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Digital vs Analog

Magic-Rick
Hm also ich wurde in den 80ern geboren....aber vermisse ich etwas von früher, allein auf dieses Thema bezogen? Klar, das Internet erlebte ich erst irgendwann in den 90ern. Anfangs hatten wir auch erst nur einen PC. Sprich, man konnte sich nicht mit einem Laptop überall hinbewegen. Das Telefon hatte noch eine Schnur und ja, sogar die Wählscheibe am Telefon kenne ich noch. Würde jetzt aber nicht sagen, dass ich davon irgendwas vermisse. Ich muss aber dennoch dazu sagen, dass man damals sein Hirn eben nicht so überreizen konnte wie heute durch die digitale Welt. War einem langweilig, musste man sich eben irgendwie beschäftigen, oder die Langeweile ertragen. Heute greift man beim ersten Zeichen von Langerweile zum Smartphone und hat Youtube, WhatsApp, die ganzen sozialen Medien eben zur Hand. Ich denke schon, dass sich diese Dauerstimulation des Hirns eben auch negativ auswirkt.

Trotz analoger Geburt nutze ich aber Smartphone, Laptop und eben das Internet. Filme/Serien werden gestreamt, selten noch TV geschaut. Kommt aber noch vor! Ein bisschen habe ich es noch in mir, dass am Wochenende mal ein guter 20.15 Uhr Film läuft. Das Smartphone dient oft auch als Navi, denn das integrierte Navi im Auto werde ich nicht für 300 Euro aktualisieren lassen (es funktioniert gar nicht mehr wegen fehlendem Update). Da wäre ich auch schon beim nächsten Punkt: Ich finde, Navigationssysteme sind eine gute Sache! Ich weiß noch, wie meine Eltern früher dann mit Landkarten gefahren sind, sich doch immer wieder mal verfahren haben und kurz anhalten mussten, um eben wieder auf die Karte zu schauen.

Ich streame also gerne Filme und Serien, surfe gerne im Internet (wäre jetzt sonst nicht hier), ziehe Navis Landkarten und Straßenschildern vor, bin gerne auf Youtube (ob Smartphone oder Laptop) und nutze generell das Smartphone. Was Social Media betrifft, nutze ich WhatsApp, schaue gelegentlich in Facebook rein und nutze auch Instagram ein wenig. Ich poste aber nicht jede Kleinigkeit, im Gegenteil. Ich mache selten Fotos. Fahre ich mal in den Urlaub oder sonst wo hin, kann ich später davon nur erzählen. Bilder habe ich oft keine oder nur wenige. Snapchat habe ich nur wegen meinem Neffen und meine Nichte, damit ich etwas Kontakt mit ihnen habe (bin 2013 weggezogen und sehe die Familie sehr wenig). Bei Tiktok hörte es bei mir dann schon auf. Es geht also irgendwo auch schon damit los, dass mir manches zu viel wird und ich mich mir neuen Sachen so langsam auch schwer tu. Mich reizt es gar nicht, einen Tablet zu haben oder eine Smartwatch. Ich habe einen Fitnesstracker, aber auch nur, damit ich im Fitnessstudio einen Überblick darüber habe, wie lange ich schon Sport treibe, wann meine 1 oder 2 Minuten-Pausen vorbei sind um weiter zu machen usw.

Ich nutze Bluetooth um meine Kopfhörer mit dem Smartphone zu verbinden, oder eben mit dem Auto, damit ich ggf. beim Fahren telefonieren kann und eben eine Playlist zur Verfügung habe. Zwar telefoniere ich kaum während dem Fahren, aber manchmal möchte ich je nach Situation währenddessen erreichbar sein. Auf der anderen Seite ist mein Smartphone ansonsten aber auch fast dauerlautlos und auch ohne Vibration. Wenn ich keinen Anruf erwarte, nutze ich das Smartphone eher um andere erreichen zu können, als dafür, erreichbar zu sein. Auch wenn ich Instagram habe, ziehe ich mich auch immer wieder mal davon etwas zurück. Zu einem eben wegen der genannten Dauerstimulation des Hirns, zum anderen weil die sozialen Medien eben nicht der Realität entsprechen und man dadurch eben ein verzerrtes Bild der Realität erhält. Wenn ich wo mal keinen Empfang habe, stört es mich nicht groß. Es sei denn, ich benötige gerade Google Maps oder benötige generell im Moment eben das Smartphone. Ansonsten genieße sich auch gerne mal die Ruhe. Vor allem beim Motorrad fahren. Denn dann fahre ich wirklich einfach nur und kann mich gar nicht auf was anderes konzentrieren. Ich fahre dann auch immer in die Natur hinaus, suche die kurvigen Landstraßen und lande in der Pampa. Da ist meistens eh nichts mit Empfang.

Falls das hier auch noch dazu gehört: Ich mag es nicht, dass in Fahrzeugen alles immer digitaler wird! Smartphone mit dem Auto für die Freisprecheinrichtung koppeln okay. Aber ich brauche keine Apps im Auto. Mein Auto hat sowas auch nicht. Zudem bevorzuge ich eine analoge Anzeige für Tank, Drehzahl und Geschwindigkeit. Leider wird das auch alles immer mehr digital. Wenn ich am Cockpit dann quasi nur noch so ein Tablet habe, gefällt mir das einfach nicht. Bei meinem Auto ist das zum Glück noch analog und bei meinem Motorrad auch.

Kurz gesagt also: Bis zu einem gewissen Punkt finde ich den Fortschritt echt gut! So langsam empfinde ich aber das, was jetzt so nach und nach kommt, tendenziell eher als unnötig und da denke ich mir Oh man was soll denn noch alles kommen?.

15.06.2023 08:00 • #46


D
Es mag am Alter liegen, aber womöglich doch an der Digitalisierung?
Die Youngsters entpuppen sich (für mich) immer mehr als völlig weltfremde Wesen.

Beziehungen, die wahrhaftig online angeleiert und sogar geführt werden?
Dazu eine extreme Dünnhäutigkeit, die jedes kritische Wort als massiven Angriff miss- interpretiert.
Parallel dazu analog eine enormen Erwartungshaltung mit einer Sensorik, die wiederum im Real Life angesiedelt ist: Was bedeutet ein Stirnkuss, was bedeutet ein Greifen nach der Hand?

Dazu dieses online Dating.
Eine Dauer-Werbesendung mit fake Bildern und fake Infos.
Wird dieser Unsinn wahrhaftig ernst genommen?

Mir ist durchaus klar, dass wir gerade einen Sprung in ein neues Zeitalter vollbringen.
Aber ist es ein Zeichen von oldschool (oder gar ein Verweigern der neuen Realitäten), wenn ich das mit großer Besorgnis betrachte?

08.07.2024 00:37 • x 2 #47




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