489

Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

F
Zitat von ElGatoRojo:
Auch ein Gesichtspunkt - wie will man weiter harmonisch zusammen leben. Es ist sicherlich verlockend es auszunutzern, wenn man kurzfristig moralisch ...

Ganz genau!

Man wäre dann nicht besser als der Affärenführer in der Affäre.

Meine Therapeutin hat mir dazu erklärt, dass unsere partnerschaftliche Ebene wieder eins werden soll. Dann hat man eine Chance.

Während der Affäre steht nämlich der Affärenführer oberhalb dem Betrogenen und wenn die Affäre auffliegt, ist es oft umgekehrt für eine gewisse Zeit.

08.03.2024 10:59 • x 1 #91


Wurstmopped
Zitat von ElGatoRojo:
Auch ein Gesichtspunkt - wie will man weiter harmonisch zusammen leben. Es ist sicherlich verlockend es auszunutzern, wenn man kurzfristig moralisch ...

Dafür, dass sich ein Betrüger im Nachhinein schlecht fühlt, kann der Betrogene erst einmal nichts.
Wenn man sich entschließt weiter zu machen, einen Neustart wagt, ist es die Aufgabe des Betrogenen, dem Partner zu vermitteln, das Wiedergutmachen oder sich schlecht fühlen, das was geschehen ist, nicht verändert.
Wer will einen Partner der sich klein und mies fühlt, die Energie kann er besser einsetzen um dem Partner zu zeigen, hey ich will dich, auf geht's , lass uns eine NEUE Beziehung aufbauen.
Oftmals ist ein Fehler, das der Betrüger denkt, man könnte die Beziehung so weiterführen wie vorher und jede Veränderung als eine Strafe für sein Handeln interpretiert.

08.03.2024 11:02 • x 5 #92


A


Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

x 3


ElGatoRojo
Zitat von Flower1:
Während der Affäre steht nämlich der Affärenführer oberhalb dem Betrogenen und wenn die Affäre auffliegt, ist es oft umgekehrt für eine gewisse Zeit.

Anständige Menschen nutzen dieses Moralgefälle nicht übermäßig aus. Weder der eine noch der andere. Dann kann es hinhauen mit der Weiterführung der Beziehung nach einer Affäre.

Vermutlich kommt man besser hin mit der Ansicht, eine Affäre vermindert zwar das Wohlbefinden, aber vernichtet nicht die Existenz.

08.03.2024 11:04 • #93


F
@Wurstmopped

Richtig! Ich würde es nie wollen, dass mein Mann nun ständig das Gefühl hat, etwas gut machen zu müssen.

Das fände ich persönlich sogar äußerst unattraktiv, wenn es so wäre.

Man soll aber zu den Lügen stehen, so wie auch ich dazu stehe Fehler in der Beziehung gemacht zu haben.

08.03.2024 11:05 • x 1 #94


F
Zitat von ElGatoRojo:
Anständige Menschen nutzen dieses Moralgefälle nicht übermäßig aus. Weder der eine noch der andere. Dann kann es hinhauen mit der Weiterführung ...

Ich würde noch nicht mal sagen, dass es immer das Wohlbefinden mindert. Am Anfang vielleicht schon, aber später könnte es sogar besser werden als zuvor.

Dazu habe ich aber noch keine langfristige Erfahrung.

08.03.2024 11:07 • #95


Wurstmopped
Zitat von ElGatoRojo:
Anständige Menschen nutzen dieses Moralgefälle nicht übermäßig aus. Weder der eine noch der andere. Dann kann es hinhauen mit der Weiterführung ...


.... anständige Menschen betrügen auch nicht...entgegnet da der betrogene...so what

Es ist letztendlich doch ganz einfach, wenn ich als betrogener noch lieben kann, dann gehe ich auf den Betrüger zu, wenn ich meine Rache ausleben möchte, dann fahre ich das Programm Schuld und Sühne.
Umgekehrt, wenn der Betrüger noch liebe und Leidenschaft für den Betrogenen empfinden kann, wird er von sich aus kämpfen und sehr viel investieren, in jeder Hinsicht und dann trifft man sich auf dem Weg zueinander und beiden haben das Gefühl gesehen zu werden. Keiner von beiden ist in einer devoten Grundhaltung.

08.03.2024 11:10 • x 4 #96


Wurstmopped
Zitat von Flower1:
Man soll aber zu den Lügen stehen, so wie auch ich dazu stehe Fehler in der Beziehung gemacht zu haben.

...besser noch, er lernt daraus und kann dir erklären warum er so gehandelt hat und wie er das zukünftig verhindern kann.
Den Fehler den Betrogene dann machen, sie hinterfragen und hinterfragen, ich verstehe es nicht Aussagen usw....
Glaubt man wirklich dass der Betrüger sein Handeln rational erklären kann? Ne nicht wirklich....
Und hey, wichtig ist, dass mir der Partner erklären kann warum er getriggert wurde und das hat mit seiner Persönlichkeit und den Defiziten zu tun, die ganze *beep*...te die wir oftmals in Kindheit und Jugend in den Rucksack gepackt bekommen haben, Dank u.a. an die Eltern...
Eine gute Möglichkeit sich dann auch als Betrogener zu reflektieren!

08.03.2024 11:14 • x 3 #97


ElGatoRojo
Zitat von Flower1:
Richtig! Ich würde es nie wollen, dass mein Mann nun ständig das Gefühl hat, etwas gut machen zu müssen.
Das fände ich persönlich sogar äußerst unattraktiv, wenn es so wäre.

Das ist ja diese Crux bei Schuld, Sühne, Vergebung und so weiter. Der Partner ist nicht nur beschädigt durch seine Affäre, sondern auch noch durch die Herabsetzung des Betrogenen in seiner moralischen Topposition. Wird da nicht Maß gehalten und der reuige Betrüger klein gehalten, ist Ehe 2.0 in ihrem Bestand gefährdet.

Deswegen gibt es auch kein halbes Vertrauen und größere Kontrolle des Betrogenen. Alles demütigende Massnahmen, die vielleicht momentan den Betrogenen beruhigen, auf Dauer aber die Beziehung annagen.

Nein - ich will meinen Engel weiterhin mit ausgebreiteten Flügeln. Dann muss man eben ertragen, was man nicht unbedingt will. Liebe ist nicht gerecht.

08.03.2024 11:15 • x 3 #98


F
@Wurstmopped

So ist es auch.

Vielleicht wurde das mit der Schuld auch falsch verstanden. Mir geht es um das Eingestehen einer Schuld von beiden Seiten um danach einen neuen gemeinsamen Weg zu finden.

Mir geht und ging es nie um Bestrafung deswegen.

08.03.2024 11:15 • #99


F
@ElGatoRojo

Richtig! Sehr gut erklärt.

Für mich ist ein Mensch, der sich reflektieren kann und Fehler eingesteht, stark.

Ein reuiger Sünder, der klein gehalten wird, eher schwach.

Deshalb fällt bei mir auch Kontrolle weg. Mein Mann sagt mir nun aber immer von sich aus, wo er ist und wie lange er ungefähr wegbleibt. Ich habe das zum Beispiel schon immer gemacht. Empfand es auch nicht als Kontrolle.

Das war unser Kompromiss. Nachprüfen, ob er wirklich dort ist, entfällt.

08.03.2024 11:21 • x 2 #100


B
Zitat von ElGatoRojo:
Anständige Menschen nutzen dieses Moralgefälle nicht übermäßig aus. Weder der eine noch der andere. Dann kann es hinhauen mit der Weiterführung der Beziehung nach einer Affäre.

Naja.
Ich persönlich finde ja immer den Moment des auffliegen als ganz große Zäsur. Warum, wäre sicher auch ein eigenes Thema wert.

Im übrigen wird mir hier der S. ein wenig überbewertet. Natürlich entwertet die reine Tatsache den fremdganger nicht, aber ich denke eben nicht, dass S. bei allen Affären im Vordergrund steht.
Bei uns war der S. eine Konsequenz aus der Tatsache, dass sie sich neu verliebt hat.
Für mich persönlich hat der S. eine untergeordnete Rolle gespielt sondern
dass sie sich mit ihrem Herzen einem anderen zugewandt hat, das war das, was erstens noch über das Outing hinaus noch da war und letztendlich eine Trennung von mir war, ohne Bescheid zu geben.

Im Laufe der Zeit haben wir uns eben in den Keller begeben und da komplett das Fundament erneuert.

Alles andere ist im ersten Jahr immer wieder gescheitert.
Für die hat das bedeutet sich zu beschäftigen, was sie am anderen gut fand, und warum sie glaubte, ihn noch als moralische Unterstützung zu brauchen.. Ergebnis: sie braucht ihn nicht.
Wir haben nicht an unseren alten Zeiten angeknüpft, weil wir nicht wissen wohin denn genau.
Und ich musste nachdenken ob ich diese Frau zum Teufel jage oder mich wieder auf die einlasse.

Es wäre gelogen zu behaupten alles ist toll. Unsere Ehe hat ihre Unschuld verloren. Aber wir können um so mehr uns aufeinander einlassen, weil unser Weg nach der Affäre uns zu vielen neuen Erkenntnisse und Erfahrungen brachte.
Wir beide schätzen die liebe weit tiefer, weil wir sie nicht als selbstverständlich und eh da sehen.
Jetzt ist das Gefühl des angekommen sein da. Jetzt wollen wir wirklich gemeinsam alt werden

08.03.2024 11:28 • x 1 #101


F
@BernhardQXY

Für mich spielt der S. auch eine untergeordnete Rolle. Wobei es schon auch belastet. Das möchte ich nicht abstreiten.

Verletzender waren die ausgesprochenen Gefühle der AF gegenüber.

Die Ehe 2. 0 ist nicht mehr unschuldig, aber reifer und nicht selbstverständlich.

Für mich nun auch etwas Besonderes, weil es nur sehr wenige Paare schaffen.

Mich hat nämlich auch sehr lange beschäftigt, dass unsere Ehe nichts besonderes mehr ist. Man ist kein „Traumpaar“ mehr. Andere wissen nun von den Problemen. Es war auch sehr viel Scham dabei bei mir.

Ich habe aber nun meinen Blickwinkel geändert und sehe uns wieder als was besonderes an. Nur eben aus einer anderen Richtung.

08.03.2024 11:38 • x 1 #102


Wurstmopped
Zitat von Flower1:
Für mich spielt der S. auch eine untergeordnete Rolle. Wobei es schon auch belastet. Das möchte ich nicht abstreiten.


Jeder Jeck ist anders....ich empfand es als sehr verletztend, im Gesamtpaket mit dem verliebt sein, den Emotionen die dort freigesetzt werden und wie man sich der Affäre leidenschaftlich hingibt und das beidseitige Verlangen sich manifestiert und ausgelebt wird.
Die Erinnerung an die erlebten Gefühle und diese Leidenschaft teilen sich die Affärenpartner exclusiv ein Leben lang und werden wahrscheinlich auch manchmal gerne zurück schauen.
So what, werden einige sagen, dass hat mein Partner auch schon vor der Beziehung erlebt?
Wo ist der Unterschied?
Ich denke der Unterschied ist, ich entschließe mich mit dem Wissen, dass mein Partner vorher solche Erfahrungen gemacht hat bewusst für die Beziehung, aus Liebe, Verliebtheit...
Nun muss man sich wiederum bewusst für die neue Beziehung entscheiden, aber man ist zu tiefst verletzt und das Vertrauen ist futsch...sich aus der Liebe neu für den Menschen zu entscheiden, kompliziert.
Was ist es dann, Gewohnheit Verlustangst, finanzielle Zwänge....
Was kann der Betrüger jetzt noch tun um das Feuer neu zu entfachen?

08.03.2024 11:50 • x 1 #103


E
Zitat von Wurstmopped:
neue Beziehung entscheiden

Hier doch noch eine Ergänzung aus meiner Sicht zu einem sehr guten Gedankengang

Es geht auch um die Frage, will man mit einem Partner (wieder ober sogar überhaupt) zusammenkommen, der gezeigt hat, dass er (ohne mit der Wimper zu zucken) wochen- oder monatelang lügen kann? Will man mit jemand (wieder oder überhaupt) zusammenkommen, der heimlich mit einer dritten Person ins Bett gehen kann?

Für mich würde sich diese Frage sogar stellen, wenn ich nach einer Trennung eine ganz neue Frau kennengelernt hätte und diese mir in der Kennenlernphase erzählen würde, sie wäre in ihrer Vorbeziehung fremdgegangen.

Dann sind wir nämlich wieder bei dem Gedankengang, eine Affäre als eine Art Vorbeziehung während der Beziehung (klar, irgendwie paradox aber trotzdem..) zu sehen. Würde ich mit einer Frau eine Beziehung eingehen wollen, die schon 6 hatte - klar, würde ich mit einer Frau eine Beziehung eingehen, die gelogen und betrogen hat (selbst wenn ich es selbst nicht gewesen wäre) - schwierig (aber nicht unmöglich)

08.03.2024 12:12 • x 2 #104


ElGatoRojo
Zitat von Martin123:
Es geht auch um die Frage, will man mit einem Partner (wieder ober sogar überhaupt) zusammenkommen, der gezeigt hat, dass er (ohne mit der Wimper zu zucken) wochen- oder monatelang lügen kann? Will man mit jemand (wieder oder überhaupt) zusammenkommen, der heimlich mit einer dritten Person ins Bett gehen kann?

Ist diese Frage nicht eine Frage der Gesamtattraktivität der Person, des sogenannten Gesamtpaketes? Neben allem, was mich fasziniert, anzieht oder bezaubert -- dann habe ich da die dunkle Komponente. Schreckt mich das dann alles in allem gesehen doch ab?

08.03.2024 12:17 • x 1 #105


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag