Im Winter ist bei uns Jahrestag der Offenbarung und des Neuanfangs. Und da kommt man schon mal ins Grübeln und Philosophieren.
Ich weiß mittlerweile, dass unser Weg echt sehr selten ist. Obwohl ich dachte, dass es doch nichts besonderes ist.
Ich glaube mittlerweile, dass es den allermeisten Paaren so geht, dass irgendwann ein schwieriger Punkt in der Ehe erreicht wird. Die meisten allerdings tun dann nicht das einzig Richtige, nämlich miteinander zu sprechen. Offen, ehrlich, zugewandt. Nein, die meisten finden keinen Weg und schweigen, Keifen oder ziehen sich zurück. Machen ihr Ding.
Und diese Situation führt dann in die Langeweile, den Bruch oder in die Affäre.
Ich glaube, jeder sucht nach dem Märchenmenschen, der perfekte Partner. Aber den gibt es nicht. Wir sind doch Menschen. Fehlbar.
Und dann ist dann da jemand. Man versteht sich blind, kann die Sätze des anderen beenden, fühlt sich frei und unbeschwert, hat Schmetterlinge im Bauch. Hat den tollsten se*. Mit dem Menschen will man alt werden. Aber nach einer Weile ist das Gefühl weg
Zu erkennen, dass nun die Beziehungsarbeit beginnt, weil man sich neu positioniert, weil der Reiz des Neuen weg ist, weil man keine Kraft hat, sich ständig von der Schokoladenseite zu zeigen, ich glaube, das schaffen die wenigsten einfach so.
Die meisten müssen wohl durch eine Krise, um das zu erkennen.
Ich glaube, das Geheimnis der Ehe ist, den anderen wirklich anzunehmen. So wie er ist. Mit Käsefüße und dem fantastischen Kuss.
Man lernt, dass man jeden Tag sich neu entscheidet. Jeden einzelnen Morgen aufs Neue. Man lernt, dass das wir in Wirklichkeit zwei ich's sind, die auf einen Teil verzichten.
Als wir damals neu starteten war meine Frau völlig neutral. Ich war der Vater ihrer Kinder und besaß die andere Hälfte ihres Hauses. Ich war so sehr von Angst geleitet, dass ich jegliche Aktion von ihr mit gemacht habe, sie hatte das beste aus zwei Welten und war immer noch hormongesteuert.
Ich litt, bis ich eines Tages die Reißleine zog. Und dann lag der Ball auf ihrer Seite. Sie musste eine Entscheidung treffen und litt darunter sehr. Aber es wurde sehr viel besser, weil wir uns endlich aufeinander einließen.
Stand heute sprechen wir beide von Liebe füreinander. Liebe, die einen tiefen Frieden mit sich bringt, aber gepflegt werden will. So fühlt es sich richtig an, miteinander alt zu werden. Aufeinander Lust zu haben.
Im Gegenteil dazu sehe ich viele, die immer wieder es versuchen und immer schneller enttäuscht von einander sind.
Bis sie glauben, das vtliebtsein ist das nachhaltige. Der exlover meiner Frau schafft es nicht, eine Beziehung länger als 2 Jahre zu führen. Eine weitere Bekannte hatte ihr ganzes Leben nur kurze Beziehungen.
Was ist meine Botschaft: eine Ehe, die aus der Tiefe getragen wird diefuhrt ins wahre Glück. Aber sie ist mühsa und bedarf hege und Pflege. Offenheit, Mut und Wahrhaftigkeit.
29.12.2021 16:12 •
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