Hallo engelsflügel,
anscheinend (schon so oft hier diskutiert) sind es gerade diese Art von Männer, auf die viele Frauen abfahren. Die sich eben nicht um die Beziehung bemühen, ziemlich unromantisch egoistisch durch´s Leben wandern, zwar vielleicht wegen ihrer Ellbogen zeitweise erfolgreich sind aber sich um einen Anderen nicht allzu bemühen. Mit dem kann man streiten, der ist nicht langweilig, man kann sich reiben an ihm, da ist was los! Andere sehen in ihm den Prototyp eines (Urzeit)Mannes.
Die andere Seite ist der langweilige Frauenversteher, der zuhören kann, immer wieder Aufmerksamkeiten darbringt (Blumen, kleine Geschenke, Überraschungen), der den Kindern tatsächlich ein Vater ist, sich um die Familie kümmert, Dir freiwillig ab und zu im Haushalt hilft, Dich abends mal zum Essen ausführt und ungemein zärtlich ist.
Der wird schnell belächelt, steht unter dem Pantoffel (und das wird von der Partnerin oft ! ausgenutzt - kritisch wird es, wenn dies ohne Maß und Ziel zum eigenen Vorteil läuft - auch ein Klischee, ist es die da... das ist der Grund, warum sie Freitags nicht kann) und wird unglaublich schnell monoton, langweilig eben.
Beides nutzt sich mit der Zeit ab. Beides hat Vorteile und Nachteile.
Der Langweilige wird oft zu langweilig, ist ja auch kein richtiger [glow=blue,3,300]MANN[/glow] nicht, mit dem man nicht richtig streiten kann, der keinen Weg vorgibt, der mich gewähren läßt und mich in Entscheidungen mitintegriert, der nicht eifert, da er vertraut - da drückt dann die Selbstverwirklichung, das etwas erleben wollen, das sich retten lassen, den [glow=blue,2,300]MANN[/glow] wie er beschrieben wird in heroischen Sagen.
Der Egoistische ist nicht sensibel genug - irgendwann hat man die Schnauze voll von dem harten Typen, der immer seinen eigenen Weg geht, der Geburts- und Valentinstage vergißt, nie etwas für den Erhalt der Beziehung tut, S. fordert, sein Auto mehr liebt als seine Frau, und sie verstößt, wenn sie ein paar Kilo zuviel auf der Waage hat.
Das könnte man jetzt beliebig auskleiden mit Klischees, es gibt genügend Witze zu diesem Thema.
Immer öfter sehnt man sich danach, was man NICHT hat. Man blendet die Vorteile einer laufenden Beziehung aus und sieht den Reiz des Neuen. Man könnte es auch einen Systemwechsel nennen. So wie man alle 4 Jahre zum wählen geht - und nach 3 1/2 Jahren so satt (politikverdrossen) ist, daß man danach wieder anders wählt.
Der Vorteil der heutigen Zeit ist, daß man wählen kann - viel leichter als zu Opa´s Zeiten, wo noch Abhängigkeiten herrschten. Jeder kann zu jeder Zeit sagen: [shadow=red,left,300]Bitte neu mischen..
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Der Nachteil der heutigen Zeit ist, daß es viel zu viele Menschen gibt, die meinen, ihnen läuft die Zeit davon, sie verpassen irgendwas. Die Ziel-los durch die Welt rennen und sich eine Mode nach der Anderen reinziehen, immer auf der Suche nach der Anerkennung durch andere.
Und da gehört Wechsel, Neues, Ausprobieren dazu, das sind die Schlagworte der heutigen Zeit. Das läßt sich auch an den Medien erkennen, die immer perverser Neues suchen (war da irgendeine Dschungelserie? Ich hab davon nichts gesehen).
Magsein, engelsflügel, ich täusche mich, aber irgendwo kann es schon sein, daß Du auch in die Ferne schaust, obwohl vielleicht das Gute so nah ist (auch wenn es eine Fern-Beziehung ist). Manchmal - das will ich niemals ausschließen - ist es aber durchaus notwendig, eine Beziehung zu beenden, da sich ein Kerl (oder eine Frau) zu extrem in eine Richtung entwickelt und u.U. nicht bereit ist, sein Verhalten zu reflektieren (ich will nicht wissen, welche Gattung Mann eher in der Lage ist, zu reflektieren). Gruß, Gerd
ps: Übrigens gibt es mit Sicherheit auch die entsprechenden Frauentypen, das Spiel funktioniert bestimmt bilateral.
22.05.2004 16:46 •
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