Zitat von Rhei: Das Problem ist nur dass ich den Mann liebe und mir nichts mehr wünsche als bei ihm zu sein und dass ich irgendwo tief in mir drin glaube dass es ihm auch so geht. Ich denke das zwischen uns immer noch Gefühle sind, die aber unter zahllosen Verletzungen verschüttet gegangen sind. Und das es nahezu kein Vertrauen mehr gibt. Im Grunde habe ich das Gefühl dass wir das selbe wollen aber dass da ein dicker Knoten ist den wir nicht gelöst bekommen.
Wenn ich wüsste dass ich ihm egal wäre, und er mich nicht immer wieder mit seinen Bedürfnissen nach Aufmerksamkeit konfrontieren würde, die mir immer wieder Hoffnung machen, könnte ich einfacher damit abschliessen.
Ich glaube nicht, dass Du ihn liebst. Das glaubst Du nur. Er spiegelt aber genau Deine Probleme wider. Er grenzt sich ab, absentiert sich und triggert damit Deine Verlustangst und Deinen immensen Wunsch nach Nähe. Und Du spiegelst bei ihm seine Probleme. Nämlich Nähe auf längere Sicht nicht zulassen zu können.
Solche Menschen passen irgendwie ein ein Deckel auf einen Topf, aber es wird nie eine gesunde und stabile Beziehung daraus, weil jeder nur seine Defizite am anderen auslebt und vor allem Verletzungen hervorruft.
Ja, Gefühle sind noch da, aber Gefühle können auch vergehen, wenn man sie in Ruhe lässt. Wenn man natürlich wir ihr immer noch umeinander kreist, dann bekommen die Gefühle (Sensüchte nach Nähe z.B.) immer wieder neues Futter und wachsen an anstatt allmählich abzuflauen.
Das mit dem Knoten siehst Du richtig. Diesen Knoten könnt ihr nicht lösen, weil einer den anderen triggert und zwar eher im negativen Sinn. Er geht in die Distanz -- Du bekommst Angst er könnte ganz abdriften und arbeitest dagegen. Entweder indem Du auf ihn zugehst (in dieser Phase absolut kontraproduktiv) oder Du verhältst Dich wie er, was er dann als Gleichgültigkeit interpretiert. Ja, was ist denn nun richtig? Nichts, Nähe suchen, ihm ein Gespräch abringen, treibt ihn in die Defensive und er wird aggressiv (Schuldzuweisungen). Gleichgültig tun und passiv bleiben? Auch wieder nicht richtig.
Zitat von Rhei: Wenn ihn irgendwas beschäftigt da fragt er mich immer noch um Rat, weil ich mal zu ihm meinte dass es mir wichtig sei wenn er mich in seinem Leben einbeziehen würde. Und wenn zwischen uns wieder komplett Funkstille herrscht dann ist immer er es der wieder in Kontakt tritt und mich wieder zurückholt, ok meistens zwar in Form von Vorwürfen aber trotzdem... Ist das nicht auch eine Art von sich Mühe geben?
Zitat von Rhei: Wenn ihn irgendwas beschäftigt da fragt er mich immer noch um Rat, weil ich mal zu ihm meinte dass es mir wichtig sei wenn er mich in seinem Leben einbeziehen würde. Und wenn zwischen uns wieder komplett Funkstille herrscht dann ist immer er es der wieder in Kontakt tritt und mich wieder zurückholt, ok meistens zwar in Form von Vorwürfen aber trotzdem... Ist das nicht auch eine Art von sich Mühe geben?
Es ist doch egal, was Du tust. Falsch ist es eh und selten richtig.
Und es gibt kein Vertrauen. Wie denn auch, wenn scih keiner auf den anderen verlassen kann?
Und er kontaktiert Dich mit seinem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Wenn es ihm nur darum geht, benützt er Dich und saugt die Bestätigung auf, dass er Dich immer noch haben könnte, wenn er nur wollte. Du interpretierst das wieder als Liebe und logischwerweie werden Deine Sehnsüchte wieder angestachelt. Du lässt das ja auch mit Dir machen, weil Du selbst einen Vorteil daraus ziehst. Sieh an, ich bin ihm doch nicht so egal wie ich glaubte, er sucht nach Aufmerksamkeit, er will Kontakt, Juhu, ich bin noch nicht abgeschrieben.
Und dass er Dich immer wieder kontaktiert, liegt ja auch an Dir. Du gehst ja Freude strahlend und voller Bereitschaft darauf ein. Du ermöglichst es ihm ja, dass er wieder erfolgreich den Kontakt sucht, weil Du Dich wie ein willenloses Püppchen verhältst und wieder darauf anspringst.
Zitat von Rhei: Ich würde wirklich gern verstehen was ihn auf der einen Seite antreibt und auf der Anderen blockiert aber vermutlich weiss er das selbst nicht so genau. Ich meine wir alle tragen unsere Päckchen und vieles läuft sicher auch unterbewusst ab.
So ist es, Aber ganz ehrlich, was hilft es Dir ihn zu verstehen? Du verstehst ja nicht mal Dich richtig. Du kannst einen anderen nicht ändern, er wird der bleiben, der er ist, Du kannst nur bei Dir ansetzen. Hiterfrage lieber Dich statt ihn. Warum verhalte ich mich so, wie ich mich verhalte? Warum entwickle ich Ängste, wenn er auf Distanz geht?
Was er mit sich rumträgt, ist nicht Deine Sache. Es wird aber Deine Sache, wenn ihr eine Beziehung eingeht. Siehst Du ja, denn da kommen die alten Mechanismen aus Nähe und Verweigerung zum Tragen.
Er hat keine Ahnung warum er ist wie er ist, Du aber doch auch nicht.
Zitat von Rhei: Auf Rückzug reagiert er ja wieder mit Vorwürfen und Forderungen nach Aufmerksamkeit. Blockieren will ich ihn nicht weil ich sowas kleinlich und infantil finde und ihn ignorieren geht garnicht. Zum einen bedeutet er mir dafür zu viel zum anderen finde ich sowas respektlos und verletzend.
Eventuell muss ich nochmal das Gespräch suchen und ihm sagen dass eine Trennung (die er iniitiert hat) auch bedeutet dass ich jetzt nun mal nicht mehr immer für ihn da bin, das wir jetzt kein Team mehr sind und jeder nun auch wieder seine eigene Wege fortsetzen muss
Nun ja, wie Du siehst, bist Du dann die Schuldige, weil Du ihm sein Futter entziehst.Blockieren könntest Du ihn durchaus, aber Du willst das nicht und suchst Gründe dafür, dass Du es nicht tun musst.
Reagiere wenigstens nicht mehr auf ihn. Der Mann ist die personifizierte Unsicherheit. Will zwar Nähe, macht sie aber wieder kaputt. Gehst Du dann auf Rückzug, trabt er wieder an und will Dich wieder auf Kurs bringen und dann bist Du noch Schuld.
Was zieht Dich zu dieser Sorte Mann hin, der nur seinen momentanen Impulsen folgt und dann noch die Schuld bequemerweise dem Gegenüber in dei Schuhe schiebt? Was bitte ist daran attraktiv?
Bei euch sehe ich nur das uralte Spiel aus ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst, aber wenn Du mich nicht liebst, liebe ich dich umso mehr und dann wieder von vorne.
Du kannst auf diesem Karussell weiterfahren, Du kannst aber dieses fruchtlose Karussell auch verlassen, aber das würde halt was von Dir verlangen. .Konsequenz z.B, Dich in den Vordergrund zu stellen, Deinen Selbstschutz zu aktivieren, Dir nicht die Schuld zuweisen lassen, wenn Du nicht an seinem Unvermögen Schuld bist.
Es würde eine absolute Kontaktsperre bedeuten, denn nur so kommst Du davon los. Tut weh, ist Dir zuwider, aber es ist die einzige Medizin die Dir hilft. Du musst zur Ruhe kommen, kannst es aber nicht, weil Deine Gedanken ständig um diesen Mann und um ein unlösbares Warum kreisen. Das verhindert, dass Du eine bessere Beziehung zu Dir selbst aufbaust, Dich besser kennenlernst, Dich sozusagen durch eine Lupe anschaust und auch mal hinterfragst, woher Deine Ängste kommen und warum Du nicht konsequent in Deinem Interesse handeln kannst?
Stattdessen kreist Du um diesen defizitären Mann, weil das ja interessanter und auch gefahrloser für Dich selbst ist, weil Du Dich von Dir selbst damit prima ablenkst.
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Im Grund genommen sind ihm Deine Wünsche und Empfindungen egal, er will nur sein kleines Ego bedienen. Sie ist ja immer noch da, gut so, also weiter wie bisher.
Du achtest viel zu wenig auf Dich, stattdessen quälst Du Dich freiwillig mit was rum, was Dir die innere Ruhe raubt und Dich beeinträchtigt. Eine Art von Masochismus?
Vielleicht magst Du Dich mal über die Dynamiken zwischen zwei Bindungsvermeidern informieren? Erinnert mich lebhaft an eine vergangene Beziehung von mir. Da lief es im Prinzip auch so. Zum Glück für mich trennte er sich. Ich ging durch die ganzen Phasen des Ablöseprozesse, der schwer und langwierig war, aber dann begriff ich, dass weniger er das Problem war, sondern ich gleichermaßen. Ab da erkannte ich meine Mechanismen immer deutlicher und auch die Hintergründe (die schon in der Kindheit erworben wurden). Seither geht es mir bedeutend besser. Und seither weiß ich, dass Beziehungen, in denen uralte Verletzungen getriggert werden, nichts werden.
Was mir nicht gut tut, kann weg, denn es wird nicht besser, vor allem nicht, wenn beide nur auf einem Karussell fahren und sich immer wieder gleich verhalten. Einen Schritt vor, zwei zurück, einmal im Kreis herum und wieder von vorn. Und diese Choreografie hört nicht auf.
Er ist nicht weiter interesant, nur in der Hinsicht dass Du an ihm siehst, wie Du selbst tickst und wie wenig wertschätzend du mit Dir selbst umgehst.
35 und eine Schrottbeziehung, die nie was wird. Du solltest dich viel mehr Dir selbst zuwenden, denn nur da kannst Du etwas bewirken. Stärker werden, weniger angetrieben von unbekannten Mächten.
ich war nach der Trennung bei einem Psychotherapeuten. irgendwie wollte ich Hilfe udn ich wollte verstehen, also vereinbarte ich einen Termin und ging etwas ängstlich hin. Und dann erzählte ich und dann war ich höchst irritiert. Denn es trat nicht das ein, was ich irgendwo wohl erhofft hatte. Es ging nicht um ihn, es ging um mich allein. Wie sind sie aufgewachsen, wie war die Beziehung zu den Eltern, wie die Beziehung der Elternteile usw.
Und er, mein Problem ersten Ranges? Er war nicht wichtig, nein, es war egal, wie er war. Aber es war nicht egal, was ich mit mir hatte machen lassen ohne zu wissen warum.
Mir fehlte jegliche Beziehung zu mir selbst, mein inneres Kind, das kleine Mädchen in mir kannte ich nicht und ich wollte nichts damit zu tun haben. Dabei ist das wohl die wichtiste instanz im Menschen. Wenn das nicht gut behandelt, getröstet, an die Hand genommen wird, hätl man sich immer nur an andere Menschen und meist an die falschen.
Die zweite wichtige Erkenntnis war, dass wir immer das nachleben was wir kennen. Kennst Du Zurückweisung, das Gefühl nicht wichtig genommen zu werden? Ja? Das ist das traurige kleine Mädchen in Dir, das Trost sucht. Aber nicht bei einem Mann, sondern in Dir selbst. Also sag ihm, dass Du ab jetzt besser auf es aufpassen wirst und besser mit ihm umgehen wirst. Und dazu gehört auch zu erkennen, was Dir nciht gut tut, anstatt Dich hinter Anstandsregeln zu verstecken (das ist kleinlich, das will ich nicht tun weil er dann gar nciht mehr kommt. Nur darum geht es, dass er nicht ganz aus deinem Leben verschwindet, also greifst Du zu Ausreden)..
Keine Sorge, er wird ohne Dich und Deine Beistand nicht untergehen. Er wird sich die nächste suchen, mit der er genauso umgeht. Aber Du könntest weiter kommen. Das ist nicht schön und manchmal. sieht man Dinge, die man lieber nicht sehen will, aber genau die sind die wichtigen Dinge. Aber am Ende, wobei es ein Ende hier nicht gibt, steht man anders zu sich selbst und verschwendet nicht mehr seine Zeit an hoffnungsllose Fälle.
Sei es Dir wert, besser mit Dir umzugehen, sei es Dir wert, zu einer inneren Ruhe zu finden, die Dir jetzt völlig fehlt, sei es Dir wert, dass es Dir gut geht. Und das alles bewirkt er nicht. Lerne, achtsamer mit Dir umzugehen.
Dann könntest Du irgenwann auch eine vertrauensvollere und stabile Beziehung führen, weil Du selbst nicht nur rumeierst und Deine Energie verschwendest.
Unterschätze nicht, wie viel Energie Dir dieser Mann abzieht und raubt. Er ist ein Energievampir. Er nimmt, ohne Dir was dafür zu geben.