Das letzte zuerst, das geht deutlich schneller:
wir sind seit knapp einem jahr einig, dass es so nicht weiter gehen kann. Ihn stört es (sagt er) weniger als mich.
Im November haben wir überlegt ob wir die Brocken hinwerfen oder nicht. Sind aber zu dem Schluss gekommen, dass wir uns ja mal aus bestimmten Gründen geheiratet haben und beide sicher die Hälfte dazu beigetragen haben, dass es ist wie es ist.
Das Wort Schuld versuchen wir immer auszuklammern, das ist Blödsinn, man bedingt sich immer gegenseitig.
so, da sitzt also der Mann, mit dem ich Kinder habe und schwört mir er liebe mich wie am ersten tag, trotz allem was vorgefallen ist und dann fängt er sowas an? Neeee, also so geht das nicht.
Entweder man will das wieder stemmen, dann aber bitte mit vollem Einsatz oder man will es nicht.
Dann aber bescheissen weil es ja grad extramies läuft das geht nicht.
es steht im zu so weit weg zu sein, dann aber bitte Karten auf den Tisch und sagen, dass das sinnlos ist und gehen und das tut er nämlich ebenso wenig wie ich (bisher)
Womit ich bei Tiefes Meer wäre.
Spannend, das mal von der Seite aus zu lesen.
Man bedingt sich halt immer gegenseitig. So wie ich ihn habe frieren lassen hat er frieren wollen. Ich habe ja keine Gitter vor den Fenstern, aber es war eben immer der bequemere Weg, einfach hier zu bleiben, läuft ja...
Ich denke, sollte sich eine Fluchthelferin bieten würde er das nutzen, bisher kam anscheinend noch keine vorbei.
Ich für meinen Teil kann definitiv nicht noch einen menschen in meinem Leben gebrauchen, dem ich emotional in einem Maße verbunden bin, das ich nicht stemmen kann.
Ich habe ja genug mit mir selber zu tun.
Das Problem trägt mitnichten den Namen meines Mannes, aber auch nicht meinen, das Problem führt einen Doppelnamen. Bedauerlicherweise ist es bei uns so, dass wir zurück zu unseren Geburtsnamen kehren müssen um es zu lösen.
Denn nachdem ich mich nun habe einige Zeit auf Links drehen lassen sehe ich, dass mein mann feststeckt in seiner Welt aus Ängsten, Sorgen, Nöten und alles versucht mit Stillhalten zu lösen.
Und darin liegt derzeit auch das Dilemma.
Wir erinnern mich immer an ein Lied, welches derzeit kursiert.
Du willst gehen, ich lieber springen.
Der Versuch, das therapeutisch anzugehen hat für mich einen großen Schritt nach Vorne gebracht, das war schnell klar.
Nach all den Jahren sehe ich es so, dass ich es ihm schuldig gewesen wäre, zu warten bis wir wieder auf einer Höhe sind. Aber Betrug ist nunmal in einer intakten Beziehung schon eine fast unüberwindliche Hürde.
Uns bzw mir hat es das Genick gebrochen.
Dazu kommt, dass mein Mann zwar friert aber eigentlich auf jemanden wartet, der ihm eine Decke reicht.
Wenn man bis zum Hals im Mist sitzt ist es nicht damit getan zu sagen Frau, kannst Du Dir in Deiner therapie bitte eine gute Mistgabel anschaffen, denn so geht das hier nicht mehr. Dann muss man auch mit schaufeln.
Und den Eindruck hatte ich allenfalls phasenweise und sich eine Gespielin zu suchen ist vielleicht auch nicht zuträglich.
ich kann ihn verstehen, ich habe mehrfach gesagt, dass ich es ihm weder übel nehme, noch sonstwas ginge er. Träfe er eine Frau, die er liebt usw.
Aber dann kommen sofort diese Sätze ich liebe nur dich, du bist die einzige
Ich habe lange so da gesessen wie Du es schreibst. Prinz, weisser Gaul, diese Nummer.
Mittlerweile weiss ich, dass ich mir vielleicht ein pferd kaufen kann, da sitzt aber nicht zwangsläufig ein Prinz drauf und ja, derzeit fiele ich in einer neuen beziehung in die exakt gleichen Verhaltensmuster und die muss ich erst quitt werden, sonst ist das zum scheitern verurteilt.
Der Schritt wird kommen, das weiß ich, aber ich weiß nicht wann und ich weiß, dass es schwer ist.
Läuft ja (lachen erlaubt, ich versuche das alles mit Humor zu nehmen sonst werde ich irre).
Wie war das für Dich als er ging? War da Erleichterung bei, den blockierenden Trauerkloß (denn das muß ich auch ein stück weit für meinen Mann sein auch wenn er sich das schön redet) los zu sein?