Zitat von whynot60: Keine Ahnung, was Du unter gesund verstehst.
Wie gesagt, dass die „Träume“, die Realität nicht negativ beeinflussen, wie es hier zb der Fall ist. Hinzufügen würde ich da noch den Leidensdruck der Te, der hier ja schon oft erwähnt wurde und das mögliche Endresultat aus all dem.
Um es mal aus der Perspektive des verdorrten Rationalisten zu sagen: Der Mann aus den Träumen der Te, scheint nicht einmal Interesse an virtuellem Kontakt zu haben, ebenfalls ist nicht einmal bekannt was für eine Person er überhaupt ist, dennoch hat ihre Träumerei Einfluss auf ihr Leben und ich würde sogar behaupten auf ihre Beziehung. Da sehe ich die potentielle Gefahr, dass die Te eventuell früher oder später unglücklich in ihrer Beziehung wird und vielleicht auch in allen anderen, in der Zukunft, dadurch dass in ihrem Kopf wahrscheinlich eine unbewusste Idealisierung stattfindet, die sie zu weit aus der Realität reißt, sollte ihre obsessive Schwärmerei nicht zumindest reduziert, oder ein anderer Weg gefunden werden, diese Erinnerung und diese Gedanken etwas nüchterner in Erinnerung zu behalten. Das würde ich eben schade finden, denn ich denke, sie hat nicht nur in ihren Träumen, sondern auch in der Realität ihr Glück verdient. Zumal diese „Träume“ sie ja auch nicht glücklich machen.
Zitat von whynot60: ganz abseits dieses Elends der sogenannten Realität
Ich finde die Realität gar nicht so elendig und das sagt jemand, der wirklich sehr oft von Tagträumen begleitet wird.
Am Ende ist die Realität aber für mich nicht verkehrt, egal ob sie schlecht oder gut ist, denn das ist im Endeffekt das, wodurch ich wachsen konnte und immer noch kann. Meinen Optimismus habe ich dadurch dennoch nicht verloren, er kennt aber seine Grenze, wenn meine Logik mir etwas anderes sagt. Ich denke da habe ich einen „gesunden“ Mittelweg für mich gefunden.
Das ist aber meine eigene Realität und ich spreche niemand anderem seine ab.
Zitat von whynot60: Meinst Du denn, nicht alles wäre Märchenwald?
Hm, auf tieferer und philosophischer Ebene keine schlechte Frage, die ich jetzt nicht direkt verneinen könnte.
Dennoch, auf nicht ganz so tiefer Ebene und nur auf diesen Thread bezogen: einen Unterschied zwischen Träumerei und Realität gibt es für mich schon.
Zitat von whynot60: Vermutlich, ich unterstelle das mal, ohne Dir nahetreten zu wollen, gehörst Du zu den Rationalisten, die halt in einem reichlich abgedörrten Märchenwald unterwegs sind und nicht einmal die Irrationalität des Rationalen verstehen.
Keine Sorge, du trittst mir nicht zu nah und ich nehme das auch keinesfalls persönlich. Ganz so abgedörrt ist mein persönlicher Märchenwald aber auch nicht. Für mich ist Rationalität nur irrational, wenn sie so weit gelebt wird, dass kein bisschen Naivität für Optimismus übrig bleibt, da mit Logik und Vernunft, Emotionen vorgebeugt werden sollen, die sich als unangenehm herausstellen könnten und das Ganze oft aus der eigenen Irrationalität der erlebten Vergangenheit beruht.
Als Beispiel: wir machen etwas unvernünftiges, aus unserem Gefühl heraus und erleben dadurch etwas negatives. Daraus lernen wir dann, damit uns das nicht nochmal widerfährt und sind beim nächsten Mal rationaler. Also wäre in diesem Fall die Rationalität in gewisser Hinsicht auch irrational, denn am Ende basiert sie auf erlebten Emotionen. Nur als Beispiel.
Aber das finde ich auch in Ordnung, denn grenzenlose Irrationalität, bietet keinen Selbstschutz. Grenzenlose Rationalität, macht auch nicht glücklich, da die Welt ziemlich grau wäre, meiner Meinung nach. Aber über dieses Thema könnte man stundenlang philosophieren, aus unzähligen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet.
Und um mein ganzes Gequassel spezifisch auf diesen Thread zu übertragen, finde ich diesen Selbstschutz hier wichtig, da sowieso nichts positives absehbar ist, im Bezug auf den Schwarm der Te. Es wäre meiner Meinung nach also wirklich irre, da bewusst mit dem Gesicht in die Kreissäge zu laufen und zb an seiner Tür zu klingeln, da wie gesagt nicht mal Interesse am Schreiben besteht.
Zitat von whynot60: Wenn ich mich recht erinnere, gibt es zu diesem Thema ein aufschlussreiches Buch von Popper und Eccles, also über die Irrationalität des Rationalen.
Kenne ich nicht und habe ich nie gelesen. Aber ich liebe Bücher, also merk ich mir das einfach mal