Liebeskummer, älter werden und Familiengründung

@Emily

Hey,
vielleicht kannst du mir das näher erklären. Ich raffe es nämlich noch immer nicht. Das Ding mit dem allein sein.

Ich mache derzeit sehr viel Sport, habe mir hier Ziele gesetzt. Habe gute Freunde, die ich abwechselnd wöchentlich treffe und mit ihnen was unternehme. Ich habe eine Wandergruppe gegründet, bei denen Leute einfach mal gemeinsam wandern gehen können und quatschen können. Grundsätzlich mag ich meinen Beruf, ich habe eine gewisse Karrierestufe erreicht - mehr möchte ich derzeit nicht. Ich mache gerade eine Yogalehrerausbildung - nur für mich. Vielleicht werde ich aber auch mal Yoga unterrichten. Mal sehen.

Ich finde mich selber sympathisch, ich mag meine Art. Genauso kenne ich aber auch meine Schattenseiten.

Ab und zu bin ich auch gern allein. Nach einem anstrengenden Tag allein mal koche oder vorm TV sitzen auf der Couch, alles gut. Das Alleinsein aber zu lieben tue ich nicht. Let's face it: zu Zweit ist es trotzdem schöner! Ich kann meine Gedanken, Dinge, Momente mit jemanden teilen - Austausch ist mir sehr wichtig. Man kann gemeinsam reisen, gemeinsam Sport machen/Hobbies ausüben idealerweise. Das kann ich alles alleine auch, ABER es macht weniger Spaß alleine als mit einem Partner zusammen.

LG

Zitat von Emily:

Wenn man sich mit 31 (!) und Mitte 30 solche Gedanken macht, stimmt generell was nicht.

Entschuldige, aber das finde ich etwas anmaßend.

ich lebe seit 9 Jahren alleine und finde es wunderbar. Die gesamte Pandemie habe ich mehr oder weniger alleine durchgestanden, auch, wenn das teilweise hart war. Ich habe einen ziemlich großen Bekanntenkreis und arbeite in einem Feld, das mich interessiert. Viele Jahre Therapie haben mich zu einem ausgeglicheneren Menschen gemacht. Deswegen ist aber mein Kinderwunsch nicht verschwunden. Ich denke, es gibt Frauen, die es eben einfach wollen, und zwar seitdem sie denken können. Bei mir ist das so. Ich hatte eine schöne Kindheit und wünsche mir eben diese Erfahrung. Was soll daran nicht richtig sein? Ich finde es auch nicht merkwürdig, wenn Frauen um die 30 so darüber nachdenken, vor allem, wenn sich das Umfeld so stark verändert und Leute auch noch fragen, was da bei einem los ist. Ich bin keine Medizinerin, aber Hormone werden sicherlich auch eine Rolle spielen.

Zitat von Vienne:

Mein Lieber, trau dich zum Foritreffen nach Berlin...dann sehen wir ja, ob ich in dein Tinderella Profil passe ...

Genau das Gleiche denk ich mir oft auch.
Wenn die Herren der Schöpfung mal sehen könnten, wie die Damen hier noch so beinander sind, wäre das so grenzenlos demonstrierte Selbstbewusstsein und die Coolness schnell weg.

@Emily komischerweise sehne ich mich gar nicht nach einem Partner oder Kindern. Und trotzdem ist da diese Panik, dass mir mein leben langsam weg rennt. Ja mein leben ist ziemlich erfüllt... aber es ist ja auch nicht mein Thread wollte nur anmerken, dass auch noch jüngere als ü30 solche doofen Gedanken haben
Bzw. So ganz stimmt es nicht. Seit ich Liebeskummer hab wünsch ich mir diese eine Person. Aber davor oder unabhängig von dieser Person- nein. Da war ich alleine happy.

Zitat von Berlinerin91:

Viele Jahre Therapie haben mich zu einem ausgeglicheneren Menschen gemacht. Deswegen ist aber mein Kinderwunsch nicht verschwunden. Ich denke, es gibt Frauen, die es eben einfach wollen, und zwar seitdem sie denken können. Bei mir ist das so. Ich hatte eine schöne Kindheit und wünsche mir eben diese Erfahrung. Was soll daran nicht richtig sein?

Geht mir genauso. Bin auch lange alleine, mit Unterbrechungen.
Aber wenn alles andere dem Kinderwunsch untergeordnet wird, da stimmt etwas nicht. Und wenn ich mit Anfang 30 Torschlusspanik habe, ist es noch deutlicher. Ich meine es übrigens nur gut.

Einige Frauen werden gar hysterisch, wenn der Kinderwunsch sich nicht erfüllt.
Echt schlimm soetwas, für mich völlig überzogen.

So oft höre ich aus dem Bekanntenkreis, waren kurz zusammen, dann wurde die Dame schwanger. Schon eigenartig. Auf das Kind wird dabei keine Rücksicht genommen, denn die meisten dieser konstruierten Beziehungen gehen nicht gut. Aber Hauptsache der Kinderwunsch ist erfüllt. Schrecklich egoistisch.

Irgendetwas treibt die Frauen an, bisher habe ich nicht erkannt, was es ist.
Jedenfalls beginnt ein Leidensdruck, wenn sich keine Schwangerschaft einstellt, wie bei Kindern, wenn die Freundinnen hübsche Puppen hatten, man selber hatte ein Feuerwehrauto;-).
Wurde immer gesagt, schau, diese süße Puppe,... spiel mit ihr.

Zitat von Emily:

Aber wenn alles andere dem Kinderwunsch untergeordnet wird, da stimmt etwas nicht. Und wenn ich mit Anfang 30 Torschlusspanik habe, ist es noch deutlicher. Ich meine es übrigens nur gut.

Ich habe deinen Post auch nicht als Angriff verstanden.

Es ist auch nicht so, dass ich wie eine wahnsinnige einen Erzeuger suche. Ich habe ab und an mal ein Date, aber bisher hat es nicht gefunkt. Wenn es nur um einen potentiellen Vater gehen würde, hätte ich den schon längst an meiner Seite. Aber das ist eben nicht meine Vorstellung von einer guten Familie. Ich will denjenigen in meinem Leben, weil er es bereichert - und am schönsten stelle ich es mir mit Kind vor.

Man muss nicht alles dem Kinderwunsch unterordnen und kann es trotzdem bedauern. Das heißt genauso nicht, dass man permanent unglücklich ist. Aber es ist ein einschneidendes Ereignis, das ja auch evolutionär bedingt ist.

Grundsätzlich würde ich davon abrücken wollen, es schwarz-weiß zu sehen. Man kann ein mehr oder weniger zufriedenes Leben führen und trotzdem traurig über die Kinderlosigkeit sein. Man kann Kinder haben und damit nicht immer glücklich sein. Sowieso wird man, denke ich, nie ALLES 100% gut finden.

Zitat von Heartbroken88:

Angenommen, ich finde mit 38/40 einen Partner, der dann auch wirklich passt und wir beide einen Kinderwunsch/Familienplanung angehen wollen. Angenommen, es klappt auch, dass ich schwanger werde dann noch.. Dann ist das Kind 10 Jahre alt wenn ich ~50 Jahre alt bin. Oder 20 Jahre alt wenn ich ~60 Jahre bin. Will ich das dann überhaupt noch? Ich weiß auch nicht, ob ich das 1. dem Kind antun will, so eine alte Mutter zu sein und 2. wenn man älter wird schafft man weniger als jüngere Mütter (wenn man 60 Jahre alt ist und sein Kind 20 Jahre alt ist das nunmal so). Das ist aber sowieso eine individuelle Entscheidung, ob man das möchte oder nicht. Ich bin mir da nicht sicher.

Adoption?

Die Kinder sind in der Regel älter....

Zitat von Heartbroken88:

Ich bin nicht so die Querdenkerin

Regel 1: Du musst Dich nicht rechtfertigen.
Es gibt Gründe, warum eine Frau Kinder ablehnt, oder zumindest nicht auf der Rechnung haben.

Zitat von Hansl:

Das is ja komplett übergriffig, anderen Menschen ihre Gefühle abzusprechen, um eigene schräge Theorien überzustülpen.

Sprach der alleswissende Meister der schrägen Theorien.

Zitat von Hansl:

Gott, wie mich dieses dogmatische Nachgeplapper immer verwundert, um tiefe Beziehungsängste so zu meistern, damit man wenigstens alleine einigermaßen funktioniert.

Das sind meine eigenen Gedanken, kein Nachgeplapper.
Woher weißt du, wer hier alleine ist?
Oder einsam?

Zitat von Hansl:

Kritisch, sowie mMn unnatürlich.

Oida, ernsthaft? Die Entscheidung pro oder contra Kind ist höchstpersönlich, da mit Begriffen wie unnatürlich herumzufuhrwerken ist extrem verantwortungslos.