Die Sorgen eines alten Mannes

Hallo Babs54,

vielen Dank für deine Worte, das macht mir Mut. Irgendwie werde ich es schaffen. Wenn andere das schaffen, kriege ich das auch irgendwann hin. Ich brauche nur meine Zeit. Danke.

Hallo Zippo,

ich bin schon längere Zeit ein passiver Leser dieses Forums. Deine Geschichte spricht mich an weil es zu Teil meine sein könnte.

Ich bin m, 57 Jahre und unfreiwillig ledig und kinderlos geblieben. Du hast trotz aller Widrigkeiten in Deinem Leben jetzt eine Partnerin an Deiner Seite, die Dir loyal zur und treu Seite steht. Ist Dir überhaupt bewusst, welches Geschenk Du da im Leben bekommen hast? Du musst nicht alles alleine bewältigen, hast jemanden zum kuscheln, reden und hast hoffentlich ein Gefühl von Zugehörigkeit. Dir stehen alle Institutionen zur Verfügung wo Du Dir Hilfe holen kannst.

Ich bin vor 23 Jahren (multitoxisch) mit den AA trocken geworden (kalter Entzug) und habe seit dem allen Rauschmitteln abgesagt. Angefangen hatte ich mit 14. Es war eine schwere Zeit mit unzähligen Therapiestunden bis heute. Alle Partnerschaften sind nach gleichem Muster kaputt gegangen. Ich kann Nähe und Intimität nur begrenzt zulassen. Mit 27 Jahren hatte ich im Rausch einen Suizidversuch (Chloroform). Mit 33 Jahren habe ich an dem Punkt gestanden ich bringe mich um oder ich ändere mein Leben. Mit 44 Jahren dann die Diagnose Borderline. Die Ursachen habe ich mittlerweile aufgearbeitet und liegen im gewalttätigen Elternhaus ,wo auch Grenzverletzungen seitens Mutter und Großmutter statt fanden. Endlich hatte mein Beschwerdebild einen Namen.

Ich habe mich intensiv mit meiner Erkrankung auseinander gesetzt und habe versucht meine Dämonen, welche sich hauptsächlich in Beziehungen zeigen in den Griff zu bekommen. Hatte zuletzt fast 11 Jahre lang einen Menschen, zuerst als Partnerin und später als Freundin an meiner Seite. Ich habe Sie geliebt wie noch nie eine Frau zuvor. Sie war loyal
und hat immer daran geglaubt das ich es schaffe. Ich habe so viel Liebe und Zuneigung von Ihr bekommen das ich immer weiter gekämpft habe. Leider reicht kämpfen nicht immer und nicht alles kann repariert werden, was in frühester Kindheit zerstört wurde. Nun hat sie einen neuen Partner gefunden und ich muss mich von ihr lösen. Den Gedanken das sie einen anderen Mann hat löst schlimme Gefühle aus. Ich liebe sie noch immer und weiß nicht ob sich das jemals ändern wird. Ich wünsche ihr von ganzem Herzen das sie glücklich wird.

Dir möchte ich anraten ,das Du zuerst Dein Alk. angehst. Erst mit nüchternem Kopf siehst Du die Welt klar und kannst Deinen Schmerz spüren. Suche Dir einen kompetenten Therapeuten (falls erforderlich mit Erfahrung im Bereich Trauma). Stelle Dich Deinen Ängsten und schau hin wo es weh tut. Es wäre schön wenn es auch mal einfach im Leben wäre. Mein Spruch an dieser Stelle ist einfach kann jeder. Versuche es wenigstens bevor Du aufgibst. Der Weg steht Dir später immer noch zur Verfügung. Diese Sichtweise hat mir über die Jahre hinweg immer geholfen. Mich hat der Verlust meiner letzten Beziehung endgültig an meine Grenze gebracht. Habe schwere Depressionen, keine Aussicht und auch keine Hoffnung mehr jemals eine stabile Beziehung zu führen. Ich sehe keinen Sinn im Leben und werde demnächst eine stationäre Therapie machen. Das fällt mir schwer weil ich bisher alles irgendwie geschafft habe im Leben. Aber die Situation überfordert mich endgültig.

Fang an zu kämpfen. Auch alte Männer wie wir dürfen weinen wenn es weh tut.

Ich wünsche Dir Mut, Kraft, Ausdauer und Glück auf dem Weg.

Hallo Überlebender,

vielen Dank für deinen Rat und deine Geschichte. Du hast recht mit dem Geschenk welches ich habe. Ich werde es auch schaffen. Das mit dem Alk. werde ich in den Griff kriegen, es geht mit allem auch langsam aufwärts. ich muss mein Nervenkostüm wieder aufbauen, ich bin sehr nervös und leide unter der Nervosität, aber das wird schon.
Ich wünsche dir, dass du bald mit der stationären Therapie anfangen kannst und dass sie hilft.