Die Tochter meines Freundes ist eingezogen :-/

Z
Hallo zusammen,

ich schildere mal meine Umstände und die Vorgeschichte, die alles etwas verständlichen machen ... Sorry vorab für soviel Text.

Mein Freund (44) und ich (30) waren sieben Jahre ein Paar. Er ist bzw. war verheiratet und hat mit seiner Exfrau zwei Kinder, Mädchen (12) und Junge (8). Als wir zusammen waren, hatte er regelmäßigen Kontakt zu seinen Kindern (per Telefon, nach der Arbeit ein paar Stunden verbracht), die Besuchszeiten bei uns zuhause waren jedoch sehr unregelmäßig, eher selten. Die Exfrau und mein Freund tun sich sehr schwer in der Kommunikation. Sie macht ihm Vorwürfe, wo sie nur kann, ich bin und war ein absolut rotes Tuch für sie. Dazu muss ich sagen, als mein Partner und ich uns kennen gelernt haben, hat er zunächst seine Ehe und seine Kinder verschwiegen. Als ich dann so verliebt in ihr war, beichtete er es mir und mit meinen naiven 22 Lenzen nahm ich es so hin, da er meine erste große Liebe ist. Wir sind sofort zusammen gezogen, waren und sind ein Paar, die alles zusammen machen.

Im Januar 2014 hat er sich von mir getrennt (Krise in der Beziehung). Binnen zwei Wochen hatte er eine neue Partnerin, die bereits ein Kind (w,7) hat. Mein Freund fühlte sich wohl bei ihr irgendwie erziehungstechnisch sehr gut aufgehoben und bindete fortan seine Kinder sehr stark in seine neue Beziehung ein, die von Beginn an als Patchworkfamilie zusammen lebte. Der Kontakt zwischen meinem Freund und mir ist in dieser Zeit nie abgebrochen, im Gegenteil, wir schrieben uns täglich, er ging seiner neuen Freundin regelmäßig fremd. Aus der gemeinsamen Wohnung bin ich ausgezogen, jedoch in unmittelbarer Nachbarschaft. Da ich extrem unter der Trennung gelitten habe, habe ich dieses Dreiecks-Ding mitgemacht. Nach 11 Monaten zerbrach die Beziehung, wohl auch an den unterschiedlichen Erziehungsauffassungen der beiden, weil er ihre Tochter nicht leiden konnte und weil sie wiederum eifersüchtig auf seine Tochter war. Dazu muss ich sagen, dass mein Freund seine Tochter über sehr liebt, die Bindung zu ihr war schon damals bis zur Trennung von der Exfrau eng ... eben ein Papakind

Nun kam es so, dass sich seine Tochter mit der Mutter verkracht hat, nachdem sie beim *beep* erwischt wurde, daraufhin ordnete die Mutter an, dass sie zu ihrem Vater ziehen solle, was auch geschah. Seit November 2014 wohnt sie bei ihm und hat auch ihr eigenes Zimmer.

Seit Dezember sind wir wieder ein Paar und unser Zusammenleben als solches findet natürlich nur bei ihm in der Wohnung statt, da er seine Tochter nicht alleine lassen will. Grundsätzlich verstehe ich mich mit ihr gut, dennoch gibt es ein paar Dinge, die mir Sorgen machen bzw. mich traurig machen. Zum einen ist es so, dass sie ein sehr präsentes Kind ist, d. h. sie hat zwar ihr eigenes Zimmer, nutzt dieses aber nicht. Kurzum ist sie täglich bis zirka 23 Uhr/23:30 Uhr, wenn sie dann ins Bett geht, bei uns im Wohnzimmer und schaut mit uns gemeinsam Tv. Mein Freund und ich kuscheln dann schon zusammen, aber es ist eben doch nicht die Zweisamkeit, die ich mir wünschen würde. Wenn ich nicht bei ihm schlafe, also in meiner Wohnung, schläft seine Tochter immer bei ihm im Bett. Das stört mich auch ein bisschen, da unser Bett eigentlich unsere Privatsphäre ist. Wahrscheinlich fehlt mir diese bedingslose Mutterliebe es entspannt zu sehen, dass die Teenie-Tochter regelmäßig in meiner Betthälfte schläft, ich weiß es nicht?! Durch diesen Umstand dürfen wir jeden Abend die Frage von ihr beantworten, ob ich denn heute hier schlafen würde oder nicht. Da sie am liebsten immer bei Papa schlafen will, ist die Frage nachvollziehbar. Für mich ist dieser gesamte Umstand schon komisch, da die Wohnung früher unsere gemeinsame Wohnung war, unser zuhause und nun werde ich regelmäßig gefragt, ob ich dort schlafe oder nicht. Meinen Freund stört es nicht, dass sie immer bei ihm schlafen will, er sagt aber auch, dass er in einem Interessenkonflikt steht, da er auch möchte, dass ich bei ihm bin. Jedes zweite Wochenende haben wir für uns alleine, da ist die Tochter bei der Mutter, an den anderen Wochenenden haben wir beide Kinder.

Seine Tochter ist in der Pubertät angekommen, WhatsApp das allerwichtigste. Sie hat vornehmlich Jungs als Freunde mit denen sie flirtet und Herzchen schickt, was meinem Freund Sorgen bereitet, verständlich, in der Schule entstand schon das Gerücht, sie sei schwanger, nun weiß die ganze Schule aber von ihr, dass sie stolze Jungfrau ist. Echte Freunde hat sie kaum, mit denen sie sich im realen Leben trifft, kommt zumindest sehr selten vor, hauptsächlich oberflächliches WhatsApp-Geschreibe mit irgendwelchen Typen, die Namen können wir uns kaum noch merken, wer gerade aktuell ist. Wenn sie sich doch mal treffen will, ist mein Freund eher dagegen, da er nicht will, dass sie sich mit irgendwelchen 16jährigen Typen trifft. Zudem ist sie in der Schule mehrfach auffällig geworden durch rauchen, *beep* und Schlägereien mit anderen Mädchen. Von ihren Schlägereien erzählt sie dann zuhause stolz, wo sich mir die Zehnägel hochbiegen, mein Freund versucht sich in Erziehung, scheitert aber m. E. Laut seiner Aussage hat er sich als Kind auch oft geprügelt und wenn es einen Grund dafür gibt, dann soll sich auch wehren können. Zu allem Überfluss hat sich seiner Tochter zu Weihnachten eine Playstation gewünscht inkl. dem Spiel Call of Duty (Gewaltsspiel, FSK18), mein Freund hat es natürlich gekauft und nun spielen beide mit großer Begeisterung regelmäßig dieses BallaBalla-Spiel und ich sitze nur *kopfschüttelnd* daneben. Grundsätzlich mische ich mich nicht in seine Erziehung ein, es sei denn, er bittet mich um seine Meinung, aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass wir oft nicht konform wären.

Und da seine Tochter sehr selbstbewusst ist (lässt sich auch ungern was von Papa sagen, diskutiert gerne, um Recht zu bekommen, hält sich öfters nicht an Absprachen und weiß Papa dennoch immer wieder um den Finger zu wickeln), würde ich den Kürzeren ziehen und für viel Unmut in unserer Dreier-Beziehung sorgen, wenn ich ihr mal meine Meinung schildern würde, also lasse ich es bleiben und grummel innerlich mal mehr, mal weniger vor mich hin, aber perspektivisch mache ich mir schon Sorgen, wie das alles werden wird und ob ich mir mit dieser Beziehung einen Gefallen tue?! Einzig die Liebe zu meinem Freund und unsere lange gemeinsame Vergangenheit hält mich so sehr fest

Ich weiß, mir kann niemand eine Entscheidung abnehmen, da es mein Leben ist, dennoch hoffe ich auf objektive Meinungen, Ratschläge, Erfahrungen von kinderlosen Frauen, die mit einem Second-Hand-Mann zusammen sind.

Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben, meinen Text zu lesen!

02.02.2015 11:29 • #1


G
zu der tochter will ich nicht mal viel sagen. mädel in pubertät hat so ihre probleme und geht soweit wie man sie gehen lässt. sie ist nicht wirklich das problem.
aber ich möchte dich fragen, was du an ihm so tolles findest?
das was du schon durch ihn erlebt hast, raubt was schon den menschlichen verstand.
der mann ist eine einzige katastrophe! und ich kann mir bei besten willen nicht vorstellen, dass du mit ihm glücklich werden kannst. naja, mit verbiegungstaktik durchaus......... auf deine weise halt. er hat ja immerhin bis jetzt auch geschafft mist für gold zu verkaufen. aber das magst du nicht mal sehen. dein problem ist jetzt das pubertierende teenie? nein, meine liebe, das kind ist nur seine beigabe. aber er selbst - bewahre gott!

02.02.2015 11:43 • #2


A


Die Tochter meines Freundes ist eingezogen :-/

x 3


S
Warum tust Du Dir so eine Beziehung an?
Er macht mit Dir was er will und Du lässt Dir alles gefallen.

02.02.2015 12:02 • #3


G
Würdet ihr beide zusammen wohnen, gebe es auch dich als Anteil für Regeln, Erziehung respektive Verhalten der Tochter dir gegenüber.

Du bist aber nur Gast in seiner Wohnung und die Erziehung obliegt deinem Partner und der Kindsmutter. Man kann ratschläge geben, da man als Außenstehender einiges differenzierter sieht, aber wenn diese nicht angenommen werden, kannst du nichts machen.

Ich habe 2 Kinder (auch Mädchen, 15 und 11) und wenn ich mich mit Freunden austausche, bin ich manchmal dankbar über ihre Sichtweise und verändere auch was, manchmal halt nicht, das obliegt ja mir allein. Allerdings sind meine Kinder nicht so, kein kif, sehr gut in der Schule, Regeln werden eingehalten.

Wenn meine Kinder das Bedürfnis haben bei mir zu schlafen, dann dürfen sie das auch. Kinder sind nun mal immer Platz 1 im Herzen und so soll es auch sein.

Allerdings, wenn ich Besuch habe, haben sie ab einer gewissen Uhrzeit in ihr Zimmer zu gehen, schon allein wegen festen Uhrzeiten in der Woche (Schule) und ich sage meinen Kindern auch klar WEnn ich Besuch habe, ist das mein Besuch, wenn eure Freunde kommen, hänge ich ja auch nicht bei euch im Zimmer. Aber, dass ist halt die Sache deines Partners, er muss da agieren. Kommuniziere ihm das dir das nicht gefällt, dass sie abends so lang mit bei euch sitzt, aber ob er das ändern wird, kann nur er dir beantworten.

02.02.2015 12:02 • #4


Z
Vielen Dank für eure Eindrücke und Meinungen!


Ich komme mir in meiner alten Wohnung ein bisschen wie ein Fremdkörper vor, aber das ist in der Tat mein Problem. Ich bin erwachsen und muss selbst entscheiden, ob ich dieser Art von Beziehung möchte oder nicht. Es sind die sieben Jahre enge und inninge Beziehung, die uns so aneinander binden. Wenn ich mir aber meine eigene Geschichte erzähle, wie alles anfing und wo wir jetzt stehen, dann ....

Mein Freund sagt selbst, dass er immernoch in der Findungsphase ist, was die Erziehung und das Zusammenleben mit seiner Tochter angeht, da er bisher nicht gewohnt war, so viel Verantwortung für sie zu übernehmen. Ich merke auch, dass er ein bisschen zwischen den Stühlen steht. Er sagt immer, dass ich jederzeit bei ihm willkommen bin, er immer glücklich ist, wenn ich bei ihm bin und ich mich wie zuhause fühlen soll. Da seine Tochter immer fragt, ob ich nun dort schlafe und ich weiß, dass wenn ich es nicht tue, sie in unserem Bett schläft, hatte ich mal vorgeschlagen, einen Übernachtungsplan anzulegen, damit wir nicht jeden Abend neu entscheiden, wer wann wo schläft. Davon war er aber nicht begeistert.

Die letzten zehn Tage habe ich durchgängig dort geschlafen, meinte dann auch, dass seine Tochter es bestimmt schön findet ihren Papa mal wieder für sich allein zu haben. Versuche mich also auch in seine Tochter hinein zu versetzen. Seine Antwort war, dass sie akzeptieren muss, dass auch er ein eigenes Leben habe und dazu gehört, dass ich bei ihm bin. Aber ganz ehrlich, wenn die Lütte bis 23 Uhr mit uns aufm Sofa sitzt und alle 7 Uhr morgens aufstehen müssen, dann haben wir als Paar auch nicht viel voneinander. Ich weiß, dass genau diese Problematik (zu wenig Zeit zu zweit) auch die Zwischendurch-Freundin gestört hat.

Als mein Freund mit dieser Frau zusammen war, hatte sich seine Tochter heimlich via Facebook an mich gewandt und mir geschrieben, dass sie und ihr Bruder Angst haben, Papa an die Frau mit ihrem Kind zu verlieren. Auch die Kindsmutter bemängelte, dass er zu viel Zeit zusammen mit der neuen und den Kindern verbringen würde. Sie möchten ihren Papa auch mal alleine. Auch wenn wir uns nicht mögen, muss ich ihr Recht geben. Mein Freund ist in dieser Hinsicht absolut beratungsresistent

02.02.2015 12:34 • #5


G
Hallo zöpfchen25
Dein Partner scheint ein sehr grosszügiges Verständnis seiner erzieherischen Pflichten und Aufgaben zu haben. Vielleicht denkt er auch gar nicht darüber nach und findet in dieser Form des Zusammenlebens gar keine Notwendigkeit für Erziehung? Vielleicht reicht ihm das - einfach zusammenleben. Ich möchte das nicht verurteilen, aber dir gegenüber ist das nicht fair.
Als Partnerin und Besucherin dieses Vater - Kind Haushalts hast du wenig Enflussnahme. Im besten Fall belegst du die Bettseite seiner Tochter und fühlst dich unwohl dabei, wenn du dann sagst, dass du dort schlafen wirst. Mit deinen Gedanken darüber, wie du dich mit der Situation arrangieren könntest passt du dich weiter einem Gefüge an, welches dir offensichtlich nicht entspricht. Wenn du deine Meinung nicht äussern darfst, ohne Gefahr zu laufen an den beiden auf zu laufen wirds schwierig.
Wenn dein Partner dich nicht ernsthaft an seinem Leben teilnehmen lässt und dabei seine erzieherische Verantwortung wahr nimmt, wirst du, so befürchte ich weiterhin nur eine Mitläuferin in dieser Beziehung sein. Dass das auf Dauer nicht glücklich macht oder sogar neue Probleme mit sich bringen kann liegt auf der Hand.
Zöpfchen, es liegt mir fern jemanden oder etwas zu verurteilen und ich denke, dass auch viel Gutes in eurer Beziehung steckt, aber stehe zu dem was du bist und was du über das ganze denkst.
Ich wünsche dir viel Kraft dabei

02.02.2015 20:47 • #6




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