Ehe-Aus nach 17 Jahren wegen Online-Dates?

Ja, wo fang ich an?!?
Erst das Positive, meine zukünftige Ex-Frau wohnt seit 4 Wochen in ihrer eigenen Wohnung.
Endlich fange ich an etwas durchzuatmen. Umzugsplanung ihrerseits war ein mittelschwere Katastrophe sodass ich auch noch aktiv am Umzug und bei der Einrichtung der neuen Wohnung mitgewirkt habe, obwohl ich es eigentlich nicht machen wollte. Aber sonst wäre sie immer noch bei mir im Haus und danach hatte ich nach den letzten 4 Monaten überhaupt kein Verlangen mehr. Die Scheidungsvereinbarung beim Notar ist beglaubigt, im Grundbuch stehe nur noch ich und auch der Hauskredit läuft nur noch auf meinen Namen. Also alles super werden sich die meisten jetzt denken!
Leider ist das Leben aber weiterhin kein Ponyhof.

Große Sorgen und Kopfzerbrechen bereitet mir meine Tochter und der Umgang zu ihrer Mutter. Angedacht war ja ein Wechselmodell, 1 Woche hier, 1 Woche da. Ich bin der Meinung das unsere gescheiterte Beziehung nichts mit der Elternebene zu tun hat und unser Kind gleiches Anrecht auf Mutter und Vater hat. War alles besprochen und sollte umgesetzt werden. Aktuell wohnt meine Tochter jedoch ausschließlich bei mir, ihre Mutter holt sie nur stundenweise ab um Unternehmungen zu machen und ist zum Schlafen wieder da.

Warum?

Hier spuckt mir die Promiskuität meiner Ex mächtig in die Suppe. Ich weiß dass mich ihr S. nichts mehr angeht. Leider habe ich Kenntniss erhalten das sie wildfremde Typen zum GV in ihre Wohnung einlädt, obwohl es eine No-Go-Area sein sollte. Wir hatten das Thema gemeinsam besprochen. Hotels, Parkplätze, fremde Wohnungen oder Clubs, alles okay. Kann sie machen wie sie möchte, ihr Ding. Aber die Wohnung wo meine Tochter ein 2. Zuhause bekommt sollte tabu sein. Ich habe sie dann damit konfrontiert, nach langem Leugnen hat sie mir dann unter Tränen gestanden es wäre doch die Wahrheit. Sie hätte sich da aktuell nicht im Griff, würde jedoch verstehen dass es doch zu weit geht.
Wir waren draufhin bei einer Beratungsstelle der Caritas, auch dort haben sie ihr dringend geraten sich therapeutische Hilfe zu holen da der Trieb alle Barrieren bei ihr einreisst. Und nun wartet sie auf den Beginn der Therapie Mitte November.
Unserer Tochter haben wir erzählt das ihr neues Zimmer noch Zeit braucht, ihre Mama erstmal in der neuen Umgebung ankommen muss. Ich merke aber wie sehr sie ihre Mutter vermisst.
Ihr seht, es ist ein verdammter Spagat. Und man versucht nach beste Wissen und Gewissen zu handeln.
Ich hoffe es gelingt mir und halte euch auf dem Laufenden.

wie erklärt denn ihre mutter dem mädel, dass die ursprüngliche vereinbarung nicht hinhaut?

Zitat von michat78:

Ihr seht, es ist ein verdammter Spagat. Und man versucht nach beste Wissen und Gewissen zu handeln.

für mich klingt es sehr gut, wie du es versuchst. Ich fürchte mehr als das zu geben, was deine Frau aktuell nicht leistet, damit es deiner Tochter gut geht, kannst du auch nicht machen. Es ist klar, das du deinem geliebten Kind das alles ersparen möchtest.

Wichtig ist vor allem, dass sie deine Tochter nicht mit irgendwelchen fremden Männern in ihrem Nest bedroht ist. Bleib hart, damit das deine Frau versteht und wenn sie komplett im freien Fall ist, dann ist es vielleicht auch besser, wenn das Kind aktuell nicht bei ihr übernachtet, auch wenn sie sie vermisst. Im worst case wär vielleicht betreuter Kontakt eine temporäre Option, zumindest bis sie einige Wochen Therapie hinter sich hatte.

ehefrau-mit-depressionen-trennt-sich-fuer-online-liebe-t67628.html

ich wollte dir den Thread von @Franek hier verlinken - er hat sehr ähnliche Herausforderungen wie du und vielleicht hilft es dir ja ein bisschen mit deiner Situation zu lesen wie jemand anderer mit einer Partnerin umgeht bei der durchaus auch das Kindswohl ein Thema ist

Oder wie das Thema von @Nordberliner - einfach nur krass.

Zitat von Ayaka:

Im worst case wär vielleicht betreuter Kontakt eine temporäre Option

bei einer 13-jährigen?

Zitat von michat78:

Ich habe sie dann damit konfrontiert, nach langem Leugnen hat sie mir dann unter Tränen gestanden es wäre doch die Wahrheit. Sie hätte sich da aktuell nicht im Griff, würde jedoch verstehen dass es doch zu weit geht.

Na immerhin scheint sie noch einen moralischen Kompass zu haben, auch wenn der gerade ausgeschaltet ist.

Zitat von michat78:

Unserer Tochter haben wir erzählt das ihr neues Zimmer noch Zeit braucht, ihre Mama erstmal in der neuen Umgebung ankommen muss. Ich merke aber wie sehr sie ihre Mutter vermisst.

Das ist aber auch keine Dauerlösung.
Die Hoffnung auf schnelle Ergebnisse einer Therapie ist meistens trügerisch.

Hat sie dir erklärt warum genau sie die Typen bei sich treffen muss? Ist es der Kick? Die Finanzen?.....
Wäre es dir möglich deine Ex für die Treffen mit ihrer Tochter wieder ins Haus zu lassen?

Wenn die Betreuung dauerhaft bei dir hängen bleibt solltest du auch den Rahmen eures Betreuungskonzeptes nachverhandeln lassen (Unterhalt, Kindergeld, Aufenthaltsrecht).

Zitat von DieSeherin:

wie erklärt denn ihre mutter dem mädel, dass die ursprüngliche vereinbarung nicht hinhaut?

Aktuell gar nicht.
Wir schieben nur das Zimmer und die Eingewöhnung vor.
Und das wird nicht ewig funktionieren...

Zitat von michat78:

Ich weiß dass mich ihr S. nichts mehr angeht.

Das würde ich erst stehen lassen, nachdem ich mich auf HIV und alle sonstigen STI hätte testen lassen.
Bei dieser Art von hypersexuellem Verhalten wäre ich mir nicht sicher, ob da nicht gelegentlich der Schutzaspekt im sprichwörtlichen Eifer des Gefechts hinten runterfällt.

und habt ihr schon mal überlegt, der tochter zu sagen, dass die mama momentan noch nicht stabil genug ist und erst mal hilfe braucht, bis sie in dieses wechselmodell einsteigen kann? ich mein, deine tochter ist ja kein baby mehr und käme damit besser klar, als mit einer ausrede, die sie betimmt immer misstrauischer werden ließe?

Wie weit wohnt sie denn weg?

Wenn sie zu Fuß hingehen kann, sollte sie vielleicht mit 13 selbst entscheiden wo sie sein möchte. Ich denke sie will sowieso nicht mitbekommen wie Mama S. hat, also könnte sie da doch jederzeit zu dir kommen oder ist dies nicht möglich?

Sie sollte nicht das Gefühl bekommen das Mama sie nicht bei sich haben will und sie wird ja wohl kaum jeden Tag einen anderen haben oder?

Zitat von c_minor:

Bei dieser Art von hypersexuellem Verhalten wäre ich mir nicht sicher, ob da nicht gelegentlich der Schutzaspekt im sprichwörtlichen Eifer des Gefechts hinten runterfällt.

Zitat vom TE: Für mich das Schlimmste an der Sache ist aber das sie teilweise ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte und noch mit mir geschlafen hat. Dies werde ich Ihr niemals im Leben verzeihen.

Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.

Zitat von DieSeherin:

und habt ihr schon mal überlegt, der tochter zu sagen, dass die mama momentan noch nicht stabil genug ist und erst mal hilfe braucht, bis sie in dieses wechselmodell einsteigen kann? ich mein, deine tochter ist ja kein baby mehr und käme damit besser klar, als mit einer ausrede, die sie betimmt immer misstrauischer ...

Darauf wird es hinauslaufen. Meine Frau hatte nur bisher noch nicht den Mut zum gemeinsamen Gespräch, doch es wird nicht anders gehen.

Zitat von Alduin:

Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.

Eben drum.
War ungeschickt ausgedrückt. Ich hätte schreiben sollen: ... runtergefallen ist.

Zitat von Alduin:

Zitat vom TE: Für mich das Schlimmste an der Sache ist aber das sie teilweise ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte und noch mit mir geschlafen hat. Dies werde ich Ihr niemals im Leben verzeihen. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.

Und deswegen habe ich mich auch testen lassen. Alles negativ!