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Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

E-Claire
Zitat von Martin123:
Ob ich eine Verantwortung zuschiebe oder eine Schuld zuschiebe. Im Grunde geht es doch immer um Aufrechnung von Fehlverhalten.

Wie bitte? Junge, es geht um Verantwortung ÜBERNEHMEN nicht zuschieben. Nicht den anderen aus dem Raum drängen, sondern selbst den Raum verlassen. Es geht nicht darum, dem anderen etwas anzuhängen, sondern in sich (in seinem Inneren) für die Beziehung in die Verantwortung zu gehen.

Zitat von Martin123:
Aber du (oder dein Partner) kannst die Ursache in deinem Inneren suchen, wenn DU fremdgehst.

Anstatt eine Diskussion über Schuld und Verantwortung zu führen und festzustellen, dass du fremdgegangen bist, weil dein Partner vor 12 mal das Bett nicht gemacht hat (überspitzt formuliert)

siehe oben. Wenn Du endlich mal nicht so wahnsinnig damit beschäftigt wärst, alles, aus Angst man könnte dir unterstellen, Du hättest am Fremdgehen Deiner Frau Schuld oder Verantwortung, abzuwehren und statt dessen mal LESEN würdest, was Leute hier schreiben, dann wäre es möglich, daß Du so gar etwas lernst.


Zitat von Martin123:
Diese Unstimmigkeit von der du sprichst.

Wo leitest du diese her?
Hier:
Zitat von Martin123:
Ich komme momentan nicht über die Hürde hinweg, zu akzeptieren, dass ich mit der Aufrecherhaltung der Ehe faktisch das betrogen werden akzeptiere. Damit dass ich lernen muss, wie man damit klarkommt, betrogen zu werden (denn nichts anderes ist der Zweck unserer Paartherapie, auch wenn es niemand so ausspricht).


Nun ja, Erfahrung zeigt, Du wirst früher oder später schon selbst drauf kommen; ich spiele bis dahin mit Tauben Schach.

06.03.2024 13:35 • x 4 #811


M
Zitat von alleswirdbesser:
Gut, sorry, das Gegenteil von „nichts falsch gemacht „ ist für mich „alles richtig gemacht „. Das gilt natürlich nicht für jeden.

Liebe alleswirdbesser,

du hast darum gebeten, netter zu sein. Ich versuche es:

Ich habe hier mehrfach geschrieben, dass die Kategorie falsch/richtig für mich, wenn es um Affären geht, keine Relevanz hat. Damit gibt es kein Falsch aber auch kein Richtig.

Das verstehst du offenbar nicht. Erkläre mir doch bitte, was daran so schwer ist, zu verstehen.

06.03.2024 13:37 • #812


A


Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

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B
Also, mir geht es wie Kruemel. Ich würde auch gern berichten und mich austauschen zur Ehe 2.0, aber war etwas unsicher, weil es hier so abdriftet.

Ich versuch`s trotzdem mal:

Auch ich lebe in einer sogenannten Ehe 2.0. Meine Geschichte kann man hier ebenfalls nachlesen.

Ich kann diverse Aussagen nachvollziehen, da ich mir die gleichen Fragen gestellt habe.

Zum Beispiel, dass man akzeptiert, betrogen worden zu sein. Das war auch eine meiner Kernaufgaben, die nicht einfach war.
Mittlerweile ist es allerdings zu einer Sache geworden, die dem Vorleben eines Menschen gleich kommt. Soll heißen, wenn 2 Menschen mittleren Alters zusammenkommen, hatten diese Partnerschaften davor, evtl. sogar Kinder. Das heißt, sie hatten eben auch S**. Auf diese Vorbeziehungen bin ich auch nicht eifersüchtig, sauer, habe Informationsdrang. Warum sollte es bei dieser Sache anders sein?
Ich denke über den Betrug nicht mehr nach und er ist quasi in der Schublade Vorleben gelandet.

Auf Seite 5 hat Martin folgendes geschrieben:

Zitat:
Für mich gibt es nur eine Frage (und für jeden andern, der glücklich in seiner Beziehung sein will):

Ist die Person, mit der ich zusammen bin, die Person, mit der ich glücklich sein will? Kann ich die Fehler akzeptieren? Oder nicht? Der Glaube, man kann jemand mit 40 Jahren noch erziehen kann, ist völlig absurd. Grenzen müssen ständig kontrolliert werden (z.b. dass sie sich nicht heimlich trifft). Kontrolle und Verbote, damit kann man eine kaputte Beziehung vielleicht noch 2,3 Jahre aufrecht erhalten. Und dann scheitern sie doch. Wem ist damit geholfen? Für mich ist das reine Verschwendung von Lebenszeit.


Auch ich denke, dass dies die entscheidende Frage ist.

Dazu gehört aber vielleicht auch, gemeinsam den Betrug aufzuarbeiten. Wir haben viel über den Betrug gesprochen. Ich kann ihn zwar nicht verstehen, begreife aber, wie es dazu kam.

Es gab bei uns nie Verbote und Kontrollen danach. Sehr wohl aber klare Aussagen und Grenzen meinerseits. Dass so etwas nie wieder vorkommen darf.
Ich wollte so etwas nie akzeptieren bzw. verzeihen, habe es dann aber doch getan.

Weil es sich - für mich - für diesen Menschen und das, was wir gemeinsam haben, lohnt.
Aber das muss tatsächlich jeder für sich entscheiden - auch oder gerade wegen der individuellen Konstellation, wie wo was passiert ist.

Ich habe aus dem ganzen gelernt, dass ich auf jeden Fall deutlicher auf mein Bauchgefühl hören werde in Zukunft, denn das hatte von Anfang an Recht.

06.03.2024 13:38 • x 6 #813


M
Zitat von E-Claire:
nicht zuschieben

Genau das tust du aber ständig.

06.03.2024 13:38 • #814


M
Zitat von E-Claire:
so gar etwas lernst

Was soll ich lernen?

Und ja, beim Thema Schuld war ich ganz schnell. Bis ich erkannt habe, dass es auf Affären nicht passt, weil es keine Schuld gibt. Darüber kommst du nicht hinweg?


Klar könnte ich jetzt vermuten, dass du einfach so tief verletzt wurdest, dass du einfach einen Schuldigen brauchst. Ich glaube das führt zu nichts. Ich schaue mir die Person an und überlege mir, ob ich mit dieser Person meine Zukunft gestalten möchte.

Zwei völlig unterschiedliche Ansätze. Wir kommen da eben nicht zusammen. Du tust, was du für richtig hältst (ich halte deinen Weg für einen Irrweg) und du siehst es andersherum.

Ist doch ok.

06.03.2024 13:40 • #815


M
Zitat von E-Claire:
Hier:

Und jetzt? Wo ist die Unstimmigkeit?

06.03.2024 13:41 • #816


L
Zitat von Martin123:
Aber irgendwie habe ich auch den Eindruck, dass es gar nciht so viele gibt. Wahrscheinlich scheitern einfach 95% aller Versuche, eine Ehe 2.0 zu führen.


Ich versuche es einfach noch einmal aus meiner Perspektive und werfe hiermit meinen Hut in den Kreis.
Ich habe akzeptiert, dass mich mein Mann betrogen hat, dass er es überhaupt konnte und glaub' mir, das war für mich ein sehr harter Brocken! Habe ich damit gleichermaßen akzeptiert, dass er es ggf. wieder tun wird? Ich denke nein! Falls es je nochmal passieren sollte, werde ich meine Konsequenzen ziehen (siehe unten).

Ich kann auch nichts mit dem Wort Schuld bzw. mit dem, was Du darunter offensichtlich verstehst, anfangen. Er ist bewusst diese Affäre eingegangen, seine Verantwortung. Am Zustand unserer Ehe waren wir beide beteiligt. Schuld? Ich weiß nicht, ich tue mich wie gesagt auch schwer mit dem Begriff. Nichtsdestotrotz musste ich ihm verzeihen. Nicht, weil mein Mann vor mir gekniet und mich großartig darum gebeten hat, sondern für mich und meinen eigenen Seelenfrieden. Ich hätte anders gar nicht in der Ehe verbleiben können bzw. einen Haken an die Affäre machen können.
Wo ich Deinem zumindest in Teilen auf mich krude wirkenden Konzept zustimme, ist, dass ich überhaupt gar keine Angst mehr habe. Nicht (mehr) vor einem erneuten Betrug, denn meine Konsequenzen wären dann für mich klar (und das nicht als Drohkulisse oder Erziehungsmaßnahme meinem Mann gegenüber, sondern einzig und allein für mich, um meine eigenen Grenzen zu wahren) und auch nicht, dass er vielleicht mal jemanden treffen konnte, mit dem er ein anderes Lebensmodell leben möchte. Das ist dann so. Es würde mich sehr traurig machen, aber ich kann es akzeptieren, macht mir daher überhaupt keine Angst (ich übe mich schon sehr lange im Konzept der radikalen Akzeptanz ). Damit habe ich meiner Meinung nach aber nicht einen zukünftigen Betrug akzeptiert (siehe oben).
Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite war der ganze Mist ziemlich schmerzhaft und eigentlich total unnötig. Auf der anderen Seite jedoch wären mein Mann heute nicht an dem Punkt, wo wir sind, wäre die Affäre nicht passiert. Das meine ich bezogen auf unsere Ehe, aber auch in der Persönlicheitsentwicklung. War die Affäre also gut oder schlecht? Ein glasklares vielleicht . Wir haben gelernt, wirklich miteinander zu kommunizieren. Das Vertrauen ist komplett zurück und ich vertraue in unsere Zukunft

Ich glaube, so komplett anders denken wir gar nicht. Meinst Du nicht, dass Du vielleicht ein paar Dinge in Deiner Therapie ggf. falsch verstanden hast und hier und übers Ziel hinaus schießt?

06.03.2024 13:47 • x 5 #817


M
Zitat von butterflx:
Zum Beispiel, dass man akzeptiert, betrogen worden zu sein. Das war auch eine meiner Kernaufgaben, die nicht einfach war.
Mittlerweile ist es allerdings zu einer Sache geworden, die dem Vorleben eines Menschen gleich kommt. Soll heißen, wenn 2 Menschen mittleren Alters zusammenkommen, hatten diese Partnerschaften davor, evtl. sogar Kinder. Das heißt, sie hatten eben auch S**. Auf diese Vorbeziehungen bin ich auch nicht eifersüchtig, sauer, habe Informationsdrang. Warum sollte es bei dieser Sache anders sein?

Vielen Dank butterflx. Ich meine das wirklich ehrlich und von ganzen Herzen.

Mir geht es gerade ein wenig so wie dir, nur bin ich da noch nicht am Ziel. Ich kann die Affäre noch nicht wie einen Ex sehen, aber ich glaube das wäre für mich ebenfalls die Lösung.

Wie lange hast du gebraucht, bis du an dem Punkt warst?

06.03.2024 13:48 • #818


E-Claire
Zitat von Martin123:
Genau das tust du aber ständig.

Dann zitiere mal bitte, damit ich das aufklären kann und kleiner Hinweis. Du kannst mehrere Zitate entweder mittels antworten in einen Beitrag kopieren, so lange Du auf der gleichen Seite bleibst oder unter Zitat speichern, vorübergehend speichern und dann gesammelt oder einzeln in einen Beitrag einfügen. Wenn Du das probierst, würde es die Lesbarkeit Deiner Beiträge extrem erhöhen.

Würde so auch in den Hinweise zur Nutzung stehen, aber Du scheinst ja eher der Mann fürs Grobe.

06.03.2024 13:50 • x 2 #819


M
Zitat von E-Claire:
Dann zitiere mal bitte, damit ich das aufklären kann und kleiner Hinweis. Du kannst mehrere Zitate entweder mittels antworten in einen Beitrag kopieren, so lange Du auf der gleichen Seite bleibst oder unter Zitat speichern, vorübergehend speichern und dann gesammelt oder einzeln in einen Beitrag ...

Bei allem Respekt, das sind wieder diese kleinkarierten, rechthaberischen Diskussionen, die NULL konstruktiv sind.

Da teilen gerade ein paar tolle Menschen wirklich interessante Geschichten. Und du kommst wieder mit sowas daher.


Lass es einfach.

06.03.2024 13:54 • #820


E-Claire
Zitat von Martin123:
Und ja, beim Thema Schuld war ich ganz schnell. Bis ich erkannt habe, dass es auf Affären nicht passt, weil es keine Schuld gibt. Darüber kommst du nicht hinweg?

Dann zeige mir einen einzigen Beitrag, in dem ich etwas über Schuld geschrieben habe. Mach mal.
Ich komme über Schuld nicht hinweg? Ich habe das Wort Schuld außerhalb dessen, daß ich Schuld für ein wahnsinnig nicht (!) hilfreiches) Konzept halte, nicht benutzt, nicht einmal.

Zitat von Martin123:
Klar könnte ich jetzt vermuten, dass du einfach so tief verletzt wurdest, dass du einfach einen Schuldigen brauchst. Ich glaube das führt zu nichts. Ich schaue mir die Person an und überlege mir, ob ich mit dieser Person meine Zukunft gestalten möchte.

Hahahaha. Sehr süß. Du könntest auch vermuten, daß ich übergewichtig wäre, mich keiner will, ich super arm wäre oder in Wirklichkeit ein Mann. Ach ja, meine Tage habe oder betrunken wäre auch möglich. Bleibt ad hominem statt Auseinandersetzung mit meiner Argumentation.

Zitat von Martin123:
Zwei völlig unterschiedliche Ansätze. Wir kommen da eben nicht zusammen. Du tust, was du für richtig hältst (ich halte deinen Weg für einen Irrweg) und du siehst es andersherum.

Wie gesagt, ich spiele auch mit Tauben Schach.

06.03.2024 13:55 • #821


E-Claire
Zitat von Martin123:
Bei allem Respekt, das sind wieder diese kleinkarierten, rechthaberischen Diskussionen, die NULL konstruktiv sind.

Mein Vorschlag mehrere Zitate in einem Beitrag unterzubringen, ist also nicht konstruktiv. Cool.

06.03.2024 13:59 • #822


M
Zitat von E-Claire:
Wie gesagt, ich spiele auch mit Tauben Schach.

Bitte tu das dann auch, ok

Du provozierst doch nur noch.

06.03.2024 14:01 • #823


B
Zitat:
Wie lange hast du gebraucht, bis du an dem Punkt warst?


Das ist wirklich eine gute Frage... Ich würde sagen, alles in allem bestimmt 2 Jahre.

Aus meiner Erfahrung heraus, ging es aber stückchenweise. Also dass Dinge sich nach und nach erledigt haben. Ich hoffe, du weißt, was ich meine.

Fragen, die ich mir bzw. meinem Mann am Anfang gestellt habe, waren dann irgendwann nicht mehr wichtig.

Dann beschäftigte mich das nächste nicht mehr und so weiter...

Hätte ich diesen Prozess (in mir selbst) nicht gespürt, hätte ich diese Partnerschaft verlassen.

Aus dem, was ich bisher von dir gelesen habe, bist du aber auch schon ein Stück weiter. Es liest sich so, als wenn dich (nur noch) dieser eine Punkt noch beschäftigt.

Du kommst mir sehr ähnlich zu mir selbst vor, denn aus meiner Wahrnehmung heraus war dies auch der zentrale Punkt, der mich ganz zum Schluss beschäftigt hat: möchte ich mein weiteres Leben mit dieser Person teilen, die in der Lage war, mich

1. zu betrügen und
2. so lange anzulügen (währenddessen und danach auf deutliche Fragen).

06.03.2024 14:05 • x 1 #824


S
Zitat von Martin123:
Dann solltest du dich aber auch nicht beschweren.


Es war v.a. der Hinweis, dass man leider sehr deutlich merkt, dass Du vieles, worüber Du dich aufregst, weder vollständig gelesen noch verstanden hast. Wie man auch hier leider wieder merkt....

Aber das Austausch mit Dir, zur Zeit zumindest, nur schwer möglich ist, ist deutlich und vielleicht auch verständlich.

Und wenn das alles so für Dich passt, dann ist es ja wunderbar.....

Deine Frau, die jahrelang- auch im engen Freundeskreis - Affären hatte, trägt dafür keinerlei Verantwortung oder gar Schuld.

Weder für die Taten an sich, weil sie ja eine Fremdgeherpersönlichkeit (was Du ja attraktiv findest) ist und es eben wollte und sich dafür entschieden hat, noch an den Folgen für Eure Ehe oder Deine Verletzungen.

Die darf es aber eh nicht geben, denn Du kannst sie und das alles wunderbar akzeptieren.

Das einzige, was Du irgendwie (noch) nicht akzeptieren kannst, ist die damit verbundene Tatsache betrogen worden zu sein, - ein Widerspruch für mich, aber nicht für Dich und das ist ja das Wichtigste- und wenn das noch aufgelöst ist, habt ihr, so ziemlich als einzige, den wahren Weg in eine Ehe 2.0. gefunden.

Wozu auch immer, da die leider sowieso nie funktionieren kann und in der man bestenfalls überlebt, aber nie glücklich wird.

Jegliche in Dir vielleicht steckende Wut o.ä. darüber richtet sich gegen alles und jeden, nur nicht an deine Frau.
Denn natürlich sind alle hier emotional und getriggert, nur Du bist der einzig logisch und rational denkende.

Auch wenn der ein oder andere interessante Ansatz drinsteckt, klingt das für mich alles ziemlich anstrengend und ehrlich gesagt bestenfalls kurzzeitig tragfähig, aber es ist ja Dein Weg und ich wünsche Dir wirklich viel Erfolg damit, ganz ernsthaft.

Und vielleicht bekommst Du ja noch ein paar Geschichten, aus denen Du was hilfreiches mitnehmen kannst.

06.03.2024 14:08 • x 5 #825


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