Leider kenne ich diese Phasen allzu gut. Meine Trennung ist jetzt ein halbes Jahr her. Als die Trennung ausgesprochen wurde, war ich zuerst erlöst, da er sich schon seit Monaten davor wie die Axt im Wald benommen hat. Anfänglich hielt ich es noch für eine Kurzschlussreaktion, immerhin waren wir 9 Jahre zusammen und das kann man doch nicht einfach so wegwerfen. Aber da irrte ich mich.
Was dann folgte: blinder Aktionismus, umräumen, aufräumen, ausmisten...dann, nach einiger Zeit, wurde mir erst bewusst, das die Trennung endgültig ist.
Die erste Zeit, und das ging bestimmt über 2 Monate, litt ich unter massiven Schlafstörungen, ich musste mich sogar krank schreiben lassen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Einschlafen ging meistens, wurde dann aber mitten in der Nacht wach, und das Gedankenkarussell ging los, ich steigerte mich so rein, dass ich wirklich nicht mehr schlafen konnte. Und das macht einen mit der Zeit wahnsinning. Zudem verging keine Nacht, in der ich nicht davon träumte, wieder mit ihm zusammen zu kommen. Es ist wirklich unglaublich, wie das Unterbewusstsein arbeitet.
Was ich aber nach einem halben Jahr sagen kann, es wurde besser, mittlerweilen habe ich wieder einen einigermaßen erholsamen Schlaf, die Träume reduzieren sich, und ich habe mir angewöhnt, auch wenns mitten in der Nacht ist, aufzustehen - und wenn ich nur vorm Rechner sitze, im Forum lese und eine Zig. rauche.
Was mir geholfen hat, ist wirklich ein kompletter Kontaktabbruch, das tut unwahrscheinlich weh, nicht zu wissen was er macht, mit wem er was macht etc, aber es ist, zumindest für mich, die einzige Möglichkeit, meine Ruhe zu finden.
Ich musste sogar den Kontakt zu einer engen, gemeinsamen Freundin reduzieren, weil jedesmal, wenn sie News von ihm hatte, mich das vollkommen aus der Bahn geworfen hat - so auch gestern abend, wo sie mir erzählt hat, was er denn so vor hat - zack! wieder schlecht geschlafen, zu früh aufgewacht, und wieder einen miesen Sonntag vor mir.
Ich frage mich auch, wann das denn wieder besser wird, ich finde es so wahnsinnig schwer, alleine zu sein und gegen die Gedanken an die gemeinsame Zeit kämpfen. Aber im Vergleich zu den ersten 3-4 Monaten wirds wirklich besser, zwar sehr sehr langsam und mit dem einen oder anderen größeren Loch, aber immerhin. Auch die körperlichen Symptome, keine Hunger, diese unangenehmen Gefühl ums Herz, Schwindel...hört irgendwann auf.
Es ist einfach eine bescheidene Zeit, und ich hoffe für uns alle, dass wir dieses Tal bald wieder verlassen können, und auch wir etwas haben, worauf wir uns wieder freuen können und unsere Lebensfreude zurück kommt. Vielleicht müssen wir diese Zeit einfach aushalten, um die schönen Momente wieder zu schätzen lernen. Ich weiß es nicht.
Wünsche euch einen schönen Sonntag!
12.10.2014 09:35 •
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