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Du hast Selbstmordgedanken? Tue es nicht!

R
An die Selbstverantwortung zu appellieren empfinde ich nicht als kontraproduktiv sondern als sehr richtig. Dies bedeutet im Übrigen nicht, dass man etwas wegfegt, keine Hilfe anbietet oder ähnliches. Letztendlich trifft aber jeder Mensch seine Entscheidungen selbst. Das mag hart klingen, ist aber so. Wenn du mal öfter mit Fällen zu tun gehabt hättest, in den Suizidgedanken zum Beispiel als Druckmittel eingesetzt worden sind um andere zu binden und ihnen zu suggerieren dass sie die Verantwortung für den anderen tragen, könntest du meine Worte vielleicht besser verstehen. Der Hinweis darauf, dass das Leben selbst in einer Leere doch lebenswert ist und viele Dinge, die wir für selbstverständlich halten mal in den Blick zu rücken, halte ich auch nicht für falsch. Dies wird den Schmerz des Einzelnen zwar nicht lindern, aber es öffnet vielleicht den Blickwinkel wieder etwas. AAA

06.03.2017 07:52 • x 1 #31


Lyra
@ria78 Ich finde, es wird halt auch alles in einen Topf geschmissen. Klar gibt es solche Fälle, wie von dir erwähnt - Suizidäußerungen als Druckmittel. Wenn du mich fragst, sind das diejenigen, die es dann am wenigsten tun (oder nicht ernsthaft). Aber es gibt auch andere. Die leiden und quälen sich wirklich, sind sich ihrer Verantwortung sehr wohl von Anfang an bewusst, und man muss sie nicht daran erinnern oder ihnen etwas erklären, als ob sie nicht bis Drei zählen könnten.

Verständnis finde ich sehr wichtig. Nicht urteilen und nicht zu früh etwas erklären wollen. Einfach ernst nehmen. Daran hapert es m.E.

Für die Betroffenen ist der Hinweis, das Leben ist lebenswert (womöglich: schau mal, anderen geht es schlechter oder dir geht es doch gar nicht so schlecht) absolut ohne Relevanz, ja sogar beleidigend. Ich bleibe dabei, das ist Verständnislosigkeit pur und sogar noch kontraproduktiv.

In einer Leere ist das Leben nicht lebenswert. Auf positive Dinge zu verweisen, die dem Betroffenen selbst absolut klar sind, zu denen er aber keine positive Verbindung mehr herstellen kann, bringt absolut Null.

Vielleicht würden weniger Menschen sich nichts anmerken lassen und sich nicht direkt nach einem Klinikaufenthalt umbringen, wenn man dies einmal so sehen könnte, als Fachkraft.

06.03.2017 08:05 • x 4 #32


A


Du hast Selbstmordgedanken? Tue es nicht!

x 3


R
Ich habe darauf verwiesen, dass es zwei Gruppen gibt, bereits zu Beginn. Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass man Menschen mit psychischen Problemen nicht zuhören oder ihnen keine BHilfsangebote machen sollte. Aber ich bleibe bei meiner Aussage, dass die Entscheidung für sein Leben letztendlich jeder alleine trifft, im Übrigen auch die Entscheidung sich helfen zu lassen oder nicht. In Kliniken wird im Übrigen mit sehr vielen Methoden gearbeitet, um genau diese kleinen Dinge auf vielfältige Art wieder ins Bewusstsein zu rücken über du dich brüskierst, weil sie deiner Meinung nach absolut unangemessen sind.

06.03.2017 08:23 • x 1 #33


W
Menschen kommen nicht selten in diese Situation, weil man über sie richtet und urteilt.
Oft machen dies Menschen, die selbst Probleme haben.
Man muss keinem Standard entsprechen, um leben zu dürfen.
Da sehe ich die Wurzel allen Übels!

Beispiele:
Was machst Du beruflich? (Erhebt sich nicht selten jmd., der keine Beziehung lebt und sich über andere stellt. Intention: Du bist gesellschaftlicher Abfall, weil Du nicht genug für die Gesellschaft leistest.

Wie, Du bist schon so alt und Single? Willst Du im Alter alleine bleiben? (Erhebt sich nicht selten jmd, der eine Beziehung hat und dafür andere empfundene Mängel)

Wie, Du hast nur einen Hauptschulabschluss? Meine Familie hat durchgehend Abitur. Was bist Du nur für eine Lusche?
Es gibt Akademiker, die sich verschulden und sich nach außen mit einem hohen Schulabschluss brüskieren.

Wurzel vielen Übels: Eifersucht, Neid, Hass, empfundene Minderwertigkeit!

Hört auf zu richten und lasst jeden Menschen sein Leben leben! Keiner ist perfekt!

06.03.2017 08:38 • x 4 #34


Lyra
@ria78 Ich kann mir nicht helfen, aber ich bin davon überzeugt, in manchen Fällen wird an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei operiert, durch die Ignoranz und fehlende Empathie der Betreffende sogar noch mehr in die Richtung Suizid getrieben.

Man kann es sich auch einfach machen: Hilfsangebote anbieten, die nicht auf den Betroffenen zugeschnitten sind, ihm gleichzeitig noch vermitteln, dass er doch eigentlich gar keine Probleme hat (bei ihm kommt an: sich nicht so anstellen soll), sich dann wundern, wenn der Patient sich für den Rest des Klinikaufenthalts nur noch zurückzieht, und sich letztlich mit dem Hinweis, jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich, von sämtlicher Mitschuld freispricht, wenn der Patient sich schlußendlich doch umbringt. Er hat halt die Hilfsangebote nicht annehmen wollen.

Sorry, ich bleibe dabei, kontraproduktiv. Aber jedem sei seine Meinung belassen.

Lyra

06.03.2017 08:41 • x 5 #35


R
Letztendlich rettest du niemanden, der nicht wenigstens noch einen Funken verspürt, sich selbst retten zu wollen. Du kannst jemanden nicht helfen, der Hilfe ablehnt und nicht zulässt. Es gibt Menschen, die bewusst diese Entscheidungen treffen. SDiese Erkenntnis ist bitter und glaube mir sie haben mich Nächte meines Lebens gekostet. Wenn du einen Patienten verlierst, ist es das Schlimmste, was dir passieren kann.

06.03.2017 08:50 • x 2 #36


J
... oder eine Freundin, die sich nichts hat anmerken lassen.

06.03.2017 08:57 • x 2 #37


Lyra
Was ich nie vergessen werde: bei einer Uniparty, es war gerammelt voll, überall wurde getrunken, getanzt und gelacht.
Im Halbdunkel bin ich dann fast über einen jungen Mann gestolpert, vielleicht so um die Zwanzig. Er saß an eine Säule gelehnt auf dem Boden und weinte laut. Aus beiden Handgelenken floss Blut. Ich sprach ihn an, aber er starrte mich nur mit aufgerissenen Augen an und reagierte ansonsten nicht auf mich. Ich schrie den Nächstbesten an, er solle Hilfe holen. Reaktion: dümmliches Grinsen. Ich lief zu noch jemandem: Ein Blick auf den jungen Mann, Lachen. Der würde solche Aktionen öfter machen, er hätte Liebeskummer und das wäre nur eine Show von ihm, um das Mädel wiederzubekommen.

Ja da stand ich nun. Ich hab dann Notarzt gerufen (damals gabs noch kein Handy, bin rausgelaufen zu den Taxis die da standen, der Taxifahrer hat dann über Funk Zentrale informiert, die hat dann Notarzt gerufen, ich wieder rein, hilflose Minuten neben dem jungen Mann stehend) und bin danach sehr geschockt und sehr sehr nachdenklich nachhause gegangen.
Das Ereignis ist 30J her, das hab ich nie vergessen können.

lg in die Runde
Lyra

06.03.2017 09:06 • x 2 #38


J
Zitat von Lyra:
Reaktion: dümmliches Grinsen.
Stelle Dir mal vor, wir würden alle so werden.

06.03.2017 09:13 • x 1 #39


W
Ich habe ähnliches erlebt bei einem Verkehrsunfall.
Gaffende Menschenmasse, bis ich ein Warndreieck aufstellte und die Personen fragte, ob sie schon die Polizei und den Krankenwagen gerufen hätten.
Erst dann trat jmd.in Aktion.
Vor uns eine verwirrte Frau auf der Strasse sitzend, das Auto kopfüber.

Statt sich gegenseitig das Leben zu erschweren, wäre es weitaus cleverer, sich gegenseitig zu helfen!

06.03.2017 09:21 • x 3 #40


fe16
Leider ist es nun mal so das der Mensch hilflos reagiert, wenn er auf so situationen prallt.
Wie geht das bilden einer Rettungsgasse ?
verdammt die einfachsten Regeln werden kaum beachtet.
wieviel zeit geht verloren weil der Rettungswagen slalom fahren muss?

ich habe gelernt das der Mensch der seinen Suizid ankündigt, es nicht macht weil er in diesem Moment die Hilfe erhält die er braucht
der Mensch der sich wirklich umbringen will redet nicht drüber.
Heute weiss ich das auch der Mensch der Hilfe erhält,weil er drüber gesprochen hat einen Suizid durch führt
weil er mit dem Leben , der Verantwortung und all dem nicht klar kam,
Er fühlt sich nicht ernst genommen,
Suizid ist feige.
Manchmal sind die Menschen aber auch feige oder völlig verzweifelt
Meine Meinung

06.03.2017 09:40 • x 3 #41


J
Zitat von fe16:
der Mensch der sich wirklich umbringen will redet nicht drüber.

2 Mal erlebt und für heute bin ich auch raus aus dem Forum.

06.03.2017 09:44 • x 1 #42


W
Der Mann einer Freundin hat es über Handy angekündigt.
Alle dachten er blufft, um sie umzustimmen.
Leider war es nicht der Fall.
Er hat es umgesetzt.
Dafür ist keiner verantwortlich aber es gibt diese Regel nicht.
Auch Personen, die es mehrfach ankündigen, können es umsetzen.
Es ist verantwortungslos den Angehörigen und Kindern gegenüber.
Ich verstehe dennoch nicht, wieso Menschen im Umfeld nicht endlich aufhören können zu urteilen, um sich zu erheben.
Gerede wie: Ach der/die blufft ja nur ist genau so unpassend!
Dummes Gerede bringt Menschen oft an den Rand.
Dabei wissen die Wenigsten Details aus dem Leben dieses Menschen!

06.03.2017 09:52 • x 1 #43


fe16
Lest doch bitte richtig und alles Danke

zitat
Heute weiss ich das auch der Mensch der Hilfe erhält,weil er drüber gesprochen hat einen Suizid durch führt
weil er mit dem Leben , der Verantwortung und all dem nicht klar kam,

06.03.2017 10:53 • #44


E
Zitat von fe16:
Lest doch bitte richtig und alles Danke

zitat
Heute weiss ich das auch der Mensch der Hilfe erhält,weil er drüber gesprochen hat einen Suizid durch führt
weil er mit dem Leben , der Verantwortung und all dem nicht klar kam,


Für all eure Gedanken und Meinungen dazu , ich weiß es sehr zu schätzen aber ich denke der jemand der es auch nicht sozusagen wirklich gemacht hat den Suizid trotzdem es vorhatte und in einer Klinik später landete , einen Suizid beging , es eig. getan hatte .

Die Konsequenzen sind denke ich fast die gleichen wie bei einem richtigen Suizid .

Man macht keinen Spaß daraus und man sollte es bei jedem ernst nehmen auch wenn er Hilfesignale sendet , wo andere nur darüber lachen weil die denken er suche Aufmerksamkeit . Dabei bräuchte so einer auch die ernste Hilfe . Suizid ist ein Tabuthema , man sollte nicht darüber reden and heißt es , doch ich denke da anders .

Ich bin dankbar , dass ich lebe und schätze dieses Leben weit mehr .

06.03.2017 11:05 • x 3 #45


A


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