Dumm, dümmer, mein Ex ist mein Kollege kreative Idee?

Tja, nun bin ich also hier gelandet.
Aus Mangel an Ideen und wirklich vielen Versuchen, ihn wie einen normalen Menschen zu behandeln und nicht mehr wie die Maus vor der Katze zu sitzen, sondern wieder zu der schlagfertigen und lebensfrohen Person auf der Arbeit zu werden, die ich mal war, bin ich nun hier gelandet. Vielleicht hat ja jemand so etwas schon mal erlebt oder eine Idee oder aufbauende Worte, die mir helfen können.

In mir kämpfen Tag für Tag zwei Seiten gegeneinander. Die eine Seite weiß, dass unsere Beziehung häufig nicht schön war, unsere Lebensvorstellungen auseinander gehen, ich vor allem sein Ego und starke Willenskraft anziehend fand. Oft war ich wie vor den Kopf geschlagen, unsicher und wollte gefallen, hab mich verbogen. Andererseits gab es Momente, die so schön und zärtlich und innig waren, dass sie immer wieder den Mut gaben, weiter zu machen. Das ist die andere Seite. Die bei jedem Meeting nicht mehr klar denken kann, wenn er mit im Raum ist. Die dafür sorgt, dass ich nicht wie Graf Rübezahl auf der Arbeit aussehen kann, sondern mich immer hübsch mache. Die jedes Lächeln und jeden Satz einspeichert, die Hoffnungen wecken. Die dafür sorgt, dass ich mich ständig zum Sport quäle, damit er denkt kacke, ich finde sie noch heiß.


Ich will ihn gar nicht zurück. Nicht wirklich. Es tut nur weh, plötzlich einfach nur irgendeine Kollegin zu sein. Ihn mit anderen Kolleginnen lachen oder gar flirten zu sehen. Wir haben gemeinsam keine Zukunft und ich will, dass er einfach nur wieder ein guter Kollege wird, es nicht komisch oder anders ist, wenn er und nicht jemand anders den Raum betritt. Ich will diese Befangenheit nicht mehr spüren. Und auf gar keinen Fall will ich wegen dieser Sache meinen Job wechseln, den ich wirklich liebe und mir mit viel Herzblut aufgebaut habe.


Never *beep* the company. Ich weiß. Aber es ist passiert und ich muss ihn jeden Tag sehen. Wie, bei Merlins heiligem Graubart, soll ich das hinbekommen? Ich krabbel ihm nicht hinterher, ich schreibe ihm nix persönliches. Ich habe die Hoffnung, dass er nicht bemerkt, dass ich damit nicht cool bin. Ich weiß nicht, ob er damit komplett cool ist. Manchmal denke ich, auch für ihn ist es schwer. Irgendwie ist es ein Rumgeeier. Ich hätte ganz gern endlich meinen roten Schlussstrich. What the hell shall I do?

Wie lange ging das mit Euch? War es eine offizielle Beziehung oder eher eine Affäre oder F+?

Willkommen im Klub, dass kann ich aber toppen. 3,5 Jahre mit meinem Vorgesetzten. Könnte auch ein wenig Normalität im Büro vertragen. Habt ihr euch normal getrennt oder mit großem Knall?

Hallo! Ich verstehe dich total! Habe ähnliches erlebt. Beziehung zu einem Mitarbeiter, quasi ich war seine Chefin. Da wir beide vergeben waren, beendeten wir es einvernehmlich... aber die wechselseitige Anziehung blieb. Es war die Hölle. Ich in der Rolle: muss Verantwortung zeigen und Ehe, er in der Rolle: eigentlich Augenhöhe, aber Mitarbeiter und Ehe. Emotionaler Ausnahmezustand. Unprofessionell von mir. Meine Verantwortung! Ich bin in den Urlaub geflüchtet, er hätte gerne gekündigt. Letztstand: wir sind ein Paar geworden. Seit 5 Jahren. Er ist nicht mehr mein Mitarbeiter.

Oh Gott, danke für die Antworten! Jedem, mit dem ich bisher gesprochen habe, sind nur Floskeln wie don't *beep* the company über die Lippen gekommen..
Wir waren ein Paar. Anziehung von erstem Tag an, als er als neuer Kollege kam. Ich war in einer Beziehung, die ich kurz darauf für ihn beendete. Er war launisch in der Beziehung, einerseits sehr bindend und klar in seinen Wünschen, dass es ihm mit mir ernst sei. Andererseits fiel es ihm schwer, Nähe zuzulassen und einfach nur... verknallt zu sein. Ich bin nun kein Klammeraffe, aber das hat mich doch sehr unsicher gemacht. Mich hat seine intellektuelle, leicht überhebliche Art eingeschüchtert. Gleichzeitig verhielt er sich manchmal wie ein Kind, war liebebedürftig oder zeigte plötzlich offen extreme Liebesbeweise. Wir haben uns zuletzt oft gestritten und sind immer mehr ins diskutieren gekommen, wer Recht hat, wer Schuld, wer falsch tickt. Letzten Endes sagte er dann, er sei nun nicht mehr sicher, ob er noch will. Und das war es dann. Seitdem ist es sehr komisch auf der Arbeit. Wir ignorieren uns oder sind übertrieben freundlich oder zicken uns an. Ich merke, dass noch Anziehung da ist. Das verschwindet nicht einfach. Auch nicht von seiner Seite. Eventuell kann ich auch einfach nicht gut mit der Zurückweisung umgehen? Die zu Logik fähige Seite meines Selbst weiß ja im Grunde, dass ich nicht wirklich glücklich war. Bis auf wenige, sehr sehr schöne Momente. Kann dann nicht auch das blöde Herz und meine Libido mal davon Wind bekommen?! :/