@Elfie1, ja, die Sorgen sind auch für mich berechtigt. Unsere Kinder und Enkelkinder werden den Preis
dafür bezahlen müssen für die gravierenden - einschließlich Klimaschutz und Infrastruktur - Fehler,
Unterlassungen mit Vorrang für das Kapital, im Sinne der Lobbyisten.
Ich finde die Mentalität erschreckend, wie sich in einer sozialen Marktwirtschaft einige Firmen schamlos,
und selbst für Kapitalisten unanständig, übermäßig die Taschen füllen. Ich füge hinzu, füllen können in
einem - wie sich immer mehr zeigt - System, was das alles ganz legal ermöglicht und begünstigt.
Andere EU-Staaten haben bereits durch geeignete Maßnahmen bessere und richtige Weichen gestellt.
Bei uns kann man durchaus den Eindruck haben, dass unsere Bundesregierung und eine bestimmte
Partei der Gewinnmaximierung, incl. der nicht durch eigene Leistungen erzielten riesigen Übergewinne,
Vorrang einräumt und die Hauptlast für die durch die Pandemie und dem Krieg in der Ukraine entstan-
denen und entstehenden enormen Kosten dem steuerpflichtigen Bürger und mittelständischen und
kleinen Unternehmen aufbürdet.
Damit das ohne große Probleme funktioniert, werden Beruhigungspillen in verschiedenen Formen verteilt.
Die dabei entstandenen und entstehenden Kosten werden - und sollen auch - wieder hauptsächlich von
denen die die Hauptlast tragen, getragen werden. Ja, es gibt auch andere Stimmen, die bislang allerdings
kaum Gehör gefunden haben. Die Lobbyisten leisten offenbar gute Arbeit.
Es ist doch kein Geheimnis wie sich z.B. der Strompreis zusammensetzt und wodurch die Preise immer
mehr und schneller nach oben - eine Automatik - getrieben werden. Das hätte schon längst korrigiert werden
müssen.
Zum größten Preistreiber im Energiesektor und Anfachung der Inflation gehört auch der mit am meisten pro-
fitierende (Steuereinnahmen) Staat und zwar auch ohne Gegenleistung. Eine Korrektur der Steuern auf Energie,
und notwendige Marktregulierungen sind überfällig. Es darf nicht sein, dass der Staat von den überzogenen
Preisen und an der Inflation in dem Ausmaß kräftig durch die wesentlich höheren Steuereinnahmen profitiert.
Meiner Auffassung nach hat es in der Energiepolitik mit der totalen Abhängigkeit von Russland - trotz War-
nungen auch von anderen Staaten - nicht nur Fehler, sondern grobe nicht verantwortbare Entscheidungen
der jeweiligen Regierung gegeben. Die Gewinnmaximierung und mögliche Wettbewerbsvorteile durch billige
Energie mit extremen Abhängigkeiten hatten absolute Priorität. Vorsorge und Weitsicht? Fehlanzeige.
Nun, man ist im Nachhinein immer schlauer. Dennoch hat es eindeutig viele gravierende Fehler und Ver-
säumnisse durch die jeweiligen Regierungen und den Verantwortlichen in der Wirtschaft gegeben, die jetzt
auch für jedermann sichtbar sind. Eine Rezession wird voraussichtlich kommen und es wird notwendig wer-
den vieles neu zu überdenken und zu verändern. Die Vermögen wurden in den letzten Jahrzehnten zuneh-
mend ungleichmäßig verteilt. Das kann insgesamt so nicht bleiben, da dann soziale Unruhen immer wahr-
scheinlicher werden. Kapital in der sozialen Marktwirtschaft bedeutet auch soziale Verpflichtungen. Dieser
Grundsatz wird heute immer weniger beachtet.
Es gibt also viel zu tun und sinnvoll zu ändern bzw. anders zu regeln. Darin liegen auch Chancen. Dazu gehört
auch die Dinge jetzt voranzubringen, die bislang verschlafen, bewusst verzögert oder gar aus parteipolitischen
Gründen geblockt wurden.
31.08.2022 14:23 •
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