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Drei Fragen an Ex-Partner von Borderlinern

J
Zitat von Zweizelgänger:
Da bin ich mir nicht ganz sicher.

Da würde ich jedoch ausnahmsweise mal mit dem Kollegen Martin Bohus übereinstimmen. Empirisch ist das, vor allem für DBT, inzwischen ganz gut belegt.

Zitat von Zweizelgänger:
Vermutlich wird einen aber diese Therapie immer begleiten müssen.

Im individuellen Fall wahrscheinlich immer auch eine Option.

Zitat von Zweizelgänger:
dazu muss aber auch der
Wille zur Einsicht da sein, aber leider ist das auch schnell eine Bedrohung.

Die ganzen zwischenmenschlichen Kosten und Scherbenhaufen tun da manchmal schon einen guten Dienst.

Zitat von Zweizelgänger:
Leider ist da oft erst der entsprechende Leidensdruck nötig und die Erkenntnis der Wiederholung.

Seh ich ganz genauso. Nicht umsonst wirst Du z.B. auf der BPS-Station am ZI Mannheim nur aufgenommen, wenn Du u.a. ein überzeugendes Motivationsschreiben vorgelegt hast. Die Erkenntnis der Wiederholung kommt meistens dann, wenn es mehr ums Traumathema geht.

24.09.2020 12:06 • x 1 #31


M
Zitat von Angi2:
Ja, das denke ich auch, dass sie ein feines Gespür haben...ich denke, dass das aus der Angst und Vorsicht geboren ist....dennoch - meine ich - können sie nicht lieben.


Natürlich können sie lieben, zum Teil mehr als jeder andere bzw. gesunde Mensch. Das...aber nur phasenweise, es kann von einer Minute zur anderen schon wieder anders aussehen.

24.09.2020 12:11 • x 1 #32


A


Drei Fragen an Ex-Partner von Borderlinern

x 3


A
Zitat von Zweizelgänger:
Man darf da wirklich nicht die Komplexität der Erkrankung unterschätzen.

Ich denke, dass es weniger eine Erkrankung ist, eher - wie auch jagen_h_ghar meint - eine Störung
Zitat von jaqen_h_ghar:
BPS ist nicht umsonst die Persönlichkeitsstörung,


Zitat von jaqen_h_ghar:
Was willst Du auch anderes machen, wenn Du schon früh durch das Verhalten Deiner engsten Bezugspersonen ständig zwischen Annäherung und Vermeidung bzw. Bindung und Bedrohung hin und her gerissen bist.

So ist es...diese Zerrissenheit liegt tief in einem Menschen verankert, der von Kindheit an hin und her gerissen wird.

Zitat von Zweizelgänger:
Eine Besserung, denke ich, ich definitiv möglich, dazu muss aber auch der
Wille zur Einsicht da sein

Ja, ich denke auch, dass eine Besserung möglich ist, wenn man die Muster erkennt - aber mehr auch nicht.....diese innere Zerrissenheit wird diesen Menschen Zeit seines Lebens begleiten....und damit auch die Personen, die an diesem Menschen festhalten.

24.09.2020 12:50 • #33


D
Hier ist ja viel passiert, vielen Dank schon mal an alle.
Ich werde im Verlauf des Abends noch auf alles eingehen. 17:00 Uhr habe ich dann meinen Arzttermin. Erstmal nur Hausarzt.

Zitat von Zweizelgänger:
ich glaube, dass du erstmal für dich rausfinden musst wie du denkst, dass du damit am besten damit umgehen kannst.


Momentan bestimmt der Drang nach ihr beinahe alles. Das kenne ich aus den früheren Trennungen von ihr bereits. Und ich weiß auch, dass das eher Monate als Wochen andauern wird.
Gäbe es die Beziehung mit ihr als TV- Drama, würde ich mir als unbeteiligter Zuschauer natürlich raten, ganz schnell wegzulaufen. Da waren soviel Schmerz, Verletzungen, Wunden, schlaflose Nächte, Mißverstehen, Vorwürfe, Ärger, Wut, Trauer..

Aber stünde sie jetzt in der Tür, wäre ich dennoch sofort bereit, zurückzukehren.
Du siehst also: Das Herausfinden wird noch warten müssen.
Danke für deine Worte und Tipps. Das mit den Spaziergängen, gerade im Herbst, hat mir noch immer gut getan.


Ich würde übrigens gern mehrere Zitate in einem Beitrag beantworten, wie geht das hier gleich noch?

24.09.2020 14:33 • #34


D
Zitat von cgs70:
Ich habe es gut überwunden, allerdings mit gewaltigen Wunden an der Seele die glücklicherweise vernarbt sind.
Aber eine weitere Beziehung werde ich sicher nicht mehr eingehen.


Eine weitere Beziehung mit ihr, oder überhaupt nie mehr?
Letzteres wäre sehr bitter.

24.09.2020 14:35 • #35


C
Zitat von jaqen_h_ghar:
Unbehandelt ist das schwierig. Zum Beispiel in der Mentalisierungstherapie geht es darum, besser die Prozesse verstehen zu können, die im Gegenüber abgehen, der gerade wieder Opfer eines impulsiven Ausbruchs geworden ist.


Ob man das so sagen kann, finde ich schwierig. Borderliner haben oft sehr feine Antennen für das, was auf der Beziehungsebene abgeht und reagieren entsprechend viel früher auf z.B. subjektiv wahrgenommene Bedrohung im mimischen Ausdruck des Gegenübers.



Ja das meinte ich (zu viel Emphatie oder sehr gering)

24.09.2020 14:41 • #36


C
Zitat von Angi2:

Ich denke, sie merken, wenn sie den anderen verletzen.....sie wollen doch verletzen...sie wollen das zurückgeben, was man ihnen antat. m.M.


Da verwechselt du wohl was mit Narzissmus.

https://www.borderline-spiegel.de/63-fr...orten.html

Ganz interessante Zusammenfassung.

24.09.2020 14:42 • x 1 #37


D
Zitat von Scheol:


Warum bist DU in solch Beziehung drei Jahre geblieben . Das ist die Frage.
Mit liebe hat das nichts mehr zu tun.
Du kannst reden und Dir antworten geben.


Diese Frage wurde mir oft gestellt.
Es gibt so vieles an ihr, was liebens- und leidenswert ist. Ich würde mit dem Aufzählen gar nicht hinterherkommen. Wenn es gut lief, und diese Zeiten gab es auch länger, gehörten diese zu den schönsten meines Lebens.
Die anderen Zeiten aber gehörten zu den schlimmsten.

Wenn es nicht Liebe ist, was dann?

24.09.2020 14:45 • #38


D
Zitat von ImKreis:
1. Ich habe eine Therapie begonnen, allerdings hätte ich damit schon früher beginnen sollen und ich muss vor allem meine Muster erkennen. Das hat wenig mit der BL Beziehung zu tun. Dennoch hat mir die Therapie auch geholfen, zu erkennen, was mich so sehr in der Beziehung gehalten hat, obwohl ich lange schon raus wollte.


Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Jene zu Punkt 1 interessiert mich am meisten. Wie genau lief die Therapie ab?
Wenn es zu diskret ist, gern auch als PN.

24.09.2020 14:48 • #39


D
Zitat von Cathlyn:


Das sagt schon sehr viel über den Einfluss der Krankheit auf eure Beziehung aus ohne dass ich jetzt den Rest gelesen habe.

On oder off, glücklich oder unglücklich...schwarz oder weiß, dass ist DAS typische Verhalten eines Borderliners.
Dazwischen gibt es nichts.

Ich geh jetzt schlafen, aber morgen schreibe ich mehr dazu


Irgendwo las ich, dass die Abhängigkeit vom BL durch die kurz hintereinander folgenden Anziehungs- und Ablehnungsphasen enttsteht.
Das Gehirn kommt mit der Regulierung durch die Botenstoffe nicht mehr hinterher. Das Belohnungssystem reagiert dann wie bei einem Süchtigen und verlangt sehr stark nach der Dro., dem Erleben der schönen Phasen. Gibt es die nicht, setzen Entzugserscheinungen ein.
So zumindest hatte ich das als Laie verstanden.

24.09.2020 14:58 • x 2 #40


D
Ok, das Einfügen mehrerer Zitate habe ich nun verstanden.


Danke für die offene Antwort.

Meine Befürchtungen über die Nachwirkung der Partnerschaft mit ihr und auch, was das Ganze vielleicht mit mir machen könnte, nehme ich inzwischen wirklich ernst.
Selbst nach deinen eigentlich nur sechs Monaten, gab es bereits soviel Schaden, dass du dich für eine Therapie entschieden hast.
Ich bin damals völlig unwissend und unbedarft in diese Beziehung gegangen. Von ihrer Krankheit hat sie mir sofort erzählt, aber anfangs hat mich das kaum interessiert. Ich war erst verknallt, dann verliebt, schließlich hochgradig begeistert, und genau so soll das ja eigentlich auch sein.
Naja..

Zitat von jaqen_h_ghar:
1. Ich hatte zur Zeit der Beziehung auch ein paar Sitzungen bei einem Therapeuten. Aus heutiger Sicht wollte ich allerdings von diesem Herrn nur die Bestätigung der Diagnose, die ich damals schon vermutet habe. Die tieferen Zusammenhänge habe ich erst in der Therapie ab 2018 verstanden, nachdem ich mir meiner eigenen Persönlichkeitsstruktur besser bewusst war.


Auch hier würde mich natürlich das Vorgehen des Therapeuten interessieren. Gern auch als PN.


Zitat von jaqen_h_ghar:
3. Das hat in der Tat eine ganze Zeit gedauert. Nachdem mir damals schon so halbwegs bewusst geworden ist, wie diese Dame vor allem den S ex instrumentalisiert und utilisiert hat, hätte ich es beinah schon ganz gelassen. In den 12 bis 18 Monaten danach lief dann außer ein paar unbedeutenden kurzen Geschichten nichts. Und die hatten hauptsächlich den Zweck, meinen arg malträtierten Selbstwert wieder ein bisschen zu verbessern. Die nächste Beziehung war dann erst knappe 2 Jahre nach der Trennung von der Borderliner-Dame.


Ich las bereits sehr viel von der se*uellen Erfüllung mit Borderlinern.
Und ja, das überhohe Maß an Verbundenheit, Innigkeit oder seelischer Verschmelzung hat sich auch in meinem Fall auf den Se* ausgewirkt. Dieser selbst war nicht besser als sonst auch, aber das, was ich dabei empfunden hatte, schon.

24.09.2020 15:28 • #41


Scheol
Zitat von daze:

Diese Frage wurde mir oft gestellt.
Es gibt so vieles an ihr, was liebens- und leidenswert ist. Ich würde mit dem Aufzählen gar nicht hinterherkommen. Wenn es gut lief, und diese Zeiten gab es auch länger, gehörten diese zu den schönsten meines Lebens.
Die anderen Zeiten aber gehörten zu den schlimmsten.

Wenn es nicht Liebe ist, was dann?


Liebessucht


Es hat nichts mit Liebe zu tun.

Was waren die Fehlverhalten ?

24.09.2020 17:12 • x 1 #42


Scheol
Zitat von daze:

Irgendwo las ich, dass die Abhängigkeit vom BL durch die kurz hintereinander folgenden Anziehungs- und Ablehnungsphasen enttsteht.
Das Gehirn kommt mit der Regulierung durch die Botenstoffe nicht mehr hinterher. Das Belohnungssystem reagiert dann wie bei einem Süchtigen und verlangt sehr stark nach der Dro., dem Erleben der schönen Phasen. Gibt es die nicht, setzen Entzugserscheinungen ein.
So zumindest hatte ich das als Laie verstanden.



Ambivalentesverhalten.....schau mal bei Spielsucht . Warum jemand spielsüchtig wird. Ergebnis ist das selbe.

24.09.2020 17:13 • x 2 #43


ImKreis
Zitat von daze:

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Jene zu Punkt 1 interessiert mich am meisten. Wie genau lief die Therapie ab?
Wenn es zu diskret ist, gern auch als PN.


Die erste Zeit habe ich viel über meinen Trennungsschmerz geredet. Mir wurde einiges klarer.

Aber den Durchbruch brachte eine Imaginations-Übung, die mir klar machte, dass ich meine Ex. schon lange nicht mehr als Liebespartnerin wollte, sondern Angst hatte, einen Menschen aus meinem Leben zu verlieren. Mein vermeintlicher Liebes-Kummer war Eifersucht und Neid, vor allem aber der schreckliche Schmerz meines kindlichen Ichs, verlassen und verstoßen zu werden.

Die Therapie geht weiter, ich werde weitere Muster erkennen und hinterfragen, hoffe ich.

Mein ungesunde schnelles Einlassen auf neue Beziehungen, mein ewiger Zweifel und einiges Andere.

24.09.2020 17:25 • x 1 #44


D
So, zurück vom Hausarzt, er hat mir Schlaftabletten verschrieben, die habe ich auch nötig. Den vorsichtigen Umgang mit ihnen habe ich ihm zugesichert.
Er weiß um die Problematik, meinte aber, dass es für eine Therapie noch zu früh ist. Denn Behandlungsbedarf zeigt sich erst nach längerem Leiden an. Derzeit könnte es auch nur normaler Liebekummer sein, der nun nach drei Wochen ebenfalls noch stark bemerkbar wäre.

@Femira

danke für das Willkommen.

Zitat von Femira:
Ja, musste ich. Ich dachte, ich krepiere.

Und die Therapie hat dir geholfen?

Zitat von Femira:
Nein. Ich hab das auch gehört, dass BL gestörte häufig Abhängigkeiten haben, aber nicht nach meiner Erfahrung. Ich hatte auch eine Kommilitonin mit BL...die hatte auch keine stoffbezogenen Abhängigkeiten.

Vielleicht musst du dazwischen unterscheiden: stoffbezogen und nicht stoffbezogen.


Nein, ich meinte eine mentale, bzw. emotionale Abhängigkeit.

24.09.2020 17:26 • #45


A


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