Hallo Trauerweide,
welcome back... - nicht schön, wenn man das hört, aber es scheint so, dass dies wohl das wahre Leben ist, war Dir so widerfahren ist.
Zitat:ich hab 1,5 jahre gebraucht um drüber hinwegzukommen...
Mir steht es nicht zu, Dir einen Zeitrahmen zu setzen... aber Du bist anscheinend in ein Boot eingestiegen, das noch sehr sehr wacklig unterwegs war.
Zitat:im endeffekt war´s erst vorbei bis der engländer in mein leben kam.
Und dazu kam, dass Du Dir die Stabilisierung des Bootes dadurch geholt hast, dass jemand mit ins Boot stieg - ja das hat mir mein Chef anfangs auch so gesagt, als ich am Boden lag: Hr. S, eine Neue muss her... . Jetzt ist Dein Boot aber schon wieder gekentert...
Ich meine, Du solltest erst wieder jemand ins Boot holen, wenn Du einen Segelschein hast und es sicher selbst steuern kannst. Danach wackelt es sicher auch einmal, wenn jemand drin sitzt, vielleicht kentert man trotzdem mal wieder, aber man hat eine Routine, die einem hilft, das Boot schneller wieder aufzurichten und in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Zitat:... verdammte zeitverschwendung...
Das interessante ist: Du machst gerade den Segelschein - ich weiß aber nicht, ob Dir das bewusst ist. Meist sieht man ja das Positive nicht, wenn es einem schlecht geht. Dies als Zeitverschwendung zu sehen? Du wirst es bestimmt irgendwann anders sehen. ;)
Übrigens: Ich habe so langsam den Blick für die glücklichen Familien verloren. Man schaut natürlich immer dahin, was man momentan NICHT haben kann. Und es ist meiner Meinung nach normal in unserer schnell-lebigen Zeit, daß nichts mehr hält.
Das bestätigen meine Segel-Törns, die ich bis dato gemacht habe.
Lustig ist dabei, dass von der Anderen Seite oft Wasser gepredigt wird aber Wein getrunken wird. Die Forderungen sind wirklich enorm, oft wird anfänglich schon gesagt, dass man kein Opfer einer schnellen Nummer sein will und auf der Männerseite die Ernsthafigkeit in der Partnerschaftsuche vermisse - Und was passiert? Signalisiert man(n) Ernsthafigkeit, zieht sich Frau oft zurück... Ich vermute da ein sich putzen nach dem Motto: bin ich noch markttauglich? Und das schreibe ich nicht nur, weil ich EINE Erfahrung gemacht habe. Das hat schon Trend-Charakter.
Daher - ich denke, es gibt genügend Männer, denen eine feste Beziehung viel zu heiß ist... und es gibt genügend Frauen, bei denen es genauso ist. Und - da bin ich mir auch sicher - dies wird mit fortschreitender Zeit immer extremer, da Verantwortung und Kompromissfähigkeit Begriffe der Vergangenheit sind.
(Ich stelle in meinem Umfeld fest, daß es immer mehr aktive Beziehungs-Verweigerer gibt, die sich das Theater nicht mehr antun wollen, die sich sagen: jetzt sollen die spinnerten Partner machen was sie wollen, aber nicht mehr mit mir. Und dazu gehören einige Männer, die von der Emanzipation die Nase voll haben sowie einige Frauen, die von den flachlegen und weg-Typen auch die Schnauze voll haben: Es will heute jeder ALLES im Leben... die Eierlegende, honiggebende, flugfähige, dukatenschei...ende Wollmilchsau)
Also: Mach die Augen auf, mach sie wirklich auf. Schau, dass Du Dein Boot im Griff hast, damit Du Deine Richtung bestimmen kannst. Wenn mal einer zusteigt, dann nimm ihn so, wie er ist. Und wenn er Dir nur eine kurze schöne Zeit beschert, schimpfe nicht, sondern genieße den Augenblick. Es kann sein, dass es nie mehr ein mehr geben wird, als den Augenblick. So wie es in der heutigen Zeit auch nicht mehr üblich ist, 45 Jahre in ein und derselben Firma zu sein - Flexibilität ist gefragt (wann kommt die Ehe auf Zeit? Ich warte schon ernsthaft drauf - sind 10 Jahre rum, wird halt wieder geheiratet...) Gruß, Gerd