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Eine langjährige Affäre muss nicht das Ende der Ehe sein

Vienne
Zitat von Trust_him:
Und wie es zumeist ist...kein Fall ist wie der andere....jeder muss für sich selbst schauen, was richtig ist. Deshalb bin ich mit dieser Geschichte auch sehr zurückhaltend im RL. Je mehr Menschen davon wissen, desto wahrscheinlicher erfahren es die Kinder. Ich habe mich selbst für diesen Fall schon vor Jahren ...

Ich finde auch, dass es nach 5 Jahren obsolet ist diese Geschichte zu erzählen. Warum es jetzt noch zu erzählen?
Es würde die Kinder verunsichern...eure Ehe läuft gut.

Du hast recht, so etwas ist eine Bürde. Ich habe sie meinen Kindern zugemutet und denke heute, dass es damals ein Fehler war...denn meine Kinder haben es als Bürde empfunden. Das mag von Fall zu Fall unterschiedlich sein...ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Mein großer Sohn hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Depressionen (von denen ich leider nichts ahnte), die Trennung und das Wissen darüber haben diese noch verstärkt. Deshalb war es ein großer Fehler.

04.12.2024 22:53 • x 2 #136


T
Zitat von Vienne:
Mein großer Sohn hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Depressionen (von denen ich leider nichts ahnte), die Trennung und das Wissen darüber haben diese noch verstärkt.

Das tut mir leid! Wie geht es ihm heute? Ist er heute frei von Depressionen?

05.12.2024 06:35 • x 2 #137


A


Eine langjährige Affäre muss nicht das Ende der Ehe sein

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B
Wir hatten die Kinder ins Boot geholt.
Im Nachhinein finde ich es gut, weil sie gelernt haben, dass man auch erfolgreich um eine Ehe kämpfen kann.
Dass man sich verändert zum positiven.

Aber es stimmt schon, es ist eine Bürde, die man den Kindern mitgibt

05.12.2024 07:09 • x 4 #138


S
Der Kinderpsychologe, mit dem wir damals gesprochen hatten, meinte, das wichtigste sei, die Wahrnehmung der Kinder ernst zu nehmen.

Sprich wenn sie selbst was merken und nachfragen, nicht anlügen und tun als ob nichts wäre, ( wie umfassend dann die Wahrheit sein muss, ist sicher auch alters-; und situationsbedingt) Aber dann leugnen und ihre Wahrnehmung negieren, wäre sehr schlecht, weil du ihnen damit quasi ihr Vertrauen in ihr eigenes Bauchgefühl nimmst . Jetzt ganz laienhaft wiedergegeben.
Andersrum, wenn sie nichts merken, nicht fragen, happy wirken, sie nicht proaktiv damit belasten, weil es die Probleme der Erwachsenen sind, nicht ihre.

Erschien mir vernünftig und nachvollziehbar.

05.12.2024 08:10 • x 5 #139


T
@SchlittenEngel Genau das wurde mir damals auch so erklärt! Ich habe auch den Kindern danach immer wieder eine Tür geöffnet, die sie hätten nutzen können. Sie haben es aber nicht. Deshalb bin ich ziemlich sicher, dass sie es nicht wissen wollen.

05.12.2024 08:21 • x 2 #140


T
@sadandbroken Ich kann dir leider nicht (mehr) per PN antworten, außerdem denke ich, die Antwort auf deine Frage könnte auch für andere hier interessant sein. Deshalb frage ich dich, ob es für dich ok ist, wenn ich deine Frage hier einstelle und darauf antworte.

05.12.2024 09:32 • #141


S
@Trust_him
Gerne
Mich würde interessieren, wie ihr es geschafft habt wieder zueinander zu finden. Das Vertrauen wieder aufzubauen und auch wie du es geschafft hast, das deinem Partner zu verzeihen.

05.12.2024 12:48 • x 1 #142


T
Zitat von sadandbroken:
Mich würde interessieren, wie ihr es geschafft habt wieder zueinander zu finden.

Das war bei uns der einfache Teil. Als mein Mann die Affäre beendet hatte, ich aber noch keine Kenntnis davon hatte, dass es eine gab, konnte ich bei ihm eine große Erleichterung feststellen. Und eine darauf folgende Veränderung. Als ich es dann Monate danach erfuhr, war es zwar ein großer Schock und ein wahnsinniger Schmerz, aber auch eine Art der Erleichterung, denn endlich wusste ich, dass mein Gefühl die ganze Zeit Recht hatte. Das bedeutet, dass wir genau genommen bereits wieder zusammengefunden hatten, bevor ich alles erfuhr. Mir war sehr schnell klar, dass ich das, was wir wiedergefunden hatten, nicht einfach so würde aufgeben wollen. Jetzt, wo er endlich der Mann war, den ich immer in ihm gesehen hatte! Das heißt nicht, dass es leicht war. Aber wir waren uns nur für etwa 2 Stunden fern - als ich weg war, um mir Klarheit zu verschaffen. Danach haben wir tage- und nächtelang geredet, geweint, uns festgehalten und waren uns einfach nah. Ich gab damals das Tempo vor. Und ich war ausgehungert nach Liebe, nach Körperlichkeit und Wahrheit. Und das forderte ich ein. Die ersten Tage nach Auffliegen waren geprägt von der Erfüllung meiner Bedürfnisse. Ich wollte erst einmal sehen, wie Ernst er das mit uns meinte. Ich wollte sehen, wie es in MIR aussieht und herausfinden, was ICH will. Und darauf aufbauend rückten wir immer mehr zusammen.
Weißt du, es ging hier nicht mehr darum, dass er Klarheit bekommt, was er will. Die hatte er da schon seit Monaten. Es ging nur noch darum, ob ich das auch wollte. Und da ich ihn immer noch wie verrückt liebte und liebe und begehre, war das eigentlich relativ einfach. Zumindest dieser Teil. Hier rate ich dazu, viel darüber zu reden, was jeder braucht, erwartet, will, fühlt. Und ich rate zu körperlicher Nähe. Wir tankten uns damals gegenseitig auf mit Liebe und Nähe. Und das machen wir seither immer wieder an jedem Tag.
Zitat von sadandbroken:
wie du es geschafft hast, das deinem Partner zu verzeihen.

Das habe ich irgendwann so für mich entschieden. Ich wollte nicht mehr über die Vergangenheit grübeln. Er kann es nicht ungeschehen machen. Er kann nur daraus lernen. Und da ich bereits die Entscheidung getroffen hatte, dass ich ihn nicht verlassen will, habe ich ihm vorrangig meinet- und nachrangig unseretwegen verziehen.
Das war der rückwärtsgerichtete Teil....
Zitat von sadandbroken:
Das Vertrauen wieder aufzubauen

Hier geht es um den vorwärtsgerichteten Teil und der ist in meinen Augen der schwierigste.
Keine Ahnung, ob ich da bereits bei 100% bin. Manchmal erwische ich mich noch dabei, dass eine rote Warnleuchte angeht. Aber meistens sieht er das und findet stets die richtigen Worte, um sie zum Erlöschen zu bringen. Ich behaupte, dass ich ihm grundsätzlich vertraue. Und ich bin bestimmt auch wieder auf dem Level, auf dem ich vor seiner Affäre war. Allerdings bin ich nicht der Mensch, der zu 100% vertraut. Das konnte ich mal. Aber mein Leben hat mich gelehrt, dass ein gewisses Maß an Skepsis der Realität angemessen ist.

Allerdings reicht das Level an Vertrauen von meiner Seite sowohl für mich als auch ihn, um eine glückliche Ehe zu führen.

Hier hilft zum einen, sich darüber klar zu werden, welches Maß an Vertrauen braucht man selbst, um nicht ständig auf Hab Acht zu sein? Und dann gilt es Absprachen zu treffen, was benötigt wird, damit der mit zu wenig Vertrauen, nicht den Verstand verliert. Und ob der andere damit zurecht kommt.
Und dann braucht es natürlich Zeit. Einerseits ist auch Vertrauen eine Entscheidung. Allerdings ist der eigene Glaube an seine Entscheidung vielleicht nicht von Beginn an gefestigt und benötigt einfach mehr Zeit.

Letzten Endes kann man nur ins Risiko gehen. Und erst im Rückblick wird man vielleicht wissen, ob es das Risiko Wert war.

Für mich war und ist entscheidend, dass ich ihn liebe und ich immer noch ein Kribbeln spüre, sobald er mich auch nur anlächelt. Und dass ich seine Liebe zu mir wieder fühlen kann.

05.12.2024 14:23 • x 5 #143


Vienne
Zitat von Trust_him:
Das tut mir leid! Wie geht es ihm heute? Ist er heute frei von Depressionen?

Ich danke dir...wie lieb, dass du fragst...ich dachte, dass er es geschafft hätte. Leider nicht...er wäre morgen 23 Jahre alt geworden...
Es war sicherlich nicht nur unsere Trennung, aber sie war leider ein Faktor, der beitrug. Ich kenne leider den Grund nicht...nach außen gab es keinen ersichtlichen Grund. Er war erfolgreich im Studium, intelligent, liebenswert, kein Alk. - oder Dro. Problem, keine finanziellen Schwierigkeiten, gutaussehend, gut integriert im Freundeskreis...es wird immer ein tragisches Rätsel bleiben.

05.12.2024 15:32 • x 7 #144


Wirdschon
@Vienne
…ich lass Dir eine herzliche Umarmung da und hoffe, Du nimmst sie mir nicht krumm. Dein Verlust tut mir leid.

05.12.2024 15:36 • x 5 #145


T
Zitat von Vienne:
er wäre morgen 23 Jahre alt geworden...

Oh mein Gott, das tut mir leid! Nichts ist schlimmer, als ein Kind zu verlieren!

05.12.2024 15:41 • x 7 #146


Vienne
Zitat von Wirdschon:
@Vienne …ich lass Dir eine herzliche Umarmung da und hoffe, Du nimmst sie mir nicht krumm. Dein Verlust tut mir leid.

Ich danke dir sehr, meine Liebe...im Gegenteil, tut sehr gut.

Ich habe geschafft, das zu überstehen...es geht mir heute Gott sei Dank relativ gut. Es ist schon letztes Jahr passiert. Auch mein zweiter Sohn und mein Ex Mann haben es verkraften können.
Wir gehen offen damit um...morgen gibt's eine kleine Gedenkfeier wie letztes Jahr auf dem Friedhof und danach bei uns ein kleines Fest ihm zu Ehren zu Hause mit seinen Freunden. Er wird nicht vergessen oder tot geschwiegen.

05.12.2024 15:43 • x 4 #147


govinda7777
@BernhardQXY man sollte weder drauf rumreiten, nicht sich auf irgendwas versteifen, noch steif und fest irgendwas behaupten...

05.12.2024 15:48 • #148


Vienne
Zitat von Trust_him:
Oh mein Gott, das tut mir leid! Nichts ist schlimmer, als ein Kind zu verlieren!

Das ist sehr lieb von dir ...ja...ich hatte ein Leben vor dem Tag X und eins danach...es ist das Schlimmste, das ich je erlebt habe.

Aber dennoch habe ich es geschafft, mich davon zu erholen und wieder aufzustehen. Zum Glück bin ich eine starke Persönlichkeit.

Es tut mir leid...ich wollte Niemanden schocken...aber eben auch ehrlich antworten...

05.12.2024 15:48 • x 4 #149


govinda7777

05.12.2024 15:49 • #150


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