Dunkelheit

U
Es mag albern klingen, aber ich habe das Gefühl, mich selbst zu verlieren.
Mein ganzes Leben scheint nur noch aus Schmerz, Trauer und Erinnerungen zu bestehen. Abgesehen von Trägheit und Angst vielleicht. Aber ist das wirklich Leben?
Die Trennung ist nun schon bald ein ganzes Jahr her. Und immer noch lösen die kleinsten und teilweise gewöhnlichsten Dinge Erinnerungen in mir aus, die so weh tun.
Ich kann mich über nichts mehr freuen, habe die positiven Emotionen verloren. Klingt irgendwie absurd, aber ich kann das nicht besser erklären.
Mein Geburtstag vor ein paar Tagen, in meinem bisherigen Leben immer ein besonderer und wichtiger Tag. Und das auch gefühlsmäßig. Egal ob groß gefeiert wurde oder ich arbeiten war und nichts besonderes vorhatte. Es war einfach mein Tag und ich fühlte mich an diesem Tag besonders. Ich weiß nicht, ob ihr das versteht, aber es ist schwer zu erklären. Es ist einfach nur so ein Gefühl. Dieses Jahr blieb dieses Gefühl aus. Ich wusste, das es mein Geburtstag war #8211; rein theoretisch. Aber das Gefühl das dazugehört blieb einfach aus. Es fühlte sich an wie jeder andere Tag, wie ein völlig gewöhnlicher Tag. Nur Erinnerungen hat er wieder geweckt an letztes Jahr, als ich diesen Tag auf eine ganz besondere Art und Weise mit IHM gefeiert habe. Ich weiß, das ist vorbei, lange her und wird nie wieder kommen und sollte mich eigentlich kalt lassen oder zumindest nicht mehr so tief treffen. Aber das tut es! Und obwohl ich wusste, dass er sich nicht melden würde #8211; warum auch, wo er das seit 5 Monaten nicht mehr getan hat und jeden meiner Versuche ignoriert hat #8211; tut auch das sehr weh.
Dann ist wieder diese quälende Frage da, wie ich im so gleichgültig geworden bin und warum. Das ist das schlimmste an allem, das lässt mich einfach nicht los und macht mich schier wahnsinnig. Ich habe das Gefühl ich verliere den Verstand #8211; und mich dazu.

Und da ist diese Angst. Ich habe Angst davor, ihm zu begegnen, weshalb ich nicht mehr aus dem Haus gehe (außer zur Arbeit) #8211; obwohl ich mir eigentlich nichts mehr wünsche, als ihn zu sehen. Ich habe Angst davor, nach Hause zu kommen nach der Arbeit oder nachdem ich das WE (wie immer seit einiger Zeit) bei meinen Eltern verbracht habe um nicht in meinem kleinen Zimmer verrückt zu werden. Ich habe Angst, dass meine Exkollegen/Freunde oder was auch immer (die sich auch seit Monaten nicht mehr gemeldet haben) sich melden, um auf meine Geburtstagswünsche zu reagieren oder mir zu gratulieren, genauso viel Angst aber davor, dass sie es nicht tun. Ich habe Angst vor Zurückweisung oder Nichtbeachtung genauso wie vor zuviel Aufmerksamkeit. Ich weiß gar nicht mehr, wovor ich eigentlich keine Angst habe. Bin ich verrückt? Dreh ich langsam durch? Oder bin ich einfach nur gestört?

Das schlimmste an allem ist die Einsamkeit. Wie deutlich wurde mir das gerade an meinem Geburtstag. Von all meinen Verwandten, Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen haben mir abgesehen von meinen Eltern ganze zwei Menschen gratuliert. Wahnsinn, oder? Alle anderen haben mich schlicht und einfach vergessen. Zwei Menschen bin ich wichtig genug, um an meinen Geburtstag zu denken. Wie trostlos! Bin ich zu empfindlich? Sollte mich das wirklich nicht so sehr berühren? Ich möchte doch nur dass mich jemand gern hat. Das Gefühl, etwas zu bedeuten, wichtig zu sein. Ich habe immer versucht allen mir wichtigen Menschen zu zeigen, was sie mir bedeuten. Ich habe noch nie einen ihrer Geburtstage vergessen, habe an Weihnachten und sogar Ostern kleine Aufmerksamkeiten verteilt und immer versucht für alle da zu sein und alles richtig zu machen. Nicht weil ich eine Gegenleistung erwartet habe, sondern weil ich es gerne tat. Trotzdem erhoffte ich mir natürlich immer auch von ihnen eine entsprechende Geste, eine prozentual wirklich geringe Rückgabe dessen. Erwarte ich da wirklich zuviel? Scheinbar schon.
Vielleicht mag mich aber auch einfach wirklich niemand. Vielleicht bin ich es einfach nicht wert, geachtet zu werden und nicht wichtig genug um an meinen Geburtstag zu denken.
Vielleicht bin ich einfach nicht liebenswert. Ich mag mich ja selbst nicht mehr. Wie kann ich es von anderen erwarten?

Gerade jetzt, wo die Sonne die Tage wieder erwärmt und erhellt, ist mein Herz umgeben von Dunkelheit und Kälte - welche Ironie

restless

12.05.2003 11:09 • #1


E
Liebe Uschi!

Es macht mich traurig, es tut mir weh, solche Zeieln von Dir zu lesen.
Es entmutigt mich und lässt mich an mir selbst zweifeln, da ich dir ja selbst vor einigen Monaten schrieb, dass all diese schlechten Gefühle, Emotionen und Gedanken aufhören werden.
Und nun? Du sitzt seit fast einem Jahr in diesem dunklem Loch und findest nicht mehr heraus.
Mensch, wenn ich nur wüsste, wie ich dir helfen könnte!?

Eines kann ich dir aber versichern!
Du hast Freunde! Du hast viele Freunde!
Allein hier an diesem Ort hast du viele, gute Freunde!
Wir denken an Dich, fühlen und leiden mit Dir und sind für dich da!
Auch wenn du zweifelst, so freue ich mich (und sicher auch all die andere) dich Himmelfahrt im Stubaital begrüssen und persönlich kennenlernen zu dürfen.

Liebe Uschi, deine Ängste sind uns bekannt. Haben wir sie doch selbst erlebt, und doch stehe ich jetzt an einem Punkt, wo ich nicht mehr zu helfen weiss.
Ich wünschte so sehr, dass du die Sonne, die Herzen der Menschen, die Zeit zum Leben endlich für Dich wiederfinden könntest. Nach all diese langen Zeit MUSS es doch endlich wieder voran gehen.
Ich schenke dir nun meine Flügel, die ich geschenkt bekam.
Ich habe jetzt wieder eigene, also kannst du die haben und auch behalten, die mir das Glück in mir geschenkt haben.
Ich schenke dir auch eine gehörige Portion Kerosin, damit du durchstarten kannst und lange, lange fliegst!

Liebe Uschi, komm nach Österreich, komm zu deinen Freunden, die dich erwarten!

Du bist NICHT allein!!!

Viele liebe Grüße Nicole

12.05.2003 12:55 • #2


A


Dunkelheit

x 3


E
Liebe Uschi

Ich muss Nicole recht geben DU BIST NICHT ALLEIN!!!!!!!

Viele Menschen sind bei dir, deine EInsamkeit Uschi kannst nur Du aendern, es liegt ganz bei dir.
Ein wenig mehr Mut und Kraft und du wirst sehen es geht.

Uschi viele haben das gleiche durch, einige haben es schon geschafft und glaub mir du schaffst es auch zweifel nicht an dir selbst, sondern hebe deinen Kopf und geh auf die Menschen zu den Du bist DU, vergiss das nie.

Nur Mut Uschi ich weiss du kannst das.

Feechen

12.05.2003 13:20 • #3


L
Liebe Restless,

ich kenne Deine Geschichte nicht, aber ich sehe Deinen Schmerz,  ich fühle Deine Verzweiflung und  höre Deinen Hilferuf ...

Du hängst irgendwo total gelähmt in einem luftleeren  Raum, mit sehr negativen Gedanken fest.
Ich glaube es ist ganz falsch sein Glück nur von einem einzigen geliebten Menschen abhängig zu machen. Das kann nur ins Chaos führen.

Dieser Satz ist hängengeblieben…

Zitat:
 Das schlimmste an allem ist die Einsamkeit.  


Diese Gefühl kann Dir kein Mensch nehmen, es wird immer da sein....es gehört zum Leben dazu, und solange DU  nichts unternimmst, es zu verändern,  so das es schwächer wird, wirst du immer weiter leiden !!!
Deshalb, versuche bitte unter Aufbietung Deiner letzten Kräfte,  aus Deinem kleinen, dunklen Loch heraus zu lurken. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Restless, mit diesen Zeilen schicke ich Dir einen LInk den ich heute  gefunden haben...Schau mal rein vieleicht findest du etwas was Dir hilft...

.buchegger.de/freundefinden.html

Weisst Du, ich selbst bin auf der Suche nach, ja  nennen wir es  ruhig mal das  kleine Glück.
Das beste  daran ist , wir können es uns selbst schenken,  ganz besonders wenn das  große Glück  mal eine längere Auszeit nimmt.

Diesen Tipp habe ich von einem ganz lieben  Freund  bekommen,  und ich gebe ihn hiermit gerne an  Dich weiter.

Ich wünsche Dir Mut und Energie.

Mit ganz liebem Gruß von Lilia  :)

12.05.2003 14:11 • #4


E
Hallo erstmal...

ich weiß nicht, ob ihrs wußtet...

...bin ich doch tatsächlich mal zum Arzt und hab mir einen Hautpilz anschauen lassen. Nichts ernsthaftes, so´n kosmetischer, der Verfärbungen erzeugt.

Da geht doch der Arzt her und schaut sich intensivst ein Muttermal bei mir an. Waren Sie damit denn schon beim Hautarzt? - Sieht etwas komisch aus, sollte sich ein Experte mal anschauen...

Tja und da saß ich nun, schlagartig schweißgebadet und mit Puls bei 180 - ich und Krebs.

Irgendwie hätte in diesem Moment jeder bei der Tür reinkommen können, meine EX mit Ihrem Macker und dem Ganzen Verwandtenstaat. In diesem Moment hatte ich nur noch eine Sorge... was ist mit MIR los!!!

Ich erklärte dem Arzt, daß ich das Mal schon seit meiner Kindheit habe und es sich nicht verändert. Ich werde aber sicherheitshalber eine Hautarzttermin vereinbaren. Er ließ nach genauerem Untersuchen (mit Megalupe) von mir ab... uff...

Aber ich dachte nach und sagte mir, was ist wirklich wichtig?
Was haben wir für Probleme?
Und wieso lassen wir es zu, daß von außen noch Menschen negativen Einfluß auf uns haben?

Liebe Uschi,

wovor hast Du Angst? Und wie lange willst Du noch Angst haben?
Versteh mich nicht falsch, ich will Dich zeitlich nicht drücken. Es geht mir nur darum, es etwas in die Ratio zu schieben.

Er begegnet Dir, ja, es tut einen Moment weh. Ich habe dieses Wochenende das erste Mal wieder meine Schwiegereltern gesehen auf der Kommunion, glaub mir, es tat weh. Aber es war wichtig, ich habe ihnen in die Augen gesehen und ich weiß, der nächste Termin wird nicht mehr so weh tun. Und mir wurde viel genommen von meiner EX, mein URVERTRAUEN in die Werte wie Ehrlichkeit, Wahrheit, Verlässlichkeit, Liebe usw. Und es war naiv von mir, daß ich so blauäugig durchs Leben gelaufen bin.

Aber eines wird sie mir nicht nehmen, das ist mein Stolz. Soviel Angst kann ich vor ihr und ihrem Macker garnicht haben, als daß ich mich nochmal so runterdrücken lasse!

Dagegenhalten versuche ich mit der Ratio, ich weiß, das ist schwer. Aber das Schockerlebnis beim Arzt kam genau zum richtigen Moment.
Freunde hast Du hier genug, denke ich, oder?? Und aufrechnen kann man sowieso nicht. Ich habe das und das getan und erwarte deshalb...

Dein EX, die Angst, ihn zu treffen und aber auch die noch-Sehnsucht bedeuten, daß er noch immer stark in Deinem Kopf rumspukt.
Provokativ: ist es denn definitiv vorbei?, auch in Deinem Kopf?

Ich hoffe trotzdem, daß bei Dir der Schmerz nachläßt, ich wünsche es Dir von Herzen. Ich weiß nämlich wie viele andere (Deiner Freunde) hier, wie er sich anfühlt, Gruß, Gerd

12.05.2003 14:16 • #5


E
liebe uschi,

ich überlege auch schon länger, wie und was ich dir am besten antworten kann. fühle mich immer fürchterlich traurig und hilflos, wenn ich deine einträge lese ... hätte auch so gerne gehabt und dir gewünscht, dass die zeit zumindest einen großteil deiner wunde zum abklingen gebracht hätte.

mir kommt es vor, als wärst du derzeit am leben erkrankt; dein liebeskummer hat dich - meines erachtens - in eine tiefe depression stürzen lassen, die sich mittlerweile vom trennungsschmerz losgelöst hat.

leider kenne ich dich zuwenig, um zu wissen, was du - neben der ansprache hier im forum (es ist schön zu sehen, wie alle hier mit dir fühlen) bräuchtest, damit es dir wieder besser geht. aber es werden menschen sein: kontakte, nähe, gespräche, aufmerksamkeit ...

am traurigsten finde ich dein vermeidungsverhalten, die aus deiner angst heraus entsteht, ihn und/oder seine freundin zu treffen. das unterdrückt in deinem leben das geringste aufkommen von lebensfreude, die du jetzt so dringend benötigen würdest. unendlich schade. wie sollst du denn energie tanken, dich an den kleinen netten begebenheiten des lebens freuen (ein lächeln von einem/einer unbekannten auf der straße ...), wenn du abens angstgeplagt zuhause sitzt?

uschi, ich wohne ja auch in einer kleinen stadt und habe meine erste konfrontation vor ca. 6 wochen gehabt. es war in keinster weise schön, aber ich war erleichtert, dass ich es überstanden hatte und diese angst nun abhaken kann. ich halte konfrontationen - egal wie schmerzhaft sie sind - für ganz wichtig. gefährlicher ist dieser wattezustand, in dem man nichts mehr fühlt.

liebe uschi, ich möchte dir die politik der kleinen schritte ans herz legen. dazu gehört zum beispiel einmal, in die stadt zu stapfen und einen cappuchino zu trinken, dabei den kellner mit hässlichem goldring anzulächeln, dir im anschluss ein buch über positives denken oder einen tollen krimi zu kaufen und wieder nach hause zu gehen. bitte versuche es doch einmal.

wenn du das gefühl hast, in eigenantrieb gar nichts umsetzen zu können, würde ich mich an deine psychologin wenden, damit sie dir evtl. stimmungsaufheller und/oder ähnliches verschreiben kann: in gewissen angst-/paniklebenssituationen halte ich dies für eine durchaus vertretbare lösung.

alles liebe,
c-c-l



12.05.2003 14:56 • #6


E
Hallo restless, hallo c-c-l,

mir gehts ähnlich. In mir ist etwas zerbrochen, das liegt über ein Jahr weg. Warum weiß ich nicht. Es ist einfach weg.
Wie wenn du der Krug bist und den Sinn verloren hast.
Als wärst du gestorben, du siehst dich wie eine Tote an der Ecke klebend auf dich hinabscauend, ind dir schreit es und
trommelt mit aller Macht steh endlich auf und du schreist
wie eine Hexe im Feuer. Aber der Antrieb ist futsch.
Komm, steh auf, aber du bist noch zu müde.
Andere wundern sich über dich, aber dir ist egal, ob sie meinen, du hast ne Macke.

schei. das wirklich eine Deppression sein kann?
Oder doch nur Faulheit?

Bei mir ist es sowas wie Verdrängungssyndrom.
Bei nem Therapeuten war ich schon mal wegen Mobbing.
Was hat er gemacht? Mir Tipps gegeben, wie ich mit meinem
Schwarm kommunizieren könnte.

Jetzt hab ich die dritte Pleite am Stück erlebt, und bin irgendwie gestorben.

Also ehrlich gesagt, mein Problem ist die Klarheit, wieder
nur um einen Job kämpfen zu müssen.
Das einzige, was ich brauche, händeringend brauche,
ist ein Partner.
Dann ist auch meine Energie wieder da.

Was will ein Therapeut mir da helfen?
Soll er mich ummodeln und wie ein Geenie die Welt
eine bessere werden lassen?

Ich akzeptiere momentan einfach nur, das ich lieber mit dem
Ar. zu hause bleibe und hoffe irgendwie doch wieder zu Kraft zu finden.

Ich kann es einfach nicht mehr, ich kann nicht mehr rausgehen
in die Welt und mich am Arbeitsplatz durch fighten.
Ich will das nicht mehr erleben!!!!
Ich will nie wieder so was mit mir machen lassen!
Lieber geh ich in den Regenwald oder nach Neuseeland,
und rette die Oppossums auf den Straßen.

Ich bin gerade dabei eine gefährliche Gradwanderung zu machen zwischen dem Sprung ins kalte Wasser oder dem Hoffen auf ein Wunder.

Habe gestern gelesen, daß wir alle im Irrglauben aufwachsen
durch unsere Erziehung auf den Retter zu warten.
Das ganze nennt sich Cinderella-Komplex. Wir denken, das was unsere Mütter immer sagten: Ja, wenn du mal verheiratet bist.....
Eben genau ist es. Man bildet sich einfach ein ...dann kommt
er und.... alles ist gut.
Hmmm.

Also, ich weiß für mich, daß ich nur einen Partner brauche.
Ich bin schon soooo oft alleine ins Ausland gereist.
Ich kann sehr wohl alleine leben, und wieder zu Kräften
kommen. Dazu brauche ich keinen Therapeuten.

Mir wird das alles nur zuviel, was sonst mit links erledigt
wurde.

Hmmm. Ich brauche einfach nur von irgendwo her wieder
ein bißchen Zuversicht, mir den nächsten Job nicht wieder
zu vermasseln oder vermasseln zu lassen.

schei., wo ist die Wundertüte und das Geheimrezept
sich einen Lover zu backen? Einer der noch frei ist und
den Unterschied kennt zwischen Prinzessinnen-Denken
und Zusammenhalt? Einer der gerne kuschelt, usw usf?

Lieben Gruß
wilde Flocke

12.05.2003 15:31 • #7


E
Hallo Restless,

Tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.

Ich habe eine gute Freundin, bei der war es nach einem Jahr noch so schlimm, dass sie daran dachte sich und ihre beiden Kinder umzubringen, weil ihr dass Leben so sinnlos erschien. Glaubt man heute gar nicht. Erst nach 2 Jahren ging es wieder bergauf. Nicht dass ich dir Angst machen will... Jetzt 6 Monate später hat Sie vieles aufgearbeitet, und ist auch froh Ihr eigenes Leben zu haben.

Sie lebt, und zwar gar nicht mal so schlecht. ::)

Vielleicht dauert es bei Dir auch einfach länger. Es ist sicher schwer und frustrierend Geduld zu haben, haben zu müssen.

Aber es wird wieder werden !

LG...

12.05.2003 16:25 • #8


U
Ihr seid sehr lieb und ich bin euch wirklich allen sehr dankbar, dass ihr immer und immer wieder versucht, mich aufzubauen und mir Mut zu machen.
Es berührt mein Herz, soviel Anteilnahme und Aufmerksamkeit zu bekommen.
So gesehen bin ich nicht allein, da habt ihr wohl recht.
Trotzdem bin ich entsetzlich einsam. Denn es ist niemand da, mir dem ich reden kann, den ich anrufen und bedenkenlos was vorheulen kann wenn es mir mies geht, der mich in den Arm nimmt, niemand der mir einfach zuhört (ich kann nun mal nicht zu jeder Tageszeit ins Internet und auch dann gibt es eine Zeitverzögerung bis die Beiträge gelesen und beantwortet werden #8211; ich will eure Hilfe, eure Anteilnahme nicht schmälern, sie ist mehr als ich vielleicht verdient habe, aber es ist nicht dasselbe wie wenn einem jemand gegenüber sitzt, die sanfte Stimme fehlt in geschriebenen Worten, der Ausdruck der Augen und vor allem jemand der einen festhält). Niemand ist da, der mich von Herzen gerne hat (ich glaube nicht, dass ihr das von euch sagen wollt und das ist auch völlig in Ordnung so, schließlich kennt ihr mich kaum), niemand der mich braucht, der meine Gesellschaft sucht. Ich BIN alleine! Und ich habe keine Ahnung wie ich das ändern soll. Ich kann nicht auf fremde Menschen zugehen, das konnte ich noch nie. Fremde machen mir Angst, lassen mich unwohl fühlen. Ich kann das nicht genau erklären, aber ich muss einen Menschen erst #8222;ungezwungen#8220; kennen lernen und dann entscheiden, ob ich ihn mag und mehr investieren will oder nicht. Ich kann das nicht forcieren. So bin ich eben. Und wein Wesen kann ich nicht ändern.

Gerd, ich weiß was Du mir sagen willst. Vielleicht ist es richtig, dass man in Situationen in denen die Gesundheit ernsthaft bedroht ist oder scheint erst erkennt, wie geringfügig im Vergleich Liebeskummer ist. Aber ist er das wirklich?
So schrecklich es sein mag, ernsthaft krank zu sein, den Tod vor Augen zu haben oder einen geliebten Menschen an den Tod zu verlieren, ist die Trauer und der Schmerz über eine Trennung wirklich geringer? Gegen eine Krankheit kann ich ankämpfen, mit Medizin, Operationen etc. und ich habe vielleicht jemanden der bei mir ist, was unendlich viel Trost und Kraft geben kann #8211; gegen den Verlust der Liebe bin ich hilflos, und allein. Damit will ich das auf keinen Fall schmälern, versteh mich nicht falsch. Trotzdem kann ich mich nicht besser fühlen, nur weil es vielleicht Menschen gibt, denen es schlechter geht als mir.

Ihr sagt mir alle ich soll das Risiko wagen und rausgehen, es wäre sogar gut ihm zu begegnen. Glaubt ihr das wirklich? Was hat es euch denn gebracht? Ist der Schmerz dadurch geringer geworden? Mal ehrlich? Ich kann das nicht! Auf keinen Fall. Es tut schon furchtbar weh an ihn zu denken, wenn die Erinnerungen mich einholen oder ich seinen Namen höre. Ich kann ihm nicht gegenübertreten und die Gleichgültigkeit in seinen Augen lesen. Das würde ich einfach nicht ertragen. So kann ich mir wenigstens noch einzureden versuchen, dass ich ihm wirklich was bedeutet habe und er mich auch nicht so einfach vergessen kann sondern aus Feigheit und weil da noch ein Rest Gefühl ist jeden Kontakt meidet.
Es ist nicht mehr so wirklich der Trennungsschmerz, da hat CCL schon recht, die Trennung an sich, wenn sie anders abgelaufen wäre hätte ich vielleicht schon einigermaßen verarbeitet. Habe ich ja eigentlich auch. So viel er mir auch immer noch bedeutet, ich will ihn nicht mehr zurück haben (nicht mehr wirklich jedenfalls), nicht nach allem wie er mich behandelt hat. Aber nach allem was zwischen uns war, nach 1,5 Jahren Freundschaft und einer kurzen aber sehr innigen Beziehung voller Zärtlichkeit und Nähe (und vor allem ohne jegliche Art von Streit, Abnahme von Zärtlichkeiten, Nähegesuche, nicht mal von S. oder irgendwas, was mir ein Anzeichen dafür gegeben hätte, dass ihm etwas fehlt oder einen Grund warum er es beendet) kann ich einfach weder verstehen noch akzeptieren, dass er mich von heute auf morgen komplett ignorieren kann. Obwohl er selbst darauf beharrt hat, dass er den Kontakt aufrechterhalten will, hat er sich seit über 5 Monaten nicht gemeldet und meine Versuche der Kontaktaufnahme einfach ignoriert. Ich bedeute ihm nichts mehr #8211; kein bisschen. Und das ohne ersichtlichen Grund. Das macht mich fertig! Ich fühle mich so klein dadurch, so gedemütigt und so gar nicht liebenswert. Müsste ich ihm gegenübertreten würde das nur noch viel schlimmer. Solange ich keinen Funken Stolz oder Selbstachtung mehr habe, kann ich das nicht. Da vergrabe ich mich lieber daheim in meinem Bett und zieh mir die Decke über den Kopf. Mag vielleicht feige sein, aber es ist der einzige Ort, an dem ich mich wenigstens ein bisschen geborgen fühle.

Freue mich trotzdem sehr, einige von euch sehr bald im Stubaital zu treffen.
Vielleicht holt mich das wenigstens ein bisschen aus meiner Isolation.

restless


13.05.2003 06:05 • #9


E
liebe restless,


GENAU das wird es sein, wir werden dich im stubaital ein wenig aus deiner dunkelheit reissen und vielleicht können wir dich auch mal kurz schütteln, damit du merkst, du lebst noch!!! das mit dem schütteln ist nicht böse gemeint, hoffe du verstehst das, manchmal braucht man auch mal wieder einen gehörigen anschubtritt, um zu sehen, dass man nicht versinken sollte in seiner ganzen trauer. ich kann da nur aus meinen erfahrungen sprechen, wenn ich drohe im selbstmitleid zu zerfliessen, keine ausweg mehr sehe, dann gestehe ich freunden zu, mir mal so richtig die meinung zu sagen, die mich dann wieder wachrüttelt. sie ist dann natürlich nicht gut zu hören, aber hilft mir besser, als Mio. streichelheiten, denn dann lasse ich mich immer noch mehr fallen.

sag mal, machst du eine therapie, wenn nein, dann solltest du mal in diese richtung denken, das hört sich wirklich an wie eine depression, aus der du es evtl. nicht alleine schaffen kannst. das wäre doch ein erster schritt für dich, dir einen therapieplatz zu besorgen, etwas für dich zu tun in deiner grössten not. und liebe restless, ich weiss von was ich da spreche!! und wie c-c-l schon gesagt hat, es gibt in diesen situationen auch hilfsmittel, wie bei einer organischen krankheit, nämlich antidepressiva, bei mir genannt 'happypillen' die deine stimmung ein wenig aufhellen, keine angst, du wirst von ihnen nicht abhängig, sind keine 'benzos' die dich völlig lahm legen, du in deinem bett vor dich hindöst und alles nur noch toll findest du kannst mit denen arbeiten gehen, nehmen dir ein wenig von deiner angst und lassen deinen antrieb wieder in gang kommen, sogenanntes kerosin für die seele, dass dein motor wieder anspringt. tue mir den gefallen, denke mal über diese möglichkeit nach, ich habe sie auch in anspruch genommen und nehme diese teile auch noch sporadisch, sonst würde ich wohl auch noch völlig unmotiviert hier sitzen und daran denken, wie ich mich schnell aus dieser welt katapultieren könnte. wenn du schon eine therapie machen solltest, dann hoffe ich, dass du all diese dinge auch ansprichst in deiner therapie.

und meine LIEBE, ich kann mich erinnern, dass ich gestern einen thread las, in dem ich ganz heimlich, weil verspätet, hineinschrieb, dass ich dir ganz viel zu deinem burzeltag wünsche und ich kann mich erinnern, dass da ausser mir noch ganz viele andere liebe menschen einen burzeltagsgruss hineingepostet haben - ist das nichts?????? versuche doch die kleinen dinge wahr zu nehmen, das sind die kleinen dinge. ich weiss, real ist im augenblick absolute ebbe, wenige menschen, die dich mal umgaben in deinem leben sind jetzt weg. mir geht es nicht minder ähnlich. neulich sass ich mit 2 freunden auf meinem balkon und wir haben fotos angeschaut von vor 3 jahren, massen bevölkerten meine wohnung und das war oft so, als Ex hier noch wohnte und ich glaubte, diese menschen kommen auch wegen mir, weisst du wieviel mir von den 30 leuten, die sich hier vollgegessen, getrunken und amüsiert haben noch geblieben sind - 2 menschen. ich fühle mich hier auch oft ziemlich abgeschnitten von der welt, aber gut, ich weiss, ich lerne hier nicht so schnell wieder neue menschen kennen. also muss ich da ansetzen, da ich schon bin, nämlich hier. ich würde mir natürlich wünschen, alle menschen mit denen ich hier innigeren kontakt habe, würden in meiner stadt wohnen, ich könnte sie treffen, wenn es geht - aber es geht eben nicht, aber ich pflege den kontakt, er tut mir gut, auch auf die entfernung. klar nicht immer befriedigend, würde auch mal gerne in die arme eines menschen sinken, mich da ausheulen, aber weisst du, es ist ein anfang, um wieder aus meinem schneckenhaus zu kommen, vor allem, diese menschen verstehen mich, ich muss nicht gross sagen, was mich bedrückt, kann zum mio. mal meinen kummer anbringen, ohne dafür insgeheim verurteilt zu werden. und ich sags dir, es gibt jemanden, der macht mir ständig feuer unter dem hintern, wenn ich wieder meine, ich müsste mich hinfallen lassen. es ist schwer neue dinge für sich auszuloten, ich weiss das alles liebe restless und ich tendiere ja auch gern zu meinem bett um mir die decke über den kopf zu ziehen. versuche es doch mal mit einer zehe raushängen lassen und schau, ob dir und der zehe etwas passiert, falls nicht dann kannst ja mal die zehe langsam auf den boden setzen und wenn es schlimm wird kannst sie wieder reinziehen unter die bettdecke.

und du wirst nicht verrückt vor angst, die angst ist immer der weg, überlege es dir mal, vielleicht kommst du dahinter, was ich damit meine und ich weiss auch hier, von was ich spreche. lasse sie zu und versuche, wenn du wieder ein bissi kerosin getankt hast, dorthin zu gehen, wo die angst am grössten ist, du wirst sehen, es wird sich mächtig übel anfühlen, aber du überlebst das und wirst daran wachsen.

sei ganz lieb umarmt
sabs

13.05.2003 09:16 • #10


E
Liebe Uschi!

Ich weiss, wie ironisch und teilweise belastend, sich in deiner momentanen Situation gewisse Handlungen und all die Worte, gesagt oder geschrieben, anfühlen.
Nämlich ätzend! ;)
Ich vermag gar nicht mehr zu sagen, wie lange oder wie oft ich mich unter meiner Bettdecke verkrochen habe und nicht mal den Zeh ;) habe rausgucken lassen.
Immer wieder mit kurzen Unterbrechungen, bedingt durch schöne Erlebnisse (ein einsamer Spaziergang im kalten, sonnenbeschienen Winterpark), ein Telefonat oder Treffen mit meiner Freundin, gelegentliches Ausgehen, ein Spaß meiner Tochter, ein Essen mit einem sehr lieben Freund ect.
Aber ich habe gelauert und auf einen Tiefschlag meines Exmannes gewartet. Und wie sollte es anders sein? Er kam auch, wohl weil ich gerade darauf gewartet und regelrecht provoziert habe.
Da hatte ich wieder MEINEN Grund unter die Bettdecke zu flüchten und die ganze böse Welt zu vedammen.
Ich litt auch unter solchen gedanklichen Aussetzern, dass ich all den Menschen das Unglück und den grössten Herzschmerz an den Hals wünschte. Nur damit endlich mal die Einsicht kam, wie besch... es mir doch ging.
Die Einsicht, die ja da war, habe ich nicht sehen wollen, auch die Hilfsangebote, seien es tröstende Worte oder die Phrasen (Zeit heilt alle Wunden) habe ich nicht annehmen wollen.
Heute weiss ich immer noch nicht, was ich eigentlich von meinen Mitmenschen erwartet habe.
Eine Sache allerdings weiss ich hundertprozentig.
Hätte meine Mama noch gelebt, hätte ich mich viel mehr am sprichwörtlichen Riemen gerissen und somit wohl viel eher aus dem selbst gegrabenem Loch herausgefunden.
Sie war schwer krank und es bestand immer die Gefahr, dass sie bei erneuter Aufregung oder Sorgen einen erneuten Anfall bekam und es das Ende bedeutet hätte.
Ich habe mein Lebtag lang all meine Sorgen von meiner Mutter ferngehalten, vielleicht damit auch verleugnet, aber so habe ich mir eigentlich immer die Weitsicht erhalten, die ich mir sonst durch das Gejammer der letzten Monate verbaut hatte.

Liebe Uschi, ich möchte dir aber auch widersprechen in dem Punkt, das Liebeskummer mindestens ebensoschwer wiegt wie eine ernsthafte Krankheit. Das stimmt nämlich so nicht.
Sicher, alles hat irgendwo seine Ursachen und Symptome, aber es gibt schlimmeres.
Speziell ich, wie Gerd auch schon von sich erzählte, habe auch ein schwerwiegenderes Erlebnis hinter mir. Mit meiner Tochter.
Nach der Trennung lag sie im Krankenhaus, Verdacht auf Leukämie! Mit 4 Jahren!
Die Zeit bis zur endgüldigen Diagnose war die schlimmste und härteste Zeit meines Lebens.
In dieser Situation habe ich angefangen zu Gott zu beten und GEBETTELT, alles Leid dieser Welt auf mich zu nehmen, um ihr DAS zu ersparen. Auch heute sage ich, ich nehme täglich bis an mein Lebensende den schlimmsten Liebeskummer der Erde auf mich, nur um ihr das zu ersparen!!!

Dann, einige Monate später, geschah das Massaker in der Erfurter Schule. In der Nachbarstadt von hier.
Nun war der Punkt erreicht, wo ich ENDLICH begriff, ich bin nicht der Mittelpunkt der Menschheitsgeschichte.
All dieses Leid was da existierte war bedeutend schlimmer, als ich mich selbst fühlte.

Mein verloren geglaubter Stolz, er hat mich oft gerettet, erschien wieder und ich hob den Kopf, schaute nach vorn und begann endlich wieder zu *laufen*.
Ich begriff, ich tat es für mich.
Ich konnte und wollte nie wieder andere Menschen für mein Wohlbefinden verantwortlich machen. Das war schließlich ich ganz allein.
Wenn es mir besser gehen sollte, dann musste ICH etwas dafür tun.
Oder ich stand zu meinem *Loch* und verhielt mich dann aber still darin.
ICH bin ganz ALLEIN für mich zuständig.
Ob ich Hilfe annehmen wollte, endschied ich allein, aber wenn ich es dann tat, dann liess ich mir auch helfen und stiess die Menschen nicht mehr durch Abwehr vor den Kopf.

Ich WOLLTE wieder glücklich leben, also nahm ich es selbst in die Hand. Und mein Verstand sagte mir, dass ich das eben auch nur grösstenteils schaffen kann, wenn ich RAUS gehe und mich den Gefahren und Risiken des Miteinanders aussetze.

Mein Märchenprinz wird mich nie bei mir zu Hause unter meiner Bettdecke finden. Auch meine neuen Feunde, meinen grossen Bekanntenkreis, habe ich mir selbst aufgebaut.
Auch ich nehme es leider immer noch oft zu schwer andere Menschen an mich heranzulassen, sprich, kennenzulernen. Aber dafür können sie nichts, dass muss ich selbst regeln.
Klar kann ich nicht mit jedem gut auskommen, genausowenig, wie jeder mit mir klar kommt, aber ich versuche es und in mindestens 50% aller Fälle enstehen sehr nette Bekanntschaften.
Durch diese Kennenlernen durfte ich meine letzte, intensive Verliebtheitsphase erleben, und ich genoss es.
Durch diese Kennenlernen gehe ich öftes aus, treffe mich privat bei den Leuten zum gemeinsamen Kochen oder Reden, ich telefoniere usw.
Ich lebe wieder und fühle mich gut. Und ich weiss, dass eines Tages wieder die richtige Liebe auf mich wartet.
Nun bin ich seit gestren arbeitslos und as bereitet mir auch Kopfweh. Finanzielle Sorgen warten auf mich usw. Aber das ist alles nebensächlich.

Dafür lebe ich NICHT. Ich lebe für MICH.

Liebe Uschi, ich weiss, dass du die Kraft hast, nur nimm all deinen Mut zusammen und geh raus!
JA; das eventuelle Treffen wird heilsam sein, auf lange Sicht gesehen,. So läufst du nur davon und verschenkst die Zeit. Denn das Treffen wird eines Taes geschehen, also bringe es hinter dich!

Und noch zum Schluß, die kleinen Mutmacher wie Johanniskraut, sind manches Mal wahre Wundermittelchen. Sie helfen dir und machen nicht abhängig.
Suche dir ärztliche Hilfe, das ist keine Schande. Auch ich habe sie fast ein Jahr in Anspruch genommen. Denn gegen richtige Depressionen kommst du allein nicht an.

Liebe, liebe Uschi. Ich wünsche dir so viel! Aber zuallererst schenke ich dir eine ganz feste Umarmung und das WISSEN, du kannst es schaffen, wenn du es nur willst!

Viele liebe Grüße Nicole

13.05.2003 10:52 • #11


U
Ich will meine Gefühle sicher nicht überbewerten. So ziemlich jeder muss mindestens einmal, eher mehrmals im Leben eine Trennung durchstehen. Vielleicht wird es in gewisser Weise leichter, wenn man das schon mal durchgemacht hat. Nicht, dass der Schmerz dadurch geringer wird, aber vielleicht kann man dann eher ein Ende absehen, weil man gewisse Erfahrungen hat und weiß, dass eine neue Liebe kommen und man wieder glücklich werden kann. Für mich ist das bisher bloße Theorie. Und es fällt mir sehr schwer, wirklich daran zu glauben, einen anderen Mann lieben und wieder glücklich sein zu können. ???

Ich wollte auch auf keinen Fall das Leid herabsetzen, dass Du liebe Nicole bei der Angst um Deine Tochter hattest. Das stelle ich mir vor, ist sicher schlimmer als alles andere. Wenn ein geliebter Mensch krank ist oder leidet. Ich glaube, das würde mir fast mehr weh tun, wie wenn es um mich ginge. Das habe ich auch nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, dass ich denke, dass mich eine Krankheit (die ich selbst habe) nicht so sehr und so lange runterziehen würde wie der schmerzliche Verlust des geliebten Menschen. Gegen die Krankheit könnte ich eher kämpfen, da würde ich eher Möglichkeiten sehen etwas zu tun. Und wenn man in so einer Situation nicht allein ist, kann man die Angst und das Leid teilen. Das stelle ich mir doch anders vor. Natürlich kann es auch sein, dass ich das nur jetzt so sehe, weil ich nicht in der entsprechenden Lage bin und es auch noch nie war.
Ich halte mich absolut nicht für den Mittelpunkt der Menschheitsgeschichte und weder mich noch meine Qualen als wichtiger als die anderer Menschen. Aber ich bin der Mittelpunkt meines Lebens. Und das ist momentan aus allen Fugen geraten. :'( :'( :'(

Ja Sabs, ich mache eine Therapie. Seit ein paar Monaten gehe ich regelmäßig zu einer Psychotherapeutin. Es ist gut, dort darüber reden zu können, was sich die ganze Woche an Gefühlen und Problemen aufgestaut hat. Aber helfen? Nein wirklich helfen tut es nicht. Es gibt mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit, etwas beständiges zu haben, einen Profi der wohl weiß was er/sie tut. Aber es hat nichts an meiner Trauer geändert. Es gab mir in manchen Punkten eine andere Sicht der Dinge, Beruhigung... Aber selbst wenn es mir danach etwas besser ging, das hielt nie dauerhaft, nicht mal länger als einen Abend an. Johanniskraut hab ich auch eine ganze Zeit lang genommen. Es hat mich etwas ruhiger werden lassen, die innere Unruhe, das nervöse Nervenzittern abgeschwächt. Aber ein Stimmungsaufheller ist das nicht.
Nächste Woche ist mein letzter Termin bei meiner Therapeutin. Es werden ja nur eine bestimmte Anzahl von Terminen ohne weiteres bezahlt. Wenn ich wollte könnte ich schon weiter machen. Ich denke sie würde ohne weiteres ein entsprechendes Gutachten verfassen. Nur bin ich mir unschlüssig ob ich das wirklich machen soll. Ich weiß wirklich nicht, ob mir das was bringt. Vor allem geht sie in letzter Zeit kaum noch auf meine Gedanken und Gefühle ein, die IHN betreffen. Sie fixiert sich eher auf mein Problem, nicht aus dem Haus zu gehen und meine Unfähigkeit Leute anzusprechen. Ich sehe ja auch, dass das ein Problem ist, aber das was mir Schmerzen bereitet und mich quält ist der Verlust der Liebe bzw. die Demütigung durch seine Gleichgültigkeit. Damit muss ich fertig werden. Das muss ich verarbeiten. Alles andere kann ich angehen, wenn ich damit umgehen kann. Denn das trage ich schließlich schon mein ganzes Leben mit mir rum. :'(

Ich weiß auch nicht, was ich von anderen erwarte. In dieser Lage kann wohl kaum einer was richtig machen. Damit muss ich leider ganz alleine klarkommen, denn das spielt sich nur in meinem Inneren ab. Das einzige was ein bisschen helfen kann, ist das Gefühl geliebt bzw. gemocht zu werden. Die Wärme eines Menschen kann so viel Trost spenden.
Jetzt werde ich schon wieder wehmütig. Ich sollte mich besser nicht länger darüber auslassen. :-/

Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf unser Treffen und lasse mich dabei gerne ein bisschen aus meinem Loch ziehen.
restless

14.05.2003 06:07 • #12


E
hallo restless,

ich glaube auch nicht, dass ein aussenstehender dir bei dem abschied von der hoffnung, dem wiederaufbau des selbstwertgefühls oder dem schmerz über die gleichgültigkeit des ex wesentlich helfen kann.

je konsequenter der ex sich nicht mehr meldet, desto leichter begräbt man die hoffnung, je gleichgültiger er ist, desto leichter kann man (für eine zeit !) mit zorn dieser begegnen.

eine andere sache ist das angeknackste selbstwertgefühl ! hier helfen nur ganz viele kleine schritte, die du für dich unternimmst:
- wiederaufbau deines alten freundeskreises vor deiner beziehung (bei mir war es nur ein alter freund, aber der war da !) und des freundeskreises, den du hattest waährend der beziehung (hier blieb mir auch nur ein freund von 30 bekannten)
das entscheidende hierbei ist zu erkennen: es gab dich schon vor eurer beziehung
- (wieder-) aufnahme von hobbies, die dir immer gut getan haben; oft sind dies welche, die es schon vor eurer beziehung gab
- langsam wieder raus ins leben (auch in kleiner schritten möglich): bei mir sind es musikkonzerte in kleinen clubs (da entwickelt sich dann auch eine familiäre umgebung, kino mit den freunden, mal kochen oder fahrradfahren
- und dann irgendetwas als ersatzcassette ins hirn schieben, damit man auf andere gedanken kommt: bei mir ist es sporttauchen: ich muss theorie büffeln, bin mit netten leuten zusammen, muss immer auf einen anderen tauchpartner (und der auf mich) achten und tue meinem körper etwas gutes

was mich hier im forum beruhigt hat, war zu sehen, dass fast alle hier ähnliche entwicklungen durchmachen; es ist also keine individuelle unfähigkeit, jeder braucht immer mal wieder kerosin.....
und letztlich half mir auch die erkenntnis: es spielt doch überhaupt keine rolle, wie fertig ich mich mache oder leide oder hoffe: der/die ex kommt nicht zurück.-

erst jetzt, nachdem es mir wieder besser geht, fragt meine ex meinen sohn manchmal erstaunt: ich wußte garnicht, dass er so sportlich ist usw.
aber jetzt sind mir ihre eminungen über mich egal, denn ich habe wieder etwas für mich zurückgewonnen: selbstwertgefühl !!!

also lass dich nicht unterkriegen ! es wird besser ! ganz bestimmt !

mick

14.05.2003 06:48 • #13


E
Liebe Uschi!

Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es war wirklich nicht meine Absicht, dich durch meine Worte zu treffen und zu verletzen.
Ich habe nur versucht, MEINE damaligen Gedanken, Empfindungen und Wege aufzuzeigen.
Ich wollte niemals sagen, dass du dich für den *Mittelpunkt der Menschheit* hälst. Glaube mir das bitte!
Mir ist damals dieser Satz über MICH durch den Kopf gegangen, und in diesem Zusammenhang habe ich meinen Stolz gepackt und festgehalten.

Ich fühle durchaus mit dir, was deinen Schmerz und die Trauer über den verlust des geliebten Menschen angeht.

Darf ich noch eine letzte Frage, Vermutung anstellen?
Vielleicht hast du darüber schon mit deiner Therapeutin gesprochen?
Du leidest und vermisst ihn sehr. Aber deine Gedanken und Zweifel jemals jemanden anderen kennenzulernen und gar so zu lieben wie ihn, hält dich unten.
Kann es sein, dass das das eigentliche Problem ist?
Du hast zur Zeit absolut kein Selbstvertrauen mehr in Dich, dein Selbstwertgefühl steht bei minus Null.
Hast du überhaupt einen lieben Freund, eine liebe Freundin, die dich mal am Hosenboden packen und dich mit sanfter Gewalt mal aus deinem Loch rausziehen können? Und sei es nur für kurze Zeit.

Liebe Uschi, ich bin mir sicher, dass alles seinen Weg geht. Und die Liebe kommt auf leisen Sohlen.
Es fängt zuerst bei dir an.
Der Glaube ist erst mal weg. Das ist/war bei uns allen so.
Langsam baut es sich wieder auf, das Selbstwertgefühl. Wenn du ausgehst, dich unter andere Meschen begibst, und das Leben erst mal laufen lässt.
Irgendwann findest du die Freude wieder, und sei es nur an Kleinigkeiten. Eis essen gehen, bei Gesprächen mit Fremden.
Und dann!!! Ganz urplötzlich und trotz grösster Zweifel ist er dann da!
Nur suchen darfst du nicht, darfst dich, dein Leben und dein Glück nicht von der Liebe abhängig machen.

Es ist verdammt schwer, aber wenn du es einmal geschafft hast, bahälst du diese Erkenntnis ein Leben lang.

Liebe Uschi, ich wünsche dir nur das Beste!

Liebe Grüße Nicole

14.05.2003 09:42 • #14


E
liebe restless,

also pass uff ja, lass dir mal was von ´ner grossen sagen , du solltest die therapie weiter machen, das was deine therapeutin mit dir vor hat ist das, sie will dir zeigen, dass DU (auch so wie es Mick schreibt) wieder im mittelpunkt deines lebens steht, nicht dein EX und es wird nichts helfen, wenn du diese stunden bei ihr nur dafür nutzt, ihr zu sagen, wie toll es mit ihm war. ich schildere dir mal eine begebenheit zwischen mir und meiner therapeutin, die so ähnlich war und das vor vielen jahren, damit du die parallelen siehst:

hatte mal ne zeit lange völlige unzufriedenheit in mir und meinte, ich müsse sie mit flirts ausgleichen, die NUR flirts waren!!! also ging ich zu ihr und erzählte munter fröhlich, was mich bei dem und jenem gestört hat, wie er auf mich reagiert hat, schob massig filme und machte meine unzufriedenheit immer an anderen fest. irgendwann nach einer stunde sagte sie zu mir, also entweder sie hören mit diesen geschichten auf, ich will sie nicht mehr hören, es geht hier um sie und ihr weiterkommen oder sie suchen sich besser einen neuen therapeuten. ich sass da und dachte mir, booooooaaaaaaaah die hat sie wohl nicht mehr alle, das sind doch meine probs!!!! bin total gefrustet abgezogen, meinte sie könnte mir ergo nicht mehr helfen und dachte ein paar wochen darüber nach. liebe restless, sie hatte recht, ich habe alles auf andere projeziert, meine unzufriedenheit, mein unausgefülltes leben, eben alles warum es mir schlecht ging. das wurde mir mit dieser aussage plötzlich bewusst und das ist jetzt jahre her. ich habe angefangen mich zu hinterfragen, was mit mir nicht stimmt ICH bin die, die unzufrieden ist, ich muss was ändern, das andere war nur ablenkung von meinem wirklichen prob!!! ab da ging es dann ans eingemachte und es wurde heftig, weil ich meine inneren widerstände spürte, die ganz schwer zu überwinden sind. ist wie festplatte, die man einmal beschrieben hat, die immer abläuft, lösungen immer gleich gehandelt werden und nun muss man versuchen ein paar programme umzuschreiben. das war zäh und ich habe oft geheult weil ich dachte, das schaffe ich nicht. ich habe es geschafft und ich sage dir, wenn ich da nicht durch gegangen wäre, dann wäre ich nach dem verlassen von Ex in der psychatrie gelandet, weil so labil. der weg war mit sovielen steinen gepflastert, immer wieder hingefallen, wollte liegen bleiben, doch aufgestanden mit blutigen knie´n, geheult vor wut, depressiv bzw. panikattacken wurden wieder schlimmer, hölle eben, aber heute bin ich froh, dass ich diesen weg gegangen bin!!

liebe restless, jetzt kommt eine metahpher, vielleicht kannst du sie ja annehmen. stelle dir vor dein Ex ist ein film. so wie du dich anhörst, sitzt du 24 h 365 tage lang in dieser filmvorführung, du musst kaputt sein!!! stehe mal aus deinem kinosessel auf, gehe eine runde ums kino, schnaufe mal tief durch, schau dir den himmel an, beobachte, was sich um das kino tut und dann kannste wieder in die dauervorstellung gehen. wenn du dort sitzt, dann erinnere dich nach einiger zeit daran, mal wieder das kino zu verlassen, bis es zur gewohnheit wird und du allein mal raust gehst, ohne dich daran ständig zu erinnern - glaube mir, DAS hilft!!!! plötzlich siehst du, im leben gibt es noch andere filme, die du vielleicht auch sehen magst, die interessanter werden, als den, den du schon in- und auswendig kennst. und stell dir mal vor, in einer anderen vorstellung sitzt der mann, der zu dir passen könnte, wie sollt ihr euch kennen lernen, wenn du in der dauervorstellung allein rumhängst - heh den verpasst du dann !!!

jetzt ist es ja nicht mehr lange hin bis zu unserem treffen, ich würde dir noch soviele dinge erzählen, die ich hier nicht alle aufschreiben kann, weil dann doch nicht das richtige medium. also liebste Uschi, bring shampoo mit, damit ich dir mal sanft den kopf waschen kann und danach gibts auch ne spülung - hoffe du bist mir über diese worte nicht böse, ich will dich nicht und niemals verletzten, aber ich sehe soviele parallelen zu meinem früheren leben, die ich dir gerne vermitteln möchte, damit es dir wieder besser geht, laufen musst du allerdings selbst!!!!

so jetzt sei ganz lieb umarmt
sabs

14.05.2003 14:20 • #15


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