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Die Zeit bis man vergisst

Flachzange
Hallo, ich hab da Gedanken die ich jetzt mal loswerden muss.

Je mehr ich hier lese, desto mehr kommen diese Gedanken.

Da gibt es mich, ich analisiere die ganze Beziehung, trauer Monate, und hier gibt's viele gleichgesinnte.
Dann gibt es da unsere Expartner.

Scheinbar gibt es oft einen der 2, der schnell alles vergisst, zumindest hab ich das Gefühl.
Und ich frage mich, wie geht das, wie kann einem so schnell alles egal sein. Wie können die sich so schnell auf was neues einlassen. Oder oder oder...

Täusche ich mich da? Oder gibt es echt Menschen denen Beziehungen etc nichts bedeuten? Verarbeiten die das schneller?
Das ist in meinem Fall schon schlimm für mich, aber wenn da Kinder und sonstiges im Spiel sind, wie kann man das alles aufgeben, ich versteh das nicht..

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd mich zu trennen und bin zufestgefahren im Gedanken: wir arbeiten dran, gemeinsam schaffen wir alles

28.06.2016 09:54 • x 2 #1


G
Na ja, jeder von uns war ja auch schon mal der, der verlassen hat. Und wenn man dann ehrlich mit sich selbst ist, hat man sich früh genug Gedanken darum gemacht, die Gefühle wurden weniger, man konnte und wollte die Beziehung nicht mehr, wollte auch keinen Kontakt mehr mit dem / der Ex, hat sich neu verliebt oder einfach nur das eigene Leben als Single genossen usw. usf.

Das vergisst man immer zu oft, dass man selbst ja auch nicht anders handelt, wenn man geht.

28.06.2016 09:57 • x 5 #2


A


Die Zeit bis man vergisst

x 3


Flachzange
Also meinst du, alles Gedanken der Trauer?

28.06.2016 10:10 • #3


S
Zitat von Flachzange:
Und ich frage mich, wie geht das, wie kann einem so schnell alles egal sein. Wie können die sich so schnell auf was neues einlassen. Oder oder oder...Täusche ich mich da? Oder gibt es echt Menschen denen Beziehungen etc nichts bedeuten? Verarbeiten die das schneller?


Hy Flachzange , genau das habe ich mich bei meinem Ex ,der schon nach 3 Monaten damit abgeschlossen hatte damals auch gefragt...

Ich denke da spielen mehrere Faktoren rein. Bei mir beispielsweise war das Problem das ich gewohntes Umfeld, Freunde, Familie, Vorstellungen der gemeinsamen Zukunft verloren hatte und der guten alten Zeit( die ja aber nicht gut war, sondern nur einfacher, weil man sich noch hatte) nachgetrauert habe und deshalb IHN idealisiert habe.

Er hingegen hatte sein gewohntes Umfeld, seine Arbeit, seine Familie. Für ihn änderte sich nichts ich denke für ihn war es da einfach sinnlos über etwas zu nach zu trauern , weil es nichts gab zum nachtrauern. Er hatte ja in dem Sinne nichts weiter verloren.

Und dann denke ich fließt da noch ein Stück weit die Persönlichkeit, die Art wie die Beziehung gelaufen oder letzten Endes gelaufen ist und das eigene Empathievermögen mit rein.

28.06.2016 10:15 • x 2 #4


Flachzange
Naja er hat dadurch dich verloren..
Das reicht doch schon..

28.06.2016 10:46 • x 2 #5


S
Zitat von Flachzange:
Naja er hat dadurch dich verloren..
Das reicht doch schon..


ja danke,
müsste man meinen, aber für ihn war ich gleichgültig geworden
die liebe ist verrückt

28.06.2016 11:05 • #6


S
Zitat von Flachzange:
Naja er hat dadurch dich verloren..
Das reicht doch schon..


Bei dem der geht? Verloren ist da wohl meistens die falsche Definition.

28.06.2016 11:14 • x 1 #7


Chenoa
Es gibt ja auch diesen wunderbaren Spruch: Einer liebt immer mehr als der andere... und ich glaube, dass das wirklich so ist.

Außerdem kann sich eine Person meistens vorher schon mit der Trennung ausseinander setzen. Oder wie es bei mir im Falle war, gabs halt bereits schon eine neue Freundin. Da braucht man ja nicht mehr trauern.

Mir ist jedoch der Boden unter den Füßen weggerutsch. Und es ist mühsam, sich wieder einen Boden zu bauen... der stabil ist.
Mittlerweile merke ich jedoch auch, wie meine Ex immer wieder wegen irgendetwas ankommt. Und auch trauert. Aber halt nur wenn sie alleine ist. Wenn ihre neue Freundin da ist, gibts doch keinen Grund.

Ich versuche ebenfalls, nicht wirklich zu trauern. Bringt ja alles nichts. Aber es fällt schwer. Weil man seinen Partner idealisiert hat (obwohl man weiß, dass es auch noch andere gute Menschen gibt) und einem die Zukunft + Vergangenheit geraubt wurde. Man hat also nur noch die Gegenwart. Und die kann hart sein. Man muss neue Ziele für die eigene Zukunft finden... oftmals ging man ja doch davon aus, dass man für immer zusammen bleiben würde. Dementsprechend hat man auch keine Ziele und dies führt auch zu einer gewissen Orientierungslosigkeit. Aber halt nur bei dem Partner, dem es den Boden unter den Füßen weggerissen hat.

28.06.2016 11:24 • x 2 #8


P
it takes time, but one day you'll understand all the feelings, you've gone through. ⃛

28.06.2016 11:28 • x 2 #9


S
Zitat von Chenoa:
Es gibt ja auch diesen wunderbaren Spruch: Einer liebt immer mehr als der andere... und ich glaube, dass das wirklich so ist.Außerdem kann sich eine Person meistens vorher schon mit der Trennung ausseinander setzen. Oder wie es bei mir im Falle war, gabs halt bereits schon eine neue Freundin. Da braucht man ja nicht mehr trauern.


genau das ist die formel oder der schlüssel !
wer mehr liebt - muss mehr leiden
wer gegangen ist oder vorher losgelassen hat - konnte diese gefühle sehr langsam, im selbst gewählten tempo verarbeiten und sich an die neue situation gewöhnen (natürlich ohne dies kundzutun)

ich hab für mich erkannt, dass diese trauer vergleichbar ist - mit einem kalten entzug. von heute auf morgen enden viele rituale, vieles das einen beschäftigt und erfreut hat.
es geht meist gar nicht - oder nur sekundär um den menschen, der da ging - sondern um die leere, die wir so aprupt nicht füllen können und die kerbe im ego.
und all diese trauergefühle fokussiert man auf den einen menschen, dabei trauert man um das ganze paket, das das eigene leben aufgewertet hat.
ich hab's für mich schon differenziert und damit dem gegangenen viel von seinem glorienschein genommen.

28.06.2016 11:35 • x 5 #10


Blunda
als ich verlassen habe fiel es mir auch leicht, weil ich schon seit einem halben jahr daran dachte auszuziehen und schon meine wichtigsten dokumente von den gemeinsamen trennte.
man hat da schon einen gewissen abstand zu dem anderen. hab das dann auch knallhart innerhalb von 2 tagen durchgezogen mit dem ausziehen.
das hätte er nie von mir erwartet.

auch wenn mein ex mir mehrmals sagte, er könne ohne mich ja nicht leben und am heulen war......der hatte nach 2 monaten ne neue.
da denk ich mir, so sehr kann er ja dann auch nicht gelitten haben
fragt sich, wie tief da die liebe zu mir wirklich war. ich gehe davon aus, dass er sich auch in einer gewissen art und weise innerlich schon vorbereitet hatte.

is natürlich immer der jeweiligen situation geschuldet und wie jeder indivieduell gestrickt ist
der eine leidet mehr, der andere sagt sich....ok, die/der will mich nicht, dann hat er/sie eben pech gehabt und ich mach weiter.
manche stürzen sich dann in die nächste beziehung, andere bleiben single

28.06.2016 11:37 • #11


I
Die Verlasser haben die Beziehung ja schon viel länger in Frage gestellt. Lange bevor die Verlassenen überhaupt geahnt haben, wohin die Reise gehen wird. Ich glaube aber, dass die, die gehen, sich nicht immer all der Konsequenzen ihres Handelns bewusst sind. Zumal wenn es sich um langjährige Beziehungen handelt und auch Kinder vorhanden sind. Das ist emotional auch für die nicht einfach, die gehen.
Da überwiegt der Wunsch nach Neuem, nach Freiheit, nach Glück, das mit dem alten Partner vermeintlich nicht mehr gelebt werden kann. Es wird viel verdrängt. Doch ich glaube auch die, die verlassen haben, werden früher oder später von den Konsequenzen dieser Entscheidung eingeholt. Auch sie haben etwas verloren. Auch sie sehen die Beziehung rückblickend mit anderen Augen. Auch sie vermissen Familie. Auch sie beginnen irgendwann zu reflektieren.
Doch meist ist es dann eh zu spät. Denn Trennungen bringen halt auch viel Leid, Schmerz und Verletzungen. Das Vertrauen ist nachhaltig gestört. Und selten läuft eine Trennung harmonisch ab, wie hier ja in Massen nachzulesen ist. Der Weg zurück wird dadurch unmöglich. Zum einen, weil der Verlassene vielleicht verzeihen, aber nicht einfach so vergessen kann, und zum anderen, weil der Verlasser eben auch mit alldem klar kommen muss, was passiert ist. Nicht jeder hat die Größe zu seinem Handeln zu stehen. In einer Beziehung nicht und erst recht nicht, wenn sie scheitert.

28.06.2016 11:38 • x 5 #12


Flachzange
Wenn ich das so lese, kommen immer wieder Sätze wie: Der, der verlässt, hat sich da drauf lange vorbereitet.

Das ist grad hart, immerhin hat man ja noch S. und und und..
Andererseits hab ich nette Fotos, 4 Tage vor der Trennung, die zeigen, dass die Trennung nicht unbedingt geplant war..ich bin durcheinander.
Aber eure Antworten helfen mir, Ruhe in den Kopf zu kriegen..
Vielen Dank!

28.06.2016 11:46 • #13


S
@Flachzange

länger ist nicht unbedingt in tagen oder wochen messbar
aber es war auf jeden fall länger als du

28.06.2016 11:49 • x 1 #14


Z
1. Man vergisst die Beziehung nicht. Weder du noch der andere.
2. Es ist ihnen nicht unbedingt 'egal', sondern sie haben sich mit dem Gedanken angefreundet, dass der Partner, den sie verlassen doch nicht der Mensch ist, mit dem sie ihr Leben oder die nächste Zeit/Monate/Jahre.. verbringen möchten. Sei es, weil in der Beziehung etwas nicht mehr ausreichend vorhanden ist, in den eigenen Gefühlen nicht mehr ausreichend vorhanden ist, man von sich selbst das Gefühl hat, dass der Partner einem nicht geben kann, was man will oder man dem Partner nicht geben kann, was er will. Oder weil einem andere Dinge wichtiger geworden sind als der Partner/die Beziehung.
3. Du solltest dich schon mit der Beziehung auseinandersetzen, aber leider neigen andere (auch ich habe das sehr lange!) dazu den Partner und die Beziehung zu idealisieren, anstatt gewisse Dinge mal kritisch zu hinterfragen. Und damit meine ich nicht die Vorwürfe Was hätte ICH tun KÖNNEN, damit der andere nicht geht? Habe ich ihn zu sehr bedrückt, habe ich ihn zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, habe ich zu oft geschrieben oder zu wenig, oder war ich zu oft schlecht gelaunt oder hätte die lila Kuh doch lieber braun sein sollen? Das ist nonsense, sofern man selbst nicht einen groben Fehler begangen hat, der zum Ende der Beziehung geführt hat (Betrug, ...).
4. Und wenn der andere sich auf das Neue einlässt, weißt du selbst als Außenstehender auch nicht, ob er das nur zur Verarbeitung, Ablenkung, Egopush, usw. tut, oder da aufrichtiges Interesse gegenüber dem Neuen besteht. Das geht dich an dieser Stelle aber auch nichts an.
5. Wenn du eine Partnerschaft wirklich verarbeiten willst, musst du dir selbst die Augen öffnen. Es reicht nicht, wenn nur einer die Beziehung will. Man kann den anderen nicht zu seinem Einsatz zwingen und wenn er da von selbst nicht zu gewillt ist, dann muss man AKZEPTIEREN, dass es so ist, denjenigen abhaken und sich mal mit sich selbst auseinandersetzen. Du hast dich selbst vernachlässigt. Wer bist du? Was willst du? Was erwartest du von deinem Partner? Hat er dir das gegeben und gibt er dir das NOCH?

Es geht darum zu lernen loszulassen. Darauf zu vertrauen, dass kommt, was kommen soll und sich Dinge zum Guten entwickeln, sofern du dir selbst die Möglichkeiten dazu einräumst. Du hast jemanden verdient, der die selbe Bereitschaft hat an der Beziehung festzuhalten wie du. Also warum solltest du dich mit weniger zufrieden geben?
Schaue nicht auf den anderen. Schaue auf dich, Ich weiß, das bedeutet viel Kraftaufwand, viele Rückschläge, viele Tränen, viel Trauer, aber ob du es glaubst oder nicht: Es wird der Tag kommen, an dem du erkennen wirst, dass es richtig so war und du deinen Weg unabhängig von all dem findest.

28.06.2016 11:53 • x 8 #15


A


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