Ich hatte ähnliche Gedanken wie du Ente: Ich dachte manchmal auch, eigentlich hätte ich es nötig nach 28 Jahren Beziehung bzw. Ehe - 2 Kindern damals ohne Betreuungsmöglichkeiten (nachmittags also: Kochen, Hausaufgaben, Begleitung bzw. Fahren zu diversen Freizeitaktivitäten etc.), beruflicher Führungsposition lange Jahre davon in Teilzeit immer voll durchgepowert um das trotz geringerer Stundenzahl hinzukriegen, Haus, Garten, Ehrenämtern, Krisen und Tragödien in der Familie in der Zeit unserer Beziehung etc. - mal entlastet zu werden, nur für mich sorgen zu müssen, eine Auszeit von Verantwortung und durchgetakteten Tagen zu bekommen.
Ich hatte meinem Ex angeboten, er könne bei den Kids bleiben. Wollte er nicht, weil seine Lebensplanung eine andere war. Hätten auch meine Kinder nicht gewollt, die waren auch froh, als er endlich weg war und wieder Ruhe und Frieden im Haus waren.
Und: Ich war auch froh, dass ich mit meinen Kindern weiter leben konnte. Das hat mir unglaublich geholfen, mich abzulenken, mich wieder aufzubauen, mir Gesellschaft und Liebe gegeben. Gerade diese paar Jahre haben mich und die Kinder unglaublich verbunden. Wir haben zusammen unser neues, anderes Leben erobert und gestaltet, wir haben einander unterstützt und einander geholfen, jeder seinen Weg zu finden. Außerdem haben wir dadurch, dass wir einige Jahre einen neuen, anderen Alltag in unserem Haus gelebt haben, auch das Haus mit anderen, guten Erinnerungen füllen können nach meiner Trennungsgeschichte, die sich ja auch leider einige Monate hingezogen hatte. Heute ist das Haus kaum mehr mit meinem Ex verbunden, die paar Jahre ohne ihn haben da viel relativiert und neue Erinnerungen haben frühere verdrängt in ihrer gedanklichen Präsenz.
Du hast den besseren Part, auch wenn der mit mehr Arbeit und Verantwortung verbunden ist.
26.07.2017 19:22 •
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