So wieder da. Aldi war echt klasse. Ich konnte gar nicht aufhören zu strahlen, habe mir bewußt alle Menschen angeschaut, angelächelt und meinen Spruch gedacht, den ich mir vor einigen Tagen zurecht gelegt habe. Du bist Liebe Und bei denen, die ganz grimmig guckten, stellte ich mir in Gedanken vor, daß sie ein großes Schild um den Hals tragen mit den Worten: Ich brauche Liebe! Und das bringt mich innerlich und ich glaube auch äußerlich so zum schmunzeln und ich strahle sie ganz bewußt gleich noch liebevoller an. Wie sagte Chuck Spezzano:
Jedes Verhalten, das nicht Liebe ausdrückt- ist ein Schrei nach Liebe!
Auf jeden Fall gehts mir gerade echt gut. Ich gucke in den Spiegel und finde mich gut. Das tolle am in den Spiegel gucken ist, daß wenn man hinein lächelt, sofort ein Lächeln zurück erhält- zwinker
Aber um nochmal auf die Menschen heute zurück zu kommen, das war echt klasse. Ich habe mich noch nie so gefreut unter Menschen zu sein, sie zu beobachten und sie einfach anzustrahlen. Und schließlich noch zu merken, wie sich so manch grimmiges Gesicht, dann gaaanz langsam zu einem lächeln durch rang. Das hat echt Spaß gemacht und erfüllte mein Herz mit so viel mit Freude
Und wenn ich jetzt die Augen schließe, dann sehe ich vor mir so viele schöne Dinge, die ich erlebt habe und die ich noch erleben möchte. Es ist ganz seltsam, denn ich tue dafür nichts. Es geschieht einfach und ich lasse es zu. Denn meine Gefühle, zumindest einige davon, kehren langsam zurück.
Ich habe vorhin, als ich an der Kasse bezahlt habe bemerkt, daß ich noch ein Foto von F. in meinem Portomonai hatte und es gab mir ganz kurz einen Stich. Dann drehte ich es aber um, damit ich es nicht mehr sehen muß und sagte mir: Das was du jetzt spürst, ist die Restangst vor dem Leben und dem Neuen. Du willst ihn gar nicht mehr, du willst nur deine Traumwelt noch nicht verlassen, weil du dich noch zu unsicher fühlst. Es ist alles neu, du fühlst dich gut, aber du (ver)traust dir selbst noch nicht genug! Und als ich mir das bewußt machte, verschwand das Gefühl des schmerzhaften Stiches in meiner Brust und die Freude kehrte ganz langsam in mein Herz zurück.
Ja, jetzt wo ich noch mal darüber nachdenke- da wird es mir klar. Es ist so, wie Alena es schrieb. Er hat mir meine Wunden geöffnet, mir dabei geholfen mich zu finden und in Gedanken dabei begleitet. Nun tut es eher weh, diese vermeintliche Sicherheit loszulassen, aber nicht ihn. Denn ich habe schon länger verstanden (also etwas in mir), daß das so wie es ist, nichts werden kann. Es hätte gewiß etwas werden können, wenn er sich dazu entschieden hätte. Und ich bin mir sicher, jetzt wo ich mehr über die Liebe und Partnerschaft erfahren und gelernt habe, daß wir eine echte Chance gehabt hätten und die Liebe sogar noch gewachsen wäre. Da er aber nicht weiter gehen will, was ja legitim ist- ich es jedoch tue, paßt es nicht mehr. Mein Unterbewußtsein wußte das.
Als ich mit meinen Visualisierungen begann, in denen ich mir vorstellte, wie glücklich wir miteinander sind, hatte ich schon große Schwierigkeiten mir ihn überhaupt glücklich vorzustellen. Mich glücklich- ja das ging. Aber ihn? Ich glaube, ich habe ihn selten glücklich gesehen, vielleicht hatte ich deshalb so große Schwierigkeiten damit. Auf jeden Fall, je klarer mir wurde, welche Situationen und Eigenschaften ich mir wünsche und die nicht nur mich, sondern auch ihn glücklich machen, je konkreter die wurden, desto öfter verblaßte sein Gesicht. Ich hatte immer mehr Mühe ihn mir vorzustellen. Und seit gestern habe ich es auch einfach sein lassen. Dieser Mensch in meiner Fantasie hat kein Gesicht und trotzdem spüre ich, daß wir glücklich sind.
Und nicht nur das, von ganz alleine kamen vorhin (und es reißt auch jetzt nicht ab) Bilder vor meinem inneren Auge von Situationen, wo ich mich glücklich fühlte und die ich mir auch ohne Partner wieder wünsche.
Wie gesagt, verschiedene Sachen halt. Zum Beispiel Vorstellungen von den Menschen in meiner Fantasie, die mir auch im echten Leben sehr am Herzen liegen. Bisher habe ich alles immer nur auf F. begrenzt. Aber jetzt, ganz von allein, da sehe ich mich gemütlich mit guten Freunden beisammen sitzen, musizieren und reden. Und ich fühle Geborgenheit und Glück- irgendwie. Und dann wieder sehe ich meinen Paps und ich denke, danke- daß es Dich gibt und Du für mich da bist. Du liebst mich. Und dann fallen mir gleich noch mehr Menschen ein, die mich ebenfalls lieben bzw. lieb haben und in Gedanken ziehe ich einen Kreis von all den Personen. Und schon habe ich die nächste Fantasie. Wie wir alle beisammen sind. Und ich singe für alle diese Menschen, auch für meinen Phantompartner ein, zwei Lieder und fühle Gemeinschaft und Liebe. Und dann wieder sehe ich mich zusammen mit weiteren Phantommenschen und wir musizieren und tanzen und meditieren und lachen und sprechen. Ja sowas halt. Und ich fühle mich verbunden. Zwischendurch sah ich mich auch eine Rede halten- ich und eine Rede?! Ganz feurig, voller Liebe, Freude und Selbstsicherheit.
Ja, das ist es was gerade mit mir geschieht und ich fühle:
Dankbarkeit!
Ganz gleich, was mich morgen erwartet und wenn ich fest stellen sollte, daß ich F. doch noch liebe und all das heute nur eine Flucht/Verdrängungsreaktion war, so bin ich trotzdem dankbar für diesen kleinen Einblick, was eigentlich alles möglich ist. Was noch in mir ist, außer nur Schmerz. Ja und wenn ich morgen zusammen breche, dann ist das eben so. Aber das hier, heute und jetzt- das kann mir keiner mehr nehmen. Egal ob es eine Verdrängungsreaktion ist oder nicht. Ich nehme alle Gefühle an- also warum soll ich denn nicht auch die Freude annehmen? Und die empfinde ich genau jetzt!
17.02.2012 19:15 •
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