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Eine langjährige Affäre muss nicht das Ende der Ehe sein

T
Zitat von Stiletto:
Ich weiß, dass es Paare gibt, die über Jahre Liebe und Leidenschaft aufrechterhalten können. Dann hört man eben z. B. von der Ehefrau, dass sie immer noch so ein leichtes Prickeln im Körper hat, wenn ihr Mann nach Hause kommt oder so ähnlich.

Ich kann bestätigen, dass es das gibt, bei uns ist es so (nach 24 Jahren).
Bedeutet aber selbstverständlich nicht, dass deswegen die Beziehung perfekt sein müsste oder man keine (Beziehungs)Probleme hätte... (leider)

07.10.2024 16:32 • x 2 #106


T
Zitat von Stiletto:
Er ist auch der Meinung, dass man entscheiden kann, ob man sich in einen Menschen verliebt oder nicht.

Ich sehe das anders...meine ganz persönliche Definition:

Ich bin verliebt=die Chemie stimmt, es kribbelt, Schmetterlinge im Bauch, warm ums Herz, Blut steigt in den Kopf, ich will über ihn herfallen, Leben im Hier und Jetzt - Leidenschaft

Ich liebe=ich möchte mit ihm alt werden, in guten und in schlechten Zeiten, wir sind gleichberechtigte Partner, Blick in die Zukunft - Liebe

Idealerweise hat man in einer Ehe dauerhaft alles. Deshalb sage ich auch, dass ich meinen Mann nicht nur liebe, sondern auch immer noch verliebt in ihn bin.

07.10.2024 17:37 • x 3 #107


A


Eine langjährige Affäre muss nicht das Ende der Ehe sein

x 3


E-Claire
Zitat von Trust_him:
Was mich stört, ist nur, dass in Filmen so getan wird, als seien Affären ok. Und das wirft in meinen Augen ein falsches Bild.


Meine Lesart wäre eher, Affären gibt es. Wobei ich mir jetzt nicht mal sicher bin, ob wir über das Gleiche reden, wenn die einmalig was miteinander hatten, dann würde ich das unter Fremdgehen bzw ONS verbuchen und noch nicht sofort als Affäre sehen. Aber hey, das ist Geschmacksache.

Mir ging es nur darum zu sagen, daß die Darstellung einer Affäre, für mich nicht zwangsläufig das Gutheißen einer solchen beinhalten muss.


Zitat von Trust_him:
Was mich stört, ist nur, dass in Filmen so getan wird, als seien Affären ok. Und das wirft in meinen Augen ein falsches Bild.

Manipulativ wird es dann, wenn ich immer und immer wieder so tue, als seien Affären ok, was dann irgendwann sich im Empfinden der Zuschauer einbrennt und dann diese Zuschauer glauben, Fremdgehen, Lügen und Betrügen sei ok.

Das finde ich einen spannenden Gedankengang. Ich bin mir halt nicht sicher, ob wir Untreue tatsächlich normalisieren oder ob wir nur einfach offener über Untreue reden.
Mein persönlicher Eindruck wäre, daß, weil wir offener über Untreue und Affären reden, mehr Klarheit über die dadurch eben auch verursachten Verletzungen sowie die dahinter liegenden Dynamiken besteht und wir auch mit den gängigen Vorurteilen wie wenn er fremd geht, ist die Ehefrau schuld oder wenn er fremd geht, ist er bestimmt verführt worden, aufräumen.

Ich kann mich natürlich irren (und ich arbeite in einem Bereich, in welchen viel Untreue passiert), aber ich habe nicht den Eindruck, daß irgendjemand sagt, Untreue wäre ok.

07.10.2024 17:43 • x 2 #108


Stiletto
Zitat von Trust_him:
Ich liebe=ich möchte mit ihm alt werden, in guten und in schlechten Zeiten, wir sind gleichberechtigte Partner, Blick in die Zukunft - Liebe

Dann ist das, was Du beschreibst, aber eher auf der rationalen Ebene, nicht auf der emotionalen.

07.10.2024 21:14 • #109


T
Zitat von Stiletto:
Dann ist das, was Du beschreibst, aber eher auf der rationalen Ebene, nicht auf der emotionalen.

Gar nicht. Das ist rein emotional. Ich habe nur versucht, es in Worte zu fassen. Mit Rationalität hat das gar nichts zu tun. Irritierend, dass du das so verstanden hast.

07.10.2024 21:24 • #110


Stiletto
Zitat von Trust_him:
Irritierend, dass du das so verstanden hast.

Was irritiert Dich daran? Dann beschreibe mir bitte den Unterschied hinsichtlich des Gefühls ich bin verliebt zu ich liebe.

07.10.2024 21:31 • #111


T
Zitat von Stiletto:
Dann beschreibe mir bitte den Unterschied hinsichtlich des Gefühls ich bin verliebt zu ich liebe.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber mich beschleicht das Gefühl, mit jemandem innerhalb des autistischen Spektrums zu schreiben.
Ich versuche es nochmal anders...
Verliebt sein - fühlt sich nach Kribbeln und Herzklopfen und Verlangen an
Liebe - ist ein Gefühl der Wärme, Geborgenheit und Zuhause
Erklärt es das besser?

07.10.2024 21:44 • x 2 #112


T
OT nur für @Princess2012:
Wenn das Limit für private Nachrichten erreicht wurde, hilft es leider nicht (mehr), private Nachrichten oder Kontakte zu löschen. Um private Nachrichten ohne Limit senden, empfangen und speichern zu können, ist ein Sponsor Account erforderlich. Da ich keinen Sponsor Account eröffnen möchte, kann ich dir leider nicht mehr antworten. Aber falls du möchtest, kannst du ein eigenes Thema aufmachen, in dem ich gerne kommentieren werde. Allerdings birgt das natürlich auch ein gewisses Risiko an Antworten/Reaktionen, die man eher nicht möchte .

08.10.2024 10:07 • #113


K
@Trust_him

Hahahaha. Ich stehe an exakt dem gleichen Punkt...

08.10.2024 11:06 • x 1 #114


Stiletto
@Trust_him

Uiuiuiiii
Mit den Gefühlen ist das so eine Sache und zwar keine leichte, wie wir ja hier nicht nur in diesem Thread, sondern in den verschiedenen Forenthemen unschwer konstatieren müssen, gell?

Also, man muss mit Diagnosen, zumal sie das psychische Abteil betreffen, GANZ doll vorsichtig sein. Dir ist schon klar, dass es selbst in Deutschland nur wenige Experten gibt, die Autismus einwandfrei diagnostizieren können, oder? Generell sehe ich ein großes Problem hinsichtlich psychischer Diagnostik. Nicht für umsonst wurde die Klassifikation ICD-10 von der 11 abgelöst. Das Problem ist, dass ein Gehirn nicht wie ein Computer funktioniert. Man kann (vielleicht auch zum Glück) einen Menschen nicht „auslesen“. Es ist z. B. manchmal sehr schwierig Autismus von Narzissmus zu unterscheiden. Es gibt teils sehr viele Überschneidungen in der Symptomatik. Mit anderen Störungen und Krankheiten ist das ähnlich. Und einen Menschen in eine Schublade zu stecken, nur anhand von ein paar Sätzen, ohne ihn jemals wirklich begegnet zu sein – ich möchte auch Dir nicht zu nahe treten…und deshalb werde ich für Deine gefühlsmäßig eingeordnete Einschätzung hier keine weiteren Adjektive auspacken.
Meinen Ex-AM bin ich sehr nahe gekommen, ich würde sogar anhand unserer gemeinsamen Geschichte behaupten, so nahe wie kein anderer Mensch in seinem Leben. Ich habe mich lange mit dem Thema Autismus und Narzissmus beschäftigt und nur daher habe ich mir erlaubt, eine - zugegebenermaßen nicht mit ärztlicher Expertise unterfütterten - Diagnose zu stellen.

Nun aber noch einmal zu der Differenzierung zwischen „verliebt sein“ und „lieben“.
Das was Du mit „Liebe“ bezeichnest, würde ich als eine Art „Heimatgefühl“, ein Gefühl des Angekommenseins, des Angenommenwerdens, der Sicherheit, des Wohlfühlens, der Geborgenheit in Ehe und Familie bezeichnen. Das kenne ich auch. Ist aber für mich nicht Liebe. Sorry, aber dann wird ein Begriff als Klassifikation für unterschiedliche Gefühlsebenen missbraucht und dann wird es schwammig. Wie schnell sagt man z. B.: „Ich liebe meine Kinder.“ Das ist für mich nicht korrekt. Ich würde eher sagen: „Ich habe sie sehr, sehr lieb. Lieb wie nichts anderes in meinem Leben.“ Du würdest mir doch auch zustimmen, dass Du Deine Kinder (falls Du welche hast?) anders liebst als Deinen Mann, Deine Eltern oder sehr guten Freunde?

Ich in einer meiner letzten Kommentare gesagt, dass ich Deine Ehrlichkeit und Sachlichkeit schätze.
Nun, ein „gefülltes Bankkonto“ kann jedoch auch schnell mal in die Miesen kommen. (Sorry, mir fällt jetzt keine bessere Metapher ein.)
Ich versuche Menschen immer auf Augenhöhe zu begegnen, wenn das allerdings nicht möglich ist, weil der Gesprächspartner denkt, dass er auf einer anderen Stufe der Leiter steht, dann wird es schwierig für mich. Denn nicht nur in Gefühlsdingen sehe ich mich durchaus in der Lage, zu differenzieren – so z. B. zwischen Eitelkeit versus Überheblichkeit/Abwertung/Arroganz.
Wie Du das hier:
Zitat von Trust_him:
Keine Ahnung, in welchem Umfeld du lebst

Zitat von Trust_him:
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber mich beschleicht das Gefühl, mit jemandem innerhalb des autistischen Spektrums zu schreiben.


ganz persönlich einordnest, ist eine Sache der Selbstreflexion. Man(n) oder Frau kann sich gern auf den Zahn fühlen, wenn man denn möchte. Bin gern „Mundspiegel-Halter“ – mal bewusst, mal unbewusst, mal gewünscht, mal verteufelt…so ist das eben, wenn‘s „menschelt“ …

08.10.2024 12:01 • #115


AjnosXX
Zitat von Stiletto:
Begriff als Klassifikation für unterschiedliche Gefühlsebenen missbraucht und dann wird es schwammig. Wie schnell sagt man z. B.: „Ich liebe meine Kinder.“ Das ist für mich nicht korrekt. Ich würde eher sagen: „Ich habe sie sehr, sehr lieb.

Solche Interpretation sind doch immer Ansichtssache. Die Wissenschaft spricht ja auch von Verliebtheit in den ersten 3-6 M. danach von Liebe und die hält so ca. 1-2 J. an danach flauen Gefühlt wird ab. Man weiss aber, wenn ein Mangel an sich nicht sehen, kann die Gefühle länger als Liebe spüren lassen. Eine Geschichte die ein Paar schon 12 Jahr lebt. Beide waren in der Schule ein Paar haben sich bei einer Klassentreffen nach 10 J. wieder ineinander verliebt ihre Familien verlassen. Da sie sehr weit voneinander gewohnt haben nur jedes 2. Wochenende gesendet ebenso seine Kinder, das alles über diese lange Zeit, offenbar waren die Gefühle immer noch sehr stark über die lange Zeit obwohl der Mann ja eigentlich seine Kinder und auch die Freundin sehr wenig gesehen hat. Das ist mit dem Mangel an treffen zu erklären, das hält die Beziehung langer frisch, es war ja eher wie eine Affäre, nur ohne Heimlichkeit.

08.10.2024 12:40 • #116


MissLilly
Vor vielen, vielen Jahren wurde ich in einer TV-Sendung folgendes ganz spontan und unerwartet gefragt:

was ist Liebe für dich

Meine Antwort:,, Wenn er sich in den Finger schneidet und MIR tut es (wirklich!) weh, dann bin ich angekommen

P.S Ich bin übrigens angekommen

08.10.2024 13:03 • #117


T
Zitat von Stiletto:
Also, man muss mit Diagnosen, zumal sie das psychische Abteil betreffen, GANZ doll vorsichtig sein.

Ich habe keine Diagnose gestellt, sondern, wie du hier selbst festhältst:
Zitat von Stiletto:
und deshalb werde ich für Deine gefühlsmäßig eingeordnete Einschätzung hier keine weiteren Adjektive auspacken

einem Gefühl Ausdruck verliehen.

Vielleicht zur besseren Einordnung. Ich habe in meinem Umfeld durchaus Kontakt mit Menschen mit der Diagnose A S S. Und deine Rückfragen erinnern mich an Gespräche mit diesen Menschen.

Aber da ich jetzt weiß, dass ich bei dir hiervon nicht auszugehen brauche - denn ich nehme in der Kommunikation bei Kenntnis einer evtl. vorliegenden wie auch immer gearteten Andersartigkeit darauf so gut ich kann Rücksicht - kann ich dir ja nun ganz ehrlich und unverblümt sagen: Gefühle fühlt man. Worte und Beschreibungen und Definitionen dafür sind mir offenbar nicht so wichtig wie dir.
Zitat von Stiletto:
Denn nicht nur in Gefühlsdingen sehe ich mich durchaus in der Lage, zu differenzieren – so z. B. zwischen Eitelkeit versus Überheblichkeit/Abwertung/Arroganz.

Ich wollte weder überheblich, noch abwertend, noch arrogant klingen und würdest du mich kennen, wüsstest du, dass auch Eitelkeit mir komplett fremd ist. Und was die Differenzierung in Gefühlsdingen angeht - ich sage immer frei heraus, was ich denke. Und damit schieße ich hin und wieder über das Ziel hinaus. Aber mir ist die feine Einordnung meiner Gefühle für meine Lieben nicht ganz so wichtig. Ich fühle sie einfach und weiß sie für mich ganz persönlich einzuordnen.

08.10.2024 13:25 • x 2 #118


T
Zitat von MissLilly:
Meine Antwort:,, Wenn er sich in den Finger schneidet und MIR tut es (wirklich!) weh, dann bin ich angekommen

Sehr süße Definition....und sehr bildhaft....

08.10.2024 13:29 • x 1 #119


Stiletto
Zitat von AjnosXX:
Solche Interpretation sind doch immer Ansichtssache.


Genau darum geht es eben: NICHT zu interpretieren, sondern zu versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Das was Du beschreibst betrifft die zeitliche Intensität des Liebesgefühls. Und die ist bei jedem Menschen und in jeder Beziehung auch sehr unterschiedlich. Natürlich kann das durch äußere Umstände (Fernbeziehung, Anzahl der Treffen in einem bestimmten Zeitraum...) angefeuert oder abgeflaut werden. In Deinem von Dir angesprochenem Fall ergeben sich für mich folgende Fragen: Was hatte dazu geführt, dass sie damals nicht als Paar weitergemacht haben? War das Liebesgefühl abgeflaut oder gab es andere Ursachen des Beziehungsabbruchs? Man hört ja oft, dass alte Jugendlieben wieder zusammenkommen.

Ich glaube man kommt da wahrscheinlich nicht auf einen Nenner, aber vielleicht gibt es dieses Agreement:
Jeder definiert und fühlt Gefühle auf seine ganz eigene Art und Weise.

By the way: Wenn ich sehe, dass sich jemand in den Finger schneidet - egal, ob mein Mann, eines meiner Kinder oder eine fremde Person: Mir tut es IMMER weh und in der gleichen Intensität, als wenn es meiner eigener wäre. Das hat für mich nichts mit Liebe zu einer Person zu tun, sondern mit Empathie. (Vielleicht kommen wir der Sache doch noch mehr auf die Spur als gedacht? Wer weiß...?)

08.10.2024 13:57 • x 1 #120


A


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