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Diese Jugendliebe, die nie verschwunden ist

W
Wunderbar - das gäbe sicher ausreichend Gesprächsstoff (mein absoluter Lieblingsdichter ist übrigens Hölderlin, nicht nur wegen seiner Kunst, sondern auch wegen seiner Liebe, die ihn bis in den Wahnsinn geführt hat; oder Trakl (obwohl der ja nicht in der Romanktikepoche gelebt hat, aber es doch gleichsam ein Aufschrei der untergegangenen Epoche war; selten etwas derartig Schönens gelesen).
Ja, natürlich ließe sich da nett und anständig plaudern - allerdings hast Du ja einen Partner, und mir ist nicht bewusst, ob der so tolerant ist, das hinzunehmen, wenn Du mit einem fremden Mann ausgerechnet über Romantik plauderst!
Nicht, dass Du dann dort landest, wo die TE gelandet ist und in Träumen Dein seelisches Heil finden musst!

Heute 00:11 • x 1 #46


T
@whynot60 och mein Mann ist diesbezüglich recht selbstbewusst, da hätte er kein Problem mit.
(Wir sind beide keine eifersüchtigen Menschen.)
Insofern setz ich mich gerne mit einem Gläschen Wein an den virtuellen Kamin.
Aber hier sollten wir vielleicht nicht das Thema der TE mit noch mehr OT füllen... die Arme hat sich ohnehin nicht mehr zu Wort gemeldet... dabei meinte es ganz sicher niemand böse und es wollte sie auch niemand vertreiben...
Vielleicht liest sie ja noch hier und findet in dem Diskurs doch den ein oder anderen hilfreichen Gedanken für sich.

Heute 00:15 • x 1 #47


A


Diese Jugendliebe, die nie verschwunden ist

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Y
Im Grunde ist es doch ganz einfach:

Besteht ein Leidensdruck, und danach klingt es, hat @thegirlnextdoor einfach recht.

Besteht kein Leidensdruck, und danach klingt es nicht, kann man es als romantische Tagträumerei betrachten.

Und wenn ein Leidensdruck besteht wäre es tatsächlich das Beste im Rahmen der Therapie zu schauen, was denn eigentlich genau hinter dieser Projektion steckt. Stehen die Träume für einen Verlust der Jugend durch die Ängste, ist es ein Versuch Kontrolle über diese zu bekommen, geht es um Trauer, Sehnsucht oder um mehr? Das zu ergründen ist im Grunde hochinteressant.

Heute 00:24 • x 2 #48


W
Zitat von thegirlnextdoor:
Insofern setz ich mich gerne mit einem Gläschen Wein an den virtuellen Kamin.

Also mein Kaminofen ist kein virtueller, sondern ein ganz realer.
Aber gut, Du hast recht - für die TE ist das alles ja uninterssant. Ich habe leider eine fatale Neigung zu Abschweifungen, und selbst in realen Gesprächen komme ich vom Hundersten ins Tausende.
Also beschäftige Dich vielleicht vor den Kamingesprächen auch mal ein wenig mit Minnesang und Sappho.

Und übrigens möchte ich mich, ganz allgemein, da auch nicht irgendwie in Szene setzen oder gar jemandem auf die Nerven gehen - aber zwischen Weihnachen und Neujahr lege ich immer ein Schaffenspause ein, und daher die vermehrten Kommentare.

Heute 00:28 • x 1 #49


PizzaPeperoni
Zitat von whynot60:
Keine Ahnung, was Du unter gesund verstehst.

Wie gesagt, dass die „Träume“, die Realität nicht negativ beeinflussen, wie es hier zb der Fall ist. Hinzufügen würde ich da noch den Leidensdruck der Te, der hier ja schon oft erwähnt wurde und das mögliche Endresultat aus all dem.

Um es mal aus der Perspektive des verdorrten Rationalisten zu sagen: Der Mann aus den Träumen der Te, scheint nicht einmal Interesse an virtuellem Kontakt zu haben, ebenfalls ist nicht einmal bekannt was für eine Person er überhaupt ist, dennoch hat ihre Träumerei Einfluss auf ihr Leben und ich würde sogar behaupten auf ihre Beziehung. Da sehe ich die potentielle Gefahr, dass die Te eventuell früher oder später unglücklich in ihrer Beziehung wird und vielleicht auch in allen anderen, in der Zukunft, dadurch dass in ihrem Kopf wahrscheinlich eine unbewusste Idealisierung stattfindet, die sie zu weit aus der Realität reißt, sollte ihre obsessive Schwärmerei nicht zumindest reduziert, oder ein anderer Weg gefunden werden, diese Erinnerung und diese Gedanken etwas nüchterner in Erinnerung zu behalten. Das würde ich eben schade finden, denn ich denke, sie hat nicht nur in ihren Träumen, sondern auch in der Realität ihr Glück verdient. Zumal diese „Träume“ sie ja auch nicht glücklich machen.

Zitat von whynot60:
ganz abseits dieses Elends der sogenannten Realität

Ich finde die Realität gar nicht so elendig und das sagt jemand, der wirklich sehr oft von Tagträumen begleitet wird.
Am Ende ist die Realität aber für mich nicht verkehrt, egal ob sie schlecht oder gut ist, denn das ist im Endeffekt das, wodurch ich wachsen konnte und immer noch kann. Meinen Optimismus habe ich dadurch dennoch nicht verloren, er kennt aber seine Grenze, wenn meine Logik mir etwas anderes sagt. Ich denke da habe ich einen „gesunden“ Mittelweg für mich gefunden.
Das ist aber meine eigene Realität und ich spreche niemand anderem seine ab.

Zitat von whynot60:
Meinst Du denn, nicht alles wäre Märchenwald?

Hm, auf tieferer und philosophischer Ebene keine schlechte Frage, die ich jetzt nicht direkt verneinen könnte.
Dennoch, auf nicht ganz so tiefer Ebene und nur auf diesen Thread bezogen: einen Unterschied zwischen Träumerei und Realität gibt es für mich schon.
Zitat von whynot60:
Vermutlich, ich unterstelle das mal, ohne Dir nahetreten zu wollen, gehörst Du zu den Rationalisten, die halt in einem reichlich abgedörrten Märchenwald unterwegs sind und nicht einmal die Irrationalität des Rationalen verstehen.

Keine Sorge, du trittst mir nicht zu nah und ich nehme das auch keinesfalls persönlich. Ganz so abgedörrt ist mein persönlicher Märchenwald aber auch nicht. Für mich ist Rationalität nur irrational, wenn sie so weit gelebt wird, dass kein bisschen Naivität für Optimismus übrig bleibt, da mit Logik und Vernunft, Emotionen vorgebeugt werden sollen, die sich als unangenehm herausstellen könnten und das Ganze oft aus der eigenen Irrationalität der erlebten Vergangenheit beruht.

Als Beispiel: wir machen etwas unvernünftiges, aus unserem Gefühl heraus und erleben dadurch etwas negatives. Daraus lernen wir dann, damit uns das nicht nochmal widerfährt und sind beim nächsten Mal rationaler. Also wäre in diesem Fall die Rationalität in gewisser Hinsicht auch irrational, denn am Ende basiert sie auf erlebten Emotionen. Nur als Beispiel.

Aber das finde ich auch in Ordnung, denn grenzenlose Irrationalität, bietet keinen Selbstschutz. Grenzenlose Rationalität, macht auch nicht glücklich, da die Welt ziemlich grau wäre, meiner Meinung nach. Aber über dieses Thema könnte man stundenlang philosophieren, aus unzähligen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.

Und um mein ganzes Gequassel spezifisch auf diesen Thread zu übertragen, finde ich diesen Selbstschutz hier wichtig, da sowieso nichts positives absehbar ist, im Bezug auf den Schwarm der Te. Es wäre meiner Meinung nach also wirklich irre, da bewusst mit dem Gesicht in die Kreissäge zu laufen und zb an seiner Tür zu klingeln, da wie gesagt nicht mal Interesse am Schreiben besteht.
Zitat von whynot60:
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es zu diesem Thema ein aufschlussreiches Buch von Popper und Eccles, also über die Irrationalität des Rationalen.

Kenne ich nicht und habe ich nie gelesen. Aber ich liebe Bücher, also merk ich mir das einfach mal

Heute 03:45 • x 2 #50


W
Zitat von PizzaPeperoni:
Wie gesagt, dass die „Träume“, die Realität nicht negativ beeinflussen, wie es hier zb der Fall ist. Hinzufügen würde ich da noch den Leidensdruck der Te, der hier ja schon oft erwähnt wurde und das mögliche Endresultat aus all dem.

Naja, Träume sollten doch schön sein und die Realität eben entsprechend positiv beeinflussen.
Über die Realität ist man ja mehr oder weniger machtlos, aber die Träume kann man hinfliegen lassen, wo man nur will. Je nach Hintergrund können natürlich auch diese ins Miese fliegen.

Zitat von PizzaPeperoni:
Der Mann aus den Träumen der Te, scheint nicht einmal Interesse an virtuellem Kontakt zu haben, ebenfalls ist nicht einmal bekannt was für eine Person er überhaupt ist, dennoch hat ihre Träumerei Einfluss auf ihr Leben und ich würde sogar behaupten auf ihre Beziehung.

Gut, ich gebe zu, wie massiv die Träume der TE ihr Leben beeinflussen, weiß ich nicht. Aber selbst, wenn dieser Mann von ihr gar nichts weiß, nicht einmal virtuell etwas mit ihr zu tun haben will, sind es doch ihre Träume. Und in denen könnte sie doch einfach auch, beispielsweise, Hand in Hand mit ihm durch einen zaubererfüllten, sternverhangenen Wald gehen - oder was auch immer.
Ich z. B. habe eine sehr innige, also wirklich ausgesprochen nahe Freundin, seit mehr als zehn Jahren, die ich noch nie real gesehen haben (auf Fotos schon natürlich, aber begegnet sind wir uns halt nie) - und das ist der bedeutendste Lebensmensch für mich, ganz unvergleichlich. (Neben einem anderen Menschen noch.)
Und weißt Du, woran das liegt? An den Träumen, die wir teilen, auch wenn nichts davon je in die Realität absinken wird.
Klar kann man da auch wieder sagen: Das ist ja irre, Weltflucht oder sonst etwas. Aber meine Überzeugung ist, und das schon lange und absolut nicht aus irgendwelchen esoterischen Gründen: Seine Welt baut man sich nicht in dieser Welt, sondern in jener, die man selber macht und die einen zuletzt auch ausmacht.
Mag man natürlich wieder für Unsinn halten, aber das entspricht eben meinen Erfahrungen (die ich mir nicht angelesen oder vielleicht bei einem Indientrip zugezogen habe.)

Zitat von PizzaPeperoni:
Kenne ich nicht und habe ich nie gelesen. Aber ich liebe Bücher, also merk ich mir das einfach mal

Ja, wenn Du gerne liest, dann kann ich Dir Popper und Eccles nur empfehlen. Wirklich große Denker, die sich auch nicht in wissenschaftsschwangeren Schwadronierereien verlieren.
Aber sollte Dich das wirklich interessieren, dann empfehle ich Dir noch etwas: Gehirn und Geist - das Wunder des Menschseins. Von John C. Eccles und Daniel N. Robinson. Der eine ein Gehirnforscher (sogar mit einem Nobelpreis ausgezeichnet), der andere ein Psychologe. Und beide, nach meinem Dafürhalten, große und weitsichtige Geister, die meines Erachtens verstanden haben, das alles Materielle nur ein sehr kleiner Teil der Wirklichkeit ist, eigentlich sogar ein recht unbedeutender und kleinwüchsiger.
Von Popper würde ich empfehlen: Objektive Erkenntnis.

(Aber entschuldige, ich bin wieder mal schrecklich ausgeufert - aber dieses Buch ist jedenfalls eine wirkliche Empfehlung.)

Heute 04:21 • #51


DiesDasAnanas
@KleinerPhönix möchtest du nochmal etwas zu den Kommentaren schreiben?

Heute 09:19 • #52


K
Hallo liebe Leute,

ich war die Tage (ungeplant) viel unterwegs, und bin jetzt doch ein wenig erschlagen (und dankbar!).

Ich würde mir aber gern die Zeit nehmen, auf einige Punkte einzugehen, weil hier doch ein paar Dinge missverstanden wurden...

Aber bitte gebt mir ein wenig Zeit dafür

Vor 8 Minuten • x 1 #53




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