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Doppelleben meines Mannes

E
Ich bin ehrlich gesagt froh wenn ich einen Tag geschafft habe. Richtig planen lässt sich mit solch einem Mann nicht, daher verlasse ich mich nicht drauf das er morgen wieder für die Kinder da sein wird. Da kann ich mich nur auf mich verlassen. Insofern werde ich weitermachen wie bisher. Ich werde einen Alltag für die Kinder und mich gestalten. Ich habe beschlossen im Haus zu bleiben und ich werde mir eine Frist setzen in der ich seine Bemühungen und Fortschritte betrachte. Ich weiß nur nicht welche Frist angemessen ist. Um all das zu verarbeiten benötigen wir sicher ein ganzes Jahr. Wenn nicht sogar mehr. Aber sollte er sich hier in den nächsten acht Wochen nicht deutlich mehr bemühen als sonst, so denke ich, werde ich das Gespräch mit ihm suchen und mich trennen.
Das Problem ist, das ich das jetzt so sehe und morgen wieder anders. Diese innere Zerissenheit ist furchtbar. Ich hab jetzt schon Angst vor dem Hammer der Morgen nach dem aufwachen wieder über mir lauert und darauf wartet mir auf den Kopf zu hauen.

28.04.2017 21:46 • x 1 #136


Kontra
Ente, so eine Frist setzt man sich meistens nicht, um dann alles zu beenden, sondern um Gründe zu finden, es doch wieder nicht beenden zu müssen. Machen wir uns nichts vor: Du willst es gerade nicht beenden. Das ist okay, weil: deine Entscheidung. Aber dann lass das mit den Fristen, die passen eh nicht dazu, was im Leben so alles passiert. Du bist so weit, wenn du so weit bist.

28.04.2017 21:49 • x 3 #137


A


Doppelleben meines Mannes

x 3


Scarlett2016
@Ente

Ich bitte Dich, die Zeilen von @Ajvar hinsichtlich des Post was die Kinder anbelangt und was sie erwartet durchzulesen.

Höre bitte auf, nur an Deinen Mann und an Dich zu denken. Den Schaden, den Eure Kinder hier erleiden müssen, wirst Du und Dein Mann niemals mehr wieder gutmachen können.

28.04.2017 21:57 • #138


A
Zitat von Ente:
Ich werde einen Alltag für die Kinder und mich gestalten.

Ich habe beschlossen im Haus zu bleiben und ich werde mir eine Frist setzen in der ich seine Bemühungen und Fortschritte betrachte.

Aber sollte er sich hier in den nächsten acht Wochen nicht deutlich mehr bemühen als sonst, so denke ich, werde ich das Gespräch mit ihm suchen und mich trennen.
Das ist doch mal ne klare Ansage !
Dieses Hin- und Hergewanke ist angstbedingt, ganz wichtig ist, dass du versuchst Kraft zu tanken, je kraftloser du dich fühlst, je schlimmer sind die Ängste - nehmen Oberhand.

Du kannst jetzt die vorgegebenen 8 Wochen für dich und die Kids nutzen und es euch so schön wie möglich machen, ihn und sein Verhalten nur beobachten - wahrnehmen, bedeutet die Wahrheit zu nehmen, nicht bewerten in gut oder schlecht.
So kann es dir gelingen ihn realistischer einzuschätzen - ohne die dunkle Angstbrille.

28.04.2017 21:58 • x 1 #139


E
Wie kommst du darauf das ich nicht an meine Kinder denke?
Ich schreibe hier nur nicht alles was ich als Mutter tue um für Sie da zu sein. Ich gehe zur Beratung, Arzt, habe mit einem Kinderpsychologen gesprochen und rede mit Ihnen darüber wenn ich das Gefühl habe, das es etwas mit Ihnen zu bereden gibt.
Wir sind größtenteils alleine zuhause sodass wir uns auch in den letzten 1,5 Jahren bereits sehr gut zu dritt eingespielt haben. Wann ich schlussendlich meinen Mann vor die Tür setze muss ich eben nun noch entscheiden und dafür möchte ich mir Zeit einräumen. Das hat nichts damit zu tun das ich nicht an meiner Kinder denke. Aber so wie hier in vielen Beiträgen gelesen, möchte ich für sie ein stetes on/off weitesgehend vermeiden.
Ich versuche zunächst Kraft zu tanken, auf die Beine zu kommen, mich zu sortieren. Ich kümmere mich nicht um meinen Mann. Das kann er schon ganz gut alleine. Daher bin ich eben auch nicht diejenige die ihn in die Klinik bringen will (mit dem hingergedanken das er dann nicht zu IHR fahren kann). Er entscheidet über sich und ich über mich und die Kinder.

28.04.2017 22:04 • #140


Scarlett2016
@Ajvar

ich denke, das ist eine Ansage, die nicht Ernst zu nehmen ist.

In acht Wochen wird sich nichts ändern und acht Wochen sind zuviel, was die Kinder weiterhin miterleben müssen.

Außerdem: weshalb nicht zwei oder vier Wochen? Was ist mit der eigenen Verletztheit? Um was geht es eigentlich? Dass der Mann sich ändert? Nicht zur anderen Frau geht? Dass er in eine Klinik (wo er hingehört) geht? Dass Lug und Betrug aufgebarbeitet wird? Dass Abhängigkeiten gelöst werden? Dass beide Partner mal schauen, welche psychischen Probleme sie haben und aufarbeiten müssen?

Ist die Affäre wirklich beendet?

@Ente

Was sagen Dir denn die Kinderpsychologen?

Sicherlich kümmerst Du Dich um Deine Kinder. Aber nicht ausreichend. Ich bleibe dabei: Du kümmerst Dich um DICH und Deine Gedanken kreisen um Deinen Mann.

Möglicherweise sind Eure Kinder noch nicht auffälllig. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Du das gerade gar nicht sehen könntest...

Alleine, wie Du antwortest, auf welche Post Du wie eingehst, zeigt mir meine Erfahrung, wo Du stehst...wie es Dir geht...

28.04.2017 22:05 • x 2 #141


E
Um was es hier geht? Um meine eigene Geschichte und meine eigenen Entscheidungen. Natürlich bin ich verletzt, ich bin zutiefst in meinem Grundvertrauen gestort und muss erstmal wieder zu mir selbst finden.
Und ich möchte meinem Mann und mir die Möglichkeit geben das ganze zu bewältigen und zu verarbeiten. Ich möchte gerne im Rahmen einer Therapie herausfinden wie es dazu kam und was wir beide dazu beigetragen haben. Dabei geht es mir nicht um schuld sondern darum was wir für die Zukunft anders machen können, wie wir daraus lernen können. Der Betrug ist ein Produkt aus etwas was wir gemeinsam gebacken haben. Und dies soll keine. Entschuldigung sein. Betrug geht für mich gar nicht... aber dieser Mann ist total verändert und ich möchte ihm die Möglichkeit geben wieder zu sich zu finden. Völlig egal ob wir dabei wieder zueinander finden. Er ist der Vater meiner Kinder und ich weiss das er sie liebt. Mehr als alles andere was ihm wichtig ist. Und auch wenn er das in der Vergangenheit nun nicht mehr gezeigt hat, so zeigt mir das Verhalten der Kinder das auch sie sich erinnern wie herzlich er mal war. Er war ein großartiger Papa, mit vielen bunten facetten. Sie haben unheimlich viel von ihm gelernt. Dieser Mensch kann nicht gänzlich verschwunden sein. Vielleicht ist das naiv; aber hoffen darf ich glaube ich noch.

Die Affäre ist seit Samstag beendet und es besteht aktuell auch kein Kontakt. Und: nein ich habe es nicht kontrolliert. Ich dürfte sein Handy nehmen, tue es aber nicht.
Ich bleibe bei mir und schaue was mir gut tut.
Morgen geht es raus in den Garten. Die Blumen wollen gepflegt und der Rasen gemäht werden. Meine Mädels bauen unheimlich gerne Zelte aus Ästen. Die dekorieren wir dann zum ersten Mai mit blumen. Das wird ihr Projekt

Da ich mit dem Handy das Zitieren nicht hinbekomme ist es schwierig auf alle fragen zu antworten. Entschuldige. Welche genau ist noch offen?

Der Psychologe sagt das die Kinder nicht auffällig reagieren und im Rahmen einer normalen Traurigkeit wie ein Kind es zeigt reagieren. Sie zeigen keine Wut, Aggression, ziehen sich nicht zurück, lieben Gesellschaft, Schule klappt und einnässen tun sie auch nicht.
Das einzige was mir als Mama auffällt (und ich beobachte viel und gerne) das sie öfter meine Nähe suchen. Kuscheln, erzählen und wenn Besuch kommt, fragen sie mich oft ob ich bleibe oder auch wie Papa noch gehe. Sie sind sehr auf mich fixiert. Das ist ja aber auch kein Wunder.
Ich habe Ihnen in den letzten 3 Jahren verschiedene Bezugspersonen geschaffen, die jede einzelne sehr individuell ist und den Kindern zur Seite steht. Auf diese Menschen können sie sich sehr gut verlassen und ich mich auch. Das tut Ihnen und mir gut. Wir merken alle drei das wir nie alleine sind.

28.04.2017 22:14 • x 2 #142


Scarlett2016
@Ente

wieviel Therapien willst Du noch machen?

Was Du schreibst, liest sich positiv...toll... - ich wünsche Dir, dass Du Klarheit erhälst. Dass Du den Balken vor Deinen Augen nicht mehr sehen musst.

Ich wünsche Dir Kraft zum Loslassen... Kraft für DICH einzustehen und DEIN LEBEN zu leben.

PS: WAS sagen denn so die Kinderpsychologen?

28.04.2017 22:19 • #143


P
Hallo Ente,

Zitat:
fragen sie mich oft ob ich bleibe oder auch wie Papa noch gehe.


Das sind eindeutig Ängste ! Und ja, das ist kein Wunder unter den Umständen.

Wie mir scheint, fühlen sich die Kinder nicht sicher aufgehoben, sonst wären diese Verlust- Ängste definitiv nicht da.

Fasse es bitte nicht als negative Kritik Deiner Rolle als Mutter auf, sondern als Wink mit dem Zaunpfahl.

Kinder brauchen einfach Sicherheit. Und auch wenn Du Deine Kinder liebst und Dich sicherlich bemühst, die derzeitige Situation über längeren Zeitraum verunsichert Sie, schürt Ängste und vermittelt Ihnen keine verlässliche Sicherheit.

Dein Mann ist Erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
Deine Kinder haben Dich sehr viel nötiger als Er ! Und Sie sind der Situation hilflos ausgeliefert.

Deswegen riskiere bitte nicht, daß Du einen kompletten Zusammenbruch erleidest !

28.04.2017 22:45 • #144


A
Zitat von Scarlett2016:
@Ajvar

ich denke, das ist eine Ansage, die nicht Ernst zu nehmen ist.

In acht Wochen wird sich nichts ändern und acht Wochen sind zuviel, was die Kinder weiterhin miterleben müssen.

Ist die Affäre wirklich beendet?

@Ente

Möglicherweise sind Eure Kinder noch nicht auffälllig. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Du das gerade gar nicht sehen könntest...

@Scarlett2016

sofern wirklich die Zeit genutzt wird ist es möglich, dass der Druck etwas nachläßt und wieder mehr Kraft aufgebaut wird und Kraft kann Ente jetzt mehr als genug gebrauchen.
Angst essen nicht nur Seele auf, sie auszuhalten kostet viel Kraft die dann woanders fehlt.

Welche Auswirkungen diese Erfahrungen auf die Kinder haben wird sich spätestens dann zeigen wenn sie selbst Beziehungen eingehen, unsere Psyche kann sich lange hoch halten - mit einer späteren selbstähnlichen Erfahrung kann alles wieder an die Oberfläche kommen.

Mein Eindruck ist, dass es inzwischen zuviele Baustellen gibt, die stillgelegt sind, es geht nicht voran und der Stillstand tut allen nicht gut.

28.04.2017 22:51 • x 3 #145


E
Euer geschriebenes macht mich so traurig weil es wahr ist. Scheinbar haben sie Verlustängste. Diese aber schon immer, wenn nicht gleich so aufgeprägt. Kann es sein das man diese erbt? Weil ich auch welche habe. Sonst würde ich das hier sicher nicht so machen wie ich das alles mache.
Was wenn ich jetzt den Vater raus schmeiße? Beflügel ich ihren Verlust damit nicht noch? Wenn er dann immer wieder seine Spielchen treibt, sich mal kümmert und mal nicht - ist es da nicht sinnvoller wenn sie ihn zunächst hier 'wissen' anstatt von völliger Ungewissheit?
Insofern er immer wieder diese Flucht ergriffen hat, weinten sie, fragten wann er wieder kommt, ob sie ihn jemals wieder sehen, ob er zum Geburtstag kommt. Sie haben dann tausend quälende fragen die sie zum weinen bringen.

Ich bin verzweifelt. Ich merke auch wie ich wieder am zittern bin weil ich nicht weiß was kommt. Was plant er. Mit wem schreibt er da ständig.

Danke für eure Mühe! Ich schreibe hier ganz viel wenn ich nicht mehr weiter weiß und finde tolle Menschen die mir zuhören und Zeit nehmen.

29.04.2017 07:56 • #146


A
Ich glaube dir @ente, dass du die absolut gut um deine Kinder kümmerst. Und selbst, wenn man mal nicht die Kraft hat, ist man deshalb ja noch keine Mutter, die ihre Kinder vernachlässigt. Du hast ja auch ein bißchen Netzwerk.
Eine Trennung ha t ja auch Auswirkungen auf die Kinder.
Das deine Kinder klammern in Eurer Situation ist völlig klar!
Natürlich kann man auch überlegen, wie lange man die Weiterentwicklung der Beziehung beobachtet. Du hast Dir eine acht Wochen- Frist gesetzt. Das finde ich ein wenig zu lang. Und mir ist nicht klar, was sich bis dahin entwickelt haben soll! Was ist dein Ziel innerhalb der acht Wochen. Was soll er machen, was willst du da machen? Ich denke, wenn du für dich klarer und konkret formulierst, was in der Zeit erreicht werden soll kann st du das auch besser überprüfen.
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass Eure Beziehung sich verändern muss, es wird nicht so sein, wie vorher. Auch wenn ihr Euch gerade an den schönen Dingen festhaltet, wie gut als Team in schlechten Zeiten. Das ist auch toll! Aber vieles muss ja auch anders werden, wenn ihr wirklich zusammenbleiben wollt!
Stelle dich auf einen Prozess von mehreren Jahren ein. Ihr habt so viele Baustellen, dass die eine nach der anderen angegangen werden muss.
Viel Kraft!

29.04.2017 07:59 • x 1 #147


E
Ich glaube gar nicht das es hier auf eine Entwicklung und Weiterführung der Beziehung hinaus läuft. Ich denke das mein Mann sein Parallelleben weiterhin lebt bzw. Zumindest Kontakt zu ihr hat. Das ist für mich keine Basis und ich zittere am ganzen Körper vor Angst das es so ist und er mich wieder hintergeht.

In diesen acht Wochen erhoffe ich mir den ersehnten Termin bei der Eheberatung mit Hilfestellung. In diesen acht Wochen muss er beweisen das er uns will. Das heißt er muss sich bemühen, auf seine Tage verzichten, für die Kinder ein Papa sein der präsent ist, sein Handy mal Handy sein lassen, sich um den Haushalt kümmern. Einfach ein wenig mehr die Dinge in den Blick nehmen die ihm in den letzten Jahren verloren gegangen sind. Und ich schaue in der Zeit auf mich. Was ich von meinem Leben erwarte und ob ich mit dem bisherigen zufrieden bin bzw das negative für mich überhaupt verarbeitet bekomme.

Wie ist denn das bei einem Mann der in diesem Maße fremdgegangen ist? Kann der wieder Zärtlichkeit zu seiner Frau entwickeln nach all dieser Zeit? Ich nehme ihn als so kalt wahr. Dabei bin ich der Meinung das er sich jetzt einfach nur bemühen müsste. Auch für ihn wird es nicht leicht sein die Frau zu vergessen. Er wird ebenso schöne Dinge mit ihr erlebt und jetzt seinen Kummer haben.

Meinen Kindern gegenüber habe ich täglich ein schlechtes Gewissen. Jede Handlung von mir reflektiere ich, ob sie sie als Zurückweisung empfinden könnten. Ich möchte niemals das sie bei mir empfinden das ich sie weniger lieb habe. Das sie sich vernachlässigt fühlen. Davor habe ich Angst.

29.04.2017 08:22 • x 1 #148


A
Das klingt doch nach einem Plan. Mir war nicht klar, dass du es so siehst, dass die Beziehung nicht zwingend weitergeführt werden muss.
Hab nicht so viel Angst um deine Kinder! Du weißt, dass du ihnen gut tust! Kinder sind manchmal überraschend stark! Und Krisen gehören nun mal zum Leben. Gut ist es, wenn Kinder merken, dass man die Probleme auch anpackt und bewältigt- auch wenn es Zeit braucht. Das ist vorbildlich

29.04.2017 08:46 • x 3 #149


P
Zitat:
Scheinbar haben sie Verlustängste. Diese aber schon immer, wenn nicht gleich so aufgeprägt. Kann es sein das man diese erbt? Weil ich auch welche habe.


Hallo Ente,

sicherlich nehmen die Kinder Deine Verlustängste wahr, es überträgt sich sozusagen.

Du kannst Ihnen keine Sicherheit vermitteln, solange Du in diesen Ängsten steckst, die spüren Sie,
mal ganz unabhängig davon was Dein Mann tut oder nicht tut.

Deswegen wäre es nicht nur für Dich wichtig, daß Du irgendwann diesen Kreislauf durchbrichst, sondern auch für Deine Kinder. Erst wenn Du selber wieder stabiler wirst, kannst Du Deinen Kindern auch wieder mehr Sicherheit vermitteln.

29.04.2017 08:56 • x 2 #150


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