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Doppelleben meines Mannes

E
Achso. Und ich dachte immer das wenn ich Angst habe vor Verlust, das ich mir dann den Gegenpart suche der mich auch immer wieder fallen lässt.

Und es stimmt, ich habe das Bild einer heilen Familie und versuche das irgendwie wieder für mich zu erreichen. Meine Eltern haben mir dies damals auch so vorgelebt. Egal was für Probleme sie hatten, sie haben es hinbekommen.
Noch heute. Aber eine Bilderbuchehe haben sie dennoch nie geführt. Ich habe es als Kind oft als anstrengend empfunden wenn sie gestritten haben. Meine Mutter hat oft resigniert. Vielleicht auch ein Muster welches ich mir angeschaut habe?

Morgen bin ich wieder im Büro. Mein Mann alleine daheim weil er später anfängt zu arbeiten. Sicher werden da meine Gedanken kreisen. Sein ganzes Verhalten ist eben jetzt so im Gegensatz zu dem wie er sonst war. Und natürlich hab ich Angst mich darauf zu verlassen das es so bleibt.

Aufgescheuchtes Entlein ja so fühle ich mich oft. Am Sonntag unser Familienauto bei ihr vor der Tür stehen zu sehen war eine Riesen Faust in den Magen wenn ich daran denke, dann kommt das Gefühl gleich wieder.

Wenn ich ehrlich bin, dann finde ich neben dem S noch viel schlimmer das die beiden eine emotionale Verbindung aufgebaut haben. Sie ihn womöglich mehr verstanden hat in der Zeit als ich. Sie mehr für ihn da sein konnte und er sich bei und mit ihr wohler gefühlt hat.

Warum er sie seiner Mutter vorgestellt hat kann er heute selbst kaum noch sagen. Er sagte sogar das er es öfter beenden wollte, dann aber wohl nicht konnte...
Fakt ist, das er sich die ganze Zeit nicht für Sie entschieden hat und ich denke das er sich auch nicht für Sie entscheiden wird. Vielleicht hoffe ich das aber auch nur.

Danke für all eure wünsche das ich einen guten Weg finden soll. Darauf hoffe ich auch. Und vor allem darauf, das ALLE Beteiligten einigermaßen unbeschadet aus dieser Zeit herauskommen.

Gerne würde ich mir wünschen mit 80 mit meinem Mann auf einer Parkbank zu sitzen und über diese Zeit zu reden. Sie mit Abstand betrachten und darüber hinaus zu merken wie sehr wir unsere kostbare Zeit mit den Kindern vertan haben.

Ich hoffe darauf das wir als Familie zu viert zusammen finden. Eine Chance haben wir auf alle Fälle verdient.

03.05.2017 21:01 • x 3 #346


E
Mir graut es so vor dem heutigen Tag eigentlich fühle ich mich gar nicht in der Lage zu arbeiten. Quäle mich hinzufahren. Mein Job in dem ich noch vor ein paar Tagen aufgegangen bin, bereitet mir zur Zeit mehr Kummer als das er mir hilft. Ich fühle mich so schlapp.
Heute Nacht haben mich die Träume wach gehalten. Jedes Mal wenn ich die Augen geschlossen habe, ging es los.

Nie im Leben habe ich weniger Sicherheit gespürt als aktuell. Nie im Leben stand ich auf so wackeligen Beinen und musste dennoch laufen.

Auf dem Weg zur Arbeit muss ich durch ihren Wohnort fahren. Fast an ihrem Haus vorbei. Mir wird schlecht.

Ich möchte einfach das alles wieder gut ist. Das ich aufwache und Verlässlichkeit habe. Halt und Fürsorge. Und das ich das gleiche auch zurück geben kann.

04.05.2017 05:52 • #347


A


Doppelleben meines Mannes

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P
Guten Morgen Ente,

im Grunde erkennst Du gerade eine Deiner Hauptthematiken. Das ist ein sehr schmerzhafter Prozeß.
Du wünscht Dir Sicherheit und Halt im Außen, von Deinem Mann.

Im Grunde gibt es aber diese Art von Sicherheit im Leben nicht wirklich.
Es ist eine Wunschvorstellung, eine Illusion und auch eine Erwartungshaltung.
Die Ent-Täuschung ist da mehr oder weniger vorprogrammiert.

Diesen Halt solltest Du aber möglichst in Dir selber finden.
Solange Du das im Außen suchst, wirst Du nicht das finden, was Du eigentlich suchst.
Allerhöchstens vorübergehend.

Die Verantwortung für das eigene Leben und Wohlbefinden trägt Jeder für sich selber.

04.05.2017 06:49 • x 6 #348


E
Aber fühlt und empfindet nicht jeder ein wenig mehr Sicherheit indem er nicht alleine ist? Eine Familie hat? Und ist es nicht normal das man sich unsicher fühlt wenn sodann diese Familie wegbricht?

Wie lerne ich mir selbst Sicherheit zu geben? Mich auf mich selbst zu verlassen?

Da ich letztes Jahr erst eine Therapie abgeschlossen habe, bin ich für die nächsten zwei Jahre gesperrt solange möchte ich mit der Bearbeitung dieser Thematik aber nicht warten.

04.05.2017 06:53 • #349


K
Zitat:
Meine Mutter hat oft resigniert. Vielleicht auch ein Muster welches ich mir angeschaut habe?


wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann habt ihr nur Jungs, oder? Zumindest dieses Muster kannst Du dann nicht weiter geben (die Jungs werden es vielleicht mal schwerer haben, eine so geduldige Frau wie Mama zu finden, Emanzipation sei Dank)

und ja, ich bin davon überzeugt, dass Beziehungsverhalten in der Kindheit geprägt wird - wie ist denn seine Eltern (Ma) so drauf? Aber eigentlich ist das völlig egal - wichtig ist, dass Du Dich endlich um Dich und Deine Baustellen kümmerst, auf Dich schaust und Dich und Dein Wohlbefinden nicht von ihm und seinen vermeintlichen Defiziten abhängig machst.
Therapie find ich super und auch das bewusste sich abgrenzen zur Zeit.
Irgendwann muss das Leben ja auch mal wieder in ruhigere Bahnen verlaufen und danach sieht es ja bei weitem noch nicht aus bei auch. Und bis 80 willst Du ja hoffentlich nicht warten ...

Leben kann manchmal kürzer sein als man vermutet und es gibt halt nur das eine ....
alles Gute
(ah Dein Nachtrag hat sich überschnitten - tja, keine Therapie (und die letzte scheint ja auch nicht so von Erfolg gekrönt zu sein)
Abstand, auf Dich schauen, Dinge machen, die Dir gut tun, Ruheinseln schaffen und ihn nich mit Fragen löchern ... auch wenn die bisherige Dynamik eures Zusammenlebens natürlich so was nicht von heute auf morgen verspricht.

Pass einfach mal besser auf Dich auf - auch wenn Du es denkst, er (oder irgendein anderer Mensch) ist nicht für Dein Wohlbefinden verantwortlich, das bist nur Du ...

04.05.2017 07:01 • #350


P
Puuh, ich würde Dir da ja gerne weiter helfen. Aber das sprengt doch irgendwie den Rahmen des Machbaren und ich halte da fachliche Beratung und Therapie auch für dringend erforderlich.

Der einzige Weg für Dich führt da meines Erachtens über einen Facharzt, der Dich da entsprechend beraten und auch eine weitere Therapie auf den Weg bringen kann. Hol Dir da bitte mal eine ärztliche Zweitmeinung. Wenn die Diagnose anders ausfällt, bekommst auch entsprechend weitere Behandlung bewilligt.
Magst Du schreiben was für eine Therapie Du gemacht hast ? Und welche Thematik da bearbeitet wurde ? Notfalls auch PN, wenn Du es nicht öffentlich schreiben magst.
Hätte da ev. eine Möglichkeit privat einen Tipp vom Profi einzuholen bei Gelegenheit.

04.05.2017 07:17 • x 2 #351


A
@Ente

Du hast dich jetzt für einen Weg entschieden. Du möchtest der Beziehung noch eine Chance geben. Habe ich das richtig verstanden?

Den Weg kannst du gehen.

ABER: Es wird nicht wieder so wie vor der Affäre sein!
. Niemals!

Mache dir das bewusst! Das ist wichtig!

04.05.2017 07:27 • x 2 #352


G
Zitat von Ente:
Auf dem Weg zur Arbeit muss ich durch ihren Wohnort fahren. Fast an ihrem Haus vorbei. Mir wird schlecht


Ja das ist sehr unangenehm ---- kann mir vorstellen , der Frau geht es genauso wie dir , wenn sie bei euch vorbei fährt .

Ich weiß du magst sowas jetzt nicht lesen , aber dein Mann belügt dich . Er hat dich in der langen Zeit belogen --- und das ziemlich schlecht ---- und er lügt auch jetzt , um das ganze herunter zu spielen .
Insgeheim in deinem Inneren machst du dabei mit , weil du dir so sehr wünscht alles kommt hoffentlich wieder in Ordnung .

Achte auf deine rosarote Brille Scheuklappen .

Ich finde es gut , dass du deinen EM nun mal deutlich auf Abstand hälst und damit eine Grenze aufzeigst . Deine / eure Therapie wird da sicher einiges zutage fördern . Wie lange müsst ihr auf einen Termin da warten ?

Zitat:
Ich möchte einfach das alles wieder gut ist. Das ich aufwache und Verlässlichkeit habe. Halt und Fürsorge. Und das ich das gleiche auch zurück geben kann.


Das wäre schön , nicht wahr . vielleicht einfach 6 Monate in einen Tiefschlaf fallen und wenn man aufwacht ist der schlimmste Schmerz vorbei . Für die oben erwähnten Dinge wirds ne Zeit brauchen .

Drücke dir die virtuellen Daumen , pass auf dich und dein Bauchgefühl auf ----achte weiterhin auf seine Taten und lasse dir nicht deinen Kopf von Worten vernebeln .

Wünsche dir trotzdem einen guten Arbeitstag .

04.05.2017 07:27 • #353


G
Zitat von Ente:
Aber fühlt und empfindet nicht jeder ein wenig mehr Sicherheit indem er nicht alleine ist? Eine Familie hat? Und ist es nicht normal das man sich unsicher fühlt wenn sodann diese Familie wegbricht?


Klar , man stützt sich ja gegenseitig , das gibt auch ein Sicherheitsgefühl . Man spricht ja auch zb davon , der Partner sei für einen der Fels in der Brandung .

Zitat:
Da ich letztes Jahr erst eine Therapie abgeschlossen habe, bin ich für die nächsten zwei Jahre gesperrt solange möchte ich mit der Bearbeitung dieser Thematik aber nicht warten.


Geh nochmal zum Doc deines Vertrauens . Die verordnete Therapie hatte ja eine Diagnose . Wenn die jetzige Diagnose eine andere ist , bekommst du Hilfe .

04.05.2017 07:36 • #354


Vegetari
Zitat von Ente:
Aber fühlt und empfindet nicht jeder ein wenig mehr Sicherheit indem er nicht alleine ist? Eine Familie hat? Und ist es nicht normal das man sich unsicher fühlt wenn sodann diese Familie wegbricht?

Wie lerne ich mir selbst Sicherheit zu geben? Mich auf mich selbst zu verlassen?

Da ich letztes Jahr erst eine Therapie abgeschlossen habe, bin ich für die nächsten zwei Jahre gesperrt solange möchte ich mit der Bearbeitung dieser Thematik aber nicht warten.


Du kannst Dir für paar Sitzungen einen unabhängigen Berater/ Therapeut suchen, um speziell nur dieses Thema zu bearbeiten, was aber selbst bezahlt werden muss. Denn Kassentherapeuten haben ja sehr lange Wartezeiten.

04.05.2017 07:37 • #355


Eswirdbesser
@ ente,

Ein Buchtipp

Das Kind in dir muss Heimat finden

von Stefanie Stahl

04.05.2017 08:41 • #356


Charlotte12
Liebes aufgescheuchte Entlein,

wenn ich deine vielen Gedanken zu deiner Lage lese, denke ich:

Dein Mann ist nicht krank, sondern ein Egoist. Alles, was er tut, macht er, damit es ihm gut geht. Darum ist sein Verhalten auch nie widersprüchlich. Dir erscheint es jedoch so, weil du in seine Handlungen unterschiedliche Absichten hinein interpretierst. Und dich dann wunderst und grübelst.

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, sein Verhalten nicht mehr zu interpretieren. Nimm seine Taten und Worte so, wie sie von ihm getan und gesagt werden. Er ist eben vollkommen anders als du. Du musst ihn nicht verstehen, das kannst du gar nicht. Nur realisieren, dass er so ist, wie er ist.

Das ist Den anderen ernst nehmen - und letztendlich ihn respektieren. Vielleicht hilft dir diese innere Haltung, zu gehen. In ein neues Leben, ohne diese horror Verwicklungen eines Egoshooters.

04.05.2017 08:49 • x 2 #357


Story2015
Boah... 5 Tage unterwegs und schon ist Ente wieder eine Runde durch den Ehe-Teich geschwommen... hätte ich dich liebe Ente nur mal lieber auf den Unstrut-Radweg geschickt... da wäre dir viel erspart und auch Zeit zum Nachdenken geblieben... auf dem Rad so vor dich hin strampelnd.

Auch ich kann deine Ängste und Hoffnungen gut verstehen und auch deine Runden, die du inzwischen mit deinem EM gedreht hast, im Sinne von S., Rauswerfen und am nächsten Tag wieder ins traute Heim lassen und ich gebe zu, das alles habe ich auch so gemacht... in dieser Reihenfolge und sogar mehrfach. ABER: rückblickend gesehen, haben diese Runden auch alles nur verlängert... das Leiden, die herausgezögerten Entscheidungen usw. usf. und (jetzt mutmaße ich mal) da bin ich hier von den Ratgebern sicher nicht die Einzige...und deshalb bestehen hier einige so militant darauf, dass du und dein EM euch erstmal (und damit meinen wir nicht nur Stunden, sondern mehrere Tage oder Wochen) getrennte Wege geht und zur Ruhe kommt, und zwar alle beide.

Dein Mann ist nach wie vor hin und her gerissen zwischen der AF, wo er seine Ruhe hatte... die er aber vielleicht gar nicht liebt, nur deren Nest, in dem er sich ausruhen konnte, und dir... die du natürlich Alltags-Forderungen an ihn stellst und ihm eben keine Ruhe lässt. Zudem möchtest du - und das möglichst gleich - auch noch die 1,5 Jahre Affäre mit ihm aufarbeiten...wozu er noch gar nicht in der Lage ist, denn er muss die AF und das dazugehörige Nest ohne Gequängel ja auch erstmal aus Herz und Hirn verbannen, ehe er sich dir wieder voll und ganz zuwenden kann...und dafür benötigt er ebenso Zeit, wie du...

Deshalb befürchte ich, wird das im gemeinsamen Haus mit Couch-Übernachtungen nix werden, ihr müsstet wirklich erst einmal auseinander gehen (also richtig ABSTAND haben), um - vielleicht - wieder zusammen zu kommen.

04.05.2017 13:28 • x 5 #358


B
Liebe Ente, ich habe exakt die gleiche Story durch wie du. Lass Dich erstmal ganz doll drücken. Was Du im Moment erlebst ist wie ein Trauma. Das Kopfkino ist unertraeglich, aber ich kann dir versichern , es wird besser. Dennoch kann ich Dir nur den einen Rat gebenn: Egal ob Du die Beziehung weiterführen willst oder nicht, im Moment brauchst Du zu der ganzen Sch.. Abstand. Erst dann kannst du die Dinge richtig einschätzen und die richtige Entscheidung für DICH treffen. Ich weiss es ist schwer, jetzt loszulassen und zu vertrauen, aber ich rate Dir dringend , Dir eine Auszeit zu gönnen. Ganz liebe Gruesse. Blumenpeter

04.05.2017 13:41 • x 6 #359


H
Hallo Ente
Die Liebe ist das größte Geschenk für uns Menschen, aber es ist ein Geschenk, was wir behutsam hegen und pflegen müssen
Sehr viele Menschen nehmen es mit der Liebe jedoch leider nicht mehr all zu genau und wählen deshalb nur noch die bequemeren
Wege. Deshalb gibt es die wahre Liebe ja auch nur wirklich noch sehr selten.

Wahre Liebe ist ein fürsorgliches Miteinander, da braucht man keine großen Worte, keine Beteuerungen und auch keine Beweise,
denn wahre Liebe beinhaltet nur wenige Worte, wie: Ich liebe dich und ich bin immer für dich da.

Und Liebe bedeutet nicht, nur die Händchen zu halten, wenn alles in Ordnung ist. Liebe bedeutet, nicht loszulassen, wenn
es wirklich schwierig wird. Hierbei geht es insbesondere um das Miteinander, um Vertrauen, Geborgenheit, um Sicherheit
und viele Dinge mehr. Doch da orientieren sich die meisten unserer Mitmenschen lieber einfach neu, weil man ja eventuell
um die Beziehung kämpfen oder etwas am eigenen Leben ändern müsste.

Angel09 hat völlig recht, denn es wird nie mehr (!) so werden, wie es vorher war. Das Miteinander hat einen Riss bekommen,
das Vertrauen und das Gefühl der Geborgenheit sowie Sicherheit sind längst verloren gegangen. Stelle dir doch nur mal vor,
ihr seid wieder zusammen und er kommt irgendwann später als geplant nach Hause Ich könnte dir schreiben wie du dich
dann fühlen und was du dann natürlich denken wirst

Noch ein paar Worte zum Thema Kinder:

Unsere Kinder sind unser Stolz, denn vor allem unsere Kinder sind es, die unserem Leben einen wirklichen Sinn geben.
Glück ist, sein Kind zu lieben, aber das allergrößte Glück ist jedoch, von seinem Kind geliebt zu werden.

Welche Rolle haben denn die Kinder während der Affäre gespielt? Wir alle unterschätzen glaube, wie sehr die Kinder
unter den Trennungen leiden. Zum einen können wir ja nicht in die kleinen Seelen hineinschauen und zum anderen, sind
die Getrennten ja meistens nur mit sich selbst beschäftigt. Deshalb schreibe ich jetzt mal einen meiner Lieblingssätze
und darüber sollte vielleicht jeder einmal nachdenken.

Das Wichtigste, was ein Vater für seine Kinder tun kann, das ist, ihre Mutter zu lieben (!).

(Also unabhängig davon, ob es der leibliche Vater ist).

VG Holzer

04.05.2017 14:40 • x 5 #360


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