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Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

alleswirdbesser
Zitat von Blanca:
Interessantes Resümee. Der Zweck heiligt also die Mittel, der Erfolg gibt einem Recht, der Sieger schreibt die Geschichte.

So war es nicht gemeint. Ich wollte damit verdeutlichen, dass mein Handeln in Bezug auf den Partner falsch war, auch wenn ich für mich das tat, was ich tun wollte, so ging ich doch über Leichen. Und ja, wenn ich nicht einmal einsehe, dass ich einen Mist gebaut habe und meinen Partner verletzte, weil ich etwas tat, was ich für richtig hielt (auf mich allein bezogen), dann ist er mit einer Person, die monogam leben möchte, treu bleibt und seine Bedürfnisse für wichtig hält usw., besser beraten. Mit dem Fremdgehen, auch wenn als Grund zum Beispiel der fehlende 6 herhalten muss, habe ich in der Hauptbeziehung eine Grenze überschritten, etwas getan, was ich hätte nicht machen sollen. Und natürlich müsste ich dann auch mit schlechten Konsequenzen leben und dürfte nicht vom Partner erwarten, dass er die Rolle des Betrogenen akzeptiert, denn gefragt habe ich ihn vorher nicht.

Ich bezog mich auf einen bestimmten Beitrag von Martin, und zwar rein hypothetisch, in der Rolle seiner Frau war ich nie. Er fragte was wäre wenn. Denn Martin meint seine Frau hätte alles richtig gemacht, weil sie es für richtig hielt ihn zu betrügen.

06.03.2024 10:30 • x 1 #736


ElGatoRojo
Zitat von Balu85:
Davon kann man sogar fest ausgehen. Zumindest zu dem Zeitpunkt, sonst hätte sie sich ja dagegen entschieden.

Aber sowas von ..... (Zumindest in dem Zeitpunkt ....)

06.03.2024 10:31 • x 1 #737


A


Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

x 3


S
@Wurstmopped
Zitat von Wurstmopped:
Die Verantwortung für das Handeln, trägt immer derjenige, der sich entschieden hat so zu handeln.




Die Ehe führen beide gemeinsam, dafür sind beide verantwortlich.
Und da ist es schon fraglich, ob die Ursache für den Betrug wirklich immer im Zustand der Ehe liegt.

Die Partnerwahl - Puh. Menschen verändern sich im Laufe der Jahre oder haben gelernt nicht so hilfreiche Charakterzüge oder Persönlichkeitsanteile zu unterdrücken, bis es vielleicht irgendwann mal nicht mehr geht oder durch Einflüssen von außen aufbricht.

Aber zu Betrügen ist immer die alleinige Entscheidung und Verantwortung des Betrügers und nicht alternativlos.

06.03.2024 10:31 • x 1 #738


unbel-Leberwurst
Zitat von Martin123:
Die Frage ist ganz eindeutig zu beanworten: Beide

Dann haben also beide Fehler gemacht der doch keiner?

06.03.2024 10:53 • #739


Wurstmopped
Zitat von Martin123:
Die Frage ist ganz eindeutig zu beanworten: Beide


....ich sehe das zwar anders aber geschenkt, OK wenn das so ist, dann nehme es doch so an und akzeptiere, dass du den Betrug zum Teil auch verdient gehabt hast, dass ist dann die logische Konsequenz.
Somit ist das Problem, dein Problem gelöst.

06.03.2024 11:06 • x 1 #740


Balu85
Zitat von SchlittenEngel:
Die Ehe führen beide gemeinsam, dafür sind beide verantwortlich.
Und da ist es schon fraglich, ob die Ursache für den Betrug wirklich immer im Zustand der Ehe liegt.

Hmm....mal von zwanghaften Fremdgehern abgesehen, denke ich das Unzulänglichkeiten in der Beziehung in der Regel die Ursache darstellen. Denn irgendwas hat ja gefehlt. Ob und in wie weit da eine Kommunikation stattgefunden hat steht dann auch erst einmal auf einem anderen Blatt.
Manchmal verselbstständigen sich auch bestimmte Abläufe und man merkt gar nicht das es den anderen stört.
Kurz: An den Problemen in der Beziehung haben beide ihren Anteil. Daran des es letztlich zum fremdgehen kam nur einer. Denn diese Entscheidung hat ja nur eine Person getroffen.

06.03.2024 11:07 • x 2 #741


E-Claire
Zitat von carlos7:
Doch, hat sie. Wenn du 100 beliebige Menschen fragen würdest, würden dir 99 sagen, dass deine Frau etwas Falsches getan hat. Selbst die hier versammelten Personen, die selbst Affären geführt haben, würden dir das sagen.

Kurzfassung: indeed.

Längere Fassung: Hm, schwierig. Ich gehöre ja zu den Vertretern, die sehr strikt die Personenverhältnisse auseinander halten möchten und daher den Zustand und Bestand der Ehe immer und nur bei den Ehepartnern sehen.

Entscheidet sich also ein Ehepartner, das Verhalten des anderen Ehepartners als nicht falsch zu bewerten, dann muß ich das in logischer Folge auch so hinnehmen. Das empfinde ich auch deshalb so stimmig, weil ich ja davon ausgehe, daß Außenstehende nie wirklich Einblick in die Komplexitäten der beide Ehepartner haben können.

Was ich aber schon machen kann, ist mir anzuschauen, wie einer oder beide Ehepartner zu der Bewertung nicht falsch gelangen. Das kann ich im Hinblick auf allgemeine Grundsätze der Logik untersuchen, wenn A+B=C, daher 2A+2B=2C und nicht 2A+2B=C. Daneben kann ich auch mein Verständnis von wie Umgang mit Gefühlen funktioniert, Gruppendynamik etc einfließen lassen, sowie auf meine Erfahrungswerte (anekdotisch, für empirisch fehlt es mir an repräsentativer Masse vermutlich) zurück greifen.

Die Schwierigkeit, die ich in diesem Thread mit Martin habe, ist sein Unvermögen, seine getroffene Bewertung, seine Frau hätte nichts falsch gemacht, als eine solche anzuerkennen und stattdessen daraus ein (allgemeingültiges) objektives Ergebnis machen zu wollen.

Denn in diesem Moment wird aus dem völlig richtigen therapeutischen Ansatz, daß die Beschäftigung mit der Affäre an irgendeinem Punkt Finalität braucht, sei es in Form von Akzeptanz, Verzeihen, als Ergebnis der Aufarbeitung etc, eine Umgehung der notwendigen Integration der Verletzung sowohl in das Gefühlsleben von Martin, als auch in das von beiden vereinbarte moralische System der Ehe.

Martin verkennt schlicht und ergreifend, daß Gefühle nicht erlaubnisfähig sind. Er kann sich hinstellen und sich jeden Tag erzählen, seine Frau hätte nichts falsch gemacht, das führt aber nicht dazu, daß die erfahrene Verletzung dadurch weggeht oder der offensichtliche Konflikt von Betrug ist schlecht, aber ohne Betrug gibt es diese Ehe nicht mehr, gelöst werden könnte.

Persönlich habe ich den Eindruck, daß Martin die Unstimmigkeit auch spürt und daß dies der Grund ist, warum er vehement in die Fehlanwendung logischer Grundsätze rennt.

06.03.2024 11:07 • x 6 #742


S
@Balu85
Zitat von Balu85:
Hmm....mal von zwanghaften Fremdgehern abgesehen, denke ich das Unzulänglichkeiten in der Beziehung in der Regel die Ursache darstellen. Denn irgendwas hat ja gefehlt.

Vielleicht lohnt hier die Unterscheidung zwischen Ursache und Auslöser?

Unzulänglichkeiten in der Beziehung - die es in jeder Beziehung gibt und dennoch geht meistens nur einer darin fremd - können sicher ein Auslöser sein.

Die Ursache dafür, sich für den feigen und unehrlichen Weg entschieden zu haben, damit umzugehen, liegt im Fremdgeher.

06.03.2024 11:11 • #743


Balu85
Zitat von SchlittenEngel:
Vielleicht lohnt hier die Unterscheidung zwischen Ursache und Auslöser?

ja...lohnt vielleicht. Aber ich denke der Grundgedanke sollte nachvollziehbar sein.
Das etwas in der Beziehung nicht stimmt, daran kann im Regelfall nicht nur einer Schuld sein.
Und iiiiiirgendwas muss ja fehlen. Auch in glücklichen Beziehung muss es ja irgendwas geben was einer Person fehlte.
Sonst gebe es ja keinen Grund das außerhalb der Beziehung zu suchen.

06.03.2024 11:16 • #744


S
@Balu85
Zitat von Balu85:

ja...lohnt vielleicht. Aber ich denke der Grundgedanke sollte nachvollziehbar sein.
Das etwas in der Beziehung nicht stimmt, daran kann im Regelfall nicht nur einer Schuld sein.

das stimmt. Wie gesagt, ich gehe davon aus, in praktisch jeder Beziehung fehlt beiden irgendwas.
Die Frage ist aber, wie gehe ich damit um/ habe ich die Erwartung, dass mein Partner dafür zuständig ist, dafür zu sorgen, dass mir nichts fehlt usw. usf.
Zitat von Balu85:
Und iiiiiirgendwas muss ja fehlen.

Jein, zum Einen s.o., zum Anderen gibt es eben auch Menschen, die mit ihrer Beziehung zufrieden sind und dennoch betrügen, aber eben aus anderen Ursachen heraus.
Zitat von Balu85:
Auch in glücklichen Beziehung muss es ja irgendwas geben was einer Person fehlte.
Sonst gebe es ja keinen Grund das außerhalb der Beziehung zu suchen.


Wie gesagt s.o.
mal als Praxisbeispiel, eine ehem Freundin in einer wirklich guten Ehe, mit einem tollen Mann, ging fremd, als sie zeitgleich sehr große Probleme mit einem Kind und einem Elternteil hatten.

Ihre Begründung war, dass ihr AM halt ein Ort war, an dem sie ausblenden konnte, dass es diese Probleme gibt, während ihr Mann, der sie bei allem super unterstützte, in ihrem Kopf mit diesen Problemen verknüpft war, egal wie sehr er sich bemühte, dass es dennoch schöne Momente und Auszeiten ( die sie auch mitnahm) gab.
Und sie sich dadurch, dass er das tat noch schlechter fühlte, weil sie ihn ja betrog und daher noch mehr die Tankstelle AM brauchte.
Wo ist da seine Mit- Verantwortung für ihre Affäre?
Die Ursache war ihre eigene Unfähigkeit zur Konfliktlösung, mit Stress umzugehen und noch einiges mehr, was sie danach auch aufgearbeitet hat.


Sorry Martin fürs OT!

06.03.2024 11:26 • x 1 #745


E-Claire
Zitat von Balu85:
Auch in glücklichen Beziehung muss es ja irgendwas geben was einer Person fehlte.
Sonst gebe es ja keinen Grund das außerhalb der Beziehung zu suchen.

An der Bauernregel, wenn einer fremd geht, dann stimmt etwas in der Beziehung nicht, ist erfahrungsgemäß viel dran.
Aber ich fände es sehr viel präziser den Mangel dem Fremdgeher zuzuordnen und der Beziehung (nur) das Unvermögen der Kommunikation.
Der vergebene, fremdgehende Part übertritt bewusst oder (zunächst) unbewusst eine Grenze, die von beiden vorher gemeinsam bestimmt wurde. Spätestens bei Übertretung ist Offenlegung erforderlich.

Ob nämlich der Mangel in der (vielleicht zu dem Zeitpunkt tot gelaufenen) Beziehung liegt oder doch eher im unausgewogenen Innenleben des gebundenen Fremdgehers, kommt auf den Einzelfall drauf an.

06.03.2024 11:27 • x 1 #746


Balu85
Zitat von SchlittenEngel:
Ihre Begründung war, dass ihr AM halt ein Ort war, an dem sie ausblenden konnte, dass es diese Probleme gibt, während ihr Mann, der sie bei allem super unterstützte, in ihrem Kopf mit diesen Problemen verknüpft war, egal wie sehr er sich bemühte, dass es dennoch schöne Momente und Auszeiten ( die sie auch mitnahm) gab.

Dann fehlte ihr wohl eher eine gewisser Freiraum für sich....andere nutzen dafür evtl. ein Hobby eben OHNE den Partner oder Abend mit Freunden. (Mädelsabend/Herrenrunde z.B.)
Zitat von SchlittenEngel:
Die Frage ist aber, wie gehe ich damit um/ habe ich die Erwartung, dass mein Partner dafür zuständig ist, dafür zu sorgen, dass mir nichts fehlt usw. usf.

Zuständig wäre falsch, aber man sollte schon kommunizieren wenn einen etwas stört und schauen was ist im Rahmen des Möglichen. Geben und Nehmen , Kompromisse finden usw.
Zitat von E-Claire:
Aber ich fände es sehr viel präziser den Mangel dem Fremdgeher zuzuordnen und der Beziehung (nur) das Unvermögen der Kommunikation.

Jain...Kommunikation auf jeden Fall. Aber wenn Person a früher sehr aktiv war und jetzt nur noch auf dem Sofa sitzt, Person B das immer wieder anspricht aber sich nichts ändert, auch keine Kompromissbereitschaft vorliegt. Dann es der Anteil von Person a (Betrogener) schon größer.

06.03.2024 11:37 • #747


E-Claire
Zitat von alleswirdbesser:
Denn Martin meint seine Frau hätte alles richtig gemacht, weil sie es für richtig hielt ihn zu betrügen.


Ich bin mir nicht sicher, ob Martin nicht eher sagt, sie hätte nichts falsch gemacht.

06.03.2024 11:39 • #748


E-Claire
Zitat von Balu85:
Jain...Kommunikation auf jeden Fall. Aber wenn Person a früher sehr aktiv war und jetzt nur noch auf dem Sofa sitzt, Person B das immer wieder anspricht aber sich nichts ändert, auch keine Kompromissbereitschaft vorliegt. Dann es der Anteil von Person a (Betrogener) schon größer.


Zitat von E-Claire:
Ob nämlich der Mangel in der (vielleicht zu dem Zeitpunkt tot gelaufenen) Beziehung liegt oder doch eher im unausgewogenen Innenleben des gebundenen Fremdgehers, kommt auf den Einzelfall drauf an.


Schau, dann ist es an Person B die Beziehung zu beenden und zwar so, daß sie gehört wird.

06.03.2024 11:41 • #749


Wurstmopped
Zitat von E-Claire:
Kurzfassung: indeed. Längere Fassung: Hm, schwierig. Ich gehöre ja zu den Vertretern, die sehr strikt die Personenverhältnisse auseinander halten ...

Jo, ich war, fühlte mich verletzt, obwohl ich denke ich müsste es nicht....

06.03.2024 11:42 • x 1 #750


A


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