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Die Sonne geht wieder auf und ich fühle neue Hoffnung

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Gestern Nachmittag und heute Nacht stellte ich zum ersten Mal fest, daß ich in meinen Träumen nicht mehr weg lief, sondern mich wehrte. Das ist ja unglaublich. Ich habe mich gewehrt und stattdessen die Anderen weg geschickt. Freundlich aber mit Nachdruck! Und es waren verschiedene Situationen und in diesen habe ich mich behaupten können. Und als ich vorhin aufstand und im Garten saß habe ich mich so über die Vögel gefreut und das es nun endlich Frühling wird.

Und auch in meiner jetzigen Beziehung stelle ich fest, wie bereichernd es ist: füreinander da zu sein. In gleichem Maße, wie M. für mich da ist, bin ich es auch für ihn. Er bedankte sich gestern dafür, daß ich zu ihm stehe und ich erwiderte: Das ist für mich Liebe, alles Andere hat in meinen Augen nichts mit Liebe zu tun! Und als er mir schrieb, daß er Bedenken habe, daß er mir mit seiner schlechten Stimmung auf die Nerven gehe, da bedankte ich mich für sein Vertrauen sich mir zu öffnen und daß er mir gegenüber keine Maske trägt. Und so empfinde ich es auch. Diese Beziehung ist wirklich anders, als alle, die ich zuvor führte. Dadurch, daß ich mich geöffnet habe, hat er sich auch mir geöffnet. Wie sagte er mal Und da du ja immer so viel von dir erzählst, erzähle ich dir jetzt auch was... Ja tatsächlich, wir habe eine Tiefe erreicht, die ich nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung empfinde. Die mir Kraft gibt und ihm, wie er mir sagte ebenfalls. Auch er hatte noch nie eine Frau wie mich und ich fragte ihn, ob er eigentlich jemals gefragt wurde, wie es ihm wirklich geht? Und das da jetzt jemand ist, den das auch wirklich interessiert. Er wollte wie ich auch immer Niemand belasten, oder mußte die Erfahrung machen, daß die Menschen dann gehen, wenn nicht mehr alles eitel Sonnenschein ist. Ich sagte ihm, daß wir ja nicht jedem erzählen müssen, wie es uns geht, aber wenn wir zusammen sind, ist es doch so schön, sich eben nicht verstellen zu müssen. Einfach sein zu können und die Energie deshalb darauf verwenden zu können, daß es uns besser geht, als alles ins spielen zu stecken. Ja, es hat sich gelohnt, meine Definition von Liebe mal unter die Lupe zu nehmen und für mich neu zu definieren.

Nach wie vor sehen wir uns nicht oft, auch wenn viel miteinander telefonieren. Aber (auch wenn ich ihn vermisse) ich kann mit mir sein, nach wie vor und ich habe das Gefühl, genauso ist es gut. Ich genieße die Zeit mit ihm in gleichem Maße, wie die Zeit ohne ihn. Ich habe viel erreicht, jetzt kann ich das noch klarer erkennen, wo ich von der Theorie in die Praxis gewechselt habe.

Gestern sind dann noch meine DVD`s von Eckhart Tolle angekommen und ich habe bereits einen Teil geschaut. Diesmal bin ich nicht eingeschlafen, sondern im Gegenteil sehr wach und gleichzeitig entspannt gewesen. Er hat so eine beruhigende Stimme, das ist unglaublich. Und was er erzählt, finde ich sehr interessant. Genau mein Thema. Das Leben im jetzt- im Augenblick (ist nämlich gar nicht so einfach) und das liebe Denken. Und er hat Recht, wann bin ich mal im Augenblick? Meistens denke ich immer entweder an das was war, oder was kommt. Aber so richtig wahr nehmen, was jetzt ist, das tue ich fast nie. Und genauso mit den Gedanken. Alles wird bewertet, auch das hindert mich an der Wahrnehmung des Augenblicks. Interessantes Thema. Ich werde das weiter verfolgen- nach und nach. Und jetzt freue ich mich auf einen schönen Tag und hoffe, daß die Sonne noch zum Vorschein kommt

04.03.2012 09:51 • x 1 #256


W
Ich bin nun noch tiefer in die Materie des Liebens eingestiegen und je mehr ich mich damit befasse, befasse ich mich auch mit mir selbst. Denn immer wieder fällt mir auf, daß die alten Konditionierungen durchbrechen wollen. Dieses haben wollen, das Ego, welches schreit Ich will jetzt aber mehr Zeit mit M. verbringen, wir sehen uns einfach zu wenig. Genau diese Stimme des Egos, die mich nicht nur unglücklich macht, sondern mir die Möglichkeit der Freude nimmt, wenn er noch da ist. Weil die Gedanken sich nicht mehr auf das konzentrieren, was gerade da ist- nämlich genau er. Sondern darauf, daß er bald wieder geht! Die mir außerdem einen Mangel in mir selbst aufzeigen, der mir klar macht, daß ich immer noch nicht wirklich verstanden zu haben scheine, was Liebe ist. Das Ego, daß Liebe mit Besitz verwechselt.

In den Momenten, wo ich bewußt wahr nehme, wie unglücklich mich das eigentlich macht, bzw. ehrlicherweise, wie unglücklich ich mich selber damit mache, beginne ich mich zu hinterfragen.

Was vermisst Du wirklich?
Warum glaubst Du noch immer, der Andere soll Dir das geben, was Du nicht in der Lage bist, in Dir selbst zu empfinden?

Nämlich Liebe, Nähe und Geborgenheit!

Es ist schon erschreckend, wenn man einmal ganz bewußt darauf achtet, wie oft und vor allem wie schnell, man trotz aller guten Vorsätze wieder in alte Muster zurück fallen kann. Ich sehe das jetzt nicht sonderlich dramatisch, wichtig ist eigentlich nur, daß ich es mir immer wieder bewußt mache. Stetig die Frage im Hinterkopf habe

Was fehlt mir wirklich? Was steckt dahinter?

Ja, das ist gar nicht einfach, eine immer neue Herausforderung. Und wieder einmal wird mir klar, etwas kurzzeitig vom Verstand her begriffen zu haben, ist nur der Anfang. Es zu verinnerlichen, ist ein langer Prozeß.

Ein Weg- mein Weg!

Und so auch gestern, da merkte ich wie frustig ich auf einmal wurde, weil wir uns so selten sehen. Nach dem Frust folgte Traurigkeit und ich war den Tränen nahe. Dann aber fragte ich mich, was wirklich dahinter steckt?! Ich hieß diese Gefühle wieder einmal willkommen und fragte sie, was mich wirklich traurig macht. Und wieder einmal kam ich an den selben Punkt und sogar noch einen Schritt weiter. Ich merkte, daß die vermeintliche Traurigkeit darüber, daß wir uns so selten sehen, eine andere Traurigkeit verdeckt hat. Nämlich die Sorge und der Schmerz über den möglichen Verlust meines Vaters. Und ich ging dann noch weiter und was fand ich schließlich am Ende? Wieder die Einsamkeit, das Gefühl der Unverbundenheit- der Isolierung. Ja...

An diesem Punkt wieder einmal angekommen versuchte ich schließlich das innere einsame Kind zu trösten und siehe da- danach ging es mir auch endlich besser. Die Traurigkeit und der Frust lösten sich auf und stattdessen kam die innere Ruhe wieder zurück. Ich weiß, ich werde noch sehr oft mein inneres Kind trösten müssen, aber es fällt mir nun leichter dies alles zu erkennen und das gibt mir nicht nur Hoffnung, sondern auch Freude. Am Abend fühlte ich mich dann nach diesem Prozeß wieder eins mit mir und allem was mich umgibt- ich empfand wieder inneren Frieden.

Und auch heute hatte ich erneut dieses Gefühl, die Egostimme die da sprach Ich will aber... doch ich nahm ihr die Macht, die sie über mich hatte, denn durch die Bewußtmachung verschwand sie heute mit den betreffenden Gefühlen, schon viel schneller als gestern noch. Und mit diesem Wissen kann ich dem restlichen Tag mehr Zuversicht abgewinnen. (Bis zum nächsten Egoschrei, der überwunden werden will- lach)

06.03.2012 14:59 • x 2 #257


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Die Sonne geht wieder auf und ich fühle neue Hoffnung

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Zitat von waldfee80:
Dieses haben wollen, das Ego, welches schreit Ich will jetzt aber mehr Zeit mit M. verbringen, wir sehen uns einfach zu wenig. Genau diese Stimme des Egos, die mich nicht nur unglücklich macht, sondern mir die Möglichkeit der Freude nimmt, wenn er noch da ist.

In den Momenten, wo ich bewußt wahr nehme, wie unglücklich mich das eigentlich macht, bzw. ehrlicherweise, wie unglücklich ich mich selber damit mache, beginne ich mich zu hinterfragen.


ja, liebe waldfee

kommt mir auch sooo bekannt vor! unser ego .... immer glauben wir die anderen sind schuld .... solange wir das glauben, denken, halten wir fest und sind nicht bei uns selbst!

wenn wir bewusst sind, ist ego verschwunden - für eine weile - ego ist unsere todesangst - wenn wir bewusst sind haben wir keine mehr. und dann ist es uns wurscht warum er so oder so ist oder das oder jenes macht - wir sind uns selbst genug, in frieden und können auch den anderen in frieden einfach lassen - so wie er ist und es gerade selbst braucht.

ich arbeite auch gerade ziemlich intensiv ungelebtes mit meinem bruder ab - und stelle auch immer wieder fest, dass es mir noch nicht wirklich gelingt ihn loszulassen, es war leider zuviel unausgesprochenes zwischen uns (das dunkle geheimnis unserer kindheit, davon blieb auch er leider nicht verschont ... das erfuhr ich erst kurz vor seinem tod, als er schon im koma lag, von meiner mutter .. ) jetzt arbeitet es in mir. ich spüre aber auch hier wieder eine neue veränderung und es ist so - wir können alles nur stufenweise umwandeln - es ist ja auch nicht von heute auf morgen entstanden und braucht auch seine zeit - weil ego sich immer wieder einmischt

alles braucht seine zeit - zum reifen und zum wachsen und es ist kein gerader weg, immer gehen wir auch mal kleine umwege - aber wir gehen, stehen nicht still auf der stelle. das ist der unterschied - wir kommen step by voran!

viel spass bei der arbeit - ich hab heute frei und werde mit dem hund in den wald

06.03.2012 15:26 • x 1 #258


W
Immer und immer wieder

Immer und immer wieder finde ich auf meinem Weg einzelne Scherben meiner Vergangenheit.
Ich gehe ein Stück und dann sind sie einfach da.

Immer und immer wieder stehe ich vor der Wahl, sie aufzuheben und anzuschauen, oder einfach an ihnen vorbei zu gehen.

Immer und immer wieder versuche ich nach ihnen zu greifen, doch oftmals bin ich zu unvorsichtig dabei und in meiner Hast, schneide mich an ihnen.

Immer und immer wieder packe ich sie dann in den Rucksack meines Lebens, wo schon so viele andere Scherben sind und darauf warten, neu zusammen gesetzt zu werden.

Immer und immer wieder gehe ich dann weiter, ein kleines Stück, bis ich die nächsten Scherben finde.

Immer und immer frage ich mich, warum ich nicht einfach an ihnen vorbei gehen soll, doch dann erinnere ich mich, daß ja kein Teil fehlen darf, da ich zum zusammen setze, alle brauche.

Doch Gott sei Dank ist da auch immer und immer wieder ist die Hoffnung, irgendwann einen neuen Spiegel zusammen setzen zu können und das Wissen, daß jede Schnittwunde, die ich mir beim aufheben holte, geheilt ist!

© Waldfee80

07.03.2012 08:49 • x 1 #259


W
Nachdem ich gestern wieder einen totalen emotionalen Knall gekriegt habe, habe ich heute lange mit M. darüber geredet. Auch diese Befürchtung meinerseits, daß ihn das abschrecken könnte, traf nicht ein, sondern im Gegenteil meine Angst mit ihm darüber zu reden schwindet langsam. Und was ich gut finde, er hilft mir dabei zu sagen was ich denke. Richtig süß finde ich sogar, daß er betont, daß das seine Meinung ist und ich meine haben kann. Seine also nicht übernehmen muß und das auch gar nicht schlimm ist, daß jeder seine Meinung hat. Auf jeden Fall mache ich es mir zum spielerischen Spaß ab und zu wenigstens mal ein paar Sätze zu sagen, anstelle von langen Ausführungen und Rechtfertigungen. Ja wirklich, manchmal muß ich selber darüber lachen- oder wir lachen sogar gemeinsam. Nun dafür bin ich wirklich dankbar, endlich einen Partner gefunden zu haben, dem bewußt ist, daß eine Beziehung ein gemeinsames Wachsen bedeutet und der umgekehrt auch aufgeschlossen für das ist, was ich ihm rate oder vorschlage. Das ist ein wirkliches Geschenk!

07.03.2012 22:48 • x 1 #260


W
Jaaa, nun sind 3 Monate vergangen, seit ich mich auf die Reise zu mir und in die Tiefe meiner Seele begab. Dieses Jahr ist für mich DAS Jahr meiner großen und auch kleinen Wunder und vor allem aber der Beginn von tiefgreifenden Veränderungen in meinem Leben.

Wenn ich daran denke, wie verzweifelt ich war, durch welche innere Hölle ich gegangen bin und wie hart ich immer wieder gekämpft habe und an welchem Punkt ich nun stehe und das durch meine Arbeit, so macht mich das sehr stolz!

Das Ereignis, wo ich am Anfang dachte, mein Leben ist zu Ende und ich nicht nur am Abgrund stand, sondern mittendrin war, hat sich letzten Endes als Segen erwiesen. Als meine Chance endlich zu mir zu finden. Nach all den Jahren wieder ich zu werden und viele meiner unbewußten Verhaltensweisen, eben durch die Bewußtmachung und Verarbeitung verändern zu können.

Ein paar Dinge konnte ich bereits transformieren. Viele meiner tiefsitzenden Ängste zum Beispiel habe ich auflösen können. Es ist sehr befreiend nicht mehr den ganzen Tag mit einer diffusen Angst herum zu laufen, die mir die Luft zum atmen nimmt und von der ich nicht einmal weiß, woher sie überhaupt kommt. Geschweige denn, wie sie weg gehen kann. Oder diese Panikattaken, die mich komplett bewegungsunfähig machten. Auch sie sind bis zum heutigen Tage nicht wieder gekommen. Und natürlich, der Grund, weshalb ich diesen Thread hier überhaupt begann, nämlich meine Trennung von F. und den damit verbunden Gefühlen von Verliebtheit über Verzweiflung, Wut und Schmerz bis hin zu der erlösenden Transformation in eine andere Form der freundschaftlichen Liebe. Ich hätte nie gedacht, daß mir das je gelingt. Das ich die leidenschaftlichen Gefühle für ihn nicht nur loslassen kann, sondern sie in eine andere Form des freundschaftlichen gern habens umwandeln konnte.

Mein bester Freund, mit dem ich nun schon über 15 Jahre befreundet bin, war im übrigen meine erste richtige Beziehung. 5 Jahre lang ein hin und her- trennen, wieder zusammen kommen usw... Irgendwann kam dann Gott sei Dank der Zeitpunkt wo wir Beide verstanden haben, daß wir auf Beziehungsebene einfach nicht zusammen passen. Aber dafür haben wir eine wunderbare Freundschaft entwickelt, die all die Jahre überlebt hat und dafür bin ich sehr dankbar. Sicherlich gelingt das nicht mit jeder Beziehung, aber man kann es versuchen. Wie sagte mein Reikifreund noch zu mir: Manche Menschen sollen zwar einander treffen, aber nicht in einer Beziehung zusammen sein oder bleiben. Manchmal ist es nämlich erst diese Verliebtheit, die den Grundstein für etwas anderes schafft. Ohne die Verliebtheit, wäre diese Art der Freundschaft vielleicht gar nicht erst entstanden. Ja, das mag sein

Ein bißchen Wehmut verspüre ich schon, da ich weiß und auch spüre, daß mein Thread nun zu Ende geht. Ich will ihn gar nicht wirklich her geben, aber alles hat seine Zeit und ich fühle, daß diese sich nun dem Ende neigt. Der Grund weshalb ich ihn begann, nämlich mein Liebeskummer ist nicht mehr da. Stattdessen habe ich nun einen guten Freund und einen wunderbaren Partner gewonnen. Tja wer hätte das gedacht, also ich vor 3 Monaten bestimmt nicht. Und wie ich schon schrieb, mir ist sehr wohl bewußt, daß ich nicht nur meiner neuen Partnerschaft mit M., sondern jeder Art von Beziehung stets Achtsamkeit und Einsatz entgegen bringen muß! Aber ich sage ja-

ja zum Leben
ja zur unermüdlichen Arbeit an mir
ja zur Achtsamkeit der Menschen und Dinge, die mich umgeben
ja zur Freundschaft

und

ja zum Glauben an die Liebe!

Ich denke, ich werde schon noch mal schreiben, dann und wann gewiß. Ich möchte mich dieser wunderbaren Möglichkeit hier nicht berauben. Aber es wird halt kein regelmäßiges schreiben mehr sein.

Was mir sehr am Herzen liegt, ist meinen Dank auszusprechen, daß ich hier einen Ort gefunden habe, der mir wirklich großen Halt gegeben hat. Jede Menge Trost und sehr viel Hilfe. Durch die Kommentare, Denkanstöße oder auch einfach nur das Gefühl, nicht allein zu sein, in all meinem Schmerz. DANKE!

Herzlichst die Waldfee

PS: Die Sonne ist wieder aufgegangen

10.03.2012 23:25 • x 1 #261


W
Zwei Monate vergangen und ich befinde mich wieder bei Anfang. Nicht etwa, weil ich F. noch vermisse, sondern weil ich einfach nicht auf meine innere Stimme hören wollte, die mir riet mit einer neuen Beziehung- noch zu warten. Lieber erst zu festigen, was ich angefangen habe. All meine Übungen, meine Aufarbeitung meiner Vergangenheit und meiner Beziehungsfähigkeit. Aber nein, ich wollte ja (mal wieder) nicht hören, bin meiner Euphorie und Verliebtheit hinterher gerannt und dachte in meiner Naivität tatsächlich, daß 2 Monate Arbeit an mir selbst doch ausreichen müßten. Das taten sie aber nicht. Ich habe merken müssen, daß ich nicht in der Lage war in nur 2 Monaten meine alten Ängste und Schmerzen aufzuarbeiten. Beziehungsfähig zu sein. Sch...e, jetzt bin ich so weit weg von mir, müde und ich mußte mir sogar meinen eigenen Thread nochmal durchlesen, um heraus zu finden, wie ich jetzt weiter machen soll. Und da ist noch so vieles was auf mich lauert, ich merke es. Eine Beziehung zeigt einem die wunden Punkte, Defizite und ich hielt mich für so stark, das alles hin zu kriegen. Nebenbei noch ein Buch über mein Leben anzufangen und zu allem Überfluß mit zu bekommen, wie mein Vater sich Stück für Stück von mir entfernt. Super Spiegel meines Ichs- dankeschön!

Na was soll das jammern, dann werde ich wohl mal wieder mit dem Gefühle aufmachen beginnen. Ich weiß wie es geht, aber ich habe in den letzten Tagen bereits gemerkt, daß da verdammt viel Schmerz lauert. Aber ich habe es damals zulassen, überleben und heilen können. Dann schaffe ich es wohl auch jetzt. Muß ich einfach, denn je mehr ich verdränge, desto schlimmer wird die Psychosomatik werden. Kopfschmerzen, jeden Tag Übelkeit, Schwindel- das ganze alte Programm. Schaffe ich all das nochmal? Die ganze Prozedur von vorn? Ich weiß es nicht, ich bin so depressiv- es ist alles so dunkel geworden in mir drin.

Doch, ich habe es damals geschafft, ich schaffe es auch wieder und diesmal lasse ich mir Zeit!

08.05.2012 23:05 • #262


W
Gestern Nacht spürte ich ihn ansatzweise wieder- den großen Schmerz. Doch fühlte ich mich trotz allem noch nicht wirklich bereit dazu, diesen auch wirklich zu durchleben und dadurch zu heilen. Es ist leider so, so sehr ich mir auch eine Beziehung wünsche- ich darf einfach noch keine haben!

Und ich habe es ja gesehen, sich zu ändern, geht nicht heute auf Morgen. So sehr ich mir das auch gewünscht hätte. Ich habe nach einem anfänglichen bemühen doch wieder exakt die gleichen Fehler gemacht, wie bei F. und allen anderen Partnern zuvor. Es ist so tief in mir drin, der Liebesentzug und das Gefühle einfach dicht machen mit dem ich bestraft wurde... Unbewusst wende ich aber genau dieses immer und immer wieder bei meinen Partnern so an.

Ich habe mir meine Ängste angeschaut. Ich weiß jetzt sehr wohl wovor ich Angst habe, bzw. wovor mein inneres Kind Angst hat. Nämlich wieder den Vater zu verlieren. Der hat nämlich wie ich, auch so gar kein Problem damit, seine Gefühle einfach abzustellen und Liebe zu entziehen. Im Grunde projiziere ich das nicht nur auf meine Partner, sondern auf mein gesamtes Umfeld. Auf der anderen Seite will ich es aber noch immer allen Recht machen, um bloß die Liebe nicht zu verlieren. Aber das das auf Dauer so nicht geht, sondern eher frustriert, habe ich ja wieder einmal gemerkt.

Was kann der Andere dafür? Im Prinzip gar nichts, aber ich habe trotzdem keine Ahnung, wie ich das hin kriegen soll! Und wenn ich mir mein Leben so anschaue, so stoße ich immer wieder auf die gleichen Punkte und das wird sich auch wiederholen. Und zwar so lange, bis ich das Problem in mir drin, endlich gelöst habe.

Noch immer fällt es mir schwer klar zu denken oder irgendetwas zu zulassen. Ich weiß schon, dass ich den Schmerz, die Enttäuschung und auch die Angst zulassen muss, aber wer bitte geht schon gerne durch die innere Hölle? Versucht nicht jeder das Unangenehme weg zu drücken?

Es ist so entmutigend, ich habe wirklich geglaubt, ich kriege das alles hin, aber ich habe mich getäuscht. Stattdessen wieder eine gescheiterte Beziehung und zu allem Übel trage ich daran, so ungern ich das auch zugebe, die größte Schuld.

09.05.2012 08:12 • #263


W
Gestern eröffnete sich mir immer klarer ein Bild meiner ursächlichen Angst. Noch immer ist das Thema mein Vater, meine Enttäuschung darüber, dass er mich phasenweise immer wieder mal ignoriert hat und seine Gefühle abgestellt. Wir sind uns einfach zu ähnlich. Ich habe ihn noch nie als meinen Spiegel betrachtet. Er zeigt mir (unbewußt) auf, wie ich auf Andere wirke. All das was ich an ihm bemängele, tue ich selbst auch immer wieder meinen jeweiligen Partnern an.

Ich denke viel an die Zeit in der Schweiz zurück. Keine andere Zeit, zeigt mir so klar mein inneres Kind und die selbstgewählte Einsamkeit auf. Und das ist auch genau der Punkt, den ich jetzt aufarbeiten muss. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, aber auch wenn ich dachte, ich sei so weit weg wie schon lange nicht mehr von mir, stelle ich heute fest, dass ich direkt vor der Tür eines meiner Urprobleme stand und mich das lediglich verwirrt hat. So langsam wird mein Blick jedoch klar. Auch wenn da noch immer ein großer innerer Widerstand ist, der versucht mich durch irgendwelche unsinnigen Aktivitäten von all dem abzulenken, ist mir heute Morgen wieder einmal bewußt geworden, dass sich die Aufarbeitung von Themen auf Dauer nicht mal eben überspringen oder gar verdrängen lässt. Wie sehr all das mein bisheriges Leben und Verhalten beeinflusst hat, sehe ich ja jetzt. Gut mit Gewalt komme ich nicht an meine Gefühle ran. Ich sollte auch keine anwenden, denn Gewalt gegen mich, musste ich ja oft genug von Außen erfahren. Da sollte doch eigentlich wenigstens ich selbst, mal nett und nachsichtig mit mir sein. Aber wie ich so bin, hätte ich am liebsten gestern schon alles erledigt und würde heute fröhlich durch die Gegend springen. Wie fragte mein bester Freund mich gestern am Telefon noch? „Was erwartest du von dir, wäre das etwa normal?“ Nein natürlich nicht, das wäre ja wieder eine Verdrängung- schon klar.

Der Schlüssel scheint im Moment tatsächlich Bewusstmachung zu sein. Es reicht nicht aus einmal am Tag kurz eine Meditationsreise zum inneren Kind zu machen. Ich werde in den nächsten Tagen intensiv daran arbeiten, mir immer wieder mein inneres Kind ins Bewusstsein zu rufen und ihm zu versichern, dass ich jetzt für es da bin. Und wenn es denn sein muss, es in Gedanken in den Arm zu nehmen und zu trösten.

10.05.2012 07:46 • #264


W
Und heute war es dann so weit, die Tür vor der ich stand, ging endlich auf. Nachdem ich mich hin gelegt hatte und meinen Körper beruhigt, kamen all die Bilder, Situationen, die mir meine inneren Fragen beantwortet haben. Verbunden mit einigen (nicht so schönen) Aha-Erlebnissen und neuen Übungen, die mir einfielen. Ich bin immer noch überrascht, wie leicht es mir mittlerweile fällt, mich selbst innerhalb kürzester Zeit in eine so tiefe Trance zu versetzen- selbstverstädnlich ohne Einnahme irgendwelcher Mittelchen. Nur das mit der Rückfahrkarte habe ich noch nicht raus...

Ich versenkte mich also in einen hypnotischen Zustand, der dem kurz vor dem einschlafen ziemlich nahe kommt und hatte diesmal Zugang zu wirklich vielen Erinnerungen. Auch die Idealisierung meiner Großeltern, mußte ich nun aufheben, da ich heute zum ersten mal auch die weg geblendeten Erinnerungen sehen konnte. Ich weiß sogar, wieso ich keine Lakritzschnecken mag. Ich bin perplex, ich dachte immer ich mag das Zeug aus Prinzip nicht. Falsch, ich mag es nicht, weil ich es im Alter von 5 Jahren, von einem fremden Mann bekam, der- na ja... Aber darum gehts jetzt auch nicht. Auf jeden Fall stand ich nach 3 Stunden da und kam geistig einfach nicht mehr wirklich in die Realität zurück. Mein Körper war noch immer so ruhig und jeder kleine Versuch mich wach zu kriegen, endete in einem Kreislaufdisaster.

Habe mich dann trotzdem versucht aufzuraffen, nach ungefähr zwei Stunden blöd in der Gegend rum starren und bin dann bewußt langsam zu Aldi zu fahren. Was hatten sie da? Meine Zweitlieblingsblumen... gleich drei mit genommen. Meine Geranien scheinen die Überwinterung ja wohl irgendwie doch nicht geschafft zu haben. Nichtsdestotrotz, hat auch diese Aktion nicht wirklich dabei geholfen in die Realität zurück zu kommen. Also gabs nur noch eines. Größte körperliche Anstrengung, als extremer Gegensatz zur ungewollten Dauerentspannung. Habe ich also alleine 3 Kübel mit den Trompeten aus dem Keller hoch gebracht. (Der Größte ist fast einen Meter hoch- nur der Kübel ohne Pflanze) Gebracht hat es allerdings nicht wirklich etwas...

Bevor ich also wieder in irgendwelche Erinnerungen rein springe, sollte ich mir ZUERST über die Reißleine Gedanken machen. Aber das ist typisch für mich, erst ausprobieren- dann nachdenken

10.05.2012 21:54 • #265


W
So endlich wieder klar im Kopf, na das wurde ja auch Zeit. Draußen siehts wie immer schei. aus. Diese Dauerdunklenwolken gehen mir auf die Nerven!

Ich denke über die neuen Übungen nach, die mir gestern so einfielen. Erst einmal war es sehr interessant, mir meinen Vater als Kind vorzustellen. Das hat mir einige Einsichten verschafft, die Bedrohlichkeit genommen und mich sehr gut gespiegelt. Seine Kindheit war meiner nicht unähnlich, viel Gewalt und wenig bis gar keine Liebe. Es ist immer einfach anklagend auf jemanden zu zeigen, bringt aber keine Erleichterung. Diese Übung jedoch (in Gedanken saß ich mit ihm an meinem Lieblingsplatz am Lagerfeuer) hat mir vieles aufgezeigt, was mir im Normalzustand bisher verborgen blieb. Als ich gestern dann spazieren ging und in der Ferne eine Person sah, kam mir der amüsante Gedanke, mir auch diese Person einmal als Kind vorzustellen. Ich habe manchmal große Angst vor fremden Menschen und diese Übung, hat mich nicht nur grinsen lassen, sondern auch einen Großteil der Angst genommen. Dann stellte ich mir die zeternde Frau im Supermarkt vor, die mich damals mal angemacht hat. Einfach sie als bockiges Kind, inklusive Zunge raus strecken. Ich mußte nicht nur grinsen, sondern wie gesagt, diese Person verlor dadurch ihre Bedrohlichkeit. Einfach mal kurzzeitig den Blickwinkel zu wechseln, hat mir gut getan. Natürlich stelle ich mir jetzt nicht jeden Menschen als Kind vor. Aber wenn ich merke, daß ich wieder Angst bekomme, die unbegründet ist, werde ich versuchen mir das ins Gedächtnis zu rufen.

Doch davon mal abgesehen, habe ich mir die Frage gestellt, wie ich so viele Dinge transformieren soll und die kindlichen Anteile in mir groß kriegen. Ich mußte an meine Beziehung in der Schweiz zurück denken. Die längste, die ich je geführt habe mit 5 1/2 Jahren Dauer. Und ernüchternderweise stellte ich fest, daß da zwei Kinder zusammen waren, keine Partner. Erschreckend, denn das zeigt mir auf, wie hoch meine kindlichen Anteile in mir wirklich sind. Ich denke dann an all die Einsamkeit, wie ich versuchte dieses Loch in mir mit allen möglichen Dingen zu zu stopfen. Doch natürlich klappte das nicht, tut es auch heute noch nicht. Zudecken, ablenken hilft immer nur kurz. Sei es mit materiellem Gut oder irgendwelchen Hobbys in die ich mich dann kurzzeitig herein gesteigert habe, nur um sie etwas später wieder fallen zu lassen, da ich merkte, daß auch dieses mir keine Besserung verspricht.

Dann höre ich immer wieder: Das innere Kind heilen, das geht doch gar nicht! Natürlich von Leuten, die das noch nie probiert haben oder aber solchen von der Gattung, zwei-drei Mal ausprobieren und abbrechen. Sicher ich suche auch noch nach Wegen der Heilung, aber tief in mir drin, weiß ich das es einen gibt. Und nur weil ich bisher keinen gefunden habe, der spontan funktioniert, heißt das noch lange nicht, daß es unmöglich ist. Ich habe vieles ausprobiert, einiges hat geholfen- anderes eben nicht. Aber zu behaupten es gibt keinen Weg vergangenes zu heilen und Verhaltensmuster zu ändern die einem selbst schaden, ist Unsinn. Ich habe mich deshalb kurzzeitig mit meinem besten Freund in den Haaren gehabt. Wie sagte er? Selbst wenn Du das heilst, wirst du doch eh wieder so handeln! Was soll denn die schei. bitte? Kein Mensch kann mir Hoffnung nehmen und nur weil er selber sein Leben nicht gebacken kriegt, heißt das ja nicht, daß Andere das nicht doch schaffen können. Ich habe viele Dinge hin bekommen, wo selbst meine Psychologen staunen. Mit so einer Einstellung hingegen, wäre ich trotz meiner jetzigen Schwierigkeiten sicherlich nicht an dem Punkt, an dem ich heute bin. Als ich 2006 aus der Therapie entlassen wurde, sagte mir die Psychologin, daß ich eine der wenigen bin, die das schaffen kann! Also bitte, nur weil man selber keinen Bock hat etwas an sich zu tun, nicht Andere demotivieren! Gibt es einen tollen Spruch zu, leider nicht von mir:

Alle sagten das geht nicht, da kam einer, der wußte das nicht und hats gemacht! Autor unbekannt

Okay zurück zur Übung. Das Thema war Bewußtmachung. Heute werde ich einen Tag lang bewußt versuchen in Gedanken mit meinem inneren Kind zu reden, es zu trösten, es wahr zu nehmen und mit ihm zu spielen. Was weiß ich noch nicht, aber mir wird was einfallen...

11.05.2012 07:29 • #266


W
Was für ein äußerst unlustiger Tag. Heute bin ich fast gar nicht weiter gekommen. Ich könnte an die Wand springen, wenn ich es denn mal könnte. Mir ist so kalt und mein Kreislauf läßt mich nicht mal mehr singen. Werde mal wieder ein bißchen am Eisennagel rum kauen, vielleicht hilft das. Nein im Ernst, habe noch meine Eisentabletten von meiner Anämie da, die werde ich mal wieder eine Weile nehmen.

Keine einzige Träne konnte ich bisher vergießen. Das einzige was bisher passiert ist, war eine nüchterne Bestandsaufnahme bzw. Erinnerung aller Erlebnisse und alles in mir schreit nur noch ein Wort. Das mit Sch und zwar ganz laut. Ich kann mich auch kaum noch ablenken, bin innerlich rastlos und könnte auf der anderen Seite dann wieder nur noch schlafen.

Zu allem Übel sind mir heute fast sämtliche Heimchen weg gestorben, einfach so- unglaublich. Strahl ich das aus auf die? Gut das mein Chamäleon so gut genährt ist, daß ich mich wundere, daß der Ast noch nicht abgeknickt ist, auf dem es sitzt. Ich glaub das ja alles nicht!

Ich habe mal bei einem Musikprojekt mitgewirkt, da hieß es im Refrain Nach Regen kommt Sonnenschein, das fällt mir gerade so ein. Ich glaube ich höre mir das mal selbst wieder an, vielleicht fällt es mir dann leichter das auch zu glauben. Ich glaube ich gehe ins Bett, nicht mein Tag heute und bitte lieber Gott laß mich auch schlafen. Vielleicht ists ja Morgen besser...

11.05.2012 21:10 • #267


A
willkommen zurück



du wirst den ansatz finden, wenn du dazu bereit bist dafür, das läßt sich nicht erzwingen ...

11.05.2012 21:27 • x 1 #268


A
Hallo waldfee, das Licht aus dem Orion ist auf Deine Texte gestoßen , um auf Deine Fragen ,Unsicherheiten,Ängste,Selbstzweifel und den verbundenen Schmerz eintauchen zu wollen.Wie ich aus Deinen Texten herauslese scheint mir das Dir viel schlechtes und weniger schönes in Deinem Leben widerfahren ist. Ich finde es gut das Du auf dem Weg bist zu Deiner Selbstfindung die Du durch Deine vielen Übungen bewirken möchtest.Doch leider stelle ich fest das Du dich durch Deine Selbstzweifel oft selbst blockierst .Ich würde Dir gerne durch das Licht in Deinen dunklen Stellen Deines Lebens helfen wollen die Unsicherheiten und Deine Ängste für Dich beschaubar ausleuchten zu wollen, so das Du dich wieder sicherer in Deinem Leben zu bewegen weist. Damit in Dir der Mut wieder hochkommen kann um für Dich ein schöneres und glücklicheres Leben bewirken zu können.
Selbst bin ich durch Höhen und Tiefen des Lebens gegangen um beide Seiten gut verstehen zu können. Bisher hat mich noch nichts zerstören können und wenn etwas zerstörerisches an mich heran kam erlebte ich das wundersame , das der Tod nichts entgültiges ist sondern der Neubeginn zum Neuanfang für unser Leben ist. Wie die Phönix die aus der Asche hochsteigt. Was ich Dir damit sagen möchte - Lebensmut ist gefragt.
Was glaubst Du woher Unsicherheiten , Ängste , und Selbstzweifel herkommen ?
Da möchte ich gerne von Dir eine Antwort bekommen.

11.05.2012 21:38 • #269


W
@Alena: Vielen Dank für das schöne Lied und den Willkommensgruß
@Anubis: Sehr lyrische Worte, die Du da gewählt hast. Das der Tod nichts entgültiges ist, habe ich bereits auch 2 Mal erfahren, als ich zwei Nahtodeserfahrungen machte. Man mag jetzt darüber diskutieren, ob das Gehirn noch irgendwelche Botenstoffe aussendet, oder nicht. Aber für mich ist das ganz klar, das Leben endet mit dem Tode nicht. Hast Du deshalb Deinen Namen gewählt? Anubis ist ja ein agyptischer Totengott. Aber zu Deinen Fragen...

Thema Selbstzweifel, Unsicherheit:

Die Psychologen würden jetzt sagen, Ursache liegt in der Kindheit. Ich sage zum einen Teil ja und zum anderen Teil definiere ich mein Selbstbewußtsein über die Erfolge die ich habe oder eben nicht. Ich habe schon recht früh lernen müssen, daß nur wert hat, wer etwas erreicht und schafft. Ich bin und da stehe ich mir tatsächlich selbst im Wege ein Perfektionist. Gepaart mit Ungeduld ist das sicher keine gute Mischung. Nun habe ich aber nicht allzu viel vorzuweisen an Erfolgen. Das was ich für mich als Erfolg definiere, ist für Andere normal und absolut nichts besonderes.

Thema Angst:

Nun ich habe im Laufe der Zeit zwei Dinge heraus gefunden. Erstens Angst verdeckt meistens ein anderes Gefühl. Zweitens hat die Angst mich sowohl früher als auch heute vorsichtig werden lassen. Was früher jedoch angemessen war, ist meiner Meinung nach heute nicht mehr so notwendig. Das hat sich verselbstständigt.

Angst vor anderen Menschen, nun da gab es genug Gründe. Wenn Du nie weißt, wann Du mal wieder eine gelatscht kriegst, dann wirst Du vorsichtig. Wenn Du in der Schule verprügelt wirst, weil Du so schei. aussiehst, ist das auch nicht gerade angstabbauend. Wenn Du auf der Straße von Schlägerweibern angemacht wirst, nur weil Du sie angeschaut hast, dann vermeidest Du fremden Menschen irgendwann ins Gesicht zu sehen. Wenn Du für ein bißchen Liebe und Aufmerksamkeit durch s. Missbrauch in Deiner Kindheit bezahlen mußtest, lernst Du was Du (nicht) wert bist. Wenn Du die Schularbeit um die Ohren geknallt kriegst, weil Du wieder nur eine zwei geschrieben hast, anstatt wie die anderen Kinder eine eins, oder weil Du den Einkaufszettel falsch vorgelesen hast, hörst, wie unglaublich dämlich Du so bist, ist das nicht unbedingt förderlich fürs Selbstbewußtsein. Wenn Du immer nur hörst, was für eine faule Schla... Du bist, wie häßlich und dumm, tja dann entstehen schon mal Ängste und Minderwertigkeitskomplexe. Wie sagte mein Exmann nach einem Auftritt mal zu mir? Das die von Dir Autogramme wollen, ist ja wohl ein Witz, so schei. wie du wieder gesungen hast. Kann ich nicht verstehen! Ich könnte die Liste endlos weiter führen...

Natürlich weiß ich, daß all das vergangen ist- nur, das Vergangene lebt und wirkt jeden Tag in mein Bewußtsein. Deshalb ist es mir so wichtig, die Dinge aufzuarbeiten, bewußt zu machen. Damit ich mich irgendwann davon befreien kann.

12.05.2012 08:02 • #270


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