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Drei Fragen an Ex-Partner von Borderlinern

D
Ich muss mich so zusammennehmen, ihr nicht zu schreiben..

25.09.2020 20:31 • #106


Scheol
Zitat von daze:

Ja, Depressionen und Sozialphobie spielen bei ihr auch eine Rolle.

Diese Kränkung durch das Verlassenwerden ist dann dauerhaft, oder?



Bei dir oder bei ihr ?

25.09.2020 20:57 • #107


A


Drei Fragen an Ex-Partner von Borderlinern

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Scheol
Zitat von daze:
Ich muss mich so zusammennehmen, ihr nicht zu schreiben..



Schreib hier bei dem Link . Das hilft


schreibt-hier-eure-sms-statt-an-die-ex-t3026.html

25.09.2020 20:58 • x 1 #108


Zweizelgänger
Wirklich verstehen tue ich dich da nicht.

Was möchtest du denn?

Gehst du davon aus, dass ihr irgendwann eine normale Beziehung führt oder möchtest du weiter so leben oder wie stellst du dir das vor?

Ich war fest davon überzeugt, dass wir diese Phasen irgendwann in den Griff bekommen. Ich hätte jede Therapie mitgemacht. Die Zeiten dazwischen waren einfach zu schön, um nicht dafür zu kämpfen, aber irgendwann wollte ich auch wissen ob sie dafür kämpft.
Nö eher nicht, sondern der Nächste musste her.

Weißt du, von außen sah das alles immer so normal aus und ich selbst hab das teilweise sogar geglaubt, obwohl ich die andere Seite kannte und nach dem Ende konnte ich diese zwei Bilder von ihr ewig nicht zusammenbringen.
Inzwischen gibt es eigentlich nur noch eins und das ist kein gutes, trotz allem Verständnis und Mitgefühls.

25.09.2020 21:03 • x 3 #109


D
Zitat von Zweizelgänger:
Wirklich verstehen tue ich dich da nicht.

Was möchtest du denn?

Gehst du davon aus, dass ihr irgendwann eine normale Beziehung führt oder möchtest du weiter so leben oder wie stellst du dir das vor?



Ich hänge noch sehr an ihr.

Meine eher rationalen Beschreibungen hier hatten rationale Antworten zum Ziel.

Aber in mir ist nur Trauer und Sehnsucht. Da ist nichts rational..

25.09.2020 21:51 • x 2 #110


A
Zitat von Zweizelgänger:
Was möchtest du denn?

Ich vermute, dass der TE einfach nur verstehen möchte.....er möchte verstehen, was in ihr vorgeht.

Vielleicht wäre es gut, wenn mal eine Borderlinerin ihm schreiben würde, wie sie denkt und fühlt. Das Zusammentragen von Erkenntnissen durch Leute, die mit BL in Kontakt gekommen sind, die mit Therapeuten gesprochen haben, ist doch immer etwas anderes, meistens von Enttäuschung und tiefer Verletzung geprägt, als das Denken eines Betroffenen eines BLer.

Ich denke, dass Traumata sich bei jedem anders auswirken, dass man nicht von dem BLer reden kann. Jeder erlebt anders, jeder verarbeitet anders.

26.09.2020 01:40 • x 1 #111


A
Zitat von daze:
Ich muss mich so zusammennehmen, ihr nicht zu schreiben..


Wenn sie bereits alles aufgearbeitet hat, könnte ein klärendes Gespräch für euch beide gut sein.....sollte sie noch gekränkt, verletzt sein, wird sie mit Ablehnung reagieren oder gar nicht...vermute ich.

Die Frage ist, was du dir von einer Kontaktaufnahme versprichst....was möchtest du erreichen?

26.09.2020 01:46 • #112


Hansl
Zitat von daze:
Die Angst vor zu viel Nähe, ist das eigentlich therapierbar?

Im Zusammenhang mit Bindungsangst ja, was aber nur unter konsequentem Mitwirkungswillen Erfolge zeigen kann..
Die Erfolgsaussichten sind trotzdem weniger rosig.
Entsprechend Sensible und Partner welche gerne eine gute und zuverlässige Bindung suchen werden immer darunter leiden, aufs Abstellgleis geschoben zu werden.

26.09.2020 04:46 • #113


Gorch_Fock
Daze, Du musst hart arbeiten damit Du aus diesem Strudel rauskomnst. Zu dieser Arbeit gehört insb. auch die Kontaktsperre. Und nein, Angst haben vor dem totalen Kontaktabbruch brauchst Du nicht haben. Da BL ständig zwischen der Angst vor Symbiose aber auch dem Verlassenwerden pendeln, kommen sie im Regelfall wieder an. Und sei es nur mit sog. Testnachrichtrn (Orbiter). Du brauchst auch prof. Unterstützung bei der Loslösung, da die Folgen einer BL-Beziehung für die Opfer heftig sind.

26.09.2020 06:20 • x 2 #114


Zweizelgänger
Zitat von Angi2:
Ich vermute, dass der TE einfach nur verstehen möchte.....er möchte verstehen, was in ihr vorgeht.

Naja, wie ja schonmal erwähnt, habe ich genau deshalb ganz am Anfang gesagt, dass man sich klar werden sollte, was man möchte - verstehen oder die Beziehung hinter sich lassen und nach vorne schauen.

Natürlich schließt das Eine das Andere nicht aus, aber die Wege sind schon etwas unterschiedlich.
Das hängt aber vom Einzelnen ab, wie der so gestrickt ist.

Auch das Verstehen läuft bei jedem anders.
Eines sollte einem da klar sein:
Es geht hier um eine emotionale Verletzung, die durch jemanden ausgelöst wurde, der emotional verletzt ist und deshalb sich sozusagen unemotional emotional verhält.
Intellektuell wird man das kaum wirklich verstehen, aber er könnte vielleicht ein Ansatz sein, um einen Zugang zu den emotionale Zuständen auf beiden Seiten zu finden (könnte vielleicht!).

Vielleicht hilft es tatsächlich ein paar Dinge zu verstehen und ich neige selbst dazu Dinge verstehen zu wollen und nichl einfach nach dem Motto is halt so abzutun (hatte ich ja auch schon erwähnt).

Also: Wir hatten ja schon diese Gedanken, das Betroffene nicht ohne Empathie sind, sondern eher sehr sensibel auf Emotionen reagieren. Genau das lässt sie eben auch entsprechende Partner auswählen und sie spüren sehr genau welche Punkte wo liegen.
Das hat natürlich am Anfang zunächst einen Effekt der sehr positiv wirkt, da sie die Sehnsüchte, Hoffnungen und Träume sehr gut erkennen.
Ich persönlich bin der Meinung, dass sie diese Träume und Empfindungen sehr schön finden, sie vielleicht tief in sich auch so wünschen und diese gerne selbst leben würden. Deshalb übernehmen sie dieses Gefühl und auch die Hoffnungen und Träume des anderen, da sie selbst an dieses Gefühl nur kaum hinkommen. Dadurch wird der Andere zunächst idealisiert, viele Gefühle übernommen und der Andere hat das Gefühl seinen Traumpartner gefunden zu haben - seinen Seelenverwandten.
Das geht eine Zeit gut und beide haben das Gefühl angekommen zu sein und die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben.

Leider kommt aber der Punkt, an dem auch die schlechteren Seiten des Anderen auftauchen, was für den Einen als normal angenommen wird, ist aber für den Betroffenen wie eine Lebenslüge und die Träume, Hoffnungen und guten Gefühle werden in Frage gestellt.
Plötzlich stellt der Betroffene fest, dass er Träume, Hoffnungen und Gefühle übernommen hat, die gar nicht seine sind und der Urheber davon gar nicht so perfekt ist.
Das geht natürlich nicht, da er ja dadurch die eigene Autonomie gefährdet und überhaupt, was fällt dem eigentlich ein, einem so eine Lüge vom perfekten Leben aufzutischen.
Also gibt es den ersten Streit wegen etwas völlig anderem, wobei die Angst des Betroffenen sich selbst zu verlieren oder aufzugeben der eigentliche Auslöser ist, das aber selbst gar nicht unbedingt weiß oder in Zusammenhang bringt.

An dem Punkt kommen wir dann in einen Kreislauf rein, der leider meistens der Anfang vom Ende ist, wir das aber nicht erkennen wollen/können, da wir denken, dass es nicht um Grundsätzliches geht, sondern ein Streit ist, der auch wieder vorbei geht.

Dieser Streit, bringt aber auch bei uns negative Gefühle hervor und vielleicht auch alte Ängste, derer wir uns gar nicht bewusst sind, aber unterschwellig vom Betroffenen schon gespürt wurden, was eine Bindung vereinfacht hat.

Ich denke, dass dann zwei Dinge gleichzeitig passieren. Zum Einen möchte der Betroffene diese negativen Gefühle vom anderen nicht spüren, da er die sehr intensiv, so wie zuvor die positiven Gefühle, spürt, sich deshalb erneut belogen fühlt und zum Anderen, spürt er, dass er nicht völlig machtlos ist, sondern den anderen auch verletzen oder sogar kontrollieren kann, was aber den Anderen gleichzeitig wieder zu einem völlig anderen Menschen macht, als der den er einen vorgelogen hat, was ja auch ein totaler Vertrauensmissbrauch ist.

So und dann geht leider der Wechsel los, zwischen nur gut und nur schlecht.
Verletzungen werden sehr tiefe und sehr emotional und treffen uns an ungeahnten Stellen. Gleichzeitig sind aber die guten Phasen so gut, dass man denkt dafur kämpfen zu wollen und zu können, allerdings wird man unterschwellig langsam ein Gefühl von Unsicherheit entdecken, was wiederum der Betroffene auch spürt.
Langsam wird es an den Kräften zerren und das Leben dreht sich mehr um die Hoffnung auf Leben, als um das tatsächliche Leben.

Das ist jetzt meine Meinung dazu, aber ich denke, dass man vieles etwas besser versteht, wenn man mal diese Dynamik angeschaut hat.
Natürlich spielen da noch andere Dinge rein, aber eines sollte man nicht vergessen, nämlich dass wir auch mit Auslöser für die Dynamik waren, da wir ankommen wollten. Was natürlich nicht unbedingt falsch ist, aber vielleicht war der Weg falsch und die Art wie wir daran festhalten wollten.
Da bin ich leider auch noch nicht so ganz schlau daraus geworden.

Betroffener soll übrigens nicht abwertend gemeint sein, sondern ich wollte es möglichst neutral halten.
Eigentlich sind ja quasi beide innerhalb so einer Konstellation betroffen.

26.09.2020 06:35 • x 5 #115


A
Du hast das wunderschön beschrieben...

Zitat von Zweizelgänger:
Deshalb übernehmen sie dieses Gefühl und auch die Hoffnungen und Träume des anderen, da sie selbst an dieses Gefühl nur kaum hinkommen. Dadurch wird der Andere zunächst idealisiert, viele Gefühle übernommen und der Andere hat das Gefühl seinen Traumpartner gefunden zu haben - seinen Seelenverwandten.

Ich denke, dass die Menschen mit dieser Störung Gefühle spiegeln, weil sie selber an ihre Gefühlswelt nicht herankommen. Sie haben nie gelernt zu lieben. Und klar, wenn sie dann auf jemanden stoßen, der all das verkörpert, wonach sie sich sehnen, wird der andere zum Traumpartner.
Zitat von Zweizelgänger:
Das geht eine Zeit gut und beide haben das Gefühl angekommen zu sein und die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben.

Leider kommt aber der Punkt, an dem auch die schlechteren Seiten des Anderen auftauchen, was für den Einen als normal angenommen wird, ist aber für den Betroffenen wie eine Lebenslüge und die Träume, Hoffnungen und guten Gefühle werden in Frage gestellt.

Sie fühlen sich belogen und betrogen...zurückgewiesen...ein Gefühl, dass sie kennen und hassen...
Zitat von Zweizelgänger:
was fällt dem eigentlich ein, einem so eine Lüge vom perfekten Leben aufzutischen.

Zitat von Zweizelgänger:
Also gibt es den ersten Streit


Zitat von Zweizelgänger:
An dem Punkt kommen wir dann in einen Kreislauf rein, der leider meistens der Anfang vom Ende ist, wir das aber nicht erkennen wollen/können, da wir denken, dass es nicht um Grundsätzliches geht, sondern ein Streit ist, der auch wieder vorbei geht.

Für den Bler geht es nicht vorbei....für den Bler ist es (gefühlt) ein Mensch mehr, der ihn ablehnt/zurückweist....der ihn belogen und betrogen hat....für den Bler -vermute ich - ist das unverzeihlich....er wird mit Härte zurückschlagen, mit der Härte, mit der man ihn (gefühlt) ständig schlägt/geschlagen hat...der Bler wird stur und abweisend gegenüber dem Menschen, der ihm - seinem Gefühl nach - vorgespielt hat, ihn zu lieben... man kommt an ihn nicht mehr heran (wie ja der TE ebenfalls beschreibt)

Zitat von Zweizelgänger:
eines sollte man nicht vergessen, nämlich dass wir auch mit Auslöser für die Dynamik waren, da wir ankommen wollten.

Das - so habe ich das Gefühl - vergessen viele, die es mit einem Bler zutun hatten...sie geben den Bler allein die Schuld und das ist wirklich ungerecht...
Zitat von Zweizelgänger:
Eigentlich sind ja quasi beide innerhalb so einer Konstellation betroffen.

Das denke ich auch.

26.09.2020 09:01 • x 2 #116


F
@Zweizelgänger sehr gut beschrieben

26.09.2020 09:04 • x 2 #117


Zweizelgänger
@Finii
Schön, dass du hier mitliest

Zitat von Angi2:
Ich denke, dass die Menschen mit dieser Störung Gefühle spiegeln, weil sie selber an ihre Gefühlswelt nicht herankommen. Sie haben nie gelernt zu lieben. Und klar, wenn sie dann auf jemanden stoßen, der all das verkörpert, wonach sie sich sehnen, wird der andere zum Traumpartner.

Leider ist das ganze ja sehr komplex und da spielt noch vieles mit rein.

Wir dürfen ja nicht vergessen, dass wir alle spiegeln. Das ist völlig normal und Teil unserer Kommunikation.
Es ist ja auch ein Teil der mit Empathie zusammenhängt und deshalb bezweifle ich auch, dass die Menschen unemphatisch wären. Eher eben das Gegenteil.

Ich persönlich glaube, dass da eine Vorstellung bzw eine Ahnung der eigenen Gefühlswelt steckt, nur leider ist die blockiert.
Erfahrungen prägen jeden von uns und irgendwann hat das eben Konsequenzen.
Geht das dann in die Richtung von traumatischen Erfahrungen, ist der Schaden der dadurch angerichtet wird entsprechend groß und Gefühle werden blockiert.

Wahrnehmung ist leider auch eine schwierige Angelegenheit.
Jeder kennt das, dass man sich manchmal nach einem Streit und auch so im Leben mal fragt, was eigentlich der Grund dafür war, aber meistens geht's wieder vorbei und es geht dann schon wieder oder lacht sogar darüber, wie bescheuert das war.
Wenn man sich aber vorstellt, dass es sich gerade nach echter Gefahr anfühlt und möglicherweise ernsthaft bedrohlich ist, dann verschieben sich auch die Reaktionen in diese Richtung und fallen entsprechend heftig aus.
Wenn die Erfahrung also sagt, dass dieser Blick gefährlich ist, kann das rechen, dass Angriff als die beste Verteidigung erscheint oder eben Flucht oder Erstarren.

was die eigenen Anteile angeht, denke ich, dass man erstmal wieder zur Ruhe und etwas zu sich finden muss, damit man sich dem auch öffnen kann.
Da sind sie bestimmt, was aber nichts mit Schuld zu tun hat - auf beiden Seiten.
Vielleicht sollte man ja auf die Ururururur....ururgroßmutter sauer sein oder die Umstände...

26.09.2020 10:11 • #118


M
Zitat von cgs70:
Ich denke es kommt auf die Schwere der Persönlichkeitsstörung an und auch auf die Bereitschaft sich mit der Problematik als Ganzes zu beschäftigen. Bei meiner BL-Partnerin war dies nicht gegeben. Da hieß es immer nur Ich hab ja immer Schuld...


Hmmm...stimme Dir hier zu, wobei ich immer betonen muss, dass ich nur von meinem Fall rede bzw. meine Erkenntnisse hierüber darlegen kann.

Wenn ich hier Beiträge lese mit den Schuldzuweisungen, dann bekomme ich eine Gänsehaut. Ich war auch immer schuld, an allem. Schon krass dass diese Menschen nicht merken was sie oft von sich geben.

Man, bin ich froh dass ich diese Last nicht mehr tragen muss!

26.09.2020 11:01 • #119


A
Zitat von Gorch_Fock:
Da BL ständig zwischen der Angst vor Symbiose aber auch dem Verlassenwerden pendeln, kommen sie im Regelfall wieder an.

Wenn ich diesen Menschen zurück haben wollte. würde ich auf so eine Aussage nicht bauen.

Was ist schon ein Regelfall? Manche Regelfälle merken auch, dass bei ihnen etwas nicht rund läuft und steuern gegen.

26.09.2020 12:52 • #120


A


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