Hallo Zusammen!
Ich habe viele eurer Geschichten gelesen und gemerkt, dass ich hier richtig bin um mir einmal alles von der Seele zu schreiben.
Mein Partner hat sich vor knapp 2 Monaten getrennt. Völlig unerwartet.
Wir waren 4 1/2 Jahre zusammen und hatten uns für dieses Jahr vorgenommen in eine eigene Wohnung zu ziehen. Dazu ist zu sagen, dass wir beide noch bei unseren Eltern wohnen. Wir haben uns auf die Suche gemacht und unsere Wohnung auch gefunden. Kurz vor Unterschrift des Vertrages kam der erste Schock für mich. Er sagte zu mir dass er noch nicht bereit ist auszuziehen. Ich selbst habe ihn oft genug gefragt, ob er wirklich ausziehen möchte und immer wieder antwortete er mit Ja. Aus diesem Grund traf mich seine Entscheidung wie ein Schlag. Seine Gründe waren für mich zu 10% verständlich und zu 90% absolut unverständlich. Ich hatte Verständnis dafür, dass er sagte, dass wir etwas für die Beziehung tun müssen, da sich seiner Meinung nach der Alltag eingeschlichen hat und wir uns wie ein altes Ehepaar verhalten. Was nun nicht heißt, dass wir eine unüberwindbare Krise hatten. Wir haben darüber gesprochen und beide beschlossen, dass wir daran arbeiten, dass sozusagen wieder mehr Leben und Schwung in die Beziehung kommt. Ich war auch fest entschlossen etwas dazu beizutragen. Seine, für mich unverständlichen, Gründe waren zum einen, dass er das Gefühl hat dass er bei seinem momentanen Arbeitgeber das Jahr nicht beenden wird. Darauf argumentierte ich nur, dass es immer passieren kann, dass ein Partner arbeitslos wird. Dann müssen eben kleinere Brötchen gebacken werden.
Dieses Wochende war zwar hart für mich und auch mit vielen Tränen verbunden, da ich einfach enttäuscht war, dass dieser Traum fürs erste zerplatzt ist aber wie gesagt, ich war fest entschlossen alles dafür zu tun dass alles wieder gut wird. Auch er wollte es so. In der Woche haben wir noch öfters darüber geredet und nichts machte den Anschein dafür, was mir den Boden unter den Füßen wegriss. Es kam das nächste Wochenende. Samstags waren wir noch shoppen, alles war gut. Er sagte mir dass er mich liebt und möchte, dass alles wieder in Ordnung kommt. Am Sonntag war ich relativ früh wach und habe mir Gedanken gemacht was man unternehmen könnte, da das Wetter auch eher becheiden war. Ich habe ihm meine Vorschläge mitgeteilt und habe erst einige Zeit auf eine Antwort warten müssen. Als dann endlich mein Handy klingelte kam eine kurze Antwort, dass er nichts unternehmen möchte, weil es ihm nicht gut geht. Ich schnappte mir das Telefon und rief ihn an. Weinend am Telefon sagte er mir, dass er nicht glaubt, dass wir das alles schaffen. Ich habe ihm gesagt, dass ich sowas nicht am Telefon sondern persönlich klären möchte. Ich machte mich auf dem Weg zu ihm. Bekam nach kurzer Zeit eine Nachricht, dass er später reden möchte, weil er erst noch etwas anderes klären muss. Sein Vater hat um ein Gespräch gebeten. Zum Verständnis ist hier zu erwähnen, dass seine Eltern und gerade sein Vater immer wieder Druck auf ihn ausgeübt haben, damit er so springt wie sie es gerne hätten. Ich habe eigentlich immer versucht, dass er einfach sein Leben lebt und das tut worauf er Lust hat ohne Rücksicht auf Mama und Papa. Wieder zurück zum Thema... Dieses Gespräch mit seinem Vater dauerte 2 Stunden, die ich vor seiner Tür in meinem Auo verbrachte. Nach diesen besagten 2 Stunden kam er endlich. Wir sind ein paar Schritte gelaufen und das erste was er sagte, war dass er sich seine Gedanken gemacht hat und glaubt bzw. weiß, dass wir das nicht schaffen werden. Daraufhin habe ich ihm die Frage gestellt, ob er mich noch liebt. Er sagte, dass er kaum noc Gefühle hat, nach dem was alles vorgefallen ist. Ich konnte mir das nicht erklären, da ich nicht wüsste was so schlimmes vorgefallen ist, dass er keine Gefühle mehr hat. Zumal er mir 2 Tage vorher noch sagte, dass er mich liebt. Ich fragte ihn dann, ob es das dann mit uns war und er sagte ja. Er hätte nicht die Kraft dafür zu kämpfen und hat den Kampf um die Beziehung aufgegeben. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und ich bin in Tränen ausgebrochen. Mag zwar kitschig klingen aber es hat mir regelrecht das Herz gebrochen. Egal was ich sagte, welche Argumente ich ihm gegeben habe, seine Meinung änderte sich nicht. Ich habe ihn angefleht, mir diese Chance zu geben. Ich habe sie nicht bekommen. Unsere Wege haben sich an diesem Sonntag getrennt. Jedoch habe ich es einfach nicht verstanden und habe ihn nach weiteren und konkreteren Gründen gefragt. Ich bekam Tage lang keine Antwort. Dann schrieb er mir dass er das ganzen beendet hat weil es einfach nicht mehr passte. Danach wieder Funkstille. Mich hat das Ganze so sehr mitgenommen, dass ich mich die Woche darauf erstmal krankschreiben lassen musste, da mir alles so sehr auf den Magen geschlagen ist, dass ich die ersten 2 Tage nichts gegessen habe. Ich habe ihm einen Brief geschrieben den ich zu seinen Sachen gelegt habe, die er nach einer Woche abgeholt hat. Diesen scheint er auch gelesen zu haben, denn 2 Tage später habe ich eine Nachricht von ihm erhalten. Er schrieb, dass er mir seine Gründe genannt hat und sich nichts an seiner Entscheidung ändern wird. Er möchte nicht mehr zwischen den Stühlen stehen und wir hätten uns aus den Augen verloren. Also die besagten Stühle sind seine Mama und ich. Ich muss sagen, dass für mich wirklich eine Welt zusammengebrochen ist. Ich wollte mit diesem Menschein eine Familie gründen. Darüber haben wir auch gesprochen... Kinder... Hochzeit... Und jetzt ist dieser Traum zerplatzt. Er übermittelt mir das Gefühl, dass ich allein die Schuld an dieser Sache trage. Jedem dem ich diese Geschichte erzählt habe, egal ob meine Familie oder gemeinsame Freunde, jeder sagt, dass es nicht seine Entscheidung gewesen sein wird sondern die seiner Mutter. Jeder ist maßlos enttäuscht von ihm und seinem Verhalten. Zwei dieser gemeinsamen Freunde, haben nicht mehr wirklich das Interesse etwas mit ihm zu unternehmen. Jeder sagt, dass ich eigentlich nur froh sein kann, dass es zu dieser Trennung kam, da ich in Zukunft nicht glücklich geworden wäre, da die Mutter immer eine große Rolle spielen wird. Ich weiß, dass alle Recht habe aber es ist für mich einfach so schwer zu verstehen. Ich fühle mich einfach nur noch einsam und habe das Gefühl, dass ich in einem Loche hänge aus dem ich nicht mehr heraus komme. Ich kann nicht begreifen, dass mein Leben nun ohne ihn weiter gehen muss. Ich habe Angst, dass sich mein Traum von einer eigenen Familie nicht erfüllen wird.