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Doppelleben meines Mannes

A
Hallo Ente

er ist ein erwachsener Mann, der sich selbst in diese Situation gebracht hat und dich auch.
Übernehme du nicht die Verantwortung für ihn, Depressionen hin- und her, die sind kein Freifahrtschein zum Fremdgehen.
Sofern eure Beziehung nicht mehr lief, habt ihr beide euren Anteil daran, fürs fremdgehen ist er allein verantwortlich und muss mit den Konsequenzen leben.

Seine Affäre ist eine Flucht, seine Depression ist eine Flucht, sich nicht zu rühren ist eine Flucht, Tabletten schlucken ist eine Flucht - er flieht vor allem und jeden - alle kümmern sich um ihn und du musst sehen wo du bleibst.
Zitat:
Er meint das er sich sie aus Rache zugelegt hat.
Weil ich mich damals mit dem Typen zum Kaffee getroffen habe.
Schiebt er jetzt tatsächlich mir die Schuld zu?

An Ausreden um nicht Verantwortung zu übernehmen ist er auch nicht verlegen,
womit kannst du denn noch alles rechnen sofern er sich an dir rächen will ?

Hast du ein Kleinkind oder einen erwachsenen Mann an deiner Seite ?

25.04.2017 10:13 • x 4 #61


K
Zitat von Ente:
Ins Tun bin ich gekommen und war mit ihm in der Notaufnahme. Dort wurde der entsprechende Bericht geschrieben und ihm empfohlen stationär da zu bleiben. Aber er hat Angst um seinen Job und möchte erstmal die Medikamente probieren. Step by Step hoffe ich dann das er zu sich und den Weg in eine Therapie findet. Kleine Schritte sind, denke ich, hier ganz wichtig. Ich darf keinen Druck ausüben, nicht wie eine Mutter agieren. Es ist so verdammt schwer das Richtige zu tun.

Ich denke auch das sie Affäre eine Flucht war. Dort konnte er sich austoben. Er hat ihr aber wohl auch gesagt das er sie liebt.
Das trifft mich fast noch mehr als das sie intim geworden sind.

Ich frage mich eben auch warum er sich nicht für Sie entschieden hat. Wenn Sie die Richtige ist, dann wäre er doch längst weg. Oder er schiebt es auf die lange Bank.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe angst ihn zu verlieren. Ich bin nicht unschuldig an seinem Betrug. Vielleicht bin ich auch diejenige die ihn tatsächlich durch meine Art dorthin getrieben hat.
Ich vermisse ihn.


Ich finde gut, dass Du mit ihm in der Notaufnahme warst. Es war bestimmmt nicht leicht, diesen Schritt zu gehen.

Nun muss ER sehen, wie er weiter macht. Nicht Du. Es bleibt meine Anmerkung von vorhin: er wird selber erkennen, dass es nur einen einzigen annähernd konstruktiven Weg gibt. Und das ist der weg in einen stationären Aufenthalt. Die Frage ist halt nur, wie lange es dauert, bis er das erkennt.

Die Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren, ist unbegründet. Bei Krankheit schützt der Gesetzgeber. So lange er noch solche Gedanken hat, hängt er noch nicht tief genug drin, wie mir scheint. Es wird dauern.

Für den Zeitraum bis zu seiner Erkenntnis; übernimmst Du bitte nicht die Verantwortung für ihn. Es ist, wie Du sagst, Du bist nicht seine Mutter. Er ist mündig, er ist erwachsen und es wird Zeit, dass er sich auch wieder so benimmt. Warte nicht ab, bis er sich rührt sondern handele für Dich und Deine Kinder. Dann soll er zu seiner Mutter oder seiner Affäre gehen. Die werden auf Dauer keine Freude an ihm haben.

Was die Affäre angeht, glaube ich übrigens nicht, dass er sich da ausgetobt und die pure Lebensfreude verspürt hat. Was er aber verspürt hat ist, keine Verantwortung zu haben und einfach sein zu können. Das ist mit einer Familie, in der jeder seine Aufgaben und Verantwortung hat, natürlich anders. Er hat sich dort ausgeruht. Von ihm wurde vermutlich nichts gefordert. Es war schlicht und einfach bequem für ihn. Zudem wird es seinem Ego schmeicheln.

Das macht es für Dich natürlich nicht besser. Ich wollte nur sagen, ich glaube, Du irrst dich, wenn Du davon ausgehst, dass er dort Honeymoon erlebte. Er erlebte dort vermutlich eher ein Sanatorium voller abgegebener Verantwortung.

Ente, Du wirkst auf mich insgesamt sehr tatkräftig und verantwortungsvoll.

Du schaffst es, auch in dieser einen Angelegenheit, Fakten für Dein Wohl und das Wohl Deiner Kinder zu schaffen. Nicht mehr für ihn mitzudenken, sollte jetzt oberste Priorität haben.

25.04.2017 10:47 • #62


A


Doppelleben meines Mannes

x 3


Story2015
[quote=Ente]
Aber was ist wenn er sich in der Affäre verliert? Die Entscheidung irgendwann bereut?
tatsächlich kein Gefühle mehr?

Seine letzte frage am Telefon eben war 'Gibt es eine Möglichkeit das ich das Haus alleine behalte?'. Er hat das so wütend gefragt. Ich habe gesagt die gibt es nicht. Selbst wenn ich auf meinen Anteil verzichte, passt es finanziell nicht.

Worum geht es ihm? Ich verstehe ihn einfach nicht.
quote]

Liebe Ente, bitte lies dir das selbst noch mehrfach durch... hammerhart, m. E. liegt dein Exemplar nur auf der Couch und stellt sich tot, weil er sich überlegt, wie er seine Felle (nämlich das Haus) ins Trockene bringt... er sorgt sich weder um dich, noch um die Kinder... er sorgt sich nur um SICH.

Ganz ehrlich, ich plädiere immer für Entschleunigung und eine Chance, aber hier hilft als Erstmaßnahme der Rauswurf, auch und vor allem, damit es dir und den Kindern besser geht, damit ihr zur Ruhe kommt.

Viel Kraft wünscht Story

25.04.2017 11:57 • x 3 #63


S
Zitat von Story2015:
Liebe Ente, bitte lies dir das selbst noch mehrfach durch... hammerhart, m. E. liegt dein Exemplar nur auf der Couch und stellt sich tot, weil er sich überlegt, wie er seine Felle (nämlich das Haus) ins Trockene bringt... er sorgt sich weder um dich, noch um die Kinder... er sorgt sich nur um SICH.


Genau darum geht es ihm, wenn er sonst nichts weiß: Aber, dass er nicht aus dem Haus will, das weiß er.

Übrigens: Kein Gedanke daran, wo du dann mit euren Kindern bist. Soviel zu ausschließlich Depression ....

25.04.2017 12:33 • x 1 #64


E
Wisst ihr, von außen betrachtet würde ich mir genau die gleichen Ratschläge geben. Raus mit ihm und einfach ignorieren. Aber ich schaffe das einfach nicht.
Ich will ihn nicht verlieren. Ich weiß genau was ich an ihm habe bzw. hatte. Aber ich weiß auch das es ihn so nicht mehr gibt.
Er straft mich völlig ab. Er zeigt mir kein Stück das auch er noch an der Ehe festhalten möchte.
Ich habe ihn heute einige Male angerufen weil ich misstrauisch war. Klar ist er davon genervt. Nun will er auf der Couch schlafen. Zumindest heute Nacht. Anstatt es zu akzeptieren, bin ich diejenige die bettelnd fragt ob er sich das nicht nochmal überlegen kann. Ich laufe ihm hinterher und lächze nach jeder Art der Anerkennung. Dass das Problem in mir ruht, ist mir hier ebenfalls bewusst. Aber ich komme aus diesem Muster nicht raus. Ich habe mal eine Paychotherpie gemacht und viele Tips bekommen, kein einziger der mir sonst geholfen hat hilft.
Ständig frage ich mich und dann auch ihn ob sie sich nochmal gemeldet hat. Ein nein wird direkt durch mich in Frage gestellt.
Ich weiß nicht ob eine Frau wie ich, nicht tatsächlich in solch eine Handlung treiben kann?
Und warum ziehe ich mir diesen Schuh jetzt wieder an?
Mein Selbstwert hat Minusgrade, dabei weiß ich ganz genau wer und was ich bin. Warum kann ein anderer Mensch mich derart erniedrigen das ich winselnd auf dem Boden liege, anstatt leck mich zu sagen? Wo bin ich hin?


Ich mache mir auch ständig Gedanken wie all das nach außen wirkt. Ich schäme mich für all das was passiert ist und habe Angst das mit dem Finger auf mich und die Kinder gezeigt wird. Ich hab so Angst vor der Zukunft. Mir schnürt sich alles zu

25.04.2017 12:50 • #65


Z
Je kleiner du dich machst, desto weniger bemüht er sich!
Er ist sich deiner sicher, er weiß wahrscheinlich auch von deinen Ängsten.
Aber du bist einfach in einer Ausnahmesitustion!
Du willst ihn nicht vor die Tür setzen, weil du Angst hast, ihn zu verlieren? Warum denkst du, wirst du ihn dann verlieren?
Glaubst du nicht, dass das nicht eher passiert, wenn du dich so klein machst?

25.04.2017 13:04 • x 3 #66


Story2015
Liebe Ente,

ich verstehe, dass du ihn nicht verlieren willst, ich verstehe auch, dass du nicht möchtest, dass er Zeit mit der AF verbringt... und dass du ihn mit (Kontroll-)Anrufen regelrecht nervst verstehe ich auch... hab ich auch alles genau so gemacht... aber: es bringt nix... er hört dich momentan nicht, er nimmt dich nicht wahr, er stellt dich - einem alten Möbelstück gleich - in eine Ecke und benutzt dich, wenn ER es möchte. ..

ABER: daran gehst du zugrunde, während er sich daran aufrichtet... und dich sehr wahrscheinlich noch mehr verachtet für dein duckmäuseriges Verhalten! Wie es in dir aussieht, wissen wir alle hier, wir haben es erlebt und aus unseren rückblickenden Erfahrungen haben wir die Lehre gezogen, dass wir das (vor allem unser) Leid erheblich abkürzen hätten können, wenn wir beizeiten dem Herren die Tür gewiesen hätten... ich weiß, sehr viele hätten. Ich jedenfalls bin sehr davon überzeugt, dass ich meinen eigenen seelischen Schmerz deutlich eher in den Griff bekommen hätte, wenn ich den Rausschmiss um einige Monate vorverlegt hätte.

Das Leben wird nun mal vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden...und mit Stand heute können wir deine Denke total nachvollziehen, wissen aber auch, dass sie total verquer ist. Manchmal muss man Dinge (Menschen) einfach loslassen, damit sie zu einem zurück kommen... dann tun sie es nämlich freiwillig und offenen Herzens. So steht ein Neuanfang unter einem deutlich besseren Stern, als wenn du jetzt sooo an ihm rumzerrst... das nervt ihn momentan nämlich nur noch.

25.04.2017 13:10 • x 4 #67


E
Ja. Das stimmt ich merke wie ich ihn durch mein Verhalten regelrecht vertreibe. Je mehr ich klammer, umso mehr will er weg.
Ich habe leider auch das Gefühl das er wieder Kontakt zu ihr hat. Er sagt nein, aber sein Verhalten jetzt war immer wiederkehrend in der Zeit der Affäre. Auch die Art wie er antwortet.
Vorhin hat er sich entschuldigt. Das ist er so ist wie er gerade ist. Er erkennt das was mit ihm nicht stimmt. Er ist auch mir fremd und ganz gewiss nicht der Mann in den ich mich mal verliebt habe.

25.04.2017 14:34 • #68


S
Hallo Ente,

hier sind wirklich viele, die ähnliches wie du durchgemacht haben, auch ich. Allerdings nicht anderthalb Jahre lang. Irgendwann kommt der Punkt an dem dir klar wird, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als die anders zu positionieren.

Ich hab hier viel geschrieben und auch viele Ratschläge bekommen, meinen Ex vor die Tür zu setzen. Aber wirklich gewirkt hat damals bei mir eine Bemerkung, die der GF an meinem Arbeitsplatz gemacht hat. Dem hatte ich irgendwann gesagt, was ist, weil ich in einer Position mit viel Verantwortung nicht mehr richtig funktioniert habe. Ich konnte tagelang nicht mehr denken, nichts tun, bin einfach nur am Schreibtisch gehockt. Lücken der relativen Klarheit und Funktionsfähigkeit hab ich dann genutzt, um wenigstens immer das abzuarbeiten, was unumgänglich war.

War bei uns an den Postfächern, da hat er sich erkundigt, wie es mir geht und der Stand mit meinem Ex ist und hat zu mir gesagt: Ab jetzt keine Ohrfeigen mehr. Damit hat er gemeint, ich muss Grenzen ziehen, ich darf meinen Ex nicht einfach machen lassen und abwarten. Ich soll mich symbolisch nicht mehr so positionieren, dass ich auf die Ohrfeigen sogar noch warte und einfach diese emotionalen Ohrfeigen entgegen nehme aus Angst irgendwas falsch zu machen.

Der Gedanke, was sagt das Umfeld. Ich hab mich auch geschämt dafür, dass mein Ex-Mann mich betrogen und eine Affäre hatte. Fast zwei Monate habe ich mit niemanden darüber geredet, nach ein paar Wochen wusste eine Freundin Bescheid. Schrecklich war es, als ich mit meiner Familie (Mama, Bruder, Schwester) reden wollte für mich. Aber: Die Erleichterung hinterher, war viel viel größer und viel wichtiger für mich. Ab da hatte ich Unterstützer, Tröster, Ratgeber.

Dein Blick geht viel zu sehr in alle anderen Richtungen. Zu deinem Mann, zu deiner Familie, zum Umfeld. Damit verlierst du dich noch weiter. Vermutlich hast auch du dich verändert, besonders über die beiden letzten krisenhaften Jahre. Du versteckst dich, du traust dich nicht Probleme anzusprechen oder anzugehen, du weichst jeglichem potentiellen Konflikt mit ihm aus.

Ich hab dieses Hin- und Her ein knappes halbes Jahr ausgehalten und ich fand, das war schon Selbstzerfleischung genug. Wie du das über diese lange Dauer aushältst, ist mir ein Rätsel.

Du solltest dich positionieren, verständnisvoll deinem Mann gegenüber, aber mit deutlichen Grenzen und Konsequenz. Damit würdest du dir, deinen Kindern und auch deinem Mann helfen.

25.04.2017 16:07 • x 3 #69


E
Ich habe im Sinn heute Abend zum Haus seiner neuen zu fahren um zu gucken ob er dort ist. Mich beschleicht ein ganz komisches Gefühl und meistens hatte ich Recht damit. Sollte er dort stehen würde ich ihm eine Tasche packen und kommentarlos aufs Auto stellen.

Ich hab nur Angst wieder mit der Wahrheit bzw seiner Lüge konfrontiert zu werden

Oder ist es falsch gucken zu fahren?

25.04.2017 17:25 • #70


S
Im Prinzip finde ich es blöde hinterherzuschnüffeln. Aber in deinem Fall ist das vielleicht eine gute Idee.

Erstens, weil er ja nicht redet und zweitens, weil du für dich Klarheit brauchst. Vermutlich kommst du erst dann ins Handeln, wenn du die Realität besser siehst und dazu kann gehören, dich zu vergewissern, ob dein Bauchgefühl stimmt, dass da doch wieder Kontakt ist. Vielleicht kannst du dann konsequent sein.

Mal abwarten, welche Meinungen hier noch kommen. Aber im Endeffekt musst und wirst du so handeln, wie du es für richtig hältst. Entscheidungen für dich treffen, die für dich richtig sind und die dann auch umsetzen.

25.04.2017 18:11 • x 2 #71


A
Zitat von Ente:
Sollte er dort stehen würde ich ihm eine Tasche packen und kommentarlos aufs Auto stellen.

Oder ist es falsch gucken zu fahren?

Wenn du im Anschluss die nötige Konsequenz aufbringen kannst ist es wohl richtig so, damit dieses Spiel ein Ende finden kann.

25.04.2017 18:27 • x 2 #72


Z
Hmmmm, also ich habe nach dem Auffliegen auch kontrolliert!
Kann das auch verstehen, dass du da für dich Gewissheit haben willst.
Habe da allerdings jetzt das Gefühl, dass es mir mehr geschadet hat. Nicht wegen neuen Erkenntnissen, sondern wegen meinem Selbstbild: Sich selbst als Schnüfflerin zu sehen und zu erleben... Nicht schön!
Aber in der Situation agiert man einfach nicht rational, man handelt aus Hilflosigkeit, Unsicherheit...
Wenn es für dich wichtig ist, um Konsequenzen zu ziehen, dann verstehe ich dein Vorhaben!
Glaubst du, er zieht von dannen, wenn er die gepackte Tasche sieht?

25.04.2017 18:58 • #73


E
So. Da bin ich wieder. Ohne neue Entdeckungen.
Heute Abend schlafe ich alleine in unserem Bett. Und ich finde es doof. Ich habe das Gefühl das er immer mehr Richtung Trennung geht.
Heute habe ich erfahren das er ihr damals sagte das er immer auf der Couch schläft, hat er sogar seiner Mutter erzählt. Und jetzt rede ich mir ein das er das jetzt nur macht um zu zeigen das er da nicht gelogen hat.

25.04.2017 21:16 • #74


E
Nach fünf Stunden war die Nacht zu Ende. Dieses Gefühl morgens, wach werden, man denkt man ist in seinem normalen Leben und dann kommt der Hammerschlag von hinten.
Ich zittere am ganzen Körper, mir ist schlecht, ich bin dem Weinen nahe.
Warum?
Ich habe Angst das mein Mann nicht mit mir spricht. Er mir nicht sagt warum er die Dinge gerade so macht wie er sie macht. Das Bett neben mir ist leer. Ich bin leer. Wenn ich meinen Mann verliere, dann habe ich das Gefühl das ich mich ein Stück selbst verliere. Er tat mir immer gut. Er hat mir die Sterne vom Himmel geholt und verdammt: ich gönne es keiner anderen diesen tollen Mann an ihrer Seite zu haben. Erst recht keiner Frau die so dicht bei wohnt

26.04.2017 05:13 • #75


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