Hallo ihr.
Mich bedrückt zur Zeit ein wichtiges Thema in meiner Ehe. Und ich weiß absolut nicht was ich tun soll.
Meine Frau und ich haben uns vor etwa 6 Jahren kennen gelernt, seit 2,5 Jahren sind wir verheiratet.
Ich fange von vorne an:
Unsere Anfangszeit war sehr turbulent, meine Frau plante ein Auslandsjahr weit weg und genau 3 Monate vor dieser geplanten Reise lernen wir uns übers Internet kennen.
Sie wollte damals nichts festes, aber wir haben uns schließlich Hals über Kopf ineinander verliebt und genossen zusammen die verbliebene Zeit bis zum Antritt der Reise mit der Option, dass ich ja mal vorbeischauen könne.
Jetzt begann die für mich erste schwere Phase:
Ein Stalker, der besessen von ihr war, schrieb mich an und drohte mir, das er alles für ihre Liebe tun werde und ich keine Chance habe.
Erst habe ich das nicht ernst genommen, gibt es ja viele verrückte Menschen auf der Welt.
Meine Frau erzählte mir, dass sie ihn von früher kannte und er mal in die verliebt war.
Ok für mich. bis es zu dem Tag kam, an dem sie die Reise antrat.
Ich brachte sie zum Flughafen und wir verabschiedeten uns unter Tränen und auf dass wir uns bald wieder sehen würden.
2 Tage später postete der Stalker auf Facebook seinen Standort mit dem Text, er würde sich seine kleine jetzt holen. Der Standort war der, an dem sich auch meinen Frau befand.
Ich wurde nervös, konnte nicht mehr essen und schlafen, gleichzeitig versuchte sie mich zu beruhigen und dass ich mir keine Sorgen machen brauche.
Meine Frau bestätigte auch, dass er bei ihr im Hostel, aber alles gut sei.
Bis es zu einem Abend kam, an dem sie sich auf einmal ohne Ankündigung nicht mehr gemeldet hatte.
Ich war völlig fertig und wusste nicht was los war. Auch war ich kurz davor die Polizei vor Ort zu verständigen, weil so etwas noch nie vorkam und ich große Angst wegen diesem Stalker hatte.
Einen Tag später, endlich ein Lebenszeichen von ihr. Es sei alles gut und sie habe den Abend genießen wollen. Das glaubte ich ihr aber nicht ins fragte nochmal nach.
Daraufhin gestand sie mir unter Tränen, dass ihr dieser Stalker aufgelauert, sie gefesselt und mit einem Dil. missbraucht hatte.
Ich war völlig unter Schock und dabei die Polizei zu verständigen, aber sie sagte mir es sei nicht so schlimm und ich solle das unter keinem Umstand machen.
Ich verstand die Welt nicht mehr und hatte kurzerhand mit meinem Chef gesprochen, dass ich meinen ganzen Jahresurlaub nehmen muss und sofort zu ihr fliegen werde.
Das tat ich und wir hatte auch eine wunderschöne Zeit zusammen, allerdings war dieser Stalker fast nie mehr ein Thema. Angeblich hätte er sich in einer anderen Staft abgesetzt und ich solle auf keinen Fall mit der Polizei reden.
Hier wurde ich zum ersten Mal misstrauisch.
Kann man so etwas schlimmes einfach verdrängen?
Ich begann darüber nachzudenken, ob diese Geschichte wirklich so passiert ist.
Hier hab ich zum ersten Mal in ihr Handy geschaut und bemerkt, dass im Browser ein anderes Facebook Profil eingeloggt war, als in der App, nämlich das von den Stalker.
Ich kann so etwas nicht für mich behalten und konfrontierte sie mit meiner Entdeckung.
Sie versuchte sich allerdings rauszureden, dass sie das öfter so gemacht hatten und er ihr Handy ab und an benutzte. An der aggressiven Verhaltensweise merkte ich allerdings, dass etwas nicht stimmen kann. Es hatte aber keinen Sinn weiter nachzufragen, weil sie so nur noch aggressiver wurde.
Nach unserem Urlaub wieder zuhause wollte ich der Sache endgültig auf den Grund gehen und versuchte mich in das Profil des Stalkers einzuloggen.
Und siehe da, das Passwort war eines ihrer Standardpasswörter, ich konnte mich also leicht in das Profil einloggen.
Über die Facebook Daten- downloadfunktion fand ich heraus, dass auf das Profil von meinem heimischen WLAN zugegriffen wurde.
Ein Schock für mich, denn damit war mir klar, wer der Stalker war, nämlich meine Frau selbst.
Selbst mit den eindeutigen Beweisen konfrontiert, gab sie es zuerst nicht zu.
Erst als ich sie noch mehr unter Druck setzte, knickte sie ein.
Unter Tränen gestand sie mir, dass sie auf der Suche nach Aufmerksamkeit war und sie wohl nur dadurch bekommen konnte. Für mich unbegreiflich, da ich immer so sehr für sie da war und das absolut nicht nötig war.
Ok, die Zeit heilt alle Wunden, sagt man, und so gingen Wochen, Monate und Jahre ins Land, wir versöhnten uns und wuchsen mehr zusammen. Ich habe dieses Thema nicht mehr angesprochen und auch mit keiner Person darüber geredet, weil ich sie nicht in einem schlechten Licht darstellen wollte. Ich verdrängte es.
2017 verlobten wir uns, 2018 hatten wir unsere wunderschöne Hochzeit. Alles war super und harmonisch.
Bis langsam der Alltag Einzug nahm.
Ich denke zwar, das ist in vielen Ehen normal, aber sie fühlte sich in sehr vielen Situationen nicht mehr richtig angenommen und unwohl.
Ich gebe auch zu, Fehler gemacht zu haben. Beispielsweise stand ich oft nicht hinter ihr in ihr sehr emotionalen Familienstreitigkeiten. Der Grund liegt vermutlich darin, dass in meiner Familie alles eher mit Schweigen geregelt wurde, als durch emotionale Diskussionen.
Oft weinte sie und fühlte sich von mir im Stich gelassen, jedoch tat ich gleichzeitig alles für sie (Haushalt, Hund, Bürokram etc. ).
Wir hatten öfter Streit, der S. wurde weniger. Dann kam es zu einem Knackpunkt.
Ich fand heraus, dass sie sich heimlich mit ihren Exfreund getroffen hatte.
Erst wollte sie das, wie immer, nicht zugeben, schließlich aber schon.
Sie versprach mir, dass es rein freundschaftlich sei, er ihr aber das Gefühl gebe, richtig zu sein und hinter ihr zu stehen und das brauche sie aktuell (Schwierigkeiten in der Familie und eben in der Ehe).
Ok, ich war zwar sehr geschockt, da der Kerl schon öfter Thema in unserer Beziehung war und ich immer das Gefühl hatte, sie könne ihn nicht loslassen. Aber ok, Menschen ändern sich. Vielleicht ist ja eine Freundschaft möglich.
Sie versprach mir auf jeden Fall, in Zukunft ehrlich zu sein (wie sie es mir auch schon so oft versprochen hatte).
Eine Woche später log sie mich aber erneut an. Angeblich wäre sie den ganzen Tag auf einer Schulung und Abends bei einer Arbeitskollegin.
Wie ich herausgefunden hatte, war die Schulung schon mittags zu Ende, woraufhin sie zu ihm fuhr.
Ich fand es heraus, da ich ihr zu ihrer Arbeit fuhr, um ihr einen lieben Brief in ihr Auto zu legen. Das Auto war nicht da. Gleichzeitig log sie mich an, das die Schulung sehr langweilig sei.
Nervlich völlig am Ende wusste ich nichts anderes zu tun, als zu ihm zu fahren und sie zur Rede zu stellen.
Das tat ich auch.
Eine nette Dame ließ mich in den Hausflur und ich lauschte einige Minuten an der Wohnungstür.
Sie schauten zusammen Film.
Als ich hörte, wie er sie Babe nannte, klopfte ich.
Erst nach mehreren Nachfragen und Geräuschen, als würde er sich anziehen, öffnete er die Tür (ich hatte mich als Paketdienst ausgegeben).
Er wusste wer ich bin und ich stellte beide zur Rede.
Meine Frau, sichtlich überrascht, entschuldigte sich zwar, aber sagte auch gleichzeitig, dass er aktuell ihr Halt ist und sie die Freundschaft braucht.
Auch er war korrekt zu mir, bot mir sogar Kaffee an und wir hielten Smalltalk.
Er versicherte mir, dass nichts anderes als Freundschaft wäre, er eine verheiratete Frau auch nicht verführen wolle und dass ich mir keine Sorgen machen brauche.
Ok, ich hatte tatsächlich einen guten Eindruck, verabschiedete mich nach etwa einer Stunde und wartete darauf, dass meine Frau heimkam.
Die nächste Woche lief zwischen und erstaunlich gut, wir hatten oft S., verbrachten viel Zeit miteinander und ich habe ihr das Gefühl gegeben, welches sie vermisst hatte.
Ich war glücklich!
Wieder eine Woche den letzten Treffen mit ihrem Exfreund fragte sie mich, ob sie einen Nachmittag mit ihm verbringen könne. Ich fühlte mich, als hätte ich keine Wahl und willigte ein. Es lief ja so gut zwischen uns!
Selbst während sie bei ihm war, schrieb sie mir, dass sie mich liebt (war bei den anderen beiden Malen nicht der Fall).
Daheim angekommen, war sie jedoch etwas abweisend zu mir, ich wollte S., sie nicht. Ich dachte aber nicht weiter darüber nach. Oder steckt da doch etwas anderes dahinter?
Wieder eine Woche später, in der wir uns auch wieder super verstanden, fragte sie mich erneut, ob es ok ist, wenn sie zu ihm fahren würde.
Ich sagte, dass es mir nicht so recht wäre, da ich mich auf einen schönen Abend mit ihr eingestellt habe.
Die Laune kippte plötzlich. Sie kam zwar nach Hause, war aber sehr schlecht drauf und gab mir die Schuld dafür.
Jetzt wurde ich misstrauisch. Will die etwa lieber Zeit mit ihm verbringen? Mir kam die Idee, mir die Speicherkarte ihrer Dashcam abzusehen und zu hören, ob sie auf der Heimfahrt vielleicht mit ihm telefoniert hatte.
Das tat ich und als ich die Aufnahmen ansah und hörte, wurde ich mit einem noch nie gespürten Schmerz durchzogen.
Sie sprachen über S., wie schön es doch sei. Dass sie sich bei der SB ihn vorstelle, und ein Mass. für das nächste Treffen gekauft habe. Eventuell hätte sie bei den nächsten Treffen aber ihre Tage, und sie fragte ob ihn das stören würde.
Der Hammer am Schluss. Sie verabschiedeten sich mit den Worten: Ich liebe dich
Wow, ich fühlte mich zutiefst gedemütigt und hintergangen. Und das konnte ich nicht für mich behalten.
Zumal wir am Abend, bevor sie etwas miteinander hatten, ebenfalls S. hatten. Wie geht das?!
Ich konfrontierte sie und sie gab es zu. Es sei eine einmalige Sache gewesen und es tue ihr von ganzen Herzen leid, aber sie fühlte sich von der Situation überrumpelt und er war in einem schwachen Moment einfach da.
Ich stellte sie vor die Wahl. Entweder er oder ich. Wegwerfen kann ich eine Ehe nicht einfach und ich will dafür kämpfen. Ich war beeindruckt, als sie sagte, sie würde sich für mich entscheiden und ihn auch gleich anrufen, damit er vorbeikommt und sie ihm sagt, dass es nicht weitergeht.
Nachts um 1 Uhr trafen sie sich auf einem Parkplatz. Ich war in der Nähe aber hörte nichts vom Gespräch. Es dauerte etwa eine Stunde. Danach fuhr er wutentbrannt davon. Es war also beendet. Dachte ich.
Zwei Tage später habe ich in ihr Handy geschaut und festgestellt, dass sie wieder heimlich mit ihm schreibt.
Es fielen Worte wie vermisse dich und denke an dich.
Sie sagte, dass sie mit mir zur Eheberatung gehen wird (das war meine Forderung).
Seine Antwort: War es das dann endgültig mit mir?
Ihre Antwort: Oder auch nicht
Wow, sie ließ sich also schön ein Türchen offen, falls es dann doch nichts mit uns wird. Ein Schlag ins Gesicht für mich!
Damit wieder konfrontiert, wiegte sie aber ab, dass das gar nicht so gemeint war und sie sowieso viel abweisender schreibt als noch vor dem Fremdgehen.
Sie kann keinen plötzlichen Schlussstrich ziehen, sondern wolle es langsam auslaufen lassen. Aha.
Welche Meinung ich dazu hatte, war ihr egal.
Ich wollte natürlich, dass diese Person sofort aus unserem Leben verschwindet.
Was sie jetzt nicht mehr weiß ist, dass ich weiterhin ihre Nachrichten lesen kann.
Sie schreiben sich weiterhin täglich. Er scheint besessen von ihr zu sein macht in jeder Situation Anspielungen und gesteht ihr seine Liebe und dass sie die einzige ist und alles für sie tun werde.
Sie sagt zwar, dass es aktuell schwierig ist, weil sie mir eine Chance geben will, aber sagt ihm auch nicht, dass er es lassen soll, so zu schreiben.
Nahezu täglich schreiben sie sich gegenseitig, dass sie sich vermissen. Mir erzählt sie gleichzeitig, dass der Kontakt immer weniger wird und nahezu bei null ist.
Ich fühle mich so verarscht! Was soll ich noch glauben?
Letzte Woche war der erste Termin bei der Eheberatung. Es ging fast die komplette Zeit darüber, die Ursachen für die Ablehnung in ihrer Kindheit zu finden. Erst am Schluss sagte ich, dass ich nicht damit zurecht komme, dass sie immer noch Kontakt haben.
Die Therapeutin meinte daraufhin, das Kontakt zu dieser Person aktuell nicht sein darf und er aktuell verbrannt sei.
Ich merkte, wie meine Frau schluckte und wusste, dass sie ihn nicht loslassen kann.
Am Tag darauf schreiben sie natürlich wieder miteinander, was sonst.
Sie erzählte ihm, dass sie bei der Eheberatung auseinander genommen wurde und dass er kaum Thema war. Das stimmt so einfach nicht. Sie lügt also sowohl ihn, als auch mich an. Wie kann man mit diesem Gewissen leben?
Heute habe ich mitbekommen, dass sie telefoniert haben. Danach hat sie ihn mit einem von ihr erstellten Fake Profil angeschrieben und wollte damit seine Treue testen (ähnlich wie damals bei mir, nur eben nicht als Stalker) Aber warum? Will sie prüfen ob er offen für neues ist? Kann sie dann damit nicht umgehen?
Gerade hatten wir ein Gespräch miteinander, in dem sie mir versicherte, dass der Kontakt mit ihm schon seit einigen Tage nicht mehr bestehe - wieder eine Lüge.
Ich frage mich aktuell echt, was im Kopf meiner Frau einfach los ist. Sie sagt niemandem die Wahrheit.
Sagt mir, dass sie sich für mich entschieden hat und mich liebt, aber lässt ihm gleichzeitig noch eine Tür offen, falls es nichts wird.
Ich muss dazu sagen, dass ich meine Frau über alles liebe, sie lustig, gesellig, Familienmensch und einfach wunderschön ist. Zusammen sind wir auch sehr harmonisch. Wir haben uns ein letztes Jahr ein Haus gekauft, in dem wir nächstes Jahr einziehen wollen. Ich will sie nicht verlassenen, aber ich komme nicht damit klar, dass sie nicht mit ihm abschließen kann.
Was soll ich tun? Soll ich sie damit konfrontieren, dass ich weiß, was sie schreibt? Oder das noch für mich behalten und schauen, wie es sich entwickelt?
Mein Kopf zerspringt aktuell einfach weil ich nicht verstehe wie man so sein kann.
Für mich ist das ein Spiel mit zwei Männern und das zerbricht mir mein Herz.
Mittlerweile habe ich auch schlimme Gedanken ihm gegenüber, weil er einfach nicht aufhört ihr nach den Mund zu reden. Ich will nur dass er verschwindet und keine Stelle mehr in unserem Leben hat. Wie schaffe ich das?
Sorry für den sehr langen Text, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe so sehr auf Tipps und Ratschläge von Euch!
24.11.2020 10:16 •
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