Liebe Community,
Die Vogen haben sich geglättet- zumindest auf der Oberfläche. Ich esse und gehe zum Sport, aber ab und zu schlafe ich schlecht. Ich muss aufpassen, nicht depressiv zu werden. Einen Job habe ich noch nicht.
Ich habe einige Male mit X ruhig über die Vorstellung einer harmonischen Ehe und Zukunft reden können, ohne Tränen, ohne Schreien, ohne dass X das Gespräch beendet hat und ins Büro verschwunden ist. Immer wieder sage ich mir: Er ist in der Bringschuld! X hatte einige sehr merkwürdige Ansichten (Dazu vielleicht später mehr). In meinen Augen hat X die Bedingungen für den Neustart (von wegen Neustart, ist ja ein Neustart zu dritt! Sagte ich zu X) diktiert, in den Augen von X haben wir uns geeinigt. Ich: Es gab für mich null Raum für Diskussion. X: Ich habe gesagt, zu welchen Zugeständnissen ich bereit bin. Mehr nicht, und Du hast ja schon ja gesagt, wir brauchen nicht weiter darüber diskutieren.
X möchte das nicht schriftlich festhalten. Ich werde einen guten Zeitpunkt abpassen, und versuchen, seine Zugeständnisse festzuhalten. Obwohl die Psychologin gesagt hat: X wird sich nicht daran halten, Sie werden nur sich selbst verletzen. Eigentlich handelt es sich um die normalsten Dinge der Welt: Keine Lügen, keine Heimlichkeiten, die Freundin kommt nicht mit ihm nach Europa, sie kommt nicht in unser Haus, wir verreisen nicht zu dritt irgendwohin, Y kommt nicht in die Ferienvilla, Bezahlung für Büroarbeit, Zugewinnausgleich im Vertrauen, wie im Vertrag vorgesehen.
Ihr habt mir in meinem Thread viele gute Argumente geliefert. Im Moment machen wir uns gegenseitig keine Vorwürfe. Es ist praktisch alles schon gesagt. Er hat seine Y seit Ende Oktober nicht wieder gesehen. Das ist eine Frage der Zeit, denn X sagt klipp und klar: Ich werde sie wiedersehen. Ich möchte Sie wiedersehen. Im Moment bezahlt er ihr einen monatlichen Unterhalt (x: Das können wir uns leisten! Nur ein paar Monate! Die Beziehung mit ihr wird nicht ewig weitergehen, da mache ich mir keine Illusion. Sie sucht ja einen Mann zum Heiraten...) Ich habe meinem X auch klar gesagt, dass es mich sehr verletzt, wenn er sie wiedersieht. Auch habe ich Angst um meine Gesundheit. X hat darauf hin genickt. Leute, ist klar, wie abhängig X von Y ist- X ist bereit, mich und meine Gefühle zu verletzen.
X möchte mit zwei Booten fahren, so wie früher. Ich für den sicheren Hafen der Ehe, das Zuhause. Ich glaube schon - ich glaube- dass X mich nicht verlassen wird, auch nicht in naher Zukunft, denn unsere Tochter ist noch zu jung. Später wird eine Scheidung ihm noch teurer - zu teuer vielleicht- stehen. Ist das nicht toll, X bietet mir eine sichere Zukunft. Er wird sich nie von mir trennen, und ich sollte mich doch befreit fühlen und das Leben genießen!
X möchte eine Ehe wie Helmut und Loki Schmidt führen, oder eine offene Ehe. X hat mich offen dazu aufgefordert, glücklich zu werden. Ich könne machen, was ich möchte. Ich soll ruhig andere Männer kennenlernen, mit anderen Männern weggehen, verreisen, alles mögliche, das nötige Geld soll ich mir nehmen.
Sollte ich mich verletzt fühlen? Ich bedeute ihm so wenig? X erwartet, dass ich ihm die Abenteuer erlaube, beziehungsweise er erlaubt sie sich selbst. Seine Abenteuer sollten mich nicht verletzen. Ich sollte mit anderen Männern kompensieren... Möchte X mich etwa loswerden? Während X vorher klargestellt hat, sollte ich mich in einer anderen Stadt weiter weg um eine Arbeit bemühen, bedeutet das, dass ich ihn in meiner Zukunftsplanung nicht einbeziehe, somit ist die Ehe zu Ende. Jetzt sieht er ein, dass ich unglücklich bin, dass ich wahrscheinlich intellektuell unterfordert bin, er mich ja eigentlich nicht einschränken kann... Meine Gedanken: Möchte X mich loswerden? Seine Y könne dann ja hier in dieses Haus einziehen?
Ja alles was X sagt, kann in diese oder diese Richtung gedeutet werden...
Ich glaube nicht, dass von X mehr als die gesetzliche finanzielle Unterstützung zu erwarten ist, wenn ICH die Scheidung einreiche. Von dem versprochenen Zugewinnausgleich ist noch nichts unterwegs, und hat X auch sinnigerweise auf die nächsten fünf Jahre verteilt.
Warum sollte ich es X und Y so leicht machen? Ich könnte häufiger zum Frisör, mir dann auch die Nägel machen lassen, shoppen, reisen reisen reisen, wohin ich will!
Puhhhh- jetzt mal cool bleiben... Ich trete noch auf der Stelle, sehe aber die Landschaft um mich klarer und klarer... Hoffe ich jedenfalls. Kann ich X (und Y) auf Dauer akzeptieren, so dass es praktisch für X keinen Grund mehr gibt, zu lügen? So dass er mich einfach nicht verletzen kann? Was ist das für eine Liebe komplett frei von Eifersucht? Ist das wie Jesus, der nicht böse auf seine Peiniger ist? Ich gönne X seine Abenteuer, ich freue mich, dass X glücklich ist? Ich bin ganz frei- die Fesseln sind nur in meinem Kopf? Ich denke zuviel nach?
Ich bleibe jetzt cool wie X: Er zeigt null, dass er Y vermisst (außer dass er sagt, er beabsichtigt, sie wiederzusehen). X tippt nicht auf seinem Handy rum in meiner Anwesenheit. Y ruft ihn nie an, natürlich nicht. Y würde sich vermutlich freuen, wenn ich ginge.
04.10.2016 23:51 •
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