491


L
... ich finde, dass sich das Bemühen um konstruktive Entwicklung lohnt.
Wenn beide da sind, geht das.

Wenn einer der beiden endgültig geht, ist die Beziehungen oder Ehe zu Ende. Und ich wünsche jedem in der nächsten mehr Glück als in der gescheiterten Beziehung oder Ehe.
...

07.06.2016 09:33 • #492


E
Zitat von lucky123:
... ich finde, dass sich das Bemühen um konstruktive Entwicklung lohnt.
Wenn beide da sind, geht das.

Ziel einer Paartherapie ist es eine konstruktive Kommunikation zu ermöglichen. Ergebnisoffen.
Nicht bei beiden Verhaltensveränderungen herbei zu führen die die Ehe kitten sollen.


Wenn einer der beiden endgültig geht, ist die Beziehungen oder Ehe zu Ende.

Diese Erkenntnis kann auch Ergebnis der Therapie sein. Und im Allgemeinen ist eine Ehe auch ohne Therapie zu Ende wenn einer geht..
Küssen kann man nicht alleine....

Und ich wünsche jedem in der nächsten mehr Glück als in der gescheiterten Beziehung oder Ehe.

Ja..ich auch..
...

07.06.2016 10:08 • #493


U
Zitat von kuddel7591:

Noch etwas anderes - in den letzten Beiträgen wurde oft im Konjunktiv geschrieben...im hätte, könnte, würde, wäre! Das ist nicht dienlich, weil diese Ausdrucksweise Entscheidungen der Vergangenheit in Frage stellt. Die Vergangenheit stellt sich in Fakten dar, in Tatsachen dar, die unumkehrbar sind. Ein hätte, könnte, würde, wäre kommt einem ständigen Nachkarten in der und mit der Vergangenheit gleich und bringt nicht weiter.
Ein hätte, könnte, würde, wäre zu vermeiden, ist gar nicht so schwierig, wenn die Vergangenheit als GEGEBEN angenommen wird. Die Vergangenheit SO zu akzeptieren wie sie war, ist quasi ein MUSS, um sie verarbeiten und ggf. dann loslassen zu können.


Was das Loslassen und die Unabänderlichkeit der Vergangenheit betrifft, stimme ich zu.

Nicht aber der Beurteilung der sprachlichen Verwendung des Konjunktives. Allein das Wort hätte stellt nämlich einen Bezug zur Vergangenheit dar. Alles andere birgt nur die Position bzw. Sichtweise des Aussprechenden oder der breiten Allgemeinheit (Lebenserfahrung). Es hat keinerlei Bezug zur Vergangenheit, wenn ich sage: Ich würde mich warm anziehen, wenn es kalt ist oder Ich wäre bei Glatteis vorsichtig. Ebenso wenig haben die hier oder auch in anderen Threads enthaltenen Konjunktiv-Beiträge einen Bezug zur Vergangenheit. Auch wirken sie aus meiner Sicht weniger anmassend als wenn ich die Indikativform, noch dazu im Präsens verwende. Das kann nun durchaus Geschmackssache sein.
Jedenfalls wird ein Rat doch immer im Konjunktiv erteilt. Alles andere wäre ja dann imperativ zu verstehen und das empfinde ich nun wieder als anmassend bzw. wenig zielführend für die TE. Wir alle hier können die tatsächliche Situation doch nur aus dem von der TE vorgetragenen Sachverhalt beurteilen und da beinhaltet doch jeder Rat sowieso schon ein wenn das tatsächlich stimmt, was du hier vorbringst, dann würde ich....

07.06.2016 10:14 • x 1 #494


E
Zitat von Unheilig:
Zitat von kuddel7591:

Noch etwas anderes - in den letzten Beiträgen wurde oft im Konjunktiv geschrieben...im hätte, könnte, würde, wäre! Das ist nicht dienlich, weil diese Ausdrucksweise Entscheidungen der Vergangenheit in Frage stellt. Die Vergangenheit stellt sich in Fakten dar, in Tatsachen dar, die unumkehrbar sind. Ein hätte, könnte, würde, wäre kommt einem ständigen Nachkarten in der und mit der Vergangenheit gleich und bringt nicht weiter.
Ein hätte, könnte, würde, wäre zu vermeiden, ist gar nicht so schwierig, wenn die Vergangenheit als GEGEBEN angenommen wird. Die Vergangenheit SO zu akzeptieren wie sie war, ist quasi ein MUSS, um sie verarbeiten und ggf. dann loslassen zu können.


Was das Loslassen und die Unabänderlichkeit der Vergangenheit betrifft, stimme ich zu.

Nicht aber der Beurteilung der sprachlichen Verwendung des Konjunktives. Allein das Wort hätte stellt nämlich einen Bezug zur Vergangenheit dar. Alles andere birgt nur die Position bzw. Sichtweise des Aussprechenden oder der breiten Allgemeinheit (Lebenserfahrung). Es hat keinerlei Bezug zur Vergangenheit, wenn ich sage: Ich würde mich warm anziehen, wenn es kalt ist oder Ich wäre bei Glatteis vorsichtig. Ebenso wenig haben die hier oder auch in anderen Threads enthaltenen Konjunktiv-Beiträge einen Bezug zur Vergangenheit. Auch wirken sie aus meiner Sicht weniger anmassend als wenn ich die Indikativform, noch dazu im Präsens verwende. Das kann nun durchaus Geschmackssache sein.
Jedenfalls wird ein Rat doch immer im Konjunktiv erteilt. Alles andere wäre ja dann imperativ zu verstehen und das empfinde ich nun wieder als anmassend bzw. wenig zielführend für die TE. Wir alle hier können die tatsächliche Situation doch nur aus dem von der TE vorgetragenen Sachverhalt beurteilen und da beinhaltet doch jeder Rat sowieso schon ein wenn das tatsächlich stimmt, was du hier vorbringst, dann würde ich....

Herrlich..
Mein Germanistenherz springt vor Freude..

07.06.2016 10:20 • #495


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