489

Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

B
Zitat von Balu85:
Ich persönlich bin der Ansicht, das für eine Ehe 2.0, oder wie auch immer man das nennen mag, das wichtigste ist, das BEIDE es auch wollen. Das beide Partner lernen sich über ihre Bedürfnisse auszutauschen und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas dafür tut. Auch mal sein persönliche Komfortzone verlässt. Und sei es um zu schauen ob es was bringt oder eben nicht. Jeder Mensch und auch jedes Paar muss da seinen eigenen Weg finden. Ich denke das es da keine Pauschale Lösung gibt.

This. Es ist glaube ich sogar erweiternbar auf eine Ehe 1.0

14.03.2024 07:21 • x 2 #436


H
Zitat von Balu85:
Ich persönlich bin der Ansicht, das für eine Ehe 2.0, oder wie auch immer man das nennen mag, das wichtigste ist, das BEIDE es auch wollen. Das beide Partner lernen sich über ihre Bedürfnisse auszutauschen und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas dafür tut. Auch mal sein persönliche Komfortzone verlässt. Und sei es um zu schauen ob es was bringt oder eben nicht. Jeder Mensch und auch jedes Paar muss da seinen eigenen Weg finden. Ich denke das es da keine Pauschale Lösung gibt.

Wenn ein Partner den anderen vorführt, ihn schlecht redet, Märchen über ihn erzählt, muss es eine pauschale Lösung geben, sie heisst tschüss.
Wie kann man mit einem Menschen zusammen leben, der bewiesen hat, dass er seinen Partner nicht wertschätzt, er ihm egal ist, noch einen drauf setzt und ihn schlecht macht.
Ich versteh das wirklich nicht, wohin möchte man mit einem solchen Menschen?

14.03.2024 07:36 • #437


A


Ehe 2 0 - Eure Erfahrungsberichte

x 3


M
Zitat von Balu85:
Ist aber so..

Hat sie es dann nach zwei Jahren beendet?

Hat sie dann gesagt, dass sie es von Anfang an nach der Affäre nicht mehr ernsthaft versuchen wollte oder ist das eher deine Interpretation?

14.03.2024 07:40 • #438


K
Zitat von Haeschen:
Krümel, was du erzählst stimmt so nicht.
Meine Oma war Landwirtin, im Westen, sie hat die Frucht zwischen ihren Händen zerrieben und befand wir fahren ein und werden gut ernten, das nur am Rand.

Haeschen, ich habe von MEINER Familie erzählt. Natürlich gab und gibt es in jeder Generation starke, selbstständige Frauen, die sich nicht von irgendwelchen Rollenbildern einfangen ließen. Gott sei Dank gab es die, denn sonst wären wir in Sachen Frauenrechte wohl immer noch in der Steinzeit. In meiner Familie und in der Familie meines Mannes gab es diese Frauen aber eben nicht. Unsere Mütter waren eher angepasste Wesen, die sich dem Diktat ihrer Männer unterordneten. Meine Mutter hätte meinem Vater niemals widersprochen und hat jede seiner Entscheidungen mitgetragen. Auch die, mich zu Gunsten meiner Geschwister zu enterben. Und auch die, mich nach der Geburt meines ersten Kindes nicht im Krankenhaus zu besuchen.


Zitat von E-Claire:
Es ist anderen gelungen und zunächst auch Dir, Du hast studiert und Dich versucht in einer Männerdomäne zu behaupten und dies gegen den Willen Deiner Familie.

Ja, tatsächlich habe ich entgegen dem Willen meines Vaters studiert. Und das in einem technischen Beruf, der heute noch eine Männerdomäne ist. Aber eigentlich war das keine bewusste Wahl - wie so vieles in meinem Leben - sondern eine Flucht nach vorne. Ich durfte ja den eigentlich von mir gewünschten Beruf nicht erlernen, weil meine Eltern mir das dafür notwendige Schulgeld nicht zahlen wollten. Deshalb suchte ich mir eine betriebliche Ausbildung, die mich finanziell unabhängig machte, die ich aber von Anfang an hasste. Trotzdem habe ich in diesem Berufsfeld noch studiert, um mir damit andere Möglichkeiten zu eröffnen und vielleicht doch noch eine soziale und somit für mich sinnvolle Komponente hinzufügen zu können. Leider aber ist mir das nicht gelungen. Ich landete nach dem Studium wieder bei der selben Firma, da andere Bewerbungen erfolglos blieben. Diesmal aber wurde es sogar noch schlimmer, denn ich wurde im Vertrieb eingesetzt. Ein Arbeitsbereich, der von Äußerlichkeiten und unerträglichem Macho-Gehabe geprägt war. In dieses Arbeitsumfeld passte ich überhaupt nicht.

Meine weiblichen Kolleginnen, allesamt Bürokauffrauen, punkteten mit Miniröckchen und weiblichen Reizen, die ich nicht zu bieten hatte. Um mich dennoch zu behaupten, fehlten mir die Ellbogen. So blieb ich die graue Maus im Hintergrund, die für die technisch komplizierteren Kundenanfragen zuständig war. Mangels detaillierterer Kenntnisse der Produkte, konnte ich aber die wenigsten selbst beantworten, sondern brauchte die Unterstützung der Anwendungstechniker. Für die war ich aber die doofe Vertriebstussi und somit ebenfalls nicht auf Augenhöhe.

Ich bin heilfroh, diesen Beruf nicht mehr ausüben zu müssen. Jetzt arbeite ich in der Pflege und finde darin endlich den Sinn, den ich in meinem ursprünglichen Beruf vermisst habe. Auch bekomme ich die Dankbarkeit der Bewohner und die Anerkennung durch Kollegen und Vorgesetzte, die ich so zuvor so nie erhalten habe. Ich liebe darum diesen meinen zweiten Beruf sehr und wünschte, ich hätte ihn von Anfang an ergriffen. Das wäre aber undenkbar gewesen, denn ich weiß genau, was meine Eltern davon gehalten hätten. Alten Leuten den Hintern abwischen, wäre sicher nicht das gewesen, was sie von ihrer Tochter erwartet hätten. Soviel Standesdünkel hatten sie dann doch.

14.03.2024 07:53 • #439


K
Zitat von 40something:
Nein, es geht mir noch nicht gut, weil ich doch 10 Jahre für den Absprung gebraucht habe und meine Therapeutin.

Das tut mir sehr leid!


Zitat von 40something:
Ich gender mal zur besseren Verständlichkeit das, was meine Hauptaussage sein sollte:

Ich verstehe schon, was du sagen willst auch ohne gendern. Und bitte lass dich hier nicht verunsichern. Auch in meiner Wahrnehmung sind es nach wie vor meistens die Frauen, von denen erwartet wird, sich unterzuordnen. Klar, es gibt wie immer im Leben auch hier Ausnahmen. Und es gibt sie bestimmt, die lieben und weichen Männer, die von ihren egoistischen Frauen ausgenutzt und betrogen werden. Das ist dann natürlich ebenfalls zu verurteilen. Aber gesellschaftlich gesehen gibt es doch immer noch viele Nachteile zu Lasten der Frauen. Wie sonst erklärt man sich z.B. das Lohndefizit von weiblichen Arbeitnehmern gegenüber ihren männlichen Kollegen. Und Altersarmut ist in Deutschland immer noch hauptsächlich weiblich.

14.03.2024 08:00 • #440


K
Zitat von Kampfschnake:
Das hört sich jetzt vielleicht be.schissen belehrend an. Ist aber nicht so gemeint. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass ich genauso ein/e Idiot*in bin, wie alle anderen auch.

Na mit dieser Erkenntnis stehst du nicht alleine da. Dass ich in weiten Teilen mich wie eine Idiotin benommen habe, das ist mir auch sehr klar. Sei es drum!

14.03.2024 08:05 • #441


K
Zitat von Haeschen:
Jetzt mal ehrlich, warum brauchst du 10 Jahre um dich zu trennen?
Noch dazu eine Therapie.
Wenn es nicht mehr passt, geht man, ich versteh nicht was daran schwierig sein soll.

Also so wie ich es verstehe, ist 40something ja längst getrennt. Sie brauchte aber 10 Jahre und therapeutische Hilfe um darüber hinweg zu kommen. Und ich finde es sehr sympathisch, dass sie das hier so freimütig erzählt, auch wenn es nicht in unsere Ex-und-Hopp-Gesellschaft passt.

Haeschen, an deinem Leseverständnis solltest du aber mal arbeiten.

14.03.2024 08:09 • #442


K
Zitat von Martin123:
Hat sie dann gesagt, dass sie es von Anfang an nach der Affäre nicht mehr ernsthaft versuchen wollte oder ist das eher deine Interpretation?

Martin, was man beim Start einer Ehe 2.0 wissen muss ist, dass der betrügende Part noch lange ambivalent bleibt. Zumindest dann, wenn es nicht um eine rein S. geprägte Affäre ging, sondern Gefühle im Spiel waren. Und das ist bei betrügenden Frauen ja fast immer der Fall, weil Frauen - anders als Männer - S. und Verliebtheit nicht so gut trennen können. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich in meinen AM bis über beide Ohren verliebt war und das auch noch lange nachdem ich wieder bei meinem Mann war.

Unter diesen Umständen eine Ehe 2.0 zu starten ist extrem schwierig und braucht einen sehr langen Atem. Ich erinnere mich z.B. dass mein Mann sehr schnell wieder mit mir intim werden wollte. Ich ertrug das aber kaum und brach einmal während des Aktes in Tränen aus. Meine Therapeutin rettete mich dann, indem sie meinem Mann und mir unter einem Vorwand bis auf weiteres den S. verbot. Sie hatte Sorge, dass ich mich ansonsten ständig retraumatisieren würde. Ich wollte meinem Mann ja bieten, was er sich wünschte, obwohl ich selbst noch längst nicht soweit war. Ich musste mich erstmal wieder sortieren und das brauchte viel Zeit. Diese Durststrecke durchzuhalten fordert vom betrogenen Partner enorm viel Verständnis und eine erhebliche Leidensfähigkeit. 2 Jahre sind in diesem Zusammenhang leider zu kurz gegriffen.

14.03.2024 08:24 • #443


M
Zitat von Kruemel1:
Martin, was man beim Start einer Ehe 2.0 wissen muss ist, dass der betrügende Part noch lange ambivalent bleibt. Zumindest dann, wenn es nicht um eine rein S. geprägte Affäre ging, sondern Gefühle im Spiel waren. Und das ist bei betrügenden Frauen ja fast immer der Fall, weil Frauen - anders als Männer - ...

Meine Erfahrung ist, dass sich die Geschichten - auch hier - wie es zur Affäre kam, die typischen Affärensprüche und so weiter sehr häufig in hohem Maße ähneln.

Was komplett unterschiedlich ist, ist, was danach passiert.

In meinem Fall war meine Frau gar nicht ambivalent mit gegenüber. Sie hat sofort jeglichen Kontakt mit der Affäre eingestellt. Liebeskummer habe ich keinen festgestellt und sie sagte auch immer, es gab keinen. In dem Moment, wo sie dem Affärenmann gesagt hatte, dass es vorbei ist, ist er wohl zusammengebrochen und hat herumgeheult. Sie sagt, sie hat sich in dem Moment schon gefragt, was sie mit diesem Typ überhaupt wollte.
6 danach war auch kein Problem. Da habe ich eher den Eindruck, sie hat das bewußt eingesetzt, um mich wieder zu binden (sie hat natürlich auch Angst gehabt, ich könnte sie verlassen und diese Angst hat sich in den letzten Monaten noch gesteigert).

Ich bin da viel ambivalenter als meine Frau. Was ich ehrlicherweise zugeben muss.

14.03.2024 08:33 • #444


Wurstmopped
Zitat von Kruemel1:
Zumindest dann, wenn es nicht um eine rein S. geprägte Affäre ging, sondern Gefühle im Spiel waren. Und das ist bei betrügenden Frauen ja fast immer der Fall, weil Frauen - anders als Männer - S. und Verliebtheit nicht so gut trennen können. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich in meinen AM bis über beide Ohren verliebt war

Warum ist das wichtig?
Fakt ist, man betrügt und wenn ich weiteren stereotypen Behauptungen folge, empfindet es Mann als sehr verletztend und schwer zu verzeihen, wenn die Frau fremd pimpert, egal ob da deep Feelings oder nicht.
Und nein, auch Frauen haben oftmals einfach nur Lust zu pimpern, wie Männer auch... dahinter steckt selten ein Hollywood Drehbuch für eine Liebesgeschichte....so what.

14.03.2024 08:34 • #445


K
Bei mir dauerte die Aufarbeitung aber wahrscheinlich deshalb so lange, weil der AM sich zwischendurch immer mal wieder bei mir meldete. Je nach Lebenssituation machte er mir dann entweder schwere Vorwürfe, z.B. weil er auf der Arbeit eine Abmahnung erhalten hatte oder weil seine Freundin sich dann doch noch von ihm getrennt hatte. Oder er bat mich um ein letztes Treffen um die Dinge zu klären, wie er sagte. Dies tat er meistens, wenn er sturzbetrunken und zutiefst unglücklich zu Hause einsam vor seiner Flasche saß. Einmal ging ich leider noch auf diese Bitte ein und traf ihn tatsächlich in seiner Wohnung, wo es noch einmal intim wurde. Allerdings verlief dieses letzte Treffen so dermaßen würdelos, dass ich mich fühlte wie eine P. Ich durfte mich nach dem S. nicht einmal waschen, sondern wurde quasi halb angezogen aus der Wohnung geworfen. Heute weiß ich, dass der AM mich am Vorabend zu diesem Treffen eingeladen hatte, weil er besoffen und einsam war. Tags drauf, als ich dann bei ihm war, war er schwer verkatert und kaum zu irgendetwas in der Lage. In meinem Beisein nahm er starke Medikamente, um überhaupt den S. durchstehen zu können. Wenn ich heute daran denke, ekele ich mich vor mir selbst.

Jedenfalls war das dann endlich der Wendepunkt, nach dem meine Verliebtheitsgefühle endlich nachließen und ich die bittere Realität zu sehen begann. Wahrscheinlich brauchte ich dieses letzte Erlebnis um endlich meine Ehe wieder wertschätzen zu können. Ich schäme mich bis heute dafür. Und wenn ich könnte, hätte ich meinem Mann all seine Kämpfe vorher gerne erspart. Dass er mich trotz allem nie aufgab, dafür bin ich ihm zutiefst dankbar und kann mein Glück kaum fassen. Wo wäre ich heute ohne ihn? Wenn ich das alles hätte allein mit mir ausmachen müssen? Ich möchte es gar nicht wissen.

14.03.2024 08:41 • #446


H
@Kruemel1 warum bist du nach der Affäre nicht allein geblieben und hast dich erstmal sortiert.
Eine Zumutung für euch, wenn eine Therapeutin versucht S. zu verbieten, wer glaubt die, wer sie ist?
Wie man sich auf solchen Quark einlassen kann, erschließt sich mir nicht, da hätte ich mich zackig verabschiedet.

Allerdings hättest du selbst auf die Idee kommen müssen, deinen Mann in Ruhe zu lassen.
Schmales Brett sich nach der Affäre durch die Hintertür wieder Zutritt zum alten Nest verschaffen zu wollen, wenig Rückgrat, würde ich mal sagen, jedenfalls hätten mich keine 10 Pferde zurückgebracht.
Man kann einen Menschen nicht in die Tonne treten und bei Bedarf, wieder mobilisieren, wie verquert ist das?

14.03.2024 08:42 • #447


Wirdschon
Zitat von Martin123:
ambivalenter als meine Frau

Ist nicht schlimm oder sogar normal, denke ich.
Ich war sicherlich 2 Jahre nach der Gülleexplosion ambivalent, EM ca.ein Jahr. Und erst nachdem wir beide damit durch waren, konnten wir neu starten.
Also mach Dich damit nicht verrückt, denn am Anfang hat man Schockstarre und bis das Ausmaß des Ganzen nicht durch jede Körperzelle durch ist und man weiß, was man will, dauert es eben.

14.03.2024 08:44 • #448


K
Zitat von Wurstmopped:
Warum ist das wichtig?
Fakt ist, man betrügt und wenn ich weiteren stereotypen Behauptungen folge, empfindet es Mann als sehr verletztend und schwer zu verzeihen, wenn die Frau fremd pimpert, egal ob da deep Feelings oder nicht.
Und nein, auch Frauen haben oftmals einfach nur Lust zu pimpern, wie Männer auch... dahinter steckt selten ein Hollywood Drehbuch für eine Liebesgeschichte....so what.

Ich glaube das Fremdpimpern mit deep feelings ist noch eine Spur schwerer zu verzeihen, oder? Und ich erzähle hier MEINE Geschichte selbstverständlich aus meinen sehr subjektiven Erfahrungen heraus. Natürlich gibt es immer auch die Gegenbeispiele. Martins Frau scheint ja da z.B. sehr viel rationaler und souveräner vorgegangen zu sein. Auch hatte sie ja -soweit ich mich erinnere- mehrere Affären. Ich nur eine einzige. Ich weiß jetzt nicht, was für den betrogenen Partner schwerer zu verkraften ist. Das entzieht sich meiner Kenntnis.

14.03.2024 08:48 • #449


B
Nun, in erster Näherung würde ich vermuten, dass auch die betrogenen sich unterscheiden.

14.03.2024 08:49 • x 1 #450


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag