Die Trennung kam aus heiterem Himmel

Hallo,
ich möchte gerne meine Geschichte mit Euch teilen und wäre euch über Rückmeldung/Ratschläge etc. sehr dankbar!

Vor ca. 2,5 Jahren hat sich meine Frau nach 14 Jahren Ehe von mir getrennt, erst auf Basis einer Trennung auf Zeit (1 Jahr) und dann für immer. Wir haben 2 Kinder die wir 50/50 betreuen (sie sind Sonntagabend bis Donnerstags bei mir). Aktuell durchlaufen wir die formelle Scheidung inkl. Immobilienverteilung (und was da noch alles dazu gehört).
Die Trennungszeit war extremst hart für mich, das erste Jahr hatte ich von der Hoffnung gelebt. Als diese dann zerplatzte war ich monatelang fertig. Ich habe mich selbständig und mit Hilfe von Psychotherapie da raus geholt, habe neue Freunde (wenige) gefunden und meinen Alltag neu strukturiert.
Im Dezember letzten Jahres passierte dann etwas wunderschönes, ich habe eine neue Freundin kennen gelernt. Nach 4 wunderschönen Monaten hat sie nun am Samstag unerwartet Schluss gemacht. Sie hätte viel nachgedacht, aber sie hätte keine Schmetterlinge mehr im Bauch und nach nur 4 Monaten wäre das kein gutes Zeichen.
Das hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen und ich will es natürlich nicht wahr haben. Am Osterwochenende waren wir noch bei ihrer Familie, haben ihre Wohnung renoviert und hatten eine traumhafte Zeit. Dann das.
Ich habe mich seitdem nicht mehr bei ihr gemeldet, weiß auch das man die Kontaktsperre einhalten soll. Aber wie lange?
Sie möchte gerne eine Freundschaft (weil wir uns ja so super verstanden haben). Generell möchte ich das auch, aber natürlich auch mehr.
Ich habe nun große Angst vor dem Wochenende und dem Allein sein. Meine Kinder sind dann bei ihrer Mutter, mein bester Freund ist noch 4 Wochen in Kur und meine Psychotherapeutin noch 2 Wochen in Urlaub.
Ich weiß, dass ich bereits eine ähnliche, evtl. sogar noch schlimmere Situation durchgestanden habe. Aber das weiß nur der Verstand, das Gefühl sagt etwas anderes.
Jetzt wieder vor dem Nichts zu stehen, jeden Moment an sie zu denken, nicht zu wissen ob es ggf. doch noch eine kleine Chance gibt, das alles macht mich fertig.
Wie seid ihr damit klar gekommen?
LG
Raphael

Lies dir meine Geschichte durch und du siehst einige Parallelen.
Für mich ist die Zeit allein das schlimmste, es ist die Hölle. Das hilft dir nicht, aber du bist nicht allein.
Bei mir gehts nur mit Ablenkung, und selbst dabei drifte ich gedanklich schnell und oft ab.
Die maximale Variante, ich nehme meine Kinder in die Arme und heule weil ich denke die beiden sind das einzige was ich im Leben richtig gemacht habe. Also sprich mit deiner Ex ob deine Kids nicht länger bei dir bleiben können.
Oder, tatsächlich, ruf die Telefonseelsorge an. Und wenn nichts mehr geht die Notaufnahme eines Krankenhaus mit Psychiatrie, denn du wie ich sind geistig und vielleicht auch körperlich durch die Trennung in ordentlicher Schieflage.

Oh Mann, da sind wirklich ein paar Ähnlichkeiten. Vor allem wie es uns getroffen hat und was es in uns auslöst...
Ich danke dir für die Antwort und wünsche dir Licht am Ende des Tunnels...

Zitat von mare1311:

Ich habe mich seitdem nicht mehr bei ihr gemeldet, weiß auch das man die Kontaktsperre einhalten soll. Aber wie lange?
Sie möchte gerne eine Freundschaft (weil wir uns ja so super verstanden haben). Generell möchte ich das auch, aber natürlich auch mehr.
Ich habe nun große Angst vor dem Wochenende und dem Allein sein. Meine Kinder sind dann bei ihrer Mutter, mein bester Freund ist noch 4 Wochen in Kur und meine Psychotherapeutin noch 2 Wochen in Urlaub.

Das tut mir alles sehr leid für dich, eine traurige Geschichte... lass dich drücken
Aber bitte keine Freundschaft mit der Dame, das geht nicht, denn du möchtest mehr und sie nicht. Das lässt keine Freundschaft zu.
Du hast ja zur Ablenkung halbwöchig deine Kinder, beschäftige dich mit ihnen und es geht dir wieder besser, das ist die beste Therapie für dich.
Für die Seele hilft Physiotherapie, das ist super
Mach Sport, gehe joggen, velofahren etc. auch Yoga ist super.
Treffe dich mit Freunden... versuche einfach abzuschalten.

Danke für dein Mitgefühl! Es tut wirklich gut die Gefühle zu äußern und Resonanz zu bekommen.
Ohne die Kinder könnte ich es auch gar nicht aushalten, sie sind aktuell der einzige Lichtblick...
Selbst wenn es irgendwann wieder besser geht und man sich nochmal auf etwas neues einlassen kann/möchte. Wie soll man nicht die Angst haben, dass das selbst nochmal passiert und man wieder verlassen wird?
Auch diese Gedanken werden hoffentlich irgendwann verschwinden...

Sorry, ich meinte Kinesiologie und nicht Phsysiotherapie.
Kinesiologie ist super für verarbeiten von Vergangenem und stärkt das Selbstbewusstsein (Selbstvertrauen) und ist wirklich super.
Mir hat diese Therapie einiges verändert und geholfen.