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Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

T
Zitat von E-Claire:
Niemand kann sich auf Schmerz vorbereiten. Das ist mit Verlaub völliger Kinderglaube.

Man kann sich durchaus innerlich auf etwas vorbereiten und Bewältigungsstrategien entwickeln, und das kann extrem hilfreich sein.
Grenzenloser Optimismus (der in manchen Fällen sogar an Naivität grenzt) ist eine schöne Sache, führt aber oftmals zu einem freien Fall, der umso schmerzhafter ist.
Das ist auch ein sehr weites Thema.
Am Ende muss es jeder einzelne so halten wie es für ihn besser ist/sich besser anfühlt - und vor Allem: wie er selbst am besten damit zurecht kommt.
Das hängt ja auch davon ab wie die eigene Persönlichkeitsstruktur ist, wie gut oder schlecht man mit Schicksalsschlägen umgehen kann, on man bereits traumatisiert ist oder nicht, etc....

04.03.2024 11:05 • x 2 #31


E-Claire
Zitat von Martin123:
Und wie ist es bei dir abgelaufen? Es wäre schön, und würde mir das auch explizit wünschen, wenn wir hier auch andere Fälle besprechen könnten, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten zu können

Ewig her, hat nicht gehalten.

Näher dran, Ehe 2.0 scheint funktioniert zu haben, da war ich aber die Geliebte.

Ob und unter welchen Umständen ich eine Affäre verzeihen würde, ist so eine Sache. Mein Marker wäre, ob mein Partner und ich tatsächlich an den Punkt kommen, die Gründe der Affäre aufzuarbeiten und ich in diesem Prozess Sicherheit für mich finde, sagen zu können, daß ich zukünftig wieder darauf vertrauen kann und möchte, daß es nicht wieder vorkommt.

In meinen Augen liegt in der Ehe 2.0 ein Neuanfang, dem ich dann, wenn möglich, auch wieder eine gewisse Form von Unschuld zuordnen könnte.

Was ich machen würde, wenn ich die Betrügerin wäre, ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Es ist bisher nicht vorgekommen. Die Vorstellung der eigenen Täterschaft ist immer arg abstrakt. Ich möchte von mir denken, daß ich mich in all den Jahren bisher gut ausgetobt habe und mich recht selten wirklich binde. Gehe ich die Bindung ein, dann ist meine Priorität den anderen nicht zu verletzen. Aber wie gesagt, das stelle ich mir halt so vor, ob das stimmt, keine Ahnung.

04.03.2024 11:07 • x 4 #32


A


Ehe / Beziehung 2 0 - Weitermachen nach Affäre?

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T
Zitat von Martin123:
Es geht im Kern darum, seinen Partner und seine Beziehung zu akzeptieren,

Du sagst, wer akzeptiert ist stark.
Das sehe ich auch so.

Aber: Stärke bedeutet für mich nicht nur, deswegen zusammen zu bleiben sondern auch loslassen zu können.

Ich kann auch akzeptieren, dass mein Partner so ist wie er ist und seine Werte andere sind als meine - und loslassen.

Ich finde es falsch zu suggerieren man sei nur dann stark, wenn man akzeptieren kann + zusammenbleibt, und sonst ist man allgemein schwach.

Stärke bedeutet vor Allem, sich selbst treu zu bleiben, so oder so.

Wie EClaire sagt wäre es schwach mit jemandem zusammenzubleiben, dem man nicht wirklich verzeihen kann oder den man nicht wirklich so akzeptieren kann, nur weil man zu viel Angst hat oder zu bequem ist, um sich zu trennen.

Insofern denke ich, dass Stärke hier nicht abhängig von Ehe 2.0 oder nicht Ehe 2.0 ist sondern davon wie man für sich selbst mit einer Situation umgeht - ob die Person eben konform ihrer eigenen Werte, Gefühle usw. handelt oder nicht.

04.03.2024 11:11 • x 3 #33


aequum
Zitat von unbel-Leberwurst:
Ich denke eher, dass es langfristig dazu führt, dass der Kontakt zu diesen anderen Frauen mehr und mehr ausschleicht...

Das denke ich eher nicht. Vielleicht in Einzelfällen...kann es natürlich vorkommen.

04.03.2024 11:12 • #34


E-Claire
Zitat von Martin123:
Es geht im Kern darum, seinen Partner und seine Beziehung zu akzeptieren, um gemeinsam zu wachsen.


Das sehe ich ähnlich.

Aber mein Ansatz ist, die alte Beziehung, in der fremdgegangen wurde, als gescheitert zu betrachten. Dies zu betrauern, aber auch zu schauen, woran sie gescheitert ist.

Die Frage nach der Ehe 2.0 ist dann im Anschluss zu stellen, finden wir genug Basis um erneut eine Beziehung miteinander einzugehen.

Wenn zwischen alter Beziehung zu Ende und neuer Beziehung eingehen zu wenig Zeit und zu wenig Abstand liegt, dann vermengt man zwangsläufig immer das eine mit dem anderen und daran scheitern dann viele.

04.03.2024 11:15 • x 4 #35


C
Zitat von Martin123:
Aber wenn man 30% (Fremdgehwahrscheinlichkeit) ansetzen würde, würde 3x bedeuten, dass ein Fremdgänger zu 90% in der Folgebeziehung wieder fremdgeht. Also schon ziemlich heftig.

Äh... nein. Das hast du Wahrscheinlichkeitsrechnung falsch verstanden . Wäre die Wahrscheinlichkeit 4x so hoch, würde sie nach deiner Logik sogar zu 120% fremdgehen

Außerdem finde ich, dass du einem grundsätzlichen logischem Fehler aufsitzt: Du schließt von einem statistischen Wert auf das Verhalten des Individuums. Das ist nicht logisch nicht korrekt. ich rate dir eine Schicht tiefer graben und dir über den Grund der Affäre klar werden und ob dieser Grund latent noch vorhanden ist oder nicht.

Ein oder zwei andere Dinge verstehe ich nicht: z.B. warum der Kontakt zu dem Fremdgeher-Freundeskreis noch vorhanden ist bzw warum du diesen Kontakt akzeptierst

04.03.2024 11:34 • x 5 #36


E-Claire
@Martin123 ich lasse Dir mal noch folgendes hier:

Ich glaube nicht, daß, wenn ich in Deiner Situation wäre, in der Läge wäre zu verzeihen. Zwei zugegebene Affären (ua mit dem Mann von einer dieser Freundinnen), eine zusätzliche Geschichte wo Du Ihr Bestreiten als nicht wahrscheinlich einordnest, hat alles wenig mit meinem Affärenbegriff zu tun, sondern halte ich für serielles Fremdgehen.

Und diese ganze FB/Insta-Nummer finde ich persönlich extrem abstoßend. Bitte versteh das nicht falsch, es steht mir nicht zu, Deine Nochfrau zu kritisieren, aber es fällt mir auch wirklich schwer, da nicht mit dezidiertem Augenrollen und der etwas harten Ansage, Lady such dir bitte mal purpose, zu reagieren.

04.03.2024 11:37 • x 7 #37


unbel-Leberwurst
Zitat von Martin123:
Aber das läuft darauf hinaus, zu akzeptieren, dass man betrogen wurde.

Wenn Du die Beziehung weiterführen willst, musst Du das irgendwie akzeptieren, da Du die Vergangenheit nicht ändern kannst.
Wenn Du das nicht akzeptieren willst, bleibt doch nur die Trennung?
Zitat von Martin123:
Ich habe dann gesagt, ich will nicht akzeptieren lernen, betrogen zu werden.

Das deute ich mal als eine Aussage für die Zukunft und würde bei einem zukünftigen Fehltritt die Trennung bedeuten?

04.03.2024 11:38 • x 2 #38


M
Zitat von E-Claire:
Ob und unter welchen Umständen ich eine Affäre verzeihen würde, ist so eine Sache

Darum geht es mir überhaupt kein bißchen.

Die Frage, unter welchen Voraussetzungen man eine Affäre verzeihen kann - auch das aus der Therapie - ist völlig unwichtig. Und auch ein Grund, warum viele Scheitern.

Es geht, darum, den Menschen, mit dem man zusammen sein will, zu akzeptieren, mit allem was er ist, und was er gemacht hat.

Viele glauben immer, man müsste etwas verzeihen nach einer Affäre. Verzeihen kann man nur eine Schuld. Aber das sind Begriffe, die hier völlig fehl am Platze sind. Völlig irrelevante Themen.

Akzeptiere ich die Person, mit der ich zusammen bin? Nur das ist die einzig relevante Entscheidung.


Wenn jemand sagt, ich kann meiner Frau nicht verzeihen. Dann meint diese Person in Wirklichkeit: Ich kann nicht akzeptieren, mit einer Person zusammenzusein, die mich betrogen hat.

Oh, an den Punkt zu kommen, diesen Unterschied zu verstehen, hat mich viel Zeit gekostet.

04.03.2024 12:01 • x 3 #39


M
Zitat von thegirlnextdoor:
Stärke bedeutet für mich nicht nur, deswegen zusammen zu bleiben sondern auch loslassen zu können.

Ich muss es vielleicht präzsieren: Wer akzeptiert ist in einer stärkeren Position als jemand, der hofft oder sein Glück von den Entscheidungen anderer (wieder fremdzugehen oder treu zu bleiben) abhängig macht.

Die Frage, ob Zusammenbleiben stark ist oder trennen, ist auch spannend, aber war hier nicht gemeint.

Ich lasse deinen Beitrag einfach mal unkommentiert, nicht weil er grundsätzlich falsch ist, sondern einfach nicht zu dem passt, wo ich gerade stehe.

04.03.2024 12:03 • #40


M
Zitat von carlos7:
Das hast du Wahrscheinlichkeitsrechnung falsch verstanden

Du darfst mir das gerne erklären...

Ich habe mich allerdings auch mal mit Statistik beschäftigt.

04.03.2024 12:05 • #41


M
Zitat von aequum:
Das sind überaus schlechte Voraussetzungen

Voraussetzung für was? Dass ich sie zwinge, ihre Freundinnen gehen zu lassen, in der Hoffnung dass sie dann nicht mehr fremdgeht.

Ist das der Weg, wie ich meine Frau (und mich selbst) glücklich mache? Durch Zwang? Und dann kontrolliere ich, ob sie da weiter hingeht?

Ich habe die Frage für mich anders beantwortet. Für mich steht nicht in erster Stelle, mit aller Gewalt sicherzustellen, dass sie nie wieder fremdgeht. Sondern für mich steht an erster Stelle die Frage, ob ich mit dieser Person (die ich nicht ändern kann/sollte zusammen glücklich sein kann).

04.03.2024 12:10 • x 1 #42


M
Zitat von E-Claire:
vertraue, daß dieser mir zukünftig treu bleibt, dann sollte ich mich trennen.

Diesen Gedankengang hatte ich auch noch vor einigen Wochen, bis ich verstanden habe, dass es darum gar nicht geht. Man kann das tun nicht von der Person trennen. Wer das nicht versteht, wird irgendwann einsehen, dass man erwachsene Menschen nicht mehr erziehen kann und es auch nicht versuchen sollte.

04.03.2024 12:12 • x 2 #43


M
Zitat von lilalauni:
quasi immun machst gegen ihr Fremdgehen

Nein, nicht immun machen. Sondern keine Angst davor haben. Sie als Person zu akzeptieren.

04.03.2024 12:12 • #44


M
Zitat von lilalauni:
Du könntest vielleicht sagen: Ja, es gibt ein Risiko, dass sie wieder fremdgeht. Das wird dann schmerzhaft für mich. Aber ich will trotzdem mit ihr zusammen sein.

Das trifft es.

04.03.2024 12:13 • x 1 #45


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