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Die Sonne geht wieder auf und ich fühle neue Hoffnung

W
Ja liebe Alena, da hast Du wirklich recht

04.02.2012 18:31 • x 1 #61


W
Geliebter Engel,

ich merke es. Es beginnt- das große, schwere loslassen.

Viele Gedankenreisen stehen an, die Erste wird gleich beginnen.

Gleich nachdem ich mich durch das Tanzen so weit ausgepowert habe, daß ich mich kaum noch bewegen kann. Man habe ich eine Energie- faszinierend, wie das kleine Schweinchen von (meinem) Ego anfängt zu kreischen, sich aufbäumt, wenn ihm droht etwas zu entgleiten. Fast schon wieder lustig, wenns nicht so viel Arbeit bedeuten würde. Aber was wir machen mein liebes Ego, das machen wir doch gleich richtig.

Thema heute: Loslassen von Traumwelten

Ich denke an die 15 Jahre zurück- 15 Jahre Traumwelt- hinterher laufen von einem Menschen, der mich nie so liebte, wie ich ihn, sondern nur begehrte.

Diesen Menschen habe ich jetzt nochmal ausfindig gemacht (vor etwa drei Tagen), nachdem ich vor 3 Jahren jedlichen Kontakt zu ihm verlor, um endlich die Dinge für mich ins Reine bringen zu können. Und das war heilsam, ich stellte fest, daß ich ihn wirklich (psychisch, emotional ließ ich ihn bereits früher gehen. Ein halbes Jahr, bevor ich Dich kennen lernte) loslassen konnte, da auch meine letzten noch offenen Fragen beantwortet wurden.



Das macht mir Mut. Zeigte es doch, daß ich sehr wohl loslassen kann.

Nun gut, es waren 15 Jahre- diese Zeitspanne ist nicht ganz so tröstlich. Aber das Endergebnis zählt...

Also los gehts!

04.02.2012 18:42 • #62


A


Die Sonne geht wieder auf und ich fühle neue Hoffnung

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W
Geliebter Engel,

Es ist sowas von hart durch meine Vergangenheit zu gehen. All den Schmerz, die Verzweiflung und die Einsamkeit nochmal zu spüren. Und es tut sowas von weh. In den Pausen dazwischen, ich mache in etwa alle ¾ h eine, renne ich aufs Klo (alles muß raus)- zwischenzeitlich packe ich mich auf den Hintern. Noch während des laufens, sacken mir die Knie weg, weil ich mal wieder nicht an meinen Kreislauf gedacht habe. Es ist die Hölle, die gottverdammte Hölle. Dieses Loslassen, diesen Schmerz zulassen, in ihn rein gehen- Situationen nochmal zu erleben, wenn auch nur als Betrachter von außen und dann versuchen zu heilen. Manchmal geht es nicht. Dann stelle ich mir vor, daß ich nur noch schreie und während ich das tue, der Schmerz aus mir heraus fließt in ein gleißend helles Licht.

Dich loslassen mein über alles geliebter Schatz, diese ganzen Gefühle- die in mir wüten. Mein Herz welches schreit, Ich kann es nicht und dann ein Kopfschütteln von meiner inneren Stimme. Ein liebevolles aber bestimmtes Kopfschütteln, das mir sagt Du mußt aber. Irgendwo wartet jemand auf Dich, doch du wirst ihn nur finden, wenn du jetzt los läßt. Laß ihn gehen! Und ich schreie und weine, wie ein kleines Kind. Ich kann nicht, ich will nicht. Und meine innere Stimme nimmt mich bei der Hand und führt mich zurück in eine Situation vor 15 Jahren, da saß ich schon mal so da. Und sie sagt: Erinnerst du dich? Da dachtest du auch, der Schmerz würde nie vergehen und du könntest nie mehr einen anderen Menschen so lieben. Sieh das Mädchen an, das du damals warst und reiche ihm die Hand. Was würdest du ihm jetzt sagen? Und ich sagte ihm Das wird vorbei gehen- irgendwann. Du wirst noch viele treffen und einen davon wirst du wieder wirklich lieben. Dann schubste mich meine innere Stimme zu diesem Mädchen, damit ich es umarme und tröste. Dann waren wir wieder im hier und heute. Und ich schrie, Das hilft mir jetzt aber gar nichts- ich kann ihn nicht gehen lassen- ich kann es nicht. Es zerreißt mich. Ich liebe ihn. Ich will ihn zurück- bitte! Es tut so weh. Und die Stimme setzte sich zu mir, nahm mich in den Arm und sprach Das wird vorbei gehen- irgendwann. Du wirst noch viele treffen und einen davon wirst du wieder wirklich lieben.

04.02.2012 21:59 • #63


W
Mein Engel,

war Gestern noch lange wach. Habe anschließend noch eine Gedankenreise unternommen, dann konnte ich nicht mehr. Ich merkte, die Gedanken bringen mich erst mal nicht mehr weiter- ich wurde zu hibbelig und habe stattdessen noch lange getanzt, um etwas von dem Schmerz auf eine aktivere Weise los zu werden. In Gedanken habe ich mich dann noch eine Stunde mit Dir unterhalten, nochmal unsere Geschichte Revue passieren lassen und fiel dann um 3 Uhr in den Schlaf.

Nun schaue ich raus. Die Sonne scheint, vor mir liegt wieder ein Tag mit viel harter geistig/emotionaler Arbeit. Aber ich weiß, daß ich das schaffen werde- ich weiß es, weil ich an mich glaube.

Und ich habe meine Liebe für Dich, die mir Kraft gibt- immer und immer wieder. Mich überall hin begleitet. Sowohl in der Realität, als auch in meinen Gedankenreisen. Ich muß immer wieder abtauchen in meine Vergangenheit.

Neu betrachten- noch mal erleben und versuchen zu heilen.

Ich fragte mich, wohin mit all meiner nicht erwiderten Liebe. Nun ich gebe sie in Gedanken weiter, an die Ichs meiner Vergangenheit und lasse sie aufleuchten, wenn es in mir zu dunkel wird. Wie eine Fackel im Sturm...

05.02.2012 10:40 • #64


W
Mein geliebter Engel,


habe die erste Reise bereits hinter mir.

Diesmal jedoch und das fand ich sowohl schmerzhaft, als auch befreiend, mit einem echten Tränen. Und ich habe viel geweint, lange und bitterlich. All die Tränen, die ich mir stets verboten hatte. Nein, die meine Mom mir damals verboten hatte. Ich erzählte Dir ja, daß sie mich so lange schlug bis ich lachte. Ich durfte nie weinen. Irgendwann konnte ich es dann nicht mehr. Nun ja heute jedoch, da konnte ich es. Den Tod von geliebten Menschen beweinen und wieder viele der Momente in denen ich mich in mir selbst eingesperrt hatte und deshalb so einsam war.

Ich habe ihn so intensiv gespürt diesen Schmerz und die schier grenzenlose Einsamkeit. Da reichte keine Visalisierung mehr aus, das mußte dann in wirklichen Tränen fließen. Und dann, fühlte ich mich leichter- aber leer und ich wußte, nun ist der Zeitpunkt gekommen wieder zu visualisieren.

Und so versuchte ich mir in Gedanken wieder diese tiefe Liebe ins Bewußtsein zu rufen, die ich in mir trage und nachdem ich sie endlich wieder spüren konnte, entzündete ich eine Fackel.

Anschließend ging ich nochmal in die Situationen herein, in denen nur noch Dunkelheit herrschte- so unendlich viel Trauer und Schmerz. Und ich stand ganz still, schaute auf den Sarg, ich hatte nie Abschied nehmen können. Drei Menschen starben innerhalb von 2 Jahren, die mein Leben waren... Dieser Schmerz war so unglaublich und dennoch stand ich ganz still da- in Gedanken befand ich mich nun in einem einsamen Wald und starrte auf einen gefrorenen See.

Und dann langsam, ganz langsam wurde es heller, immer heller und die Sonne spiegelte sich auf den Eiskristallen des gefrorenen Sees...

05.02.2012 20:45 • #65


W
Engel,

mir kam gerade eben eine Erkenntnis bezüglich der 15 Jahresliebe. Er war für mich stets unerreichbar und das wußte ich relativ schnell. Weshalb ich trotzdem an ihm fest hielt? Nun, wenn man einen Traum liebt, dann kann man ihn nicht verlieren- er kann einen nie verlassen. Ich denke sogar, daß wenn ich mit ihm zusammen gekommen wäre, ich mich recht schnell entliebt hätte. Daraus wiederum schließe ich, daß ich ihn wahrscheinlich gar nicht wirklich geliebt habe... Aber das ist auch nur eine Vermutung...

Du hingegen- mit Dir war ich zusammen und ich habe Deine guten und schlechten Seiten kennen gelernt und ich liebe Dich trotzdem noch? Du entsprachst auch so gar nicht meinem üblichen Beuteschema, was Männer im allgemeinen anging. Und Du entsprachst erst recht nicht meiner 15 Jahresliebe. Also warum habe ich mich so in Dich verliebt? Warum verdammt nochmal hast Du 31 Jahre Schutzmauer durchbrechen können? Das konnte doch noch Niemand vor Dir? Warum kann ich jetzt alle meine Themen angehen, weiß ein wie und vorher wußte ich es nicht? Warum habe ich mich in jemanden verliebt gehabt, der mir so verdammt ähnelt und warum fühlte ich mich bei ihm Zuhause? Ich konnte zuvor nie Nähe ertragen. Bei Dir ja. Und warum heilt mich die Liebe, die ich für Dich empfinde, bzw. warum kann ich sie nun positiv nutzen? Das ist mir noch nie zuvor gelungen, im Gegenteil! Früher hat sie mich fast zerstört...

Fragen über Fragen, hoffentlich habe ich bis Donnerstag Abend eine Antwort darauf!

05.02.2012 21:30 • #66


W
Oh mein Engel,

so etwas wunderschönes wie gerade eben habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Fast hätte ich mich gekniffen, das glaubt mir auch keiner. Aber wirklich am Himmel, knapp über mir war um den Mond herum ein riesengroßer heller Lichtkreis. Nein ich habe wirklich keine Hallis, habe ich noch nie drunter gelitten. Das muß die Reflektion der etwas weiter entfernten Wolken gewesen sein. Vielleicht weißt Du sogar wie man diese Erscheinung nennt. Hast ja jede Menge Bücher über Astronomie und Co. Es war auf jeden Fall ein sehr großer abgeschlossener Kreis. Mist daß ich keine vernünftige Kamera habe. Na im März habe ich eine. Auf jeden Fall war es ein so überwältigender Anblick. Ich habe mir auch etwas gewünscht. Nun es war einfach zu mystisch um sich nichts zu wünschen. Ich habe den Wunsch wiederholt, zum ersten Mal wieder, nachdem ich aufhörte Dir wirklich zu schreiben. Denn das hier, wirst Du ja nie lesen. Vermutlich- nee wirst Du nicht. Na ja, auf jeden Fall habe ich mir für uns gewünscht, daß wir Beide- Du und ich Heilung für unsere Seele und unser Herz finden und na ja... Du
weißt schon...

Wie dem auch sei, ich hätte dieses wunderbare Schauspiel so gern mit Dir zusammen angesehen. Nun, ich bewahre es in meinem Herzen für Dich auf...

Gute Nacht mein Herzensengel

06.02.2012 00:05 • #67


W
Guten Morgen mein Engel,

ich habe heute wieder (wie eigentlich jede Nacht) von Dir geträumt. Doch diesmal war der Traum anders, als alle Anderen zuvor. Du warst da, ich betrachtete Dich, fühlte meine Liebe und beschäftigte mich mit einer Frage, die mein Paps mir Gestern in unserem sehr langen Telefonat stellte. (Er hatte Geburtstag)

Er fragte mich, was ich tun würde, wenn Du es nochmal versuchen wollen würdest. Ich sagte ihm, daß das nicht passieren wird, ich hätte ja am Telefon mit Dir gesprochen und die Art und Weise, wie Du Dich gegeben hast, hat mir klar gemacht, daß so etwas von Deiner Seite zu 99 % nicht kommen wird. Er beharrte aber darauf und fragte nochmal Rein hypothetisch, was tust du, wenn er wieder mit Dir zusammen sein will? Ich sagte, daß ich das nicht wüßte, mich damit überhaupt nicht befaßt habe und davon auch nicht ausgehe. Aber das solltest Du durchdacht haben, wenigstens mal darüber nachgedacht! Das hat mich überfordert. Und wie wollt ihr verbleiben? Als Freunde, oder komplett löschen? Ich erwiderte, daß ich das von dem Gespräch abhängig mache. Dann war er zufrieden und ließ das Thema auf sich beruhen.

Und doch klingt es in mir nach.

Wir sagten ja mal, daß wir uns besser zu einem späteren Zeitpunkt kennen gelernt hätten. Nämlich dann, wenn jeder sein Zeug für sich durchgearbeitet hat. Ich frage mich- hätten wir uns dann überhaupt kennen gelernt? Nun, gesetzt den Fall, Du hättest wie ich (psychisch) Deine Dinge für Dich aufgearbeitet, dann mit Sicherheit. Aber was ist jetzt? Ich habe mich verändert. Ich spüre das. Würde es denn jetzt überhaupt noch passen?

Du hast Dir immer gewünscht, daß ich sage, was ich denke und Dir zeige, was ich wahrhaftig fühle. Ja, das ist jetzt auch so. Aber kannst Du damit überhaupt umgehen?

Du kennst mich gar nicht wirklich, denn ich habe mich Dir nie offenbart. Gut, vorher kannte ich mich auch nicht wirklich, aber... Würdest mich denn lieben, so wie ich bin? Würdest Du mich sehen wollen und lassen können wie ich bin?

Ich bin mir Deiner Liebe für mich nicht sicher und nicht nur Du, sondern auch ich frage mich, wen oder was Du an Du an mir (außer meinem Aussehen) geliebt hast?

Vorher habe ich versucht Dir alles Recht zu machen- jetzt würde ich das nicht mehr tun! Ich würde nicht mehr den ganzen Tag im Bett verbringen. Ich würde wieder tanzen, auch singen, meditieren oder mir mal einen Film anschauen, wenn mir danach ist. Ich würde mir diesen Freiraum ganz einfach nehmen. Ich würde jetzt auch ganz klar sagen, wenn ich keine Lust auf S. habe. Doch könntest Du das überhaupt akzeptieren? Es sagt sich immer so leicht, man wünsche sich, daß der Partner er selber ist. Aber wie sieht das dann in der Realität aus?

Ich brauche Dich nicht mehr, um mich vollständig zu fühlen, denn ich bin ein Individuum. Ich sehe Dich als meinen Wegbegleiter, aber nicht mehr als einen Teil, ohne den ich unvollständig bin. Ich bin nämlich vollständig. Alles was ich brauche trage ich in mir! Die Frage ist, wie siehst Du denn mich? Würdest Du mich lieben, wirklich lieben so wie jetzt bin? Als Individuum, das mit Dir seinen Weg gehen will, ohne sich dabei zu verlieren? Siehst Du mich als Bereicherung Deines Lebens? Oder wäre ich nur Dein Wundenzudecker? Denn das will ich nicht sein und das kann ich auch nicht.

Ich möchte mit meinen Stärken und Schwächen geliebt werden, so wie auch ich Dich ebenfalls mit Deinen Stärken und Schwächen liebe!

Ich verstehe jetzt, wie Du das mit dem Therapeut sein gemeint haben könntest. Ja, ich reiche Dir gern meine Hand und wenn Du mich brauchst, bin ich für Dich da. Aber ich bin nicht dafür zuständig Deine Wunden zu heilen, so wie Du es für meine auch nicht bist. Ich kann nichts für Deine Vergangenheit und Du nichts für meine. Du bist nicht einer meiner Expartner und ich keine von Deinen. Wir sind eben wir. Und Vergleiche haben wir nicht nötig. Denn wir sind unvergleichlich. Wir sind nicht das, was Andere vor uns waren.

Was also würde ich tun, wenn Du es nochmal probieren wollen würdest?

Vielleicht würde ich Dir genau diese Fragen stellen...

06.02.2012 09:04 • x 1 #68


W
Mein Engel

und nun ist ein neues Gefühl da, was ich gar nicht kannte. Aber ich hatte immer schon davon gehört und die Auswirkungen von meinen ehemaligen Partnern unberechtigterweise zu spüren bekommen. Ein Gefühl, was ich zutiefst verachtet habe. Und das ist Eifersucht. Ich war nie in meinem Leben eifersüchtig. Im Gegenteil. Meinen ehemaligen Partnern hätte ich nach der Trennung sogar noch dabei geholfen eine Frau zu finden und auch während der Beziehung machte ich mir nie einen Kopf. Einmal wurde ich tatsächlich betrogen, aber ich war nicht eifersüchtig. Ich war enttäuscht, verletzt und auch wütend ja. Aber Eifersucht? Nein, ich habe dann mit der Anderen, die er genauso verascht hat wie mich, gemeinsame Sache gemacht und wir haben ihn Beide gestellt. Letzten Endes bekam er keine von uns. Ich meine einen Tag nach der Verlobung, nach unserer Verlobung erzählt er seiner Ex, er wäre solo und ob sie sich denn nicht mal wieder treffen könnten. Unglaublich... Echt! Heute kann ich darüber lachen, so ein Volldepp- aber sein Gesichtsausdruck, der war so toll, als wir ihn Beide erwarteten und zur Rede stellten. Loool Und noch nicht mal bei meiner 15 Jahresliebe, empfand ich Eifersucht. Schon komisch.

Ich weiß, daß das schon viele sehr seltsam fanden, Bekannte- Freunde und sogar vergangene Partner. Bist/Wärst du denn gar nicht eifersüchtig? fragten sie. Nö, sagte ich Wieso auch? Entweder man vertraut sich, oder man läßt es gleich bleiben! Dann liebst du auch nicht. Und ich fragte mich wieder einmal, ob sie nicht Recht haben könnten und was Liebe überhaupt ist. Darüber habe ich wirklich lange sinniert. Liebe, was ist das?

Na ja und jetzt, jetzt macht mich gerade nur der Gedanke verrückt, daß Du vielleicht schon jemand Neues hast. Boah- das ist echt ein unschönes und sehr anstrengendes Gefühl. Ist es Verlustangst? Wieder einmal? Aber warum sollte ich die denn haben? Du bist frei, wir sind getrennt- ich habe Dich doch schon verloren! Du kannst tun und lassen was Du willst- könnte ich ja auch. Theoretisch...

Nee ich glaube Eifersucht kommt vom Ego und das knöpfe ich mir heute vor. Holla- so gehts ja nun nicht, Mädel komm mal wieder klar! (das geht ja man gar nicht) Und wenn er 20 Frauen am Abend hätte- es geht Dich echt nüscht an, so gar nüscht! Also nächstes Gedankenreisethema:

Eifersucht...

06.02.2012 11:39 • #69


W
Mein Herzensengel,

ich weiß jetzt was es ist und sich dahinter verbrigt. Hinter meinem Eifersuchtsgefühl. Ich lag schon richtig mit meiner Vermutung.

Unglaubliche Verlustangst!

Der Tag rückt nun näher, wo ich befürchte Dich für immer zu verlieren, Dich aufgeben zu müssen- alle meine letzten Hoffnung begraben zu müssen. Ich habe solche Angst, daß Du mich durch Deine Kälte verletzt, die Ablehnung, oder hören zu müssen, daß Du mich nicht liebst und es nie getan hast, oder daß Du eine Andere hast, die Dich jetzt glücklich macht. Das alles zusammenstürzt, was ich mir trotzdem für uns wünsche. Wenn Du Dich neu verliebt hast, dann habe ich verloren- ganz klar. Dann heißt das, daß Du mich nie liebtest, das alles woran ich glaubte und ich dachte, eine Lüge war.

Und in all der Verzweiflung und Angst, schier grenzenlosen Angst habe ich dennoch, dennoch- dennoch mir Deine Umarmung, Deine Nähe, die Du mir einst schenktest in Erinnerung gerufen. Wie Du mich fest hieltest...

Und ich sagte immer wieder in meinen Gedanken zu Dir, Ich habe solche Angst Dich zu verlieren und Du drücktest mich noch fester, sagtest aber nichts...

Das wird heute ein langer Tag...

Das in die Reihe zu kriegen, das ist so schwer!

Ich habe meinen Ängsten erlaubt zu sein. Ich halte sie aus- tapfer. Ich halte sie aus mit Hilfe meiner Erinnerung an die Wärme, die Du mir einst schenktest. Ich heiße sie willkommen, sie dürfen sein. Ich werde nicht an ihnen sterben, ich werde da jetzt durch gehen, wie ich es einst mit meinen anderen Ängsten tat, die ja bis zum heutigen Tagen nicht wieder kamen. Ich habe das schon einmal geschafft- ich werde es wieder schaffen.

Und noch während ich die Zeilen verfasse, tropft eine Träne über meine Wange, auf den Tisch. Doch auch sie darf sein...

06.02.2012 13:23 • x 1 #70


W
Geliebter Engel,

fast 5 Stunden später, wenn ich die Zeit seit der ersten Reise mitzähle und ich habe es tatsächlich geschafft. Wieder einmal habe ich es geschafft. Und als ich gerade eben die Augen aufschlug, war mein erster Gedanke Der Himmel wie schön er ist, so habe ich ihn noch nie gesehen.

Und ich fühle wieder tiefen Frieden in meinem Herzen und angenehm wohlig/warmes und entspanntes Gefühl im Bauch.

Wenn ich jetzt aus dem Fenster gucke, erscheint mir alles so anders, obwohl es noch immer dasselbe ist. Ich kann das nicht beschreiben. Und es ist so besonders. Und jetzt läuft mir wieder eine Träne über meine Wange, doch diesmal ist es eine Träne der Dankbarkeit und des kleinen Glücks. Auch sie darf sein

Es ist schön, daß es noch hell ist. Halb 6 und es ist noch hell- wow. Der Himmel ist so orangerot. Die Sonne geht gerade unter und am Horizont sehe ich die noch kahlen Äste eines Baumes und ein Flugzeug, welches schräg über mir vorbei fliegt. Wohin es wohl will? Woher es wohl kommt?

Wie ich es diesmal geschafft habe, möchtest Du bestimmt gern wissen, oder? Nun das erzähle ich Dir heute Abend. Jetzt muß ich zurück an meinen Platz auf der Fensterbank und noch die letzten Momente der untergehenden Sonne in mir aufnehmen.

Bis später, mein geliebter Schatz- bis später...

06.02.2012 17:37 • #71


W
Mein geliebter Herzensengel,

noch immer fühle ich den tiefen inneren Frieden, die Entspannung und ein wohlig warmes Gefühl im Bauch. Genau da, wo vorher noch die Angst wütete, fühle ich ein angenehmes Kribbeln. Nicht das, wie wenn man verliebt ist, nein- irgendwie anders. Ich kann es Dir nicht erklären.

Aber ich will versuchen, Dir (und mir noch einmal) meine heutige Wandlung wieder zu geben...

Die ersten 4 Stunden empfand ich Angst, Panik. Sie schien mir schier grenzenlos zu sein. Es half kein Bild mehr von Dir, es schien irgendwie gar nichts helfen zu wollen. Ich habe es auch nicht geschafft einfach nur liegen zu bleiben. Zwischendurch mußte ich einfach aufstehen, bin ruhelos umher gewandert, habe geraucht und mich versucht wieder ruhig hin zu legen. Nach einer Weile, an dem Punkt wo ich dachte, ich halte es nicht mehr aus, diese Angst, kurz vorm aufgeben also- ließ ich mich ganz fallen. Und da spürte ich, was hinter der Angst lag. Die Angst hat etwas ganz anderes verdeckt. Meinen Schmerz nämlich. Hinter der Angst lag so viel Schmerz und Trauer. Ich empfand ihn nochmal. Genauso, wie ich ihn empfand, als ich Dich verlor. Und ich sah die Szenen vor mir. Sie machten mich so unglaublich traurig. Ich dachte, mein Gott, der Schmerz war ja nie weg. Es hat sich ja wirklich gar nichts verändert an diesem Gefühl. Ich griff nach Deinem Tshirt, drückte es an mein Herz, doch es half mir nicht mehr. Machte es nur noch schlimmer. In mir machte sich Verzweiflung und tiefe Hoffnungslosigkeit breit. Ich dachte ich schaffs nicht, ich packs nicht nochmal, das zu erleben und fühlen zu müssen. Und so ließ ich mich einfach nur fallen- fallen in ein dunkles tiefes Loch.

Und ich denke, genau da begann die Wende!

Das sich fallen lassen in den Schmerz hinein, das aufgeben der Barrieren- des Schutzes, der den Schmerz von mir fern hielt. Und ich erlaubte mir traurig zu sein. So unendlich traurig.

Und dann, legte ich die Hand auf mein Herz und stellte mir vor ich schwebe in diesem dunklen Loch und lasse jetzt den Schmerz aus mir heraus fließen.

Ich entspannte mich zusehends mehr und mehr. Je mehr ich den Schmerz fühlte und ihn dann heraus schickte (in Gedanken), desto mehr wurde es in meinem dunklen Loch freundlicher und heller?! Unglaublich und dann...

sah ich vor meinem geistige Auge, Dinge die ich noch erleben wollte, meine Liebe zur Natur, die mir immer so viel Kraft gegeben hat. Mir fiel auf einmal auf, daß es noch mehr gibt, außer nur dem Schmerz. Ich bestehe nicht nur aus Schmerz. Das Leben ist nicht nur Schmerz. Ich hatte schon fast vergessen, was das Leben lebenswert macht. Im Zweifel auch ohne Dich.

Und dann sah ich Dich. Du saßest in einem Waldstück und spieltest Gitarre. Ich hörte Dir einfach nur zu. Du bekamst gar nicht mit, wie ich Dich beobachtete, Du warst so wunderbar gedankenversunken. Trotzdem Du mich nicht wahr nahmst, mich nicht sahst, spürte ich mehr und mehr Frieden. Ich weiß jetzt, daß ich Dich liebe- aber ich weiß ebenso, mir dämmert langsam- das ich nicht kaputt gehen werde, wenn Du Dein Leben nicht an meiner Seite verbringen möchtest.

Ich werde trauern- ja. Viel weinen- ja Und bestimmt auch mal wütend sein- ja

Aber ich werde nicht sterben! Und deshalb habe ich meine Angst verloren.

Zumindest für den Moment.

Ich muß Dich nicht besitzen. Kann ich auch gar nicht. Wenn ich aber weiß, daß es Dir gut geht- bei wem, bei was auch immer Du glücklich bist, dann werde ich Dir versuchen nur das Beste wünschen, so schwer das auch sein mag.

Wie gern würde ich mein Leben mit Dir teilen. Die eine und einzige Frau an Deiner Seite sein, aber...

Das kann ich nur, wenn Du dasselbe für mich empfindest. Ich kann es nicht erzwingen und das möchte ich auch nicht. Das schrieb ich Dir ja vorher schon mal.

Liebe heißt im Zweifel los-zu-lassen, was nicht bei einem sein will...

Und dann war ich bereit die Augen zu öffnen und sah diesen wunderbaren Himmel...

06.02.2012 22:03 • #72


W
PS:

Ich habe gerade etwas sehr interessantes gehört. Und zwar hieß es:

Indem ich ein Gefühl bekämpfe, verstärke ich es nur!

Wenn ich mir jetzt rückblickend meine Reisen anschaue und noch mehr zurück blicke, auf die Zeiten, wo ich tatsächlich wieder Kraft und Frieden empfand. So waren es immer die seltenen Momente, wo ich meine Gefühle einfach zuließ. Wo ich aufhörte zu kämpfen und um wieder auf die jüngsten Reisen zurück zu kommen...

Ja, jedes Mal, wenn ich aufhörte mich dagegen zu wehren- gegen die Angst und den Schmerz zum Beispiel und mich wirklich fallen ließ, dann hörte das auf. Dann folgte recht schnell das Gefühl der Befreiung und des inneren Friedens.

Der hält nur nie lange an. Warum ist das so?

Ich vermute, daß er deshalb nicht lange anhält, weil meine Verhaltensmuster- dieses bekämpfen, nicht nur der scheinbar bequemere Weg, sondern auch tief verwurzelt in mir drin ist. Diese Schutzmauern, mit denen ich es mir selber unnötig schwer mache. Vermeintlich kann mich nicht so viel treffen, wenn ich weg dränge- zu mache- bekämpfe. Aber das ist eigentlich eine Lüge. Das ist doch überhaupt mein allergrößter Selbstbetrug. Was ist mit dem Unterbewußtsein- das kriegt sehr wohl mit. Und alles Unterbewußte spielt dennoch in die Gefühle und das Verhalten der Gegenwart mit ein.

Immer wenn ich etwas unbedingt wollte, klappte es nicht. Wenn es mir zwar wichtig, aber nicht überlebenswichtig war, dann gelang es.

Was also tue ich nun, um diese innere Ruhe länger halten zu können?

Ich denke am besten nichts. Denn wenn ich das jetzt krampfhaft behalten will, wird es mir wahrscheinlich schnell wieder schlecht gehen.

Stattdessen gestatte ich mir lieber alle Gefühle, so wie sie gerade kommen wollen. Der Frieden bleibt solange er eben bleibt. Der Schmerz bleibt, bis er wieder gehen will. Und so weiter...

Wenn ich zurück denke, an die Zeit vor 3, na bald schon 4 Wochen- so ist wirklich vieles in mir und um mich herum anders geworden. Positiv anders. Anders, nachdem ich begann mir meine Gefühle zu erlauben und meine Masken weg zu werfen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine wunderbare Nacht- in Gedanken schicke ich Dir nun wieder Licht und Liebe (ganz wie früher) und nun noch etwas besonderes:

Seelenfrieden

07.02.2012 00:09 • #73


A
Zitat von waldfee80:
PS:

Ich habe gerade etwas sehr interessantes gehört. Und zwar hieß es:

Indem ich ein Gefühl bekämpfe, verstärke ich es nur!


ja richtig - das ist so - weil du dann mit deiner aufmerksamkeit im kampf bist - also mit der sache behaftet bleibst.

es ist so, wie es ist - wenn du das gefühl, die situation annimmst, mit vollen herzen - in dein herz läßt - kann es von da heilen - wandelt sich in wärme - das ist selbst-liebe.

07.02.2012 00:19 • x 1 #74


W
Danke Alena, genauso habe ich es auch erlebt. Es fällt mir immer noch schwer zu begreifen, daß wenn ich ein negatives Gefühl wirklich richtig zulasse- anschließend ein Positives kommt. Aber es schön

Ich denke, ich sollte nicht immer und zu jeder Zeit alles für meinen Verstand 100 % verständlich haben. Ich bin ein sehr analytischer Mensch. Ich suche stets nach Antworten bei den W- Fragen. Aber wie mein Paps auch mal sagte, manchmal reicht es doch, die Dinge einfach so zu akzeptieren wie sie sind. Das Verständnis kommt dann irgendwann von ganz allein.

Und ich versuche mir zu sagen:

Hab Vertrauen, es ist alles gut so wie es ist. Auch wenn ich den Sinn einer Sache nicht immer sofort erkennen kann, aber es hat einen Sinn!

Und meistens stellte sich tatsächlich heraus, daß alles gut war, wie es war. Denn jedes Ereignis hat zu meiner Entwicklung bei getragen. Nicht immer habe ich jede Chance ergriffen und oft wiederholten sich die Situationen auch. Sie wiederholten sich genau so lange, bis ich endlich daraus lernte. Aber alles braucht auch seine Zeit und hat seinen Zeitpunkt. Wie sagte er noch zu mir:

Der Grashalm wächst auch nicht schneller, indem man ihm zieht.

(Das bezog sich auf meine Ungeduld, alles am besten schon Gestern erledigt zu haben- grins)

Ich wünsche Dir einen schönen Tag!

GLG Waldfee

07.02.2012 08:10 • x 1 #75


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