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Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

40something
Zitat von Martin123:
Wie? Du wolltest dich 10 Jahre trennen und hast es nicht geschafft ?

Ah, und ich hatte nicht den Mut und die Kraft, meinem Mann zu sagen, was ich will. Daher hatte im Grunde alles nach Herausfinden seines Parallelleben mit sehr viel S. außerhalb unserer Beziehung keine Chance. Weil er nie konfrontiert wurde von extern, dass es vielleicht nicht das Gelbe vom Ei ist.
Daher sage ich ja, dass ich nur glaube, dass eine Ehe 2.0 funktioniert, wenn beide offen sein können, Mut haben für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen und auch die Stärke, die Verletzungen des Anderen zu sehen. Und mal über den Tellerrand zu schauen, wo vielleicht eigene Baustellen sind, die man zu gern verdrängt.

14.03.2024 10:11 • #466


40something
Zitat von Martin123:
Ja, ich war nur wegen des langen Zeitraums etwas erschreckt.

Ich auch, als mir das letztlich nach der Trennung bewusst wurde

14.03.2024 10:14 • #467


A


Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

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K
Zitat von 40something:
so ein Narzisst/Co-Narzisst- Gefüge

So etwas ist natürlich immer sehr ungesund. Ich habe ja auch einen eher dependenten Persönlichkeitsstil. Heute weiß ich, dass ich auch allein zurecht käme. Ich WILL es nur nicht. Das ist der kleine aber entscheidende Unterschied. Aus dieser Position heraus kann ich mich meinem Mann heute ganz anders öffnen als in der Ehe 1.0. Damals war ich nicht nur finanziell von ihm abhängig, oder glaubte zumindest, es zu sein. Heute stehe ich auch finanziell auf eigenen Beinen und käme auch ohne ihn zurecht. Ich will ihn aber in meinem Leben behalten, weil ich ihn liebe und weil ich mich von ihm geliebt fühle.

Das nur als Ergänzung, weil ich höre die Kritiker schon wieder in die Tasten hauen.

14.03.2024 10:15 • x 1 #468


K
So, apropos Ehe 2.0. Mein Mann ist gerade bei unserer Tochter, die eine neue Küche geliefert bekommt. Dort hilft er, die Elektronik anzuschließen, da es eine der wenigen Dinge ist, wo er aufgrund seiner Berufserfahrung noch hilfreich sein kann. Ich wollte in dieser Zeit eigentlich die Wäsche machen und einmal gründlich durchputzen, bevor ich zum Dienst muss. Stattdessen bleibe ich mal wieder in diesem Forum kleben und wälze Dinge durch, die längst erledigt sind.

Vielleicht sollte ich mal in einem Thread um Hilfe bitten, wie man dieses Forum endgültig und mit einem guten Gefühl verlässt. Irgendwie scheint das meine letzte noch offene Baustelle zu sein. Hat irgendjemand Tipps?

14.03.2024 10:28 • #469


K
Ich habe ja lange überlegt, ob ich diesen Thread überhaupt eröffnen sollte. Ich brauche ihn eigentlich nicht mehr. Ich brauche auch eigentlich dieses Forum nicht mehr, da ich ja schon längst keinen Liebeskummer mehr habe und auch keine Trennung zu verarbeiten habe. Vielleicht stimmt es, was ein User hier mal postete, vielleicht ist dies tatsächlich meine letzte Baustelle und vielleicht muss ich auch dem Forum verzeihen. Jedenfalls merke ich, dass je länger ich hier schreibe ich erneut verunsichert werde. So wie bei einer Schneekugel werden die Fetzen meiner Geschichte hier immer wieder durcheinander gewirbelt. Zeit für mich, mich mal wieder in Ruhe zu lassen und somit auch euch. Ich werde mich nicht abmelden aber ich hoffe, ich komme diesmal nie wieder zurück. @E-Claire hat mir ja gezeigt, dass man Brüche und Ungereimtheiten einfach mal so stehen lassen darf und manchmal sogar muss.

Insofern steht mein ungenutzter Account hier ab sofort für den Bruch in meinem Leben den ich nie wieder kitten können werde: Ich habe die Menschen die mir am liebsten sind am schwersten verletzt. Meine Kinder und meinen Mann. Die Verantwortung dafür werde ich bis zu meinem Lebensende tragen müssen. Dass mein Mann mir verziehen hat, grenzt an ein Wunder, dass ich täglich staunend und dankbar annehmen darf. Vielleicht ist das das Geheimnis unserer Ehe 2.0. Ich weiß es nicht.

Jetzt ist es jedenfalls an mir meinen Beitrag zu leisten und endlich das schmutzige Geschirr von gestern abzuwaschen. Auch wenn ich damit rein gar nichts wieder gut machen kann.

Euch allen alles Gute!

14.03.2024 10:48 • x 1 #470


K
Hallo ihr lieben,

ich melde mich doch noch einmal zurück.

Seit gestern geht es mir nicht so gut. Die Diskussionen und das erneute Aufrollen unserer Geschichte hat mich zermürbt. Und heute muss ich sagen, ja ihr habt Recht. Eine Ehe 2.0 ist immer ein fauler Kompromiss und das Zurückgehen zum Ehepartner eigentlich eine Kapitulation aus Bequemlichkeit und Schwäche.

Mich haben die Ereignisse damals total überrollt. Eine Wohnung suchen und renovieren, die Stunden bei der Arbeit aufstocken, plötzlich für alle Alltagsdinge selbst und allein verantwortlich zu sein, hat mich überfordert. Und dann, als der AM sich von mir zurück zog, ich den Grund dafür ahnte aber nichts genaues wusste, als ich plötzlich einsehen musste, wie alleine ich mit allem bin, da bin ich zusammen gebrochen und habe mich zurück holen lassen. Das geschah nicht aus Überzeugung oder aus plötzlich neu erwachter Liebe zu meinem Mann, es war einfach so, dass ich das alles nicht geschafft habe und auch nicht schaffen wollte. Ich wählte den bequemeren Weg. So einfach ist das.

Das alles könnt ihr mir mit Recht vorwerfen. Auch dass mein Mann im Grunde nur 2. Wahl ist, ist bestimmt nicht falsch.
Was mir an meiner Ehe 2.0 aber gefällt ist das Leben, dass sie mir bietet. Ich sitze hier in unserem gemütlichen Häuschen, habe 3 tolle Kinder, ein gutes Verhältnis zu den Geschwistern meines Mannes und fühle mich dadurch sicher und geborgen. Diese Geborgenheit gibt mir die Kraft, meinen anstrengenden Alltag zu meistern und das trotz latent immernoch vorhandener Depression. Mit meinem Mann fühle ich mich freundschaftlich zutiefst verbunden. Wir haben 2/3 des Lebens miteinander verbracht und kennen uns in und auswendig. Inzwischen sehen wir uns sogar ähnlich, wie Geschwister und das bringt uns ab und zu zum Lachen.

Mit dem AM hätte ich auf eigenen Füßen stehen müssen, selbst wenn er bei mir geblieben wäre. Er hätte materiell und finanziell niemals so gut für mich gesorgt, wie mein Mann. Einmal, weil er erheblich weniger verdiente und zweitens, weil er sehr geizig war. Auch zu seiner Familie hätte ich kaum einen Draht bekommen können, da es eine Sprachbarriere gegeben hätte. Meine eigenen Kinder hätten aber bestimmt den Kontakt zu mir eingeschränkt oder gar abgebrochen. Ebenso wie Freunde und Nachbarn. Eigentlich muss ich ihm sogar dankbar sein, dass er mich nur als Affäre und nicht als Lebenspartnerin haben wollte.

All die Konsequenzen erschienen mir damals, wie auch heute untragbar und so habe ich den bequemeren Weg gewählt. Einfach war er trotzdem nicht und das ist es auch heute noch nicht. Diese Brüche trage ich in mir und kann sie nicht rund feilen, egal wie sehr ich mich auch bemühe. Hier in diesem Forum bin ich schonungslos offen mir und euch gegenüber. Wahrscheinlich sogar offener als in der Therapie. Dort habe ich aber gelernt, dass man in Situationen, die man nicht ändern kann oder will einfach anders bewerten kann. Deshalb vielleicht rede ich mir die Ehe 2.0 permanent schön.

Dieses Schönreden funktioniert aber nicht für jeden, erst Recht nicht für jüngere Menschen, die noch ein größeres Stück Lebensweg vor sich haben als ich. Und da dieses Forum ein Medium für jüngere Leute ist, kann ich verstehen, dass ich mit meinen Ansichten hier nicht punkten kann. Euch möchte ich deshalb ermutigen, es besser zu machen, als ich. Seid ehrlicher zu euch selbst und zu euren Partnern. Zieht die Konsequenzen, so schwierig sie auch sein mögen und geht euren Weg. Ich wünsche Euch bei allem, was kommt viel Glück!

LG Shedia

15.03.2024 11:00 • x 4 #471


Saule1980
Zitat von Kruemel1:
Hallo ihr lieben, ich melde mich doch noch einmal zurück. Seit gestern geht es mir nicht so gut. Die Diskussionen und das erneute Aufrollen unserer ...

Das hört sich sehr authentisch an!

Vielen Dank!

15.03.2024 14:08 • #472


M
Zitat von Kruemel1:
Vielleicht sollte ich mal in einem Thread um Hilfe bitten, wie man dieses Forum endgültig und mit einem guten Gefühl verlässt. Irgendwie scheint das meine letzte noch offene Baustelle zu sein. Hat irgendjemand Tipps?

Wenn du die Lösung gefunden hast, dann gib mir bitte Bescheid.

Mir hilft es immer, mit jemand zu reden.

Da ist halt das Problem, dass ich nur mit einem sehr eingeschänkten Personenkreis über das Thema reden kann, weil man ja nicht will, dass das allgemein bekannt wird.

Und so landet man wieder hier.

15.03.2024 14:25 • x 1 #473


Saule1980
Zitat von Martin123:
Wenn du die Lösung gefunden hast, dann gib mir bitte Bescheid. Mir hilft es immer, mit jemand zu reden. Da ist halt das Problem, dass ich nur mit ...

15.03.2024 14:32 • #474


40something
Zitat von Martin123:
Wenn du die Lösung gefunden hast, dann gib mir bitte Bescheid. Mir hilft es immer, mit jemand zu reden. Da ist halt das Problem, dass ich nur mit ...

Yepp, beschränkter Personenkreis kenne ich.

An DER Lösung wäre ich auch interessiert

15.03.2024 14:40 • #475


Philinea
Zitat von Kruemel1:


Zitat von Kruemel1:
Hallo ihr lieben, ich melde mich doch noch einmal zurück. Seit gestern geht es mir nicht so gut. Die Diskussionen und das erneute Aufrollen unserer ...


Hier lese ich dich nun erstmals wirklich offen und ehrlich, ganz besonders dir selbst gegenüber. Das wäre ein wichtiger Ansatzpunkt.

Du bist über diese ganze Geschichte - deine Affäre, deine Ehe 1.0, deine Ehe 2.0, deine Abhängigkeit von den Männern in deinem Leben - noch nicht hinweg. Du musst da mit offenen Augen und ohne Schönfärberei-Brille hinschauen. Und du hast immer noch jeden Tag die Wahl, du hältst das Heft dein Leben betreffend in der Hand.

23.03.2024 13:33 • #476


B
Verstehe Dich gut @Kruemel, habe auch seit Tagen ich will „nach Hause“ aber mit dem anderen Mann ‍
Mein Mann ändert nichts, der Mann in den ich verliebt bin will nicht mehr oder doch aber eben nicht zu dem Preis. Alles so dumm und mein Herz hört nicht auf weh zu tun.

23.03.2024 15:18 • #477


K
Zitat von Philinea:
Hier lese ich dich nun erstmals wirklich offen und ehrlich, ganz besonders dir selbst gegenüber. Das wäre ein wichtiger Ansatzpunkt.

Wirklich? Liest du wirklich mich oder nicht vielmehr das, was du zu von jemand in einer Ehe2.0 zu lesen erwartest?

An dem Tag, als ich das schrieb, ging es mir nicht besonders gut. Ich war mürbe geworden von all den Anfeindungen hier in meinem Thread und ich hatte eine anstrengende Schicht hinter mir und ich hatte bereits einen Infekt im Körper, der mich seit ein paar Tagen voll im Griff hat. Da bin ich dann wieder in die Sichtweise der Dinge abgerutscht, die ich zu Anfang unserer Ehe 2.0 tatsächlich hatte. Inzwischen sind aber fast 11 Jahre vergangen. Und ich kann sagen, dass ich mich besonders in den letzten ein bis zwei Jahren wieder neu in meinen Mann verliebt habe. Er ist zwar krank jetzt und dadurch in einigen Dingen schon deutlich gehandicapt. Er ist aber dabei erstaunlich geduldig mit sich und mit mir und er ist mir gegenüber sogar noch liebevoller, als in den Jahren zuvor.

Insofern ist das, wie ich unsere Ehe jetzt schildere keine Schönfärberei sondern die Realität. Natürlich gibt es auch Schattenseiten. Z.B. haben wir schon länger keinen S. mehr. Das ist aber unserem Gesundheitszustand geschuldet und hat nichts mit der Affäre zu tun. Manchmal glaube ich sogar, mein Mann verschwendet wirklich seit Jahren schon keinen Gedanken mehr an die Affäre. Er war in der Verarbeitung sehr viel schneller als ich und hat mir heute mit Sicherheit vollständig verziehen. Bis ich mir verzeihen konnte, hat es dagegen viele Jahre gedauert. Aber auch das haben wir gemeinsam geschafft.

Zeit heilt alle Wunden! Sagt man ja und ich kann nur bestätigen, dass es so ist.

Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende!

LG Shedia

23.03.2024 16:52 • #478


K
Zitat von Brausestäbchen:
Verstehe Dich gut , habe auch seit Tagen ich will „nach Hause“ aber mit dem anderen Mann

Also das habe ich ja nun wirklich seit Jahren schon nicht mehr. Ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern. Es dauert einfach, bis diese Verliebtheitsgefühle abklingen. Hab Geduld mit dir! Ich kann mich aber jetzt nicht mehr genau an deine Geschichte erinnern. Wie war das nochmal? Weiß dein Mann etwas über den anderen in deinem Herzen? Wenn nein, darfst du auch nicht erwarten, dass er etwas ändert. Warum sollte er? Es lief doch bisher zwischen euch und das wird es auch wieder tun, wenn man nur lange genug abwartet.

Weißt du, Männer sind nach meiner Erfahrung sehr schwerfällig darin, ihr Verhalten zu ändern. Da muss es schon wirklich dicke kommen. Insofern ist so eine Affäre, und die Beichte darüber zwar einerseits eine riesige Katastrophe, andererseits aber auch eine Chance. Wenn dein Mann danach noch nicht zu einer wirklichen Änderung bereit ist, dann wird er es wohl nie mehr sein. Wenn du aber beichtest, musst du dir auch darüber klar sein, dass das das Ende eurer Ehe einläuten könnte.

Mir war das ab irgendeinem Punkt egal und ich ging all in. So wie es damals war, hätte ich es so oder so nicht länger ertragen. Die Zeit nach meinem Geständnis war zwar hart aber sie hat uns letztlich zu dem gemacht, was wir heute sind. Ein glückliches und zufriedenes altes Ehepaar.

24.03.2024 14:53 • #479


B
@Kruemel1 Das war die Kurschatten Geschichte
Meine Ehe ist ja schon kaputt, wohne jetzt seit 3 Monaten alleine. Habe letzte Woche meinen (da weinenden wegen Gesamtsituation) Mann nochmal Paartherapie vorgeschlagen. Die Bereitschaft ist immer noch nicht da.

24.03.2024 15:02 • #480


A


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