Hallo Ires,
da bist du schonmal auf einem guten Weg.Ich habe leider auch soviele Beziehungspleiten erlebt, daß ich mich sehr von menschen zurückgezogen habe.
Wenn du eine Arbeit mit lieben Kollegen hast, dann ist das die halbe Miete.Mit fast 47 muß ich mich beruflich neu bzw. umorientieren, leider heraus aus der Sozialarbeit, der Beruf ist doch zu belastend.
Ich muß mich auch mit meiner Kinderlosigkeit arrangieren.
Ich bin von einem Partner mal betrogen worden, der letzte hatte mich sehr viel Geld durch seine Schulden gekostet u. war mit dem Alk liiert etc. p.p.
Ich glaube, die Rolle der Geliebten ist ein Ausnahmezustand, man weiß, daß es eigentlich unter der Würde ist, dankbar sein zu müssen für jd. Quenchen Zuwendung u. weiß auch, daß man sich trennen sollte.
Gleichzeitig die Panik vor der Funkstille u. dem Verlassenwerden.
Weil dann die aus den wenigen Fragmenten von Begegnung konstruierte Phantasiewelt zusammenbricht.
U. man in eine große Leere gerät.
Man klammert sich an jedes Lebenszeichen von dem Mann.
Wie ich an die letzte Mail von meinem langjährigen guten Freund vor 3 Wochen, dann schickte ich ihm die Abschiedsmail, daß die Lage aussichtslos sei, ich ihn sehr mag, aber den Kontakt abbrechen muß.
Es hatte mir schon das Herz gebrochen.
Wir hatten 9 Jahre Kontakt u. ich hatte erst vor 6 Wochen begriffen, wie wichtig mir dieser Mensch geworden war.
Hätte ich das natürlich früher begriffen, hätte ich vor Jahren die Reißleine gezogen.
Es ist auch hart, wenn man plötzlich erst nach Jahren in einen guten Freund verliebt ist, der verheiratet ist.
Weil einen die Jahre an diesen Menschen binden.
U. trotzdem muß ich loslassen, die offenen Fragen akzeptieren u. die Funkstille.
Jeglicher Aktionismus wäre unter meiner Würde.
Das Schweigen auszuhalten ist das Schwierigste.