Hallo Peter!
Ich denke, Du solltest Dir professionelle Hilfe suchen. Es gibt Beratungsstellen (z.B. von den Kirchen, der AWO und anderen gemeinnützigen Einrichtungen) und Therapeuten (Adressen gibt's bei den Krankenkassen). Was für Dich jetzt wichtig wäre (glaube ich), ist erstmal irgendwie ein wenig zur Ruhe zu kommen. Es ist alles noch sehr frisch, und was Du jetzt durchmachst ist echt der Hammer. Versuche, Dich auf Dich selbst zu konzentrieren und auf das, was Dir gut tun könnte. Was Deine Freunde angeht: Gibt es welche, die nicht mit Deiner Frau befreundet sind? Wenn ja, dann halte Dich mehr an diese Freunde. Oft wissen Freunde auch nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Vielleicht hilft es, wenn Du Ihnen sagst, was Du von Ihnen erwartest bzw. möchtest, was Dir gut tut und was nicht.
Eventuell hilft es auch, bei der Telefonseelsorge anzurufen und sich dort mal richtig auszuquatschen.
Was ich wichtig finde, wenn einen diese ganzen schrecklichen Gefühle überrollen, ist, dass man sie irgendwie ausdrückt - und zwar ohne Zensur. Z.B. kann man Briefe schreiben, die man nie abschickt, oder man kann Bilder malen (die niemand schön finden muss) oder Musik machen (die weder Rhythmus noch Melodie erfordert). Man kann auch sein Kopfkissen verdreschen, sich beim Sport abreagieren oder einfach ganz laut heulen (schei., was die Nachbarn denken; schließlich ist man ein Notfall).
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du versuchst, Dich so liebevoll um Dich selbst zu kümmern, wie Du Dich um ein schwer krankes Kind kümmern würdest.
Ob Du bei Deiner Frau noch eine Chance hast, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme an, dass sie das zur Zeit selber nicht weiß. Du kannst da im Moment wahrscheinlich gar nichts machen, außer dass Du Dich um Dich selbst kümmerst und versuchst, erstmal wieder ein bißchen stabiler zu werden.
Ich wünsche Dir alles Gute und jede Menge Kraft!
Liebe Grüße! gusi
01.11.2009 19:36 •
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