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Digitale flaschenpost

B
schon sonderbar, früher packte ich mein tagebuch und schrieb wie blöde;
doch irgendwie reicht es mir nicht mehr. ich will die chance haben, dass wenigstens einer das liest und ich wahrgenommen werde.

doch eigentlich will ich es nur steff sagen. ihm gehören diese worte. doch ich weiss, dass dinge nur noch verfahrener und schmerzhafter werden, für beide.

ich sage ihm dann zuviel; kann nicht zurückhalten mit meiner flut von gefühlen und worten. doch in mir brodelts und sprudelt es. möchte von ihm verstanden werden. doch wie? männer haben ein unterschiedlich strukturiertes gehirn als frauen. eine zusammenkunft von gemeinsamen gedankengängen bedeutet eine bereitschaft von beiden seiten dies zuzulassen. doch er lebt diese bereitschaft nicht. möchte sein ding weiter machen, wie all die monate bisher.

ist doch alles super! steff macht wie und was er will und wenn er mich/uns sehen will, dann kurze w.a. nachricht und alles geritzt. er kommt, wir verbringen eine absolut phantastische zeit. und weg ist er wieder.

ich sehne mich nach ihm. möchte ihn um mich haben. möchte mehr zeit mit ihm verbringen, doch seine arbeitstage sind lange und anschliessend braucht er es, wenn der kopf so richtig freigepustet wird. mit moped eine runde drehen, nit freunden eine runde zocken, mit gästen ein, zwei gläser trinken.

natürlich vermisst er mich. er hat mich lieb. und er fühlt sich geborgen und wohl bei mir. hat noch mit niemanden so über sich und seine gefühle gesprochen und er möchte sein leben nicht ändern. zwei abende hinter einander bei mir sein. nööööö, das hab ich ja noch nie gemacht!

neun monate trafen wir uns. anfänglich war es so eine art affaire. doch dann gemeinsamer urlaub (fantastisch). und bei mir machte es ein kribbeln im bauch, dass man niemals vergisst. und ich wollte mehr als er.
er will, aufgrund seiner vergangenheit, unseren alters, unterschiedlicher herkunft, seiner angst, seinem leben, nicht mehr.

und so ging ich. gestern. nach neun monaten. ich schreibe es nicht ihm. lasse ihn in ruhe. doch ich will schreiben. will es in den äther schicken.

drücke auf senden und dort steckt sie, irgendwo in der matrix, meine digitale flaschenpost.

23.11.2015 13:40 • #1


B
kann nicht schlafen. weine viel und heftig. das weinen um dich tut mir gut, zumindest rede ich mir das ein.
ich sage mir, dass ich dich mit jeder träne ein wenig aus meiner seele wasche. der gestrige w.a. abtausch hat mich immens kraft und energie gekostet.

ich musste mit jemanden reden und da habe ich mit deiner mutter telefoniert. ich sagte ihr, dass es mir leid tut, dass ich dir so weh tu und ich unseren kurzurlaub absage. doch ich erzählte ihr, dass ich immer tiefer und tiefer in das thema 'uns', 'wir', 'gemeinschaft' eintauche und du mir immer wieder erklärst, dass du das nicht möchtest. dass du dein eigenständiges leben mit den kumpels nicht aufgeben möchtest. und du zeigst es mir täglich in deinem verhalten.

sie sagte mir, dass sie mich vollkommen verstehe.
dass du schon tolle frauen mit nach hause gebracht hast und dass du weggelaufen bist, in dem moment, wo die frauen den nächsten schritt mit dir gehen wollten. dass sie als mutter meine handlungen versteht und genauso handeln würde, gilt es doch mich und meinen mini zu schützen.

mini weinte bitterlichst, als er dein geschenk sah. er fragte, ob du da warst und ich sagte, dass ich es im briefkasten fand. mit einer notitz, dass ich es dir geben sollte.

und jetzt schreibst du mir, dass du dich bei mir so gut fallen lassen kannst, weil ich dein verhalten 'relativ' gut meistere. doch zu welchem preis?

jede woche, an deinem freien tag, weine ich, weil du mit deinen kumpels was machst. ich verschiebe und lege termine so, dass ich mir den vormittag frei nehme und du sagst mir am abend davor, dass du bei deinen kumpels schläfst, weil ihr trinken werdet und du dann gerne am nachmittag bei mir/uns für ein paar stunden aufschlägst; abends bist du auf einer fete. und ein teil von mir beschwichtigt auch noch mein herz und sagt: nimm dich nicht so wichtig, brienne. er nimmt sich ja zeit für dich, am nachmittag, für ein paar stunden!

und diese situation habe ich woche für woche. seit juli. ich habe versucht mit dir darüber zu reden, dass ich dich öfter sehen, spüren möchte.
du sagst, dass du nicht willst, dass ich wegen dir unglücklich bin. dass dich das traurig machst. dass du mich lieb hast und mich brauchst. dass ich nicht verschwinden darf.

ich sehne mich so sehr nach deiner zuneigung, dass ich immer wieder schwanke und mich hinterfrage.
dann sagst du gestern am telefon, dass du heute nicht mit mir darüber persönlich reden kannst, da du mit freunden gestern über die frauen philosophiert hast und ihr zuviel getrunken habt, du jetzt am nachmittag schlafen musst. aber morgen, nach arbeit, so um halb zehn nachts könntest du ja vorbeikommen und wir reden., ja?!?

bei uns gibt es einen spruch, der heisst: kannst du am abend saufen, dann kannst am nächsten tag auch arbeiten!
also: kannst du am abend saufen, dann kannst du am nächsten tag auch reden!
ausser du hast was mit deinen kumpels ausgemacht, und das ist dir wichtiger.
so war es ja dann auch gestern!

ich kenne dieses reden, wenn du dann morgen abend kommst. du wirst mich mit schiefem kopf anlächeln, wirst mich in den arm ziehen und du wirst mir sagen, dass du keine beziehung möchtest. ich werde dir antworten, dass auch ich keine beziehung möchte, aber ich mir einfach mehr gemeinsamkeit wünsche. etwas mehr zeit verbingen. auch sich mal zwei abende hinter einander treffen. du wirst sagen, dass ich recht habe, du mir das wirklich nicht geben kannst und es dir so weh tut, mir soviel schmerz zu bereiten. dann wirst du mich noch näher zu dir heranziehen und dann haben wir geredet und gehen über ins tun.

und du hast mir nichts vorgemacht, mir nichts vorgegaukelt und in einer woche haben wir genau das selbe thema.

so, jetzt geht es mir ein wenig besser. bin durch die tränen durchgegangen und mein kopf ist wieder ruhig und gefestigt. ich weiss, wieso ich gehe.
ich will eine beziehung mit dir. ja. nicht im heute, doch im morgen sicherlich. das habe ich dir gesagt. mehrmals. doch du willst es nicht. du kannst es nicht.

an mir ist es nun, dich und deine aussagen zu respektieren, nicht ständig zu hoffen: aber brienne, wenn du geduldig bist, ihm raum und zeit gibst, dann wird er lernen dich zu lieben. er hat dich doch eh lieb. das zählt doch auch was! und er hat ein gutes herz.
ihr habt eine so tolle zeit, wenn er da ist. mini mag ihn abgöttisch!

ja, wir haben eine tolle zeit, wenn er da ist.
er sagt ja selber: wenn ich bei dir bin, dann vergesse ich die zeit. ich fühle mich so wohl und geborgen. doch gehe ich dann heim zu mir, dann zieheich mir meine kumpels rein, damit ich dich aus mir rausbekomme, ich will dich und die gefühle für dich wegachieben. und dann bist du weg. und dann taugt mir mein leben mit den kumpels total.

ich lass dir deine kumpels, will doch nur, dass du ab und an, wenn du bei deinen kumpels warst bei mir vorbeikommst und dann hier schläfst, damit wir ein bisschen mehr zeit haben. mehr zeit, als alle vier, fünf tage für stunden treffen. aber das ist dir schon zuviel.

ich kann nicht mehr weniger geben. ich will mich nicht mit meiner liebe zurückhalten müssen, weil ich sonst angst haben muss, dass sie dir zuviel wird.

26.11.2015 04:39 • #2


A


Digitale flaschenpost

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B
Liebe Brienne,

ich hoffe, es ist dir recht, wenn ein Fremder ein paar Gedanken in dein zartes Seifenblasenuniversum einstreut?

Zitat:
ja, wir haben eine tolle zeit, wenn er da ist.
er sagt ja selber: wenn ich bei dir bin, dann vergesse ich die zeit. ich fühle mich so wohl und geborgen. doch gehe ich dann heim zu mir, dann zieheich mir meine kumpels rein, damit ich dich aus mir rausbekomme, ich will dich und die gefühle für dich wegachieben. und dann bist du weg. und dann taugt mir mein leben mit den kumpels total.


Zitat:
ich lass dir deine kumpels, will doch nur, dass du ab und an, wenn du bei deinen kumpels warst bei mir vorbeikommst und dann hier schläfst, damit wir ein bisschen mehr zeit haben. mehr zeit, als alle vier, fünf tage für stunden treffen. aber das ist dir schon zuviel.


ich will dir meinen Eindruck euerer Liebesgeschichte mitteilen. Das ganze Problem zwischen euch zeigt sich m.E. in diesen beiden Absätzen.
Ihm liegt sehr viel an dir. Er braucht gerade deine warmeherzige Zugewandtheit und gleichzeitig muss er sich immer wieder aus ihr lösen, um sich das Gefühl der Autonomie zu erhalten.
Jeder bindungsängstliche oder bindungsunwillige Mensch macht das auf andere Art und Weise. Er löst es für sich, indem er zu seinen Kumpels geht und dich in diesen Momenten ausblendet.

Du schreibst, dass Du ihm seine Kumpels garnicht nehmen möchtest...sondern nur....Doch genau dieses nur muss er ja umbedingt vermeiden, um sich seine Freiheit zu bewahren. Es geht hier ja nicht um praktische, oranisatorische Fragen, wie die, dass er sich nach einem Kumpelabend auch noch Zeit für dich nehmen könnte.
Es geht nicht um die Zeit. Es geht um den wiederholten Abbruch der Bindung zwischen euch, die ihm eine gewisse Sicherheit verschafft.
Die Kumpelabende sind ja nur ein Symptom von vielen möglichen.
Deinen letzten Absatz könnte man auch so übersetzen:
Ich verstehe ja, dass Du immer wieder Distanz zwischen uns aufbauen musst aber Du könntest dabei ja auch mehr Nähe zulassen.
Und das geht eben nicht- für ihn nicht. Vor allem nicht, solange es ihm emotional nicht möglich ist oder er es einfach nicht will.
Dieses Wandern zwischen den Extremen- Verschmelzung mit dir und Fortgehen, ist die Art, wie es ihm möglich ist Nähe auszuhalten.
Bezogen- unbezogen- bezogen....

Solche (nicht)Bindungs-Strategien sitzen tief und werden sich kaum ändern...
Wenn Du dich jemals wieder auf ihn einlassen solltest, dann sollte daran nicht der Traum gebunden sein, dass diese Wechselbäder aufhören. Du musst entscheiden, ob Du damit leben kannst oder nicht und ich habe den Eindruck, dass diese Entscheidung eigentlich längst gefallen ist.

Es ist schwer, sich von solchen Menschen zu lösen denn einerseits scheint es der einzige Weg um sich vor wiederholten Verletzungen und dem Kontaktabbruch zu schützen. Aber andererseits ist die zeitweilige intensive Nähe echt. In solchen Menschlein schlummert ebenfalls ein tiefer Wunsch nach Nähe, sonst würden sie sich Partner suchen, die ein genau so großes Distanzbedürfnis wie sie selbst haben. Diese tiefe Sehnsucht nach Nähe und Verbundenheit spürt man und verliert sie immer wieder....

Ich für mich frage mich, warum auch ich jetzt zum dritten Mal in meinem Leben eine solche Beziehung führe. Führte. Ich habe wenige Beziehungen gehabt, bin selbst ein zurückhaltender, stiller Mensch. Drei Mal verliebte ich michsehr intensiv und jedes Mal erlebte ich dieses Muster.
Als ich noch jünger war, versuchte ich, die Grenzen meiner Partner zu durchdringen, doch natürlich gelang es mir nicht. Ich machte mir unendlich viele Gedanken über die Unfähigkeit meiner Partner, konstant Nähe zuzulassen.
Heute frage ich mich, was das Ganze mit mir zu tun hat.
Mein Verdacht ist dieser- in Gegenwart eines distanzierten Mannes kann ich emotional sicher sein, dass man mir nicht zu nahe tritt. Und so kann ich mich öffnen, meine Sehnsucht nach Nähe spüren...und an seine, statt an meine eigenen Wände klopfen Öffne doch bitte!.
Das heißt, seine zeitweilige Distanz ermöglicht mir selbst einen gewissen Freiraum- unter dem ich dann doch wieder leide. Aber eigentlich ist es auch mein eigener Wunsch nach einer gewissen Distanz. Und dann wieder die Sehnsucht nach Nähe. Ganz genau wie bei ihm auch und wie bei deinem Liebsten auch.
Einmal versuchte ich es mit einem Mann, der mehr Nähe zulassen konnte...Und ich musste feststellen, dass ich selbst in die Rolle der Distanzierten geriet. Es war mir zu viel und ich zog mich immer wieder zurück.

All das ist wohl kaum ein Trost aber solltest Du dich in diesen Gedanken ein bisschen wieder finden, dann kann die Einsicht helfen, dass man selbst garnicht soooo anders als der Partner ist...

liebe Grüße

26.11.2015 10:52 • x 1 #3


B
ja du darfst, danke. weine gerade ganz viel u kann nicht lesen

26.11.2015 11:53 • #4


B
Ich habe heute Nacht deine Flaschenpost an deinen Liebsten gelesen. Es liest sich wirklich wie eine Flaschenpost unter Wasser...Da ist etwas ganz stilles...dazu passt auch dein Avatar...
Ich selbst bin seit Tagen wie versteinert gewesen...konnte nicht mehr fühlen...Deine Beiträge haben meine Seifenblasen wie mit einer feinen Nadel angetochen Und ich konnte endlich weinen. Ich habe mir die Augen ausgeheult aber es hat mich zur Ruhe finden lassen.
Trotz des Schmerzes ist irgendwo doch alles in Ordnung. Es hat doch einen Sinn, eine Ordnung und ist nicht einfach eine Ungerechtigkeit die einem widerfährt- denke ich. Mich tröstet das etwas.

Ich wünsche dir, dass auch dir das Weinen ein bisschen Ruhe bringt....

26.11.2015 12:57 • x 1 #5


B
ordnung - so immens wichtig. ich sehe auch ordnung - im kontext der sinnhaftigkeit - schon alleine, weil ich ja diesen kontext, diese ordnung fabriziere.

ich als brienne, stecke hinter all meinen handlungen und taten, auch wenn ich liebend gerne dies abstreiten möchte und mitunter auch mache.

ja, ich habe sehr grosse achtung und respekt von der nähe zu einem menschen.
früher war es angst - sie hat sich verwandelt.
in achtsamkeit, aufmerksamkeit, respekt und auch distanziertheit. wenn er bei uns schläft und dann noch mini ins bett krabbelt, weil auch er seine nähe sucht, dann lausche ich ihnen beim schlafen zu. mir wird warms ums herz und ich spüre, was dies für eine besonderheit ist, dass ein mir vor fast einem jahr ein fremder mensch neben mir liegt und mir so vertraut, dass er sich in der nacht neben mich legt und tief und fest schläft. für mich ist das nicht selbstverständlich!
begegne ich doch einem menschen auf der strasse, rede ich mit ihm höflich und wohl erzogen, doch selbst, wenn ich dieser person einen kaffee ausgebe, überlegt sie sich, ob sie das angebot annehmen soll.

doch hier wurde durch viele treffen und begebenheiten ein vertrauen aufgebaut. und dies ist so kostbar.
und mit nur einer geste, einer handlung, einem satz kann all dies zerstört werden.

irgendwo las ich mal einen philosophischen spruch in der art: harte worte sind wie lange nägel, die in einen eichenstamm eingeschlagen werden. je härter die worte, je länger und tiefer treiben die nägel ins holz.
doch bedenke, dass du, der die worte sprachest, auch die nägel wieder entfernen tust, denn du findest ja den eichenbaum schön und nicht, die nägel, die dort drinnen stecken!

ja ich kenne unsere gemeinsamkeit.
nenne ihn nicht umsonst den lahmen und mich den blinden. und beide wollen wir ein stück auf dem weg der liebe gehen -

28.11.2015 06:51 • #6


B
guten morgen, da bin ich wieder. mit stäuben und hadern. möchte mir schon seit tagen meinen kummer niederschreiben und halte mich zurück. meine gedanken sagen mir immer wieder: 'bringt doch eh nichts'
selbst wenn ich - wieder einmal - hier schreibe, dann ändert sich nichts an meiner situation. im gegenteil:
mir wird nur von mir selbst schriftlich aufgezeigt, dass ich mich imer und immer wieder um mich selber drehe. in meine eigenen - von mir selbst gegrabenen löcher - steige und darin herumtapse.

ich habe es dermassen satt!

ich bin innerlich u klar und mein kopf und mein herz sind zu unterschiedlich.
kennt ihr das lied von bourani: auf anderen wegen. das bin ich. mein herz ist der eine teil, mein kopf der andere. und beide sind sie dermaßen stark, dass ich mich nicht auskenne.

zufällig bin ich über einen beitrag eines users geschrieben, der für mich ziemlich einseitig schreibt, doch eines hat er auf den punkt gebracht: ich, ich, ich.. bei seiner partnerin geht es nur um das ICH. und das nervt.

bei mir geht es such viel um das ICH.

er sagt mir eine woche vor weihnachten, dass wir übers weihnachten sprechen sollten. ich total freudig, meinte daraufhin, ja, hast du dir den nachmittag freigenommen?
er: nee. ich arbeite bis spät nachmittag und dann treff ich mich mit gästen und esse mit denen zu abend.

ic sah ihn an und war paralysiert. ich bins immer noch.
mein bester freund sagt andauernd: das macht man nicht, wenn man sich seit neun monaten mit jemanden trifft.

irgendwie ist es mir egal, ob man sowas macht oder nicht.

ich spüre nur, wie sehr mir das gesagte weh tut, wie sehr es mich lähmt.

wir hatten eine kurze diskussion, dass wir vor wochen diesbezüglich schon gesprochen haben.(ich)
er meinte, er hätte schon im urlaub seiner mutter verwundert mitgeteilt, dass ich ihn nicht einlade.
ich war total verwundert; dass es für mich total klar gewesen sei.
und dann viel ich emotional in mein loch - da spüre ich absolut nichts mehr, nehme nur noch eingeschränkt wahr. ich bat ihn zu gehen. er stand auf, ich gab ihm seine weihnachtsgeschenke und meinte, ich melde mich nach weihnachten bei ihm.
wir haben heftig gestritten, dann uns wieder zusammengekuschelt, doch in mir war es absolut betäubt.
nach einer gefühlten stunde bat ich ihn zu gehen - ich musste ihn fahren, da er einen wildschaden am auto hat - und bei sich angekommen, stieg er aus und da fing ich dann zu weinen an. heftigst.
er merkte, dass ich nicht losfuhr, er kam zurück und tröstete mich.
ich murmelte immer wieder: ich bin so blöd, ich bin so blöd. konnte sonst nichts anderes sagen.
er bat mich, ihn zu kontaktieren, wenn ich zuhause bin. ich sagte nein.

ich fuhr und seit vier tagen haben wir keinen kontakt. funkstille.

in mir wehrt sich alles, diesesmal sogar kopf und herz im einklang, dass ich mich nicht melden werde.
für was? um immer wieder in diesselbe enttäuschung zu kommen?

jeden monat?

ich weiss, dass es an ihm liegt, dass er angst vor nähe hat. wie ich. er versucht sich mir herzmässig zu nähern. ich versuche - vertrauensmässig ihm ne chance zu geben.

doch mich haut es immer wieder dermaßen auf die fre..e, dass ich ein paar tage wie unter trance bin.
mir tun meine gefühle so fest weh, dass ich mir wünschte, keine gefühle zu haben.
ich weiss noch, dass ich als kleines kind dastand, und mir dachte, dass mich die gefühle zerbrechen.
sie sind einfach zuviel für mich.

und er kann damit nur sehr schwer umgehen. mit meinem heftigen weinen. meinem schmerz, den er dann sieht. er fällt dann in seine angst: ich möchte keinem menschen so sehr weh tun (auch ihm selbst nicht) und dann zieht er sich zurück. das macht er auch bei sich selbst. wenn er zuviel fühlen anfängt, dann lenkt er sich ab. mit oberflächlichkeiten. computerspiele, pokern etc....

wisst ihr, beide baustellen so klar zu erkennen schreckt mich so sehr ab. wir sind doch zwei absolute vollpfosten. er sowieso zu jung für mich, ich sowieso zu alt für ihn. gesellschaftlich sowieso an der grenze des akzeptablen. wieso soll ich ich dann einsatz zeigen wollen. an mir arbeiten.

das thema ICH - kommt zutage. ich soll an mir arbeiten und er? er arbeitet nicht an sich!

ich denke, das ist der unterschied an diesem ICH. das eine ICH geht konstruktiv mit sich um:
schaut sich selbst an. hinterfrägt sich und erkennt eigene schwächen. lernt sich selbst zu akzeptieren und zu schätzen. sich selbst zu vergeben und sich lieb zu haben.

das andere ICH ist mehr das ego: da geht es darum zu zeigen: ich hab recht. ich will das. ich brauch das. ich mach das. allein. ohne miteinander reden. ohne miteinander auszutauschen und dem anderen zu zeigen, wie sehr man angst hat. angst vor den eigenen gefühlen, den gefühlen des anderen.
verunsichert zu sein, ob der andere überhaupt seine gefühle ehrlich wahrnimmt und zu sich selbt und zu einem überhaupt ehrlich ist.

woher weiss ich denn, dass er mich wirklich lieb hat.
es geht nicht in meinem kopf hinein, dass es einen menschliches verhalten gibt, dass s.ualität lebt, gemeinsam immer wieder wegfährt, dass man sich zwei bis dreimal wöchentlich trifft und das über neun monate, dass mann dann nicht davon ausgeht, dass man weihnachten zusammen verbringt.
dann sagt doch das unbewusste demjenigen, dass diese frau es einfach nicht wert ist, weihnachten mit ihr zu verbingen. sonst macht doch auch mann alles möglich um mit der frau zu feiern?
belügt er sich nicht? belüge ich mich, indem ich mehr sehe, als da überhaupt ist?

21.12.2015 06:49 • #7




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