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Ehe-Aus nach 27 Jahren, Ohnmacht ohne Ende

S
Hallo Bella,

wie du bin ich auch 27 Jahre verheiratet. Ja habe im Januar die Kündigung bekommen. Vor 2 Wochen habe ich selbst herausgefunden, dass er seit 3 Jahren ein Verhältnis hat.

Bella, ich weiss genau, wie Du Dich fühlst, es ist wirklich wie sterben und wenn ich mich gerade zurückerinnere an den Anfang muss ich gleich wieder weinen.
Mir hat geholfen, dass ich alle meine Freunde informiert habe und mit denen sprechen konnte, immer wieder. Gott sei Dank waren alle hilfsbereit und geduldig mit mir, und das bis heute.
Sie kennen meine Geschichte schon in- und auswendig, hören mir aber immer wieder zu, Gott sei Dank!

Was mir aber am meisten geholfen hat, war ein 3-wöchiger Urlaub, zusammen mit meinem (erwachsenen) Sohn. Ich dachte zuerst, was soll das, ich werde weiter weinen, nur in einer anderen Umgebung.
Das habe ich auch getan, aber durch die vielen neuen Eindrücke war ich abgelenkt. Das hat schon mal geholfen.
Die grösste Überraschung für mich war jedoch, dass es uns durch Zufall (alles war ausgebucht) genau an den Ort verschlug, an dem WIR immer so glücklich waren. Da wollte ich eigentlich nie wieder hin. Und an diesem Ort wurde es plötzlich leichter. Ich konnte alles geniessen, hab immer weniger geweint und weniger Verzweiflung verspürt, bis ich plötzlich feststellt, dass ich seit Tagen nicht mehr weinen muss und auch wieder essen kann.

Es ist mir ganz unklar, wie das alles zusammenhängt. Fakt ist, dass es mir besser geht seitdem. Natürlich sind Rückschläge, auch heftiger Art, mit dabei. Z.Bsp. als sich das, was ich immer schon geahnt hatte, als Realität herausstellte. Er hatte immer geleugnet, dass es eine Andere gab.
Aber ich kann wieder atmen und an manchen Tagen auch lachen.

Bella, ist ein Versuch, Dir vllt ein Stückchen weiterzuhelfen, wobei mir klar ist, dass Du Dich noch total im Schock befindest.
Trotzdem, ich wünsche Dir, dass es Dir bald ein bisschen besser geht. Vllt. wäre auch für Dich Urlaub, oä. gut, nur um sich aus dem physischen Dunstkreis zu entfernen?

Fühl Dich verstanden und herzlich gedrückt
LG starfishMü

31.05.2012 09:21 • #16


A
hallo bellaa,

du hast zig gründe dich beschissen zu fühlen. und keinen, angst zu haben.

paar mal hat dein mann dich bereits verlassen, eine andere gehabt. du warst immer da. immer bereit für ihn.
voller verständnis und liebe.

ja, deine ehe ist im eimer, dein mann weg und die gewohnten vier wände saugen dich auf.

es wird zeit, höchste zeit zum nein.

auch wenn du es gerade nicht erkennst, jetzt beginnt die zeit, in der du aufhörst fussabtreter deines mannes zu sein.
was genau verlierst du? einen menschen, der dich aussaugt und die leere hülle anschliessend zu entsorgen versucht. möglichst beschwerdelos. haha.

neben der trauerzeit, nimm dir zeit und versuche dir einen neuen lebens- und liebesraum zu suchen.

31.05.2012 13:06 • #17


A


Ehe-Aus nach 27 Jahren, Ohnmacht ohne Ende

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S
liebe bella, ja, auf krisenintervention musst du dich berufen, die müssen dich nehmen, weil du ja echt in gefahr sein könntest und das bist du ja auch. ich weiß, es ist ganz ganz schrecklich. in den ersten wochen bin ich immerzu mit dem rücken an der wand runtergerutscht und zusammengebrochen. aber es wird weniger. es geht vorbei. dein eigener seelenkern kommt wieder zum vorschein, deine selbstheilungskräfte werden dich nicht im stich lassen. versuche, im freundeskreis und auf der arbeit so offen wie es geht damit umzugehen. lass dich eventuell krankschreiben und fahre mit einer freundin an einen einsamen see, wo du ihn nicht immerzu vor augen hast. lass dich von freunden füttern und unterstützen. und verliere bitte nicht den mut. ich drück dich ganz fest. das leben wird wieder schön! ganz sicher! scargot

31.05.2012 16:28 • #18


N
Starfish,du wohnst auch in München ? So langsam sollten wir wohl doch mal ein München-Treffen machen.

Mädels, gerade am Anfang der Trennung verzweifelt man zutiefst. Man findet keinen Sinn mehr im Leben, man muss den ganzen Tag weinen und glaubt, es vergeht niemals.

Ich weiß es ganz genau, ich kann es Euch so gut nachvollziehen, wie jede(r) hier.

Als mir mein Mann im November eröffnet hat, er liebt seine Kollegin und macht sofort Schluß mit unserer 15jährigen Beziehung, habe ich gedacht, ich muss sterben.
Als ich ihn im März rausgeworfen habe, weil er mir munter 3 Monate sein neues Leben mit ihr vorgelebt habe, war das meine letzte Rettung, sonst wäre ich mit ihm unter einem Dach vor die Hunde gegangen. zu diesem zeitpunkt wäre sogar dies ihm egal gewesen.

Nun, seitdem sind 3 Monate vergangen, er leidet weil seine Tochter seit dieser zeit jeglichen Kontakt zu ihm verweigert, plötzlich merkt er, dass ich ihm fehle und er möchte, dass wir beste Freunde werden.

Tja, das möchte ich aber nicht. Nun hat er zwar seine junge Freundin, aber glücklich ist er auch nicht, weil er seine Tochter und sein altes leben doch so vermisst.

Jetzt will ich keinen Kontakt zu ihm, das fällt ihm schwer, nach 15 Jahren nichts mehr von mir zu wissen, wie es mir geht, was ich mache usw.
Aber das ist mir egal, mir geht es am besten,wenn ich ihn nicht sehe und höre.

DRUM: die hier all so beliebte Kontaktsperre ist unheimlich wichtig, gerade am Anfang ! Versucht Euch daran zu halten, nur so lernt ihr loszulassen, was für den heilungsprozeß Eures Herzens unheimlich wichtig ist.

fühlt Euch gedrückt,

Nina

01.06.2012 10:37 • #19


S
Hallo Nina68

dies Idee mit einem München-Treffen finde ich sehr gut. Ich wär gern mit dabei

Ich finde es bemerkenswert, dass Dein NM noch interessiert ist, wies Dir geht. Meiner interessiert sich einen feuchten Kehrricht, aber eigentlich schon, wenn ich das jetzt so rückblickend betrachte, seit ca. 3 Jahren nicht mehr.

Weshalb sagt man SELBST eigentlich nichts, fragt nicht mehr nach, was los ist. Allerdings, man will ja auch nicht ständig rumnerven, nach dem Motto was hast Du denn, was ist denn los.

Ich hab schon nachgefragt, hab aber immer zu hören bekommen, nein, alles ok. Ist nur die viele Arbeit, der ganze Stress.... Dabei hatte er die ganze Zeit schon die Zweitbeziehung.

Beim mir ist derzeit Hauptthema, dass ich so lange belogen und betrogen worden bin. Ständig fallen mir Begebenheiten, gute und schlechte, ein, die ich heute, im Kontext der Zweitfrau, ganz neu sehen und bewerten muss.
So derartig angelogen zu werden, von dem Menschen, der einem selbst am nächsten stand, da drehts mir einfach den Magen um.

Wünsch Dir einen schönen Sa im verregneten Muc.

starfishMü

02.06.2012 06:32 • #20


A
Warum muss es auch nach Monaten der Trennung immer noch so weh tun? Warum liebe ich ihn immer noch? Warum male ich mir seine Beziehung mit dem jungen Ding so viel schöner aus als unsere 15 gemeinsamen glücklichen Jahre? Kann mir nicht jemand mit einem Holzhammer auf den Kopf schlagen?
Warum kann ich es nicht einfach mal für einen Augenblick vergessen?

Macht weiter, ihr Lieben, buddelt euch aus dem Loch heraus. Ich werde auch weiter schaufeln. Oder ich bleib drin liegen.

Ich hoffe, Bella, du bist in Sicherheit

02.06.2012 08:40 • #21


N
Afra, so geht es mir auch. Kann er nach 15 Jahren jetzt so einfach mit diesem Junggemüse glücklich sein. Aber ich glaube nicht, so eine langjährige Beziehung wirft einen riesen Schatten und lass erstmal die ersten Schmetterlinge weg sein, dann wachen vielleicht die einen oder anderen Männer wieder auf - aber dann ist es zu spät !

in diesem Sinne, fühlt Euch gedrückt und ein schönes Wochenende.

LG Nina

02.06.2012 11:27 • #22


A
Danke, Nina. Doofes Junggemüse!
Grüße aus Freising

02.06.2012 12:20 • #23


sanin
Bei dem Münchentreffen wäre ich auch gerne dabei. Bitte vergesst mich nicht.

Bellaamarilli, du sagst an eine nach vorne blicken kannst du noch gar nicht denken.
Ich sehe das anders wenn ich dein erstes Post lese. Du bist schon dabei zu suchen wohin du blicken kannst. Das ist reiner Überlebenskampf und sehr gut.

Wie schön wäre es wenn es einen Ausschalter für Gefühle gäbe. Gibt es aber nicht.
Das heisst, da muss man durch.
Egal wie schwer es ist, egal wie schlimm es ist. Irgendwann kommt der Punkt wo man wieder Licht am Ende des Tunnels sieht.
Darauf muss man hinarbeiten.
Und Bella, du tust das schon.

Was mich noch interessieren würde, hat er dir eigentlich Gründe genannt?

fühlt euch alle ganz feste umarmt.

@NIna...... du wohnst ja bei mir um die Ecke... wollen wir uns einfach mal kurz treffen? Schick mir doch einfach eine SMS

lg Sanin

02.06.2012 12:58 • #24


N
Afra, das Junggemüse meines Mannes wohnt in Freising... oh je
Aber du kannst zu unserem München Treffen auch gerne kommen.

Sanin, ich schick dir ne PIN

LG Nina

02.06.2012 14:26 • #25


B
hallo,
gründe, nicht wirklich.
Zumindest keine, die ich nachvollziehen kann.
Er will nur weg, schon lange liebt er mich nicht mehr, weint, wenn er alleine ist.
Dabei ist er aufgrund seines Jobs ständig nicht zuhause, manchmal zwei wochen am stück, sicher aber fast jede Woche ein bis zwei Tage über nacht.
bisher hat er mir nichts von einer anderen Frau erzählt. irgendwie, und das ist kein wunsch, fühlt es sich auch anders an und ich glaube auch nicht an eine andere.

Gerade ist er bei seinem Freund, der Familienanwalt ist und bespricht mit ihm das weitere Vorgehen.
Daran kann ich sehen, wie weit er schon in der Planung steckte, wer geht denn zwei wochen nach Bekanntgabe der Trennung zum anwalt.

ich weiß nicht, ob ich in sicherheit bin.
heute war ich arbeiten, ich hatte das Gefühl, ständig Ohnmächtig zu werden, immer ein schwankendes Gefühl und einfach nur starren starren starren.
ich dachte ich bin stark, habe die ganze woche nichts von ihm gehört. wieder eine reise.
nachher will er kommen und ich bin außer mir vor angst. mir ist schlecht und ich weine.
Fühle mich einsam, kann aber niemanden sehen.
Stille ist schrecklich, Geräusche auch.
seine stimme zu hören gibt mir das Gefühl dieser unbeschwerten, sich so leicht und freudig anfühlenden liebe zurück.
ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.

02.06.2012 17:33 • #26


N
Laß dir Zeit, hab geduld mit dir selber. Die ersten Wochen sind unerträglich, das wissen wir alle und versuchen dich so gut wie es uns möglich ist aufzubauen. Aber es wird besser, glaub mir das.
Versuche trotz allem, die abzulenken. Mach einen Spaziergang, treff vor allem andere Leute. Auch wenn dir nach Einsamkeit ist, vergrab dich nicht, das ist nicht gut, sonst kann leicht eine Depression daraus entstehen.
Treff dich mit Freunden, heul ihnen die Ohren voll, aber versuche dich aus deinem Loch rauszuziehen.

und langsam, gaaaanz langsam wirds besser !

Ich drück dich,
Nina

02.06.2012 18:21 • #27


Mediana67
Liebe bellaamarilli,
auch ich kann dich gut verstehen. In meiner ersten Ehe war ich mit einem Mann verheiratet der dreimal eine andere hatte, jedesmal haben wir es wieder versucht und am ende hat er mich verlassen. Nun bin ich sechs jahre mit meinem jetzigen Mann zusammen und er hat mich letztes Jahr, ein halbes Jahr nach der Heirat, mit seiner sehr jungen Kollegin betrogen. Ich habe alles versucht, wir fingen Therapie an aber er brach ab und verließ mich wegen ihr vor drei Monaten.
Ich kann das mit eurem Haus und den Hunden verstehen, doch versuche jetzt keine wichtige entscheidung zu treffen. Wir haben vor einem Jahr das Haus gekauft, mit unseren drei Katzen eingezogen und alles ist ihm egal. Ich versuche jetzt das Haus für ein Jahr alleine zu halten..wo soll ich mit den Katzen hin? in eine zwei-Zimmer Wohnung? Das kann ich ihnen nicht antun, genausowenig wie du euren Hunden.
Auf Dauer wird dein Vorschlag vielleicht nicht machbar sein. Es würde mich zerrei0en zu sehen wie eine andere bei ihm ein und ausgeht.
Du bist fassungslos, es ist ungeheuerlich, unvorstellbar...ja es kann nur ein Alptraum sein und alles tut dir weh. Der Schmerz ist so schlimm das deine psyche dich schützt und dir vormacht es sei nicht wirklich wahr, es wird n icht passieren..
Und du fühlst keine Freude, keine sinn und kein Leben mehr in dir. ER war dein Leben und du liebst ihn wohl mehr als je zuvor. All das erlebe ich auch, vielleicht schon ein kleines bißchen weiter. Aber du kannst das schaffen, es wird kein Schmerz und kein Leid für ewig sein!
Wenn du keine Psychotherapie findest, laß dich in die klinik einweisen. Selbst wenn es n ur für zwei Wochen ist, es wird dir den Schmerz nicht nehmen aber du bist nicht alleine.
Falls du es dir leisten kannst, schau nach Alternativen. Ich habe mir jetzt eine Systemische Therapeutin gesucht.Ich war erst einmal da aber sie hat mir das Gefühl gegeben das sie mir helfen kann und werde wieder hingehen. Zahlt allerdings nicht die Krankenkasse aber dann spar ich lieber an allen anderen Sachen.

02.06.2012 19:26 • #28


S
Hallo Bella,

das ist jetzt schon seltsam
Wir scheinen einige Gemeinsamkeiten zu haben - ausser, dass wir beide 27 Jahre verheiratet sind.

Auch bei meinem Mann gab es keine wirklichen Gründe. Er sprach damals von spontaner Entscheidung, von den Alltag nicht mehr mit mir leben zu wollen, von mehr Luft zu brauchen

Dabei ist er aufgrund seines Jobs ständig nicht zuhause, manchmal zwei wochen am stück, sicher aber fast jede Woche ein bis zwei Tage über nacht.

Auch er hat mir bereits 1 Woche nach seiner Bekanntgabe Geld geboten, weil ich das ja brauchen würde, um einen neuen Hausstand zu gründen. Ich selbst befand mich zu diesem Zeitpunkt noch im Stadium des Nicht-Wahrhaben-Wollens und im Schock.Ich konnte noch gar nicht glauben, dass er wirklich meinte, was er sagte.

Aber auch er hatte offensichtlich schon lange geplant.
Das bestätigt ein Brief, den ich gefunden habe. Aus dem geht hervor, dass er die Zukunft mit seiner Neuen bereits genau plante.

Ich will jetzt gar nicht sagen, dass auch letzter Absatz auf Dich zutrifft. Aber das vorig Gesagte schon.
Ich dachte, ich bin hier die einzige, deren Mann soviel unterwegs ist.

Bella, ich wünsch Dir alles Beste.
starfishMü

02.06.2012 19:44 • #29


S
liebe bella, nochmal ich: du bist doch hebamme. ich habe gerade eine entzückende kleine enkeltochter bekommen und hörte die geschichten aus dem kreißsaal. findest du nicht, dass du dich lieber krankschreiben lassen solltest, bevor dir ein blöder fehler unterläuft oder so? bei mir war das alarmsignal, dass ich, obwohl normalerweise eine sehr sichere und konzentrierte autofahrerin, das kind auf dem zebrastreifen einfach nicht gesehen habe. ich musste eine klassische vollbremsung hinlegen und es war trotzdem knapp. ich danke bis heute den armeen von schutzengeln, die wir beide hatten. danach habe ich anerkennen müssen, dass eine trennung eine superschwere krise bedeutet und ich äusserlich nicht so tun kann, als sei das nicht so. ich ließ mich krankschreiben, nahm eine weile medikamente, ging in therapie. für mich ging es einfach nicht anders. und heute erzähle ich diese geschichte immer wieder, weil ich so froh bin, dass damals nichts passiert ist, ausser dass ich mir hilfe geholt habe und das war richtig gut. versuch weiterzuatmen, immer weiteratmen, wir alle hier wissen, was du gerade durchmachst. ich denke an dich, liebe grüße, scargot

02.06.2012 20:32 • #30


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